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M 'S.
XY. Jahrgang. Kassel. 16. April 1901.
Ueber aen Wassern.
Was ist's, das über den Wassern
Allabendlich klingt und klagt? . .
Sind's Stimmen begrabener Kerzen?
Eine Seele, die Seltenes sagt?
Es hört so deutlich die fragen
Wein stilles und staunendes Ohr.
Jetzt weint's. Jetzt wimmert's. Jetzt singt es.
Jetzt jauchzt ein unendlicher Ehor.
Sind es die weißen Nebel,
Die schwer auf den Wassern stehn?
Oder die weinenden Winde,
Die geisternd darüber wehn?
Nie hört' ich die Stimme bei Tage:
Nur in der dämmernden Nacht,
Wenn ich einsam an's Meer mich wage,
Sind seine Wunder erwacht. — — —
Tönt ibr nun aus der Tiefe,
Oder klingt ihr von Sternen her,
— Der Seele singt ihr die Sehnsucht.
Zhr Stimmen am dämmernden Nkeer.
Mber-Alingcii. Kart Krnst Knodt.
— '
Blüb’f! im weiten bimmelsgatten . ..
Blüh'n int weiten Himmelsgarten
Weiße Blumen ohne Zahl:
Seufzer sind's, emporgesendet
Aus dem arnten Erdenthal . . .
Blaffer Lippen zarte Alage,
Jedes leise Leidenswort,
Jeder stille Bittgedanke,
Werden bleiche Blüthen dort .
Sehnsuchtsvolle, unerfüllte
Wünsche blüh'n, verwandelt, auf,
Und die wunderreinen perlen,
Die an jenen Aelchen hangen,
Sind verwaister Ainder Thränen:
Engel trugen sie hinauf . . .
Sascha Ktfa.
Ravolzhausen.