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Die Plätze der Kothen sind nimmer
von erster Entstehung bis heut
verzinset, sie bleiben ja immer 10 )
Von Zehnden und Diensten befreyt.
So wuchs denn das Stüdchen und lebte
Froh glücklich Jahrhunderte hin
Jagt, Fischfang, und Viehzucht verwebte n )
und mehrte des Ackers Gewinn.
Doch später als Winnfried gelehret
erhuben wo Coeilen verbrannt
sich Hütten, sie wurden vermehret
und edlich die Neustadt genannt. 12 )
Doch Mangel des Masters erreget
Die Neigung, nach Eimer zu ziehn.
das Beyspiel von einzeln beweget
auch andre, dlirch Fischfang zu blühn.
Doch als dieses Stäbchen verschwindet
verehrte man Christum schon dort!
aus Homannscher Charte selbst findet 13 )
man Zeichnung der Kirche vom Ort.
Ein Graben und Mauer umwanden
dies Städtchen, Ihr könnt es noch seh»
Vor 70 der Jahren selbst standen ")
noch Trümmer ans Fahlenbergs Höhn.
Im achten Jahrhundert verehrten 15 )
die Bürger Elmeri das Wort
Vom Krentzestodt Christi, und stöhrten
den Wodan geheiligten Ort. — 16 )
Sie bauten St. Jost die Kapelle
die einst an dem Heinbache stand 17 )
noch heut zu Tag nennt man die Stelle
8t. Jost, und ist jeden bekannt.
Und südostwärts im Walde stehn Mauren
Von einer Kappelle noch heut
h Zwey Tannen im Vordergrund traureu ls )
sie war der 8t. Anna geweyht.
Aus Westeibergs Höhen noch zeiget
man jenen geheiligten Ort
Der SCHntter des Herrn geweihet
verfallen, den Uhrgrund noch dort. 1<J )
Ein Glaube hat Neustadt und Eimer
in enger Verbindung gesetzt
Denn Güter der Kirche von jener
giebt Eimer zu Lehne, noch jetzt. 20 )
Was weiter das Schicksaal gewesen
Von Eimer ist niemand bekannt
als das es mit sächsischem Hessen 2 '»
der Wechsel der Zeiten verband.
Ta war es der Sitz eines Grafen 22 )
j: So hob sich Elmeri empor:
Doch schreckliche Schicksaale trafen
das Städtchen das alles verlohr. 23 a )
Ein Eberhard, Herzog zu Franken
befehdet Bruningus den Gras
doch als besten Reisige wankten —
Vernehmt! was Elmeri betraf!
Die Hessen, die Eberhard führte
bestürmten Elmeri nun bald
kein Weinen, kein Klageton rührte,
that Einhalt dem Mord und den Brand.
Es sielen die Greiste und Weiber
kein Bitten versöhnte die Wuth
Der Kinder und Säuglinge Leiber 23 ch
verbrannte die stammende Gluth!
Die welche dem Morde entronnen
erbauten von neuem die Stadt
bald wieder war Eimer gewonnen
und blühte durch Viehzucht und Saat.
Das Kloster zu Eimer beschäftigt
im Baue, dem Gras Eckihard
von Otto dem 3h” bekräftigt 24 )
selbst Neichs-Abtey später es ward.
Fünfhundert und fünfzig Jahr standen
die Hallen! da wich Geistes Nacht,
Befehl imb Aufklärung entwanden 2 st
Dem Abt und dem Kloster die Macht.
Da wo sonst die heiligen Spenden
den Glauben mit Nahrung erfüllt,
da, liegt jetzt die Dutte mit Reuden
die leiblichen Hunger nur stillt!
Da wo sonst für ewige Hütten
der Priester die Schulden erliest,
Da weinen jetzt viele und bitten 2 ")
um Gnade für Pfand und Verliest.
lind da, wo sonst Benedictiner
Erbarmen für Sünder gefühlt
da, haben schon manche Amtsdiener
ihr Müthchen im Prügeln gekühlt.
Des Gaues Angera Begrenzung
fasst Hehnwardeshusen, doch hört! 2 ')
bald ward Engelberte durch Schenkung
halb Hehnwardeshusen verehrt.
Doch Paterborns Bischof verschaste
sich Helmwordeshusen als Pfand;
Die Herrschaft von Collen erschlaffe 2S )
aus Paterboms-Kirche gewandt.