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Bette schlief, ob sie es verstände, allein sie stieß Tie Isar wurde jetzt lebendig, der Wind hatte
mich unsanft zurück und sagte: „Sei still, ich will sich erhoben, den Himmel verdüstert, und das Wasser
schlafen." schlug grollend gegen die Ufer. Ein ferner Donner
Ja schlafen, auch ich schlief bald ein, aber bis wurde hörbar, fern, ganz fern, wie ein verheißungs
in die Träume hinein verfolgten mich diese un- volles Mahnen, aber mir war das alles eine Be-
begreiflichen Dinge. gleitnng zn meinen Gedanken, die sich in dieser
— — — — — — — — — — — — — wunderbaren Nacht nicht von der Heimat lösten.
De ahle, schlachte Zoh.)
(Schwälmer Mundart.)
Hansklos hat em lengte Backe
So in ahler, schlächter Zoh,
Krecht de Angfläd 2 ) senge Macke 8 ),
Fangt^e löut se dowe^) o.
Alles dar^e, än se beste 5 ),
Bus sich nurscht erdenke luß,
Dokterwärk 5 ) schlockt 7 ) hä zwo Nieste 8 ),
Dach es bleb om ahle Fuß.
Hinnerch mennt, hä mißt^en wärme,
Hansklos dats, vcrgäblich blebs,
On macht nn em Höus in Lärme,
Däß m'r ment, e Angleck 9 ) gebs.
Wellem rut met Schnaps se betseln '"),
Hansklos betzt sich vom Verstand,
Menges n) woßt e Dotzend Retseln, —
On de Schmätz — bleb ver d'r Hand.
Do seng Frä, die sät 12 ) bedächtig,
Bruche mißt^e „ver" die Zeh,
Nackenicht 18 ) on metternächtig
Mißt^e o e Wasser geh,
So on so mißt hä da spräche.
Wasser namme en seng Möul 14 );
Hansklos dats, die Quäl se bräche —
Schmätze frecf)t~e bi in ©öiii! 15 )
Nu gung hä näm 78 ) lähme Schnejrer,
Dä langt senge Zang vom Brüt,
Rosterig on on so wejrer,
Nomm de Hansklos ens Gebüt.
Os on äb em ganze Härwel 17 )
Donz^en 18 ) bi e lähme Stut:
Dretthalb Stäng durt däs Gesärwel 79 )
On Gegärgel 28 ) bis ofs Blut.
Do of emol läg de Knäche
Ens, zwe, drei, em Stowedräck 27 ).
On die Schmätze von sächs Mäche
Wänn, Göttlob, of emol wäg;
Bi in Ädstäck 22 * ) met drei Watzeln 28 )
Säg^e öns, so stark on groß.
Bi c Zwellengspär von Hätzeln 24 ),
Bi in rächter dicker Klos.
On de Hansklos säd: „De Lemper 2h )
Höt mich lang genung gelähmt'"),
Langt Nch de Kattökfelstemper 27 ),
Kläpt"en os, bo hä dro lähmt!"
Däch bi nu de lähme Schenger 28 )
Sich de Zoh langt von der Del 29 )
On befühlt met fteffe 30 ) Fenger,
Märkt^e bal, bäs wär em Spel.
Senge 84 ) Schmätz 82 ) will necks 88 ) bedejre 84 ).
Konnte gär gelehrt geinenn.
Helf het hä gesucht bei Zejre 85 ),
Nurscht in — Ouätschekänn 88 ) wer brenn.
„Däch, meng Jäng 87 ), däs wär deng Gleckche 88 ),
Schrejb dersch hebsch hej ver die Stänn 89 ),
Du wäscht ohne Gnad ems Eckche 49 ),
Wäd in Böm 47 ) de Quätschekänn!!"
h Zahn; h Unflat, Bösewicht; 3 ) Fehler; 4 ) toben;
*) stillen;') Arznei; h schlucken, trinken; 8 ) Meste, Fruchtmaß
— 30 Pfund Roggen; 3 ) Unglück; 4 °) beizen; ") Magnus;
") sagte; "-nackend; ") Maul, Mund; ") Gaul; "-nach
dem; ") Herberge, Wohnung; ") zog er ihn; ", 3 °) zwei
spez. schwälmer Ausdrücke für sinnlos an etwas herum
arbeiten; "') Stubendreck; ") Erdstock; "> Wurzeln:
") gedörrte Birnen; ") Lump; ") geschmerzt; ") Holzgerät
zum Zerstampfen der Kartoffeln; 38 ) Schinder; ") Diele.
Fußboden; "-steifen; 31 )fein; 8 hSchmerz; 3 hnichts; 34 ) be
deuten; '"-bei Zeiten; "-Zwetschenstein; '"-Junge; Glück;
") Stirn; 40 ) um die Ecke — verloren sein; 4 '- Baum.
I. K- Schwalm.
Aus alter und neuer Zeit.
Kurfürst Friedrich Wilhelm und der
Mündener Schiffsbauer im Reinhardswald.
Ein alter Mündener Schiffsbauer Namens Asmus
Ringeling hatte, wie in den „Mündener Nachrichten"
kürzlich erzählt wurde, einst gebogenes Holz zum
Schlittenban nötig und war zur Erlangung der Kufen