Beuediktinerkloster beifügte, während er seinen
Landsmann Wi11a int Jahre 741 znm Bischof
ans dem nahen Büraberge bestimmte, der da
mals wohl ein fester Königshof war. Nnr
Witta und fein Nachfolger Megingoz, der zn-
gleich anch Abt des Fritzlarer Klosters lvar,
haben dort gewirkt, — dann ging das Bistnm
ein, nnd nnr
eine Wall
fahrtskapelle
nnd Reste der
Befestigung
mahnen hent
noch an jene
Tage, da dort
ein Bischofs
sitz sich erhob.
Fritzlar da
gegen blühte
ans, der erste
Abt feines Klo
sters war der
heilige Wig
bert, nnd
wenn anch die
Kämpfe der
Franken mit
beit heidni
schen Sachsen
ihre Wogen
bis nach hier
brattden lie-
ßen, so erholte
sich doch das
Kloster Fritz
lar sehr bald,
so daß dort
im Jahre 786
der dritte Erz
bischof von
Mainz ge
wählt werden
konnte.
Als Über-
gangspnnkt
über die schnell
dahinströmende E d d e r (sie führt ihren Namen
als Adrana, die Schnelle, nnd es ist daher
ein- Unsinn, wenn man heute versucht, diesen
Namen gedehnt, Eder, zu schreiben), erwuchs
anch der Ort als wichtiger Handelsplatz, der
zugleich ein Anziehungspunkt für manche poli
tische Aktion in den Tagen der deutschen Früh
geschichte ward,— eine ganze Reihe von Reichs-
Versammlungen find uns für Fritzlar bezeugt,
so namentlich unter den deutschen Königen
ans ottonifchem und falifchem Blute (953, 954,
1074, 1078, 1079).
In dieser Zeit verschwindet auch das Bene
diktinerkloster, das durch ein Chorherrenstift
abgelöst ward, und das Jahr 1078 sah eine
Erstürmung der Stadt durch den Gegenkönig
Heinrichs IV.,
Fritzlar. Blick von
Rudolf von
Schwaben.
Mehr und
mehr wuchs
sich Fritzlar
zu einem Zen
tralpunkte der
Macht des
Kurfürsten
von Mainz in
Niederhefsen
aus, — und
das 13. Jahr
hundert war
der Beginn
jenes Ringens
um die Vor
herrschaft im
Hessenlande
zwischen den
Landgraf euzu
Heffeuundden
Kurfürsten
von Mainz.
Und immer
stand Fritzlar
im Brenn
punkte derJu-
tereffen, an
gefangen mit
dem furcht
baren Kampfe
von 1232, als
Landgraf
Konrad, der
Schwager der
hl. Elisabeth,
mit stürmen
der Hand sich der Stadt bemächtigte, bis zn
dem Siege vom 23. Juli 1427 bei Euglis, nur
wenige Kilometer südlich Fritzlar, wo Landgraf
Ludwig der Friedfertige mit einem schnell zu
sammengerafften Volksheere die Ritterschaft
des Erzbischof-Kurfürsten Konrad von Mainz
vernichtend schlug. Und später noch einmal,
von den Tagen der Reformation bis zum Ende
des dreißigjährigen Krieges, gruppierten sich
der Spitalsbrücke.
Photograph Eberth-Kassei.