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der Klosterkirche zu Höchst keine bemerkenswerten Denk
mäler in jener Gegend hinterlassen hat, finden wir
allda viele Sakralbauten in gotischem Stile, wovon
besonders die Stadtkirche zu Michelstadt zu erwähnen
ist. interessant auch sind die vielen Burgen, Schlösser
und Ruinen des Kreises, besonders der Schnellerts,
das Beerfurter Schlößchen, der Breuberg, Fürstenau,
Freienstein. Vor allem aber zieht uns das Schloß zu Er
bach an, dessen hervorragende Sammlungen und Kunst
schätze in trefflicher Auswahl vor Augen geführt werden.
Zum Schlüsse des lehrreichen Werkes wird ein Bericht
über die benutzte Litteratur gegeben. Höchst auffallend
muß erscheinen, daß Verf. verschiedene Publikationen
des historischen Vereines nicht berücksichtigt hat, so
vor allem nicht das bedeutende Werk von Adamy
über die Einhard-Basilika zu Steinbach, ebensowenig
die gediegene Arbeit von Anthes über den Schnellerts
(Qnartbl. d. hist. Vereins v. 1887), die Forschungen
über das Beerfurter Schlößchen u. s. w. Leider wird
der Wert des Werkes durch diesen Mangel nicht
unbeträchtlich geschmälert. —
Laudach.
Dr. August Aoeschen.
An meine hessischen Landsleute.
Ein Mann, der so entschieden in den politischen, sozial
politischen und religiösen Kämpfen steht wie ich hier in
Oesterreich, mag sich allerdings kaum sehr überrascht
fühlen, wenn die Parteigenossen die siebenzigste Wieder
kehr seines Geburtstages nicht ganz unbeachtet vorüber
gehen lassen. Kommt noch hinzu, daß man sich einige
Freundschaft ersungen hat, so mag die Feier eines solchen
Wiegenfestes auch schon ein wenig warm werden. Ich
gestehe auch gern, daß alles das ganz ungemein wohl
thut, und daß der Hauch der Liebe und Freundschaft für
tausend Schmerzen, — und wer hätte diese nicht zu em
pfinden? —, reichlichst entschädigt. Aber auch diese Ent
schädigung und die beseligende Freude, die in ihr liegt,
sind nicht ohne einen Tropfen Mermuths. Zch habe den
Tropfen, den ich zu kosten hatte, in den Ueberschwänglich-
keiten des Lobes gefunden, die den Jubilar leicht so hoch
emporheben, daß ihm schwindeln möchte. Gott Lob, mir
hat trotzdem nicht geschwindelt; denn ich hatte den Muth,
bescheiden unter mich zu blicken, um mir des Abstandes
bewußt zu werden, den ich an meinem Wiener Ehrentage
zwischen Wirklichkeit und Dichtung, zwischen Verdienst und
Überschätzung bestehen sah. Der Innigkeit aber, mit der
ich denen danke, die mir diesen Ehrentag bereitet haben,
soll auch diese Erkenntniß keinen Eintrag thun. Eines
aber hat mich hoch überrascht. Ich habe fest geglaubt, in
der alten Heimath vergessen zu sein; ich habe kaum zu
hoffen gewagt, daß sich noch ein paar Grauköpse im lieben
Hessenlande des Brausekopfs erinnern möchten, der auch
dort einst im Feuer der Geisterschlachten gestanden hat.
Und wie ist es nun doch so ganz anders gewesen! Auch
dort, wo die Fulda rauscht, schlagen mir, das weiß ich
jetzt, noch recht viele Herzen entgegen, und es drängt
mich, auch ihnen allen ein Wort des Dankes zu sagen.
Diese Freundschaftszeichen aus der alten Heimath, aus
dem schönen Hessenlande, das ich leider nicht mehr mein
nennen darf, thun doppelt wohl. Ich finde in diesem
Gefühle den reichen Lohn dafür, daß alle Herrlichkeiten
Oesterreichs, und obwohl ich mich mit meiner neuen Hei
math untrennbar und dankesvoll verbunden weiß, nicht
im Stande waren und nie im Stande sein werden, mir
die hessischen Berge und meine Landsleute von ehedem
vergessen zu machen.
Ganz besonders gebührt auch denjenigen hessischen
Zeitungen mein Dank, die am 27. Januar 1892 oder
aus Anlaß dieses Tages freundlich meiner gedacht haben.
A. Lrabert in Wien (Oberdöbling).
Srieskasten.
K. N. Kassel. Mit der Veröffentlichung Ihres uns
gütigst zugesandten Aufsatzes wird in der nächsten Num
mer begonnen werden.
Dr. H. 8. Kassel. Ihr freundliches Anerbieten
nehmen wir dankbar an und sehen baldgeiälliger Zu
sendung des Manuskripts entgegen. Auch' die in Aus
sicht gestellten »Lebenserinnerungen" sind uns sehr
erwünscht.
Th. M. Kassel. Wir hoffen in den nächsten Tagen
in der Lage zu sein, Ihnen brieflich Auskunft über die
fragliche Angelegenheit geben zu können.
J. S. Frankfurt a. M. Wird benutzt. Freund-
lichsteu Gruß.
Dr. P. W. Leipzig. Besten Dank. Wird in der
nächsten Nummer gebracht.
Prof. Dr. K. K. Zerbst. Verbindlichsten Dank für
die gefällige Zusendung. Die Besprechung behalten wir
uns für die nächste Nummer vor.
Th. K. Regensburg. Wie sie sehen, gleich benutzt.
War uns sehr willkommen. Die gewünschten Exemplare
erhalten Sie gleichzeitig mit dieser Nummer.
v. 8p. München. Wir werden Ihrem Wunsche ent
sprechen und statten Ihnen für Ihre freundliche Mit
theilung unseren verbindlichsten Dank ab.
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Hierbei eine Beilage der Verlagshandlung von
HwitAoth in Gießen.
Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: F. Z w e n g e r in Fulda, Druck und Verlag von F r i e d r. S ch e e l in Kassel.