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Chor:
Heil dem Fürsten! — Heil den Ständen,
Die der Wahrheit Licht erblickt;
Rastlos sich für's Volk verwenden!
Fürst und Volk sind hochbeglückt.
Jede Rechnung sei geglichen.
Schmach und Unrecht deckt die Nacht.
Quitt sind wir, bis wir verblichen;
Uns ist froher Tag erwacht.
Wo der Fürst dem Volk sich einet.
Sollten wir nicht Brüder sein?
Wenn ihr Freudenthränen weinet,
Weint auch Thränen dem Verein. —
Chor-
Herzen, reihet euch zusammen,
Zn dem festen Männerbund!
Warm entlodern lichte Flammen,
Geben Lieb' und Eintracht kund.
Alles sei nun fest umschlungen
Mit der Eintracht gold'nem Band.
45».
Airs KeirrrcrtK
Zu einer außerordentlichen Versamm
lung hatte der Vorstand des Vereins für
hessische Geschichte und Landeskunde zu
Kassel am 17. Dezember dessen Mitglieder noch
mals an alter Stätte im Saale der Realschule in
der Hedwigstraße versammelt, um den Vortrag des
Herrn vr. Krollmann aus Berlin zu hören,
welcher über Wilhelm Dilich redete. DerVor-
trag fesselte sehr, da der Redner das bedeutende
Material, welches er für seine Zwecke durchzuarbeiten
gehabt hatte, mit Sicherheit beherrschte und so in
der Lage war, über das Leben und die Persönlich
keit des genannten hessischen Chronisten und Karto
graphen, Landgraf Moritz' „Abreißer", viel neue
Aufschlüsse zu gebeu, die unsere bisherigen Kennt-
nisse über denselben (vgl. „Hessenland" 1896, S. 221
bis 222) ganz wesentlich erweitern. Bereits in voriger
.Nummer'brachte das „Hessenland" eine ausführliche
Besprechung des soeben erschienenen Werkes „Rhei
nische Burgen nach Handzeichnungen Dilich's (1607)
herausgegeben von Karl Michaelis, mit Beiträgen
von C. Krollmann und Bodo Ebhardt" aus der
Feder des Herrn vr. Lange (I960, S.318,319),
in welcher darauf hingewiesen werden konnte, daß
C. Krollmann. der Herausgeber vom „Burgwart",
eine ausführliche Biographie Dilich's auf Grund
genauer Aktenstudieu verfaßt habe, die dem Werke
als Einführung vorgesetzt sei. Aus diesen Studien
ist der Vortrag erwachsen, der die Zuhörer in
Unser Ziel ist dann errungen,
Reicht der Feind dem Feind die Hand.
Alles stimmt zu Jubelchören,
Wo der Freundschaft Sonne strahlt.
Nie wird man die Töne hören,
Wo ein stolzer Wicht noch prahlt.
Chor:
Kommt und schließt euch in die Arme,
Offen jedem Biedermann!
Und ein Gott, der sich erbarme,
Siegle den gerechten Plan! —
I. Z(wenger).
Der Verfasser, Gutsbesitzer und Kaufmann
Joseph Zw enger aus Fulda, war 1831
Premierlieutenant der Bürgergarde und später
Hauptmann derselben. Auch als Mitbegründer des
dortigen Bürgervereins erfreute er sich in der
Bürgerschaft besonderen Ansehens. Er starb 1845
oder 1846.
und gfremöe.
hohem Maße befriedigt hat, wie der Vorsitzende
Oberbibliothekar vr. Brunner am Schlüsse der
Sitzung, indem er dem Redner den wärmsten Dank
des Vereins aussprach, hervorheben konnte.
Universitätsnachrichten, vr. Richard
Pfeiffer in Kassel, Spezialarzt für innere Krank
heiten, wird einem Rufe an die Universität Kiel
zum 1. Januar Folge leisten. — Der außer
ordentliche Professor der Geschichte zu Heidelberg,
vr. Arthur Klein sch mid t, Verfasser der Ge
schichte des Königsreichs Westfalen, ist zum Biblio
thekar der Hofbibliothek zu Dessau ernannt worden.
Todesfall. Am 19. Dezember verstarb zu
Melsungen der ehemalige Pfarrer Hermann
Zülch im hohen Alter von 88 Jahren, geboren
zu Philippsthal am 7. April 1812. Roch am
4. Adventssonntage des Jahres 1899 war der
hvchbetagte Greis imstande, die renitenten Gemeinden
zu Melsungen und Altmorschen durch Predigten zu
erbauen. Ihnen hat er die letzten Jahre seiner
Pastoralen Thätigkeit vom Jahre 1882 an gewidmet,
nachdem er bereits im Jahre 1873 sein Pfarramt
in Hombressen hatte verlassen müssen. Dort hatte
er 18 Jahre mit besonderem Segen gewirkt, vorher
von 1840 bis 1848 als Rektor der Stadtschule
zu Homberg, von 1848 bis 1855 als Pfarrer zu
Völkershausen.