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widmeten goldenen Dose. Zahlreiche Ehrengaben
waren dem Jubilare schon bei der Feier am 1. März
von Freunden und Bekannten gespendet worden. —
Georg Opper ist am 19. November 1818 zu Kirch-
hain geboren, er widmete sich nach dem Besuche des
Marburger Gymnasiums dem Steuerfache, trat dann
zu der Verwaltung des Leihhauses in Hanau über
und wurde 1871 als Leihhaus-Inspektor nach Fulda
versetzt. Ueberall, wo er bis jetzt gewirkt, hat er sich
eine große Anzahl von Freunden erworben und das
beste Andenken hinterlassen. Georg Opper ist der
Schwiegersohn des s. Z. rühmlichst bekannten Päda
gogen Pfarrers Bang von Goßfelden, der mit den
Brüdern Grimm, seinen „lieben Gevattern", sowie
mit Savigny und den anderen literarischen Größen
unseres Hessenlandes zu jener Zeit in sehr intimen
Beziehungen stand. Wir werden hierauf bei anderer
Gelegenheit zurückkommen. — Dem Jubilare rufen
wir ein herzliches ad multos annos zu. —
Soeben erschien in Berlin bei F. Fontane eine
neue Dichtung unseres geschätzten Landsmannes
Julius W. Braun unter dem Titel „Das Kartell.
Sociales Drama in vier Aufzügen." Wir kommen
auf dieses neue Werk des beliebten Dichters eingehend
zurück.
Universitätsnachrichten. Gerichtsassessor
Dr. Ludwig Laß von Kassel hat sich in der
juristischen Fakultät der Universität Marburg als
Privatdocent fürPrivatrecht und Civilprozeß habilitirt. --
Nach vorläufiger Feststellung sind in diesem Sommer
semester an der Universität Marburg etwa 950
Studenten immatrikulirt. — Das Marburger Korps
Teutonia feiert in diesem Sommersemester vom
30. Juli bis 1. August sein 65jähriges Stiftungsfest.
— Der Licentiat Link in der theologischen Fakultät
zu Marburg hat einen Ruf als außerordentlicher
Professor nach Königsberg erhalten. — In der
Pfingstwoche feierte zu Marburg der Wirkliche
Geheime Rath Dr. jur. Georg Wilhelm Wetzell
sein fünfzigjähriges Doktorjubiläum. Derselbe ist am
23. Januar 1815 zu Hofgeismar geboren, habilitirte
sich 1840 als Privatdocent in der juristischen Fakultät
zu Marburg, las hauptsächlich über Pandekten und
Civilprozeß, wurde in verhältnißmäßig kurzer Zeit
zum außerordentlichen und ordentlichen Professor be
fördert und erhielt 1651 einen ehrenvollen Ruf an
die Universität zu Rostock, den er annahm. In
großherzoglich Meklenburgischen Diensten war er dann
später Minister und trat vor einigen Jahren in den
Ruhestand. Er lebte von dieser Zeit an wieder in
Rostock. Von seinen Schriften sind „Der Römische
Vindikationsprozeß" (1845) und „System des ordent
lichen Civilprozesses", welches letztere Werk drei Auf
lagen erlebte, hervorzuheben. Dr. Wetzell war in
Marburg bei den Studenten ein sehr beliebter
Professor. Erwähnen wollen wir noch, daß er 1850
bei dem Unionsparlamente in Gotha die Stelle des
kurhessischen Bevollmächtigten versah.
Briefkasten.
Wegen absoluten Mangels an Raum mußten verschiedene
Artikel zurückgestellt werden. Wir bitten die geehrten
Einsender das zu entschuldigen.
K. N. Kassel. Wir werden uns genau nach Zhrem
Wunsche richten. Freundlichsten Gruß und besten Dank.
G. E. Kassel. H. F. Witzenhausen. C. K. Bergen.
Entschuldigen Sie, daß noch keine Antwort erfolgt ist. Das
Versäumte wird in den nächsten Tagen nachgeholt werden.
G. Th. D. Marburg. Besten Dank für Ihre Zu
sendungen und freundlichsten Gruß Ihres alten Schülers.
0. 0. Marburg. W. K. Kassel. Unbrauchbar. Senden
Sie Besseres.
K. M. Berlin. Das „Hessenland" dürfte vorläufig
kaum Gelegenheit haben, sich mit der naturalistischen Schule
zu befassen.
Fh. K. Wetzlar. Herzlich willkommen.
Anzeige.
Zum Abonnement ans das 3. Quartal c. «nserer
Zeitschrift „Hesienland" laden ergebenst ein
Kassel, im Juni 1890. |Ubrthtt<W 1t«d Wrtag.
Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: F. Zwenger in Fulda, Druck und Verlag von Friedr. Scheel in Kassel