Full text: Hessenland (33.1919)

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Bienenstöcken gedient hat. Die erste Scharte ver 
engt sich in der Richtung nach der Kirche von 
45 auf 9 cm. Die Gebäude, die früher an der 
Stelle der jetzigen Häuser an der Ostseite der Gasse 
zwischen Schule und Hupfeldschem Hof standen, 
waren sog. Gaden, d. % kleine einstöckige und 
meist nur aus einem einzigen Raume bestehende 
Vorratshäuser, die mit der nach der Gasse zu 
gewendeten Seite — nach der Flurkarte von 1688 — 
auf der Friedhofsmauer gestanden zu haben scheinen. 
Das Gelände, das den Friedhof im" Osten und 
Nordosten umgibt, liegt etwa 1 / 2 —1 1/2 Meter tiefer 
dammartig die Stelle, an der wir den alten 
Graben vermuten. (S. die punktierten Linien bei 
NO in der Zeichnung.) 
Hierdurch ist der Ort für die Lage der ver 
schwundenen Burg hinreichend bestimmt. Sie lag 
im Bereiche und westlich der heutigen Kirche, an 
deren Stelle zu jener Zeit wahrscheinlich die Bor 
burg nebst einer Kapelle gestanden hat. Die Burg 
war im Nordwesten und Westen durch den Steilhang 
und durch Wasser geschützt, im Süden und im Osten 
durch einen breiten künstlichen, vielleicht auch be 
wässerten Graben, der im Nordosten, bei der 
Wo Iferpheuu^en . 
Weßtlicher Teil. 
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als der Friedhof. Es ist in einer Breite von 5 bis 
10 Metern nur mit Gras und Gebüsch bewachsen. 
Die Flurkarte von 1688 zeigt dies Gelände ganz 
frei von Gebäuden; die große Scheune (s) östlich 
des Chors der Kirche, die ziemlich nahe an die 
Friedhofsmauer herangerückt ist, wird erst in jüng 
ster Zeit erbaut sein. Das spricht dafür, daß einst 
außerhalb der Mauer sich ein breiter Graben 
herumzog, den man nach seiner Ausfüllung nicht 
gewagt hat, mit Häusern zu bebauen. Mit einer 
gewissen Wahrscheinlichkeit können tvir diesen 
Graben als die Fortsetzung des oben erwähnten 
Grabens an der Südwestecke des Dorfes ansehen. 
Der schmale Weg, der von der Anhöhe im Dorfe 
an Hupfelds Hof und Scheune vorüber nach der 
Deuter Landstraße führt, überschreitet noch heute 
Schule (E) unter der heutigen Dorfgasse durch 
Grabungen gewiß noch festgestellt werden könnte. 
Diese Vermutung' wird durch die Mitteilung des 
früheren Bürgermeisters unterstützt, daß an der 
Stelle, wo nach unserer Annahme der alte Burg 
graben die heutige Dorffiraße überschreitet, das 
Straßenpflaster sich wiederholt gesenkt hat. Nehmen 
wir an, daß sich hier der Eingang zur Vorburg 
befand, so würde an dieser Stelle vielleicht auch 
ein verteidigungsfähiges Tor mit Zugbrücke und 
unterirdischen Gewölben gestanden Haben und letz 
tere das oben erwähnte starke Geräusch erklären, 
das beim Befahren der Dorfgasse mit beladenen 
Wagen, besonders in der Schule, sich bemerklich macht. 
Für die Bestimmung der Lage der Burg ist 
auch zu berücksichtigen, daß noch heute die Dorf-
	        

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