Full text: Hessenland (4.1890)

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Christian Ostermann. Nekrolog folgt in 
nächster Nummer. 
Eingesandt. 
Zum „Napoleonsfest-.*) Die in Nr. 2 
des „Hessenlandcs- abgedruckte Antwort des Herrn 
Dr. Otto Gerland habe ich mit Interesse gelesen 
und bin deshalb dem verchrlichen Herrn Einsender 
sehr zu Danke verpflichtet. Indessen möchte ich mir 
doch erlauben, betreffs der Chronologie des Gedichtes 
einige Einwände zu machen. Sollte es nicht doch 
auf einem Irrthum beruhen, wenn Herr Gerland 
das Gedicht auf Grund der in seinen Händen be 
findlichen Abschrift in das Jahr 1808 versetzt? — Mir 
wenigstens scheint dies unwahrscheinlich, denn sehr viele 
in demselben vorkommende Umstände und Begeben 
heiten weisen mit Bestimmtheit auf die Geburtstagsfeier 
des Jahres 1810 hin, wie sich dieselbe in Müllers 
„Kassel seit siebzig Jahren• L p. 27 f. beschrieben 
findet. Besonders der „verbrannte Luftballon- sowie 
die erwähnte Einladung der Kasseler Schützen mit 
ihren Frauen lassen auf das obengenannte Jahr 
schließen. Auch hätte cs Prof. Fr. Müller in seinem 
genannten Werke wohl sicher erwähnt, wenn in dem 
Jahre 1808 die Feier in solch' glänzender Weise 
auf Wilhelmshöhe oder vielmehr „Napoleonshöhe- 
begangen wäre. Im Jahre 1809 kann wiederum 
das Gedicht unmöglich entstanden sein, da in diesem 
Jahre die Feier gar nicht in Wilhelmshöhe, sondern 
in Kassel selbst stattfand. Den Grund, den Herr 
Gerland angiebt, daß „kurz nach den Dörnbergischen 
Wirren wohl Niemand die Neigung und Stimmung 
zür Verfassung eines solchen Spottgedichtes gehabt 
habe-, kann ich nicht recht stichhaltig finden; denn 
wenn das Volk sich in der Weise an der Feier be 
theiligte, wie cs in diesem Jahre geschah, so wird sich 
ein poetisches, vielleicht auch Patriotisches Gemüth, 
wie unser Dichter, wohl kaum durch die vor einem 
Vierteljahr mißglückte Insurrektion haben abhalten 
lassen, die lächerliche, unpatriotische Ehrsucht und 
Vergnügungslust seiner Mitbürger zu verspotten. 
So kommen also nur noch die Jahre 1810 und 11 
in Betracht; denn anno 1812 war Jerome grade 
von seinem „Russischen Feldzuge- zurückgekehrt, und 
hatte wohl keine Lust, seinen „Grobian von Bruder- 
so außerordentlich zu feiern, und 1813 waren die 
Verhältnisse auch nicht grade die geeignetsten zu einer 
so allgemeinen Geburtstagsfeier des Kaisers. Im 
Jahre 1811 könnte freilich das Gedicht entstanden 
sein, indessen halte ich das vorhergehende Jahr für 
*) Die Aufnahme vorstehenden Artikels, der uns schon 
zu Ende Januar eingesandt worden ist, konnte wegen 
Raummangels nicht früher erfolgen. D. Red. 
wahrscheinlich, da verschiedene obengenannte Umstände 
darauf hindeuten.— Aus den angegebenen Gründen 
kann ich die Ansicht des Herrn Dr. Gerland in Bezug 
auf die Abfassungszeit des Gedichtes nicht theilen, 
nehme vielmehr mit ziemlicher Bestimmtheit das Jahr 
1810 als solche an, wenn mir nicht andere sichere 
Gründe entgegen gehalten werden. Die sonstigen 
von Herrn Gerland gütigst mitgetheilten näheren Um 
stünde lassen sich ja auch ganz gut mit diesem Jahr 
in Einklang bringen. L. 
Briefkasten. 
G. E. Kassel. Dankend angenommen. 
0. B. Kassel. Verspätet! Ueberdies kaum zu ver 
wenden. Senden Sie Ausgereifteres. 
E. W. Kassel. „Veilchen" von E. v. S. wird benutzt 
werden. Vielen Dank. 
X. Y. Kassel. Weshalb Sie Ihr Angesicht vor uns 
verbergen, ist uns nicht klar. Wissen Sie nicht, daß das 
Redaktionsgeheimniß peinlichst gewahrt werden muß? 
Nehmen Sie also die Maske weg. 
W. R. Kassel. M. 0. in D. bei Marburg. W. Hers- 
seld. G. A. London. Beiträge leider nicht zu gebrauchen. 
Frau K.-J. u. P. T. München. Die poetischen Grüße 
unseres hochgeschätzten Mitarbeiters R. J. sind uns selbst 
verständlich sehr willkommen. 
H. H. Marburg. Wie Sie sehen benutzt. 
0. P. Wächtersbach. Hoffentlich sehen wir uns bald. 
Daß Ihr Beitrag willkommen war, zeigt Ihnen die heutige 
Nummer. Freundlichen Gruß. 
H. Gelnhausen. Wird benutzt. Besten Dank. 
Anzeigt. 
Einbanddecken 
zu den Jahrgängen 1887, 1888 und 1889 dieser 
Zeitschrift, in brauner und grüner Leinwand, 
mit Gold- und Schwarzprägung ä Stück 1 W. 
(nach Auswärts franco gegen Einsendung von 
1,20 M. in Briefmarken) sind vorräthig und zu 
beziehen von 
Miltz. Mter. 
Suchlnnderei nud Vcrgot-canstlilt, 
Hasset- Königsthor 5. 
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MM" 1 lirni „„ifff,,!,. 
Etwaige Unregelmäßigkeiten in der Zustellung 
der einzelnen Nummern des „HefsenlandeS" bitten 
wir in der Frirdr. Scheel'schen Buchdruckerei, 
Schloßplatz 4, anzumelden, damit alsbald Abhilfe 
erfolgen kann. Auch ersuchen wir die geehrten 
Abonnenten, uns von etwaigem Wohnungswechsel 
möglichst bald Kenntniß zu geben, damit eine 
Unterbrechung in der Zustellung unserer Zeit 
schrift vermieden wird. 
Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: F. Zw eng er in Fulda, Druck und Verlag von Fried r. Scheel in Kassel
	        
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