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Das --HeAeirlßtttd", Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur, erscheint zweimal monatlich,
zu Anfang und in der Mitte jeden Monats, in dem Umfange von U/2—2 Bogen Quartformat. Der Abonnementspreis
beträgt vierteljährlich 1 Mark 50 Pfg. Einzelne Nummern kosten je 3 0 Pfg. Anzeigen werden mit 20 Pfg.
für die gespaltene Petitzeile berechnet. Auswärts kann unsere Zeitschrift durch direkte Bestellung bei der Post, oder
durch den Buchhandel, auf Wunsch auch unter Streifband bezogen werden; hier in Kassel nimmt die Buchdruckerei
von Friedr. Scheel, Schloßplatz 4, Bestellungen, ebenso Anzeigen an. Zn der Post-Zeitungsliste für das Jahr 1890
findet sich das „Hessenland" eingetragen unter Nr. 2772.
Inhalt der Nummer 10 des „Hessenland": „Am Strand des Meeres", Gedicht von Ricardo Jordan; „Albrecht
Christian Ludwig von Bardeleben, Kurfürstlich Hessischer Generallieutenant, 1777—1856", ein Erinnerungsblatt von
Carl von Stamford. VII. Friedensjahre. 1816. 1817. (Forts.); „Erinnerungen an den Marburger Volksdichter Dietrich
Weintraut", von E. Mentzel (Forts.); „Sommernacht", Gedicht von D. Saul; „Die ersten Veilchen", Gedicht von V.
Traudt; Aus alter und neuer Zeit; Aus Heimath und Fremde; Anfrage; Aufruf.
lm Mranö öe§ Meers.
t
m Strand fr es Meers so schön unö groß
Hab' ich wie manchesmal gesessen,
Anfr wie ein Kinfr im Mutterschooh
Fühlt' ich mich aller Sorgen los,
ihm gelauscht unfr mich vergessen.
Anfr wenn ich deinen Namen nannt'.
Sank ich dabei auf's Knie wohl niefrer,
Anfr wenn ich unser GlüK gestanfr,
Berührt' es zitternd meine Hand
Anfr rauschte leis: „Erzähl' mir's wiefrer!"
Wir Kennen uns. Vor langer Seit
Hab' ich zuerst bei ihm gestanden
Anfr hab' ihm all mein junges Teifr
Anfr meine Hoffnungslosigkeit
Bekannt — unfr ward von ihm verstanden.
Anfr als ich einst zum Tofr verletzt
Ihm sagt', fru habest mich verlassen.
Da hat's mit Thränen mich benetzt,
Ich sah's erbeben unfr zuletzt
Sah ich's im Monfrenlicht erblassen.
Anfr als ich ihm von dir erzählt,
Von unsrer Lieb' unfr unsrem Wehe,
Wie hat sich da fräs Meer beseelt,
Als ob frie Sehnsucht, frie uns quält.
Durch feine Riestnafrern gehe.
Salina-Cruz, am Stillen Ozean. Januar 1890.
Wir kennen uns- Nn feinem Stranfr,
In feinem Flüstern unfr Gebraust,
Träum' ich vom fernen Vaterlanfr,
Vergesst, fraß ich arm, verbannt —
Anfr wähn' auch wohl — ich wär' zu Hause.
Ricardo Jordan.