132
Christian Ostermann. Nekrolog folgt in
nächster Nummer.
Eingesandt.
Zum „Napoleonsfest-.*) Die in Nr. 2
des „Hessenlandcs- abgedruckte Antwort des Herrn
Dr. Otto Gerland habe ich mit Interesse gelesen
und bin deshalb dem verchrlichen Herrn Einsender
sehr zu Danke verpflichtet. Indessen möchte ich mir
doch erlauben, betreffs der Chronologie des Gedichtes
einige Einwände zu machen. Sollte es nicht doch
auf einem Irrthum beruhen, wenn Herr Gerland
das Gedicht auf Grund der in seinen Händen be
findlichen Abschrift in das Jahr 1808 versetzt? — Mir
wenigstens scheint dies unwahrscheinlich, denn sehr viele
in demselben vorkommende Umstände und Begeben
heiten weisen mit Bestimmtheit auf die Geburtstagsfeier
des Jahres 1810 hin, wie sich dieselbe in Müllers
„Kassel seit siebzig Jahren• L p. 27 f. beschrieben
findet. Besonders der „verbrannte Luftballon- sowie
die erwähnte Einladung der Kasseler Schützen mit
ihren Frauen lassen auf das obengenannte Jahr
schließen. Auch hätte cs Prof. Fr. Müller in seinem
genannten Werke wohl sicher erwähnt, wenn in dem
Jahre 1808 die Feier in solch' glänzender Weise
auf Wilhelmshöhe oder vielmehr „Napoleonshöhe-
begangen wäre. Im Jahre 1809 kann wiederum
das Gedicht unmöglich entstanden sein, da in diesem
Jahre die Feier gar nicht in Wilhelmshöhe, sondern
in Kassel selbst stattfand. Den Grund, den Herr
Gerland angiebt, daß „kurz nach den Dörnbergischen
Wirren wohl Niemand die Neigung und Stimmung
zür Verfassung eines solchen Spottgedichtes gehabt
habe-, kann ich nicht recht stichhaltig finden; denn
wenn das Volk sich in der Weise an der Feier be
theiligte, wie cs in diesem Jahre geschah, so wird sich
ein poetisches, vielleicht auch Patriotisches Gemüth,
wie unser Dichter, wohl kaum durch die vor einem
Vierteljahr mißglückte Insurrektion haben abhalten
lassen, die lächerliche, unpatriotische Ehrsucht und
Vergnügungslust seiner Mitbürger zu verspotten.
So kommen also nur noch die Jahre 1810 und 11
in Betracht; denn anno 1812 war Jerome grade
von seinem „Russischen Feldzuge- zurückgekehrt, und
hatte wohl keine Lust, seinen „Grobian von Bruder-
so außerordentlich zu feiern, und 1813 waren die
Verhältnisse auch nicht grade die geeignetsten zu einer
so allgemeinen Geburtstagsfeier des Kaisers. Im
Jahre 1811 könnte freilich das Gedicht entstanden
sein, indessen halte ich das vorhergehende Jahr für
*) Die Aufnahme vorstehenden Artikels, der uns schon
zu Ende Januar eingesandt worden ist, konnte wegen
Raummangels nicht früher erfolgen. D. Red.
wahrscheinlich, da verschiedene obengenannte Umstände
darauf hindeuten.— Aus den angegebenen Gründen
kann ich die Ansicht des Herrn Dr. Gerland in Bezug
auf die Abfassungszeit des Gedichtes nicht theilen,
nehme vielmehr mit ziemlicher Bestimmtheit das Jahr
1810 als solche an, wenn mir nicht andere sichere
Gründe entgegen gehalten werden. Die sonstigen
von Herrn Gerland gütigst mitgetheilten näheren Um
stünde lassen sich ja auch ganz gut mit diesem Jahr
in Einklang bringen. L.
Briefkasten.
G. E. Kassel. Dankend angenommen.
0. B. Kassel. Verspätet! Ueberdies kaum zu ver
wenden. Senden Sie Ausgereifteres.
E. W. Kassel. „Veilchen" von E. v. S. wird benutzt
werden. Vielen Dank.
X. Y. Kassel. Weshalb Sie Ihr Angesicht vor uns
verbergen, ist uns nicht klar. Wissen Sie nicht, daß das
Redaktionsgeheimniß peinlichst gewahrt werden muß?
Nehmen Sie also die Maske weg.
W. R. Kassel. M. 0. in D. bei Marburg. W. Hers-
seld. G. A. London. Beiträge leider nicht zu gebrauchen.
Frau K.-J. u. P. T. München. Die poetischen Grüße
unseres hochgeschätzten Mitarbeiters R. J. sind uns selbst
verständlich sehr willkommen.
H. H. Marburg. Wie Sie sehen benutzt.
0. P. Wächtersbach. Hoffentlich sehen wir uns bald.
Daß Ihr Beitrag willkommen war, zeigt Ihnen die heutige
Nummer. Freundlichen Gruß.
H. Gelnhausen. Wird benutzt. Besten Dank.
Anzeigt.
Einbanddecken
zu den Jahrgängen 1887, 1888 und 1889 dieser
Zeitschrift, in brauner und grüner Leinwand,
mit Gold- und Schwarzprägung ä Stück 1 W.
(nach Auswärts franco gegen Einsendung von
1,20 M. in Briefmarken) sind vorräthig und zu
beziehen von
Miltz. Mter.
Suchlnnderei nud Vcrgot-canstlilt,
Hasset- Königsthor 5.
|^ lll , mmit ^| l , n , liri |„.| l | l |||,„ n i
MM" 1 lirni „„ifff,,!,.
Etwaige Unregelmäßigkeiten in der Zustellung
der einzelnen Nummern des „HefsenlandeS" bitten
wir in der Frirdr. Scheel'schen Buchdruckerei,
Schloßplatz 4, anzumelden, damit alsbald Abhilfe
erfolgen kann. Auch ersuchen wir die geehrten
Abonnenten, uns von etwaigem Wohnungswechsel
möglichst bald Kenntniß zu geben, damit eine
Unterbrechung in der Zustellung unserer Zeit
schrift vermieden wird.
Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: F. Zw eng er in Fulda, Druck und Verlag von Fried r. Scheel in Kassel