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er anläßlich seines 40jährigen Militärjubilünms
in den erblichen Adelsstand erhoben.
Sammlung hessischer Münzen. Aus zu
verlässiger Quelle erfahren wir, daß die früher
Prior'sche, durch Herrn Geheimrath Dr. Buchenau
erheblich erweiterte Sammlung hessisch er Münzen
durch Kauf in den Besitz des Herrn Louis Er
langer in Marburg übergegangen ist. Der Kauf
preis soll 15 000 Mk. betragen.
Nhöuklub. Die diesjährige Jahresversammlung
des Nhönklubs findet am Sonntag den 11. August
d. I. in Fulda statt und soll zugleich als 25jähriges
Jubiläums - Stiftungsfest gefeiert werden. Eine
Festschrift ist bereits im Druck, welche drei wissen-
Keusche Z
Nachrichten und Urkunden zur Chronik
von Hersseld. Gesammelt und verzeichnet
von Louis Demme, weiland Stadtsekretär
zu Hersseld. 3. Band. Betrifft die Zeit vom
Beginn des 7jährigen Krieges bis einige Jahre
nach der westfälischen Zeit. Hersfeld (Verlag
von A. Webert) 1901.
Mit' dein vorliegenden Bande ist eine Arbeit
weitergeführt worden, die schon beim Erscheinen
des ersten Bandes die Aufmerksamkeit aller Freunde
der hessischen Geschichte erregte. Im Jahre 1891
trat der Verfasser, Stadtsekretär zu Hersfeld, mit
dem ersten Bande seines Werkes, der ans 340 Seiten
die Ereignisse bis zum Beginn des 30jührigen
Krieges umfaßte, an die Oeffentlichkeit. Es sind
in dem Bande Nachrichten und Urkunden aller Art,
Notizen aus dem Gebiet der politischen Geschichte,
der Rechts- und Wirtschaftsgeschichte, soweit sie sich
auf Hersfeld beziehen, vereinigt. Die Fundstelle dafür
war das städtische Archiv zu Hersseld im dortigen
Nathhans, soweit seine Bestandtheile nicht nach
Marburg in's Staatsarchiv übergesiedelt sind. Der
Verfasser ist in der Auswahl und Gruppirnng des
Stosses geschickt, wenn auch nicht immer gerade
wissenschaftlich verfahren. Da er selbst der lateini
schen Sprache nicht kundig war, so zog er für die
Uebertragung und Auslegung aller lateinisch ab
gefaßten Aktenstücke die Fachmänner des Hersfelder
Gymnasiums heran. Und so ist denn eine im Ganzen
lesbare populär gehaltene Chronik der Stadt Hers
feld daraus geworden. — Der zweite Band, der
1893 erschien und auf 360 Seiten die Zeit von
1618—1756 behandelt, enthält die Vorzüge und
Mängel des ersten. Der dritte uns vorliegende
schaftliche, die Rhön betreffende Abhandlungen,
einen Bericht über die Gesammtleistungen des Rhön-
klnbs und ein Mitgliederverzeichniß enthalten wird.
Das nähere Festprogramm wird noch bekannt gegeben.
Wiederherstellung der Ruine Reichenbach.
In der Woche nach Pfingsten ist mit den Arbeiten
aus der Ruine Reichenbach wieder begonnen worden,
vor allen Dingen mit dem Einbau der Treppe,
damit der Thurm, den von dem Touristenverein
gestellten Bedingungen gemäß, besteigbar wird.
Die bisher am Thurm angebrachte Tauleiter mußte
entfernt werden, da sie nicht mehr hinreichende
Sicherheit bei der Benutzung bot. Die Ruine
wurde in diesem Frühjahr bereits viel besucht.
Der herrliche Ausblick von ihr fand stets un-
getheilte Bewunderung. -6-
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Band endlich führt die Chronik weiter vom Beginn
des 7jährigen Kriegs bis zum Jahre 1821. Ueberall
versuchte es der Verfasser, den Zusammenhang der
Hersfelder Lokalgeschichte mit der allgemeinen Zeit
geschichte herzustellen. Dies ist ja für den Leser
recht dankenswerth, und wir wollen über die Art, wie
manchmal dieser Zusammenhang hergestellt wird,
mit D. nicht rechten, große Bedeutung wird er
diesen zusammenfassenden Betrachtungen wohl selbst
nicht beigelegt haben. Und darin liegt auch gar
nicht der Werth des Buches. Dieses soll und wird
gelesen werden wegen seiner Nachrichten über Hers
feld, und hier bietet es eine Menge interessanter
und teilweise bisher noch wenig bekannter Nach
richten. Die 76 Beilagen, die der eigentlichen
Darstellung angefügt sind, ergänzen die betreffenden
Stetten des Textes, zu deren Erläuterung sie dienen.
Auf Einzelheiten kann hier nicht weiter eingegangen
werden, soviel aber ist zweifellos, daß man auch
diesen Band, wenn man sich in seinen Inhalt
vertieft hat, nicht ohne Befriedigung beiseite legt
und eine baldige Fortsetzung wünscht, die hoffentlich
nicht allzu lange auf sich warten läßt. G. Zz.
Herbert, M. „Aus dem Buche des Lebens."
Novellen. 267 S. Regensburg (Verlagsanstalt
vormals G. I. Manz). Preis brosch. Mk. 2,40.
Was uian an allen Novellen unserer Landsmännin
M. Herbert (Th. Keiter-Kellner) stets prägnant
hervortreten sieht, zeichnet auch ihren Novellenband
„Ans dem Buche des Lebens" aus: die Seelen-
kenntniß, die seine Beobachtungsgabe, die Steigerung
der Entwicklung und das gänzliche Vermeiden des
romantisirenden, veralteten Tones. M. Herbert