142
(Marburg, 31. G. Elwert'sche Verlagsbuchhandlung,
1899) zugehen lassen. Eine Frucht der von Di-. Glagan
im Auftrage der Kommission unternommenen archi-
valischen Studien, ist sie zugleich in gewissem
Sinne als Einleitung zu den Landtagsakten zu
betrachten.
F u l d a e r 11 r k nnde n b u ch. Herr Pros. T a n g l
ist auch im abgelaufenen Jahre durch die von ihm
für die Monumenta Germaniae liistorica über
nommenen Arbeiten verhindert worden, das Manu
skript für de» ersten Band zum Abschluß zu bringen.
Doch erklärt er bestimmt, mit dem Druck des Bandes
im Laufe des Jahres beginnen zu können. Anderer
seits hat insbesondere die ihm überwiesene schwierige
und zeitraubende Entzifferung von Texten in uod)
ungelösten 1 ironischen Noten dein Fuldaer Urkunden
buch eine bisher unbekannte Freilassungsurkunde
Karl's 'des Großen eingetragen.
Landtügsakten. Herr Di-. Glagan hat die
Arbeiten sür den ersten Band soweit gefördert, daß
der Druck hat beginnen uiib ohne Unterbrechung
wird fortgesetzt werden können. Der Baud wird
im Laufe des Jahres ausgegeben werden.
C h r o n i k e n v o n H essen und Walde ck.
Der Schwerpunkt der Bearbeitung der beiden Chro
niken von Gerstenberg, welche Privatdozent Di-. Die-
iit a r zn Marburg übertragen ist, liegt in der
Quellennntersnchnng, die lohnende Ergebnisse geliefert
hat. Werthvoll war u. A. die Feststellung der Be
ziehungen Gerstenberg's zn Johann Emmerich's Fran
kenberger Stadtrecht. Herr Di-. Diemar hat eine
vollständige Handschrift dieser wichtigen Rechtsquelle
anfgefnnden. Er stellt die Einliesernng des druck-
fertigen Mannskriptes sür Weihnachten 1900 be
stimmt in Aussicht. — Die Bearbeitung der Wald-
eckischen Chroniken hat eine schwere Verzögerung
dadurch erlitten, daß Herrn Oberlehrer Dr. Pistor
ans seine Bitte wegen Ueberlastnng mit Lehramts-
geschästen der Auftrag zur Bearbeitung wieder ab
genommen werden mußte. An seiner Stelle ist seit
Beginn des Jahres 1900 Herr Dr. P. Jürges,
Hilssbibliothekar an der Marbnrger Universitäls-
bibliothek, gewonnen worden.
L a n d g r a f e n r c g e st e n. Herr Geh. Archivrath
Dr. Kvennecke hat seine Sammlungen, welche
sich über den ganzen in Aussicht genommenen
Zeitraum von 1247 — 1509 gleichmäßig erstrecken,
auch im vergangenen Jahre erheblich bereichert;
sür den Abschluß kann indessen eine Frist noch
nicht bestimmt werden.
Ortslexikon. Im Herbst 1899 beschloß die
Generalversammlung des Gesammtvcreins der deut
schen Geschichtsvereine in Straßbnrg die Ein
setzung einer Kommission, welche ein Programm
für eine einheitliche Bearbeitung von historischen
Ortsverzeichnissen ausarbeiten und der diesjährigen
Generalversammlung in Dresden vorlegen soll.
Herr Archivrath Dr. Reimer, welcher in diese
Kommission gewählt worden ist, hat unter diesen
Umständen sich daraus beschränkt, die .wichtigen
hessischen Saalbücher durchzuarbeiten und das
Material für snldaische Ortsbeschreibung zu sammeln.
Er hofft, daß die Arbeit nach Feststellung des
Programms einen schnelleren Fortgang gewinnen
wird.
U r k u n d e n b u ch der w c t t e r a u e r Reichs
städte. Wie im letzten Jahresbericht erwähnt,
ist zunächst das Urknndenbuch von Friedberg in
Angriff genommen und Herr Dr. Foltz seit dem
1. Mai 1899 mit der Bearbeitung betraut worden.
Nachdem der Gemeinderath von Friedberg die Be
nutzung der im Darmstädter Staatsarchiv deponirten
Archivalien in Marburg gestattet, hat die Direk
tion des Staatsarchivs in liebenswürdigster Weise
Urkunden und Stadtbücher zur Verfügung gestellt,
sodaß Dr. Foltz die Arbeit rüstig fördern konnte.
Er hat sich über die Darmstädter Bestände, zum
Theil in Gemeinschaft mit Prof, von der Rvpp,
an Ort und Stelle unterrichtet und sie im Wesent
lichen bis in das 15. Jahrhundert hinein erledigt.
Wie bisher so werden auch im weiteren Fortgange
der Arbeit und speziell bei dem nothwendigen
Besuch einer größeren Anzahl von Archiven die
für Wetzlar und Gelnhausen in Betracht kommen
den Archivalien gleichfalls verzeichnet oder be
arbeitet.
Hessisches Tra chte nb uch. Die zweite Lieferung
hat Herr Geh. Rath Prof. Justi so weit vorbe
reitet, daß der Druck von Abbildungen und Text
sofort beginnen kann. Ihr soll sich, wenn es
die Mittel gestatten, die Fortsetzung gleich an
schließen.
Zu diesen im Gange befindlichen Unternehmungen
gesellt sich auf Beschluß des Vorstandes als neue
die Herausgabe eines Münzwerkes bis zum Tode
Philippus des Großmüthigen. Die Be
arbeitung hat Her Oberlehrer Dr. Buchenau
in Weimar übernommen, der seit Langem ans dem
Gebiete des hessischen Münzwesens bewährte Heraus
geber der „Blätter sür Münzsreunde" (Leipzig,
C. G. Thieme). Das Werk soll die Abbildungen
der Erzeugnisse sämmtlicher Münzstätten des Arbeits
gebietes mit genauen Beschreibungen, Gewichts
bestimmungen n. s. w. enthalten, doch werden die
Einzelheiten des Programms erst durch einen
Ausschuß, bestehend aus den Herren Bo eh lau,
Küch und Suchier, gemeinsam mit Dr. Buchenau
festzustellen sein. Ter Abschluß der Arbeit, die
noch mancherlei Reisen erfordert, ist bei der be