317
nischen Feldzuge nach der Abberufung des General
leutnants von Heister im Jahre 1 777 die Führung
der hessischen Hülfstruppen, während er bis dahin
die 2. Division derselben gehabt hatte. Im Jahre
1782 setzte er. nachdem er sich mehrfach rühmlich
ausgezeichnet hatte, seine Abberufung durch und
kehrte mit dem englischen Oberbefehlshaber Lord
Clinton, mit dem er ganz im Gegensatz zu seinem
Vorgänger in bestem Einvernehmen gestanden hatte,
nach Europa zurück. In England wurde er bei der
Landung mit hohen Ehren empfangen. Ter Land
graf gewährte ihm den erbetenen Abschied nicht und
ernannte ihn später zum Gouverneur von Kassel.
In dieser Stellung blieb er, bis er im Jahre 1788
in den Ruhestand trat.
Am 8. Dezember 1493 wurde Landgraf Wil
helm III. vom König Maximilian I. mit der
Grafschaft Katzenelnbogen belehnt.
Am 9. Dezember 1640 ergriff Hessen-Kassel
nach dem am 25. November 1640 erfolgten Tode
des Grafen Otto VI. von Holstein - Schanmburg,
des letzten seines Stammes, von den schaumburgischen
Aemtern Rodenberg, Hagenburg und Arensburg
als heimgesallenen hessischen Lehen Besitz.
Am 9. Dezember 1785 hob Landgraf Wilhelm IX.
von Hessen das Lotto aus, welches sein Vater
Landgraf Friedrich II. leider eingeführt hatte.
-4Z-"
Aus Kerrnuth
Ludwig Schnute. Am 21. Dezember 1810
wurde in Kassel Ludwig Sch unke geboren, der
später eine so hervorragende Stellung in dem
Freundeskreise Robert Schumanns, wennauch leider
nicht für längere Zeit, einnehmen sollte, da er schon
am 7. Dezember 1834 starb. Sein Vater, Gott
fried Schunke, war ein berühmter Hornist und in
der Kapelle des Königs von Westfalen angestellt.
Einen eingehenden Artikel über Ludwig Schunke,
den trefflichen Virtuosen und Komponisten, wird
unsere Zeitschrift in einer der nächsten Nummern
bringen.
Universitätsnachrichten. An der Uni
versität Gießen hat sich der Dr. Robert Lief-
mann aus Hamburg als Privatdozent für National
ökonomie und Statistik niedergelassen. — Ter Ge
hei nie Kirchenrath D. Dr. Stade zu Gießen erhielt
aus Anlaß feines 25jährigen Jubiläums als ordent
licher Professor der Theologie an der dortigen
Universität das Ehrenkreuz des Verdienstordens
Philippus des Großmüthigen. — Das „Verzeichniß
des Personals und der Studirenden aus der Königl.
Am 10. Dezember 1366 starb zu Spangenberg
Otto der Schütz, einziger Sohn des Landgrafen
Heinrich II. des Eisernen, 44 Jahre alt, Gemahl
der Gräfin Elisabeth von Kleve, bekannt durch
seine Tüchtigkeit. Sage lind Dichtung haben sich
seiner Person bemächtigt. Seine Brautwerbung
und Vermählung besingt Kinkel in seinem Epos
„Otto der Schütz". Sein Vater überlebte ihn
noch über 10 Jahre.
Am 10. Dezember 1807 zog Hieronymus Napoleon
als König von Westfalen in Kassel ein.
Am 12. Dezember 1628 wurde Dr. Wolsgang
Günther, Landgraf Moritz' Geheimrath und General-
- audienzirer, zu Ziegenhain ans Grund des am
! 8. Dezember gegen ihn ausgesprochenen Todes
urtheils mit dem Schwerte hingerichtet, obgleich
Landgraf Moritz fast bis zum letzten Augenblick
für seinen treuen Diener bei dem regierenden
Landgrafen Wilhelm V. eingetreten war (s. „Hessen
land", 1898, S. 226, 270, 288, 298—301).
Am 12. Dezember 1647 schloß Hessen-Kassel
mit Lippe einen Vertrag über die Theilung der
Grafschaft Schanmburg.
Am 13. Dezember 1794 wurde die neue Fulda-
brücke zu Kassel vollendet.
Am 14. Dezember 1143 wurde das Augustiner
Mönchskloster (spätere Nonnenkloster) Weißenstein
bei Kassel gegründet.
unö Ivernde.
Universität Marburg" ist soeben erschienen. Es
enthält über den Besuch der Universität folgende
Angaben. Tie Gesammtzahl der Studirenden be
trägt zur Zeit 1053. Mit Erlaubniß des Rektors
hören 49 Personen, darunter 6 Damen, Vorlesungen,
sodaß die Gesammtzahl der Berechtigten sich auf
1102 beläuft. Auf die einzelnen Fakultäten ver
theilen sich diese wie folgt- theologische Fakultät
82 Studenten, 2 Hörer, juristische Fakultät 345
Studenten, 7 Hörer, medizinische Fakultät 217
Studenten. 5 Hörer, philosophische Fakultät 409
Studenten, 35 Hörer.
AI ä n n e r g e s a n g v e r e i n K a s s e l. . Am
30. November beging der Kasseler Männer
gesangverein im Stadtpark sein 25jähriges
Jubiläum durch Festkonzert mit anschließendem
Kommers, an welchem auch Vertreter des Magistrats
und der Stadtverordneten theiluahmeu. Warme
Worte der Anerkennung spendete dem Verein u. a.
der königliche Kapellmeister Dr. Beier. Möge
der fleißige und strebsame Verein im 2. Viertel