198
ieschichte der Mmilie Aopp und von
von Otto Gerlsnö.
(Schluß.)
II. Johann CH r i st o p hKo pp stand anfangs
als Rath und Amtmann in Jsenburgischen Diensten,
ging 1745 als Rath und Prokurator Fisci nach
Kassel und wurde später als Regierungsrath nach
Hanau versetzt, wo er gestorben ist. Er war
verheirathet mit M a r i e Christine, geborenen
B rösten, und hinterließ zwei Söhne 1. Christoph
Kopp und 2. Johann Heinrich Kopp.
1. Christoph Kopp war Kammer-Assessor
zu Hanau und hatte drei Kinder: a. Magdalene
Kopp, welche in erster Ehe mit N. N. Ger-
vinus zu Darmstadt und dann mit Baurath
Hoffm ann zu Gießen verheirathet war; b. Fritz
Kopp, auf den wir noch zurückkommen werden,
und c. Johanna Kopp, welche an Geometer
Budden zu Langenselbold verheirathet war.
Fritz Kopp (b), Obergerichtsanwalt in Hanau,
war mit M. van der Saud verheirathet
und hatte vier Kinder: «. Gertruds Kopp,
verheirathet an Kammerrath Harcke zu Birstein,
ß. Moritz Kopp, geboren am 24. November
1827, verheirathet mit Marie Henkel und
Vater von drei Kindern:Louise Kopp, geboren
20. April 1859, verheirathet an David Ducat,
Heinrich Kopp, geboren am 5. August
1861 und Jean Kopp, geboren am 3. Oktober
1862; y. Fritz Kopp, und S. Johanna
Kopp, verheirathet an Pfarrer Weipert
zu Kassel.
2. Johann Heinrich Kopp war Regierungs
rath zu Hanau und verheirathete sich mit Sophie
Christ, Tochter des Stabsamtmanns Johann
GeorgChristzu Heilbronn, die eine Schwester
des berühmten Pomologen Christ, ehemaligen
Pfarrers zu Kronberg, war. Dieser Ehe entsprossen
drei Söhne: Johann Heinrich Kopp (4, siehe
unten), Christoph Kopp, (6) welcher am 16. Fe
bruar 1780 geboren war, Kaufmann wurde und am
6. Dezember 1839 unverheiratet starb, sowie Je an
Kopp (8), geboren am 16.Juli 1785, gestorben
am 7. Januar 1827, Landgerichtssekretär zu
Hanau, und fünf Töchter: Christiane Kopp(l),
geboren am 13. Oktober 1772, gestorben am 12.
Oktober 1816, Philippine K o p p (2), geboren
am 5. Mai 1774, eine talentvolle Malerin, ge
storben am 14. Januar 1821, Jeannette Kopp
(3) geboren am 15. Februar 1775, verheirathet an
Johann Isaak Merz, gestorben etwa 1850,
Karoline Kopp (5), geboren am 19. Oktober
1779, und endlich SophieKopp (7), geboren am
1. Mai 1782, gestorben am 16. Dezember 1862,
verheirathet an den Pfarrer Ern st Karl Merz zu
Bruchköbel, welcher am 20. November 1813 starb.
Johann Heinrich Kopp wurde am 17. Sep
tember 1777 zu Hanau geboren, besuchte die
lateinische Schule seiner Vaterstadt, studierte seit
1797 zu Rinteln, Marburg und Jena Medizin
und erwarb sich an letzterem Orte am 23. Oktober
1800 die Doktorwürde. Dann ließ er sich in
Rödelheim als Arzt nieder, verlegte jedoch schon
1801 seinen Wohnsitz nach Hanau, wo er sich
gleichzeitig mit seinem Freund, dem damaligen
Steuerassessor Leonhard chemischen Arbeiten
widmete. 1802 wurde er zum adjungirten, 1808
zum wirklichen Landphysikus des Amts Schwarzen
fels, 1816 auch zum Garnison-Physikus ernannt.
1807 zum Professor der Chemie, Physik und
Naturwissenschaften am Lyceum (Athenäum) zu
Hanau bestellt, wirkte er 1808 wesentlich mit
zur Stiftung der wetterauischen Gesellschaft für
die gesammte Naturkunde, zu deren ständigem
Direktor er später (1826) ernannt wurde. Im
Jahre 1812 wurde ihm der Titel eines Medizinal
raths verliehen, 1814 wurde er zum Mitglied
der medizinischen Deputation zu Hanau und zum
Rath am dortigen altstädter Hospital ernannt,
bei der neuen Verwaltungsorganisation des
Kurfürstenthums Hessen 1821 aber, nachdem ihm
1815 der Titel eines Hofraths, 1819 der eines
Oberhofraths verliehen worden war, zu dem
Medizinalreferenten bei der Regierung zu Hanau
bestellt, in welcher Eigenschaft ihm später der
Titel eines Geheimen Ober-Medizinalraths bei
gelegt wurde. 1824 wurde er zum Mitglied der
Direktion des Hanauer Landkrankenhauses er
nannt. Die Berufung an drei verschiedene
Universitäten zur Uebernahme der Professur der
Klinik und der gerichtlichen Medizin lehnte er
ab. Er war Mitglied zahlreicher gelehrter Ge
sellschaften, z. B. der kaiserlichen mineralogischen
Gesellschaft zu Petersburg. Auch war er seit
Januar 1837 Inhaber des Kaiserlich Russischen
Wladimirorden 4. Klasse. Er starb am 12.
November 1858.
Er hat viele medizinische und chemische Schriften
veröffentlicht; sein Hauptwerk war eine Zeitschrift:
„Denkwürdigkeiten der ärztlichen Praxis."
I. H. Kopp war seit 1810 mit Maria
Anna Dittmann, der zweiten Tochter des
Amtmanns Dittmann zu Seligenstadt ver
heirathet, die 1788 zu Worms geboren war; ihr
Vater war kurmainzischer Amtmann und kam
später nach Abtretung des linken Rheinufers an