«SO
ablautet, Vgl. von fä'cio: confi'cio, von fäteor
confi'teor. Von fäcere gebildet, müßte der Name
entweder Bonitsx lauten (vgl. pontitsx) oder L8n8
t'ieu8 oder mit erweitertem Suffix Lvnek^eius, mit
fiite'ri zusammengesetzt könnte er nur 8oniki'tiu8
heißen. — Die richtige Ableitung ist die von bonum
tAtam (mit langem ü) — „gutes Schicksal", „Glück",
Bönifä'tius („dessen Schicksal gut ist" — ..der Glück
liche") ist weiter nichts als die lateinische Übersetzung
des griechischen, u. a. in der Apostelgeschichte (XX, 9)
vorkommenden Namens J^vw/og (— „der Glück
liche", „der sein Ziel gut erreicht hat").
„Die Handschriften des Klosters Weingarten"
von Professor Dr. Karl Löffler- Stuttgart. Unter Bei
hilfe von Oberbibliothekar Dr. Scherer-Fulda erschien
kürzlich als Beiheft 41 des „Zentralblatts für Bibliothek-
wesen" eine auch für die Fuldaer Landesbibliothek wichtige
Veröffentlichung. Die Verfasser geben darin eine Rekon
struktion der Sammlung des ehemaligen reichen Benediktiner-
stifts. Von 843 Handschriften, die Weingarten im 18. Jahr
hundert besah, sind 708 heute noch nachzuweisen, davon die
Hauptmaste (531) in Stuttgart. 146 in Fulda, die übrigen
verstreut an 10 Orten. Die Beschäftigung mit den Wein-
gartener Handschriften, die der gelehrten Forschung schon
so manches wertvolle Ergebnis gebracht hat. wird durch
diese Arbeit sicher stark angeregt werden.
Eingegangen
Marburger Akademische Reden Nr.28. Th. B irt. Preußen
und der Befreiungskrieg. Gedenkworte am
kaiserlichen Geburtstag gesprochen. Angehängt: Kantate
zur Erinnerung an 1813. 30 Seiten. Marburg (N. G.
Elwert) 1913. Preis 60 Pf.
Personalien.
Verliehen r dem Archivdirektor a. D. Geheimrat Dr.
K o e n n e ck e zu Marburg das Komturkreuz 2. Klasse des
Verdienstordens Philipps des Großmütigen.
Ernannt r Gymnafialdirektor Dr. Fuhr zu Luckau
zum Direktor des Gymnasium Philippinum in Marburg;
Rechtsanwalt Hahn zu Sontra zum Notar; Gerichts
assestor Hasse «camp zu Schlüchtern zum Amtsrichter
in Neuhof. Kreis Fulda.
In die Liste der Rechtsanwälte eingetragen Gerichts
assestor Warnke bei dem Landgericht zu Marburg.
Geboren: ein Sohn: Buchdruckereibesitzer Georg S tö hr
und Frau Irene, geb. Baasch (Kassel, 23. Februar) ; Pfarrer
Adolf Mnnch und Frau Luise. geb. Schimmelpfeng
(Rengshausen. 2. März); eine Tochter Magistrats
astestor Holle und Frau Else, geb.Heusmann (Spandau,
15. Februar); Rechtsanwalt Dr. Mangold und Frau
Elisabeth, geb. Gohde (Kassel 26. Februar); Oberlehrer
Dr. Fritz Pfeiffer und Frau Hildegard, geb. Jung (Han
nover, 1. März); Pfarrer Schmid und Frau Erna, geb.
Clotz (Kühnheide. Erzgeb., 3. März).
Gestorben: Fräulein Mathilde Lichtenberg, Tochter
des kurh. Gymnasiallehrers Friedrich Lichtenberg (Neuen-
dottelsau, 16. Februar); Frau Domänenrat Gertrud Jo
hanna Küllmer. geb. Lingelbach. 58 Jahre alt (Kassel.
19.Februar); verw. Frau Gertrude Brandt, geb. Wentzell.
83 Jahre alt (Kastei. 20. Februar); Hüttenbesitzer Ernst
Eichel aus Schmalkalden. 69 Jahre alt (Locarno, 20. Fe
bruar) ; verw. Frau Elise L a u f f e r, geb. Henkel. 86 Jahre
alt (Kastei. 23. Februar) ; Kgl. Kammermusiker a. D. Fried
rich Hofmann 90 Jahre alt (Kassel. 27. Februar);
Mechaniker Georg Julius Schatten 62 Jahre alt (Kassel,
28. Februar); ehem. Schreinermeister Ferdinand Mordt.
89 Jahre alt (Kassel. 1. März); Dechant Julius Wieg and.
Pfarrer zu Johannesberg. 72 Jahre alt (Fulda. 2. März) ;
Frau Oberst Hedwig N i e s a r geb. von Bernhardt (Han
nover, 5. März).
Sprechsaal.
Zum Woringerschen Artikel über „Friedrich Franz von
Leiber" kann ich ergänzend noch folgendes mitteilen: In
Spanien gehörte v. Leiber dem 3. schweizerischen Regiment
an. Nach der Rückkehr aus Spanien trat er in das
4. Regiment (Ende 1811) und wurde Kommandeur der
Regimentsartillerie in diesem. Als solcher machte er den
Feldzug 1812 in Rußland mit und nahm am 24. Juni
1813 seinen Abschied. 1814 wurde ihm als Artillerie
hauptmann 1. Klasse vom Herzog Ernst von Sachsen-Koburg.
Kommandanten des V deutschen Armeekorps, der Artillerie-
Reservepark dieses Korps übergeben. Er machte den Feldzug
der Verbündeten 1814 mit und erhielt den preußischen
kour le mérite.
Ende 1814 wurde v. Leiber Mitglied des Großen Rates
des Kantons Bern und behielt diese Ehrenstelle bis 1835.
1816 wurde erArtilleriemajor. 1831—33 war er Regierungs
statthalter in Jnterlaken und starb am 4. April 1837 in
Bern.
Sein Vater, Franz Rudolf v. Lerber (geb. 1757, gest. 1822),
war Mitglied des Großen Rates 1795, Appellationsrichter
1803, Oberamtmann zu Aarwangen 1812—17, Mitglied
des Kleinen Rates 1821. Seine Mutter hieß Rofina
Katharina geb. Stürler, Tochter des Obersten Stürler
(t 1790).
Oranienstein. Stabsarzt HaS.
Briefkasten.
Prof. Dr. W in Leipzig. Ihren Beitrag bringen wir
im nächsten Heft. das vorzugsweise dem Jahre 1813 ge
widmet sein soll.
Der heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Aka
demischen Verlagsgesellschaft m. b. H., M. Koch,
Berlin-Neubabelsberg über das neue große Liefe
rungswerk „Handbuch der Kunstwissenschaft"
herausgegeben von Dr. Fritz Burger. München, unter
Mitarbeit bedeutender Gelehrten, bei. Burgers Handbuch
der Kunstwistenschaft stellt eine erstmalige Sammlung und
Sichtung des gesamten ungeheuren kunstgeschichtlichen Stoffes
nach neuen Gesichtspunkten dar und ist die moderne
Kunstgeschichte großen Stils, die nicht allein dem
Fachmann, den Studierenden unentbehrlich ist. sondern
durch ihre geistvolle Darstellung. Pracht und glückliche An
ordnung des Bilderschmucks für. jeden Gebildeten
und jeden Kunstfreund eine Quelle steter Anregung
und dauernden Genusses bildet.
Ferner ist beigefügt Die Einladung zur Tausend
jahrfeier der Residenzstadt Kassel (27.—29. Sep
tember 1913), auf die alle auswärtigen Landsleute ganz
besonders hingewiesen seien.
Für die Redaktion verantwortlich: Paul Heidelbach. Kastei. Druck und Verlag von Friedr. Scheel. Kaste!.