Full text: Hessenland (28.1914)

§«««- 153 vmsL, 
betn geistlichen Berufe zu und war 1283 plebanus 
dahier, 1302 rector ecclesie und 1309 plebanus 
in Wolfsanger. Von den bürgerlichen Familien 
bekleideten Albertus von Twern, Cort von Twern, 
Eckehardt von Twern, Hentz von Twern das Amt 
eines Schöffen in der Neustadt und Altstadt zu 
Kassel, Johann von Twern war 1398 Pfarrer zu 
St. Martin in Kassel, Adolf von Twern 1379 
Mönch im Stift zu Hersfeld, Siegfried von Twern 
1357 Rektor-auf der Freiheit in Kassel, 1358 
Pfarrer zu Lutwardissen und 1399 Pfarrer in 
Petterweil. Tilemann von Twern war Priester 
1422, Könne und Heinrich von Twern sehen 
wir als Schöffe zu Alsfeld, Hermann von Twern 
wird 1470 Schöffe und später Bürgermeister zu 
Marburg. Johann von Twern kommt 1522 als 
Schultheiß zu Marburg zur Erwähnung. Sein 
Sohn Wolfgang von Twern war 1590 Rentmeister 
zu Burggemünden. Ein Martin von Twern wird 
als ehemaliger Karmeliterbruder bezeichnet 1526. 
Was später aus den Familien geworden ist, konnte 
nicht festgestellt werden. Die näheren Angaben über 
die Herren von Twern verdanken wir den eifrigen 
Nachforschungen des Archivars Dr. Karl Knetsch. 
Er hat nicht nur einen Stammbaum der Herren 
von Twern. aufgestellt, sondern auf Grund seiner 
umfangreichen Studien nachgewiesen, daß das hier 
seßhaft gewesene Adelsgeschlecht zu den Ahnen des 
Dichterfürsten Joh. Wolfgang von Goethe gehört, 
was für unsere Ortsbewohner von größtem Inter 
esse sein dürfte. 
Andere Namen von Personen, die früher hier 
gewohnt haben, entnehmen wir alten Urkunden. 
In einer Urkunde von 1334 ist von einem Kon - 
rad, Eckhards bei dem Bache Sohn, die Rede, 
der eine ungerechtfertigte Klage gegen die Äbtissin 
zu Kaufungen führte. Nach einer Urkunde von 
1405 waren die Stiftsmeyer Hans Piper 
und Henne hier wohnhaft. Sie geben das Ver 
sprechen ab, der Äbtissin Berta von Sayn den 
schuldigen Zehnten aus ihren Gütern zu zahlen. 
Weiter spricht eine Urkunde aus derselben Zeit von 
Henzen Typelen, Conzen Frederrich 
und Curt Fogken. Im Jahre 1123 schenkte 
ein Gumbertus von Twern dem Kloster 
Hasungen Güter. Eine Urkunde von 1336 besagt, 
daß hier Ludovicus Volgnandi de Twern 
gewohnt hat. Nach einer anderen Urkunde von 
1365 besaß Else Johann v. Bünen hier 
einen Hof. Eine Urkunde von 1427 erwähnt 
die Gebrüder Heinrich und Johann von 
Louberbach als hiesige Grundbesitzer. Nach 
einer weiteren Urkunde vom Jahre 1385 wohnte 
hier Conrad von Niedenstein. Er besaß 
Land bei dem „Eckprachtesburne" K o n r a d 
Her st ul tauscht 1322 Güter von Wernher von 
Alnhusen, Probst zu Ahnaberg. In derselben 
Urkunde wird Tyle Meyward als Bauer be 
zeichnet. Eine Urkunde von 1374 nennt Tyle 
Bocke und seine Frau Mud. 1385 bestätigen 
Hans Habermann und seine Frau Kunne 
den Empfang von Land „uk äeme belmbole bi 
der toniche bi Henzen Clabis lande“ Nach 
einer Urkunde aus 1492 stiftet Henne Kug 
eine ewige Messe. 1498 werden Claus Wyde- 
ling, Konz Dippel, Meiwart Fock und 
Tile Meinward als Zeugen aufgeführt. Eine 
Wiese in dem „Tonchebach" wird 1417 von Sieg 
fried Uslacht bebaut. In einem aus dem 
Jahre 1510 stammenden Heberegister über Geld- 
und FruchtgefäÜe des ehemaligen Zisterzienser- 
klosters Nordshausen bei Kassel werden folgende 
Ortseinwohner genannt Hentze Focken, 
Kontze Hobemanns, Compenhans, 
Meywort Kuegk, Johann Paesche, 
Henne Breden, Henne Guden, Cyria 
kus Peter,, Thyges Schurmanns, Len- 
tz e n. Sie hatten an das Kloster Geld und Frucht 
zu liefern. Johannes Bolperti und sein 
Bruder Simon besaßen 3 Hufen des „Suringes- 
gutes" von dem Ritter von Gudensberg zu Lehn. 
In dem Original-Steuerstock vom 4. Juli 1772 
werden als Hausbesitzer aufgeführt' Chausseegeld 
erheber Ortweiler, Joh. Pfannkuchen, Christian 
Brassel, Heinrich Nettstem, Ludwig Schmitz, Tho 
mas Gutmann, Konrad Landgrebe, Ludwig Keß 
ler, Johs. Hoßfeld, Hermann Diegler, Johs. To 
bias, Christoph S,cheidemann, David Mohr, Niko 
laus Dück, Heinrich Bonn, Nikolaus Hildebrand, 
Beit Braake, Joh. H. Kersten, Andreas Heußner, 
Thomas Rehwald, Gottfried Relke, Inspektor 
Bröscke „Zum Hof", Andreas Thomas, Schmied 
Jakob Locke, Tagelöhner Wilhelm Löhr, Wilhelm 
Strohberg, Joh. Jost Kahl, Dietrich Loth, Thiele 
Rennert, Jost Hupach, Gebrüder Landre, Karl 
Pierson, Thiele Sauerbrey, Nikolaus Porta, Tage 
löhner Johs. Ochse, Tagelöhner Konrad Baatz, 
Spinnerin Anna Katharina Laubert, Justus Jung 
kurth, Johannes Arnold, Johannes Grunewald, 
Georg H. Burkhardt, Schuhmacher Johannes 
Andre, Polizeiknecht Ruppert. Es scheinen auch 
damals Juden hier wohnhaft gewesen zu sein, 
denn eine Notiz besagt von dem Juden Abraham 
Speyer „er handelt" und von dem Juden Meyer 
„er schlachtet" Sämtliche hier genannten Familien 
sind entweder gänzlich ausgestorben oder sie haben 
durch Wegzug dem hiesigen Orte den Rücken ge 
kehrt. Dasselbe Schicksal scheint auch folgende Fa 
milien betroffen zu haben Familie Wohlleben, aus 
Dittershausen gebürtig, ein altes Mütterchen (die
	        

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