Full text: Hessenland (33.1919)

S58L. 159 
Ein Kasseler Schloß-Projekt (1795). 
Mitgeteilt von Architekt Johannes Seeßelberg, Kassel. 
Ansicht nach der Schönen Aussicht. 
F 
• t—« 
i i 
■ i 
W» >'<HS 
! }' ' 
4- - 
i 
r . Ji 4 —r 
r- 
Ui. 
FT 
t - 
»— 
TTT 
räi 
UUl 
Grundriß des 1. Obergeschosies. 
Ubersichtszeichnung. 
die an der Schönen Aussicht damals bereits vorhande- 
Der großzügige Plan des 
Landgrafen Wilhelm IX., ein 
Schloß mit Bildergalerie und 
Bellevueschloß zu verbinden, 
ist für Kassel von außer 
ordentlichem städtebaulichen 
Interesse. Nach dem Katalog 
der Wilhelmshöher Schloß 
bibliothek stammt der Ent 
wurf, der zwar kein Faktum 
trägt, aber ohne Frage Jussow 
zuzuschreiben ist, aus dem 
Jahre 1795. Es ist die Zeit 
unmittelbar vor den preußi 
schen Königsbesuchen inKassel, 
die der Erhebung Hessens zum 
Kurfürstentum (1803) voraus 
geht. Und es ist verständlich, 
daß der baulustige Landgraf 
Wilhelm IX., hernach Kurfürst 
Wilhelm I., außer dem neuen 
Wilhelmshöher Schloß auch 
ein größeres Stadtschloß er 
strebte. Der bislang unbe 
achtete Plan zieht, wie 
die Übersichtszeichnung er 
läutert, mehrere herrschaftliche 
Gebäude der Schönen Aus 
sicht und der Frankfurter 
Straße zu einem stattlichen 
Ganzen zusammen, was durch 
die Bebauung eines nicht un 
beträchtlichen Teiles der Fünf 
fensterstraße ermöglicht wird. 
Die Straße erhält dadurch 
einen räumlichen Abschluß 
gegen den freien Blick, den 
jetzt das Grün der Aue deckt 
(Übrigens war später einmal 
eine schmale Straßenüber 
brückung an dieser Stelle vor 
handen.) Die Achse der Fünf 
fensterstraße bildet den Mittel 
punkt des Schlosses sowohl 
nach der Schönen Aussicht 
wie der nach dem Königstor 
gerichteten Seite. In überaus 
geschickter Weise sind hier die Hauptrepräsentations 
räume im 1. Stock mit den Räumen der Bildergalerie 
(alte Akademie an der Frankfurter- und Fünffenster 
straße) verbunden, während die beiden Flügelbauten 
nen Gebäude des ursprünglichen Bellevueschlößchens 
(jetzt Nr. 2) und der jetzt zum Bellevueschloß gehörigen 
alten Maler- und Bildhanerakademie benutzten. Das
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.