Das „Hesscnlan-", Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur, erscheint zweimal monatlich, zu Anfang
und Mitte jeden Monats, in dem Umfange von I1/2—^2 Sogen Quartformat. Der Abonnementspreis beträgt gleichmäßig
für hier und auswärts vierteljährlich 1 Mark 50 Pfg. Einzelne Nummern kosten je 30 Pfg. Auswärts kann unsere
Zeitschrift durch direkte Bestellung bei der Post, oder durch den Buchhandel, auf Wunsch auch unter Streifband bezogen
werden; hier in Kassel nimmt die Redaktion, Zordanstraße 15,und die Buchdruckerei von Friedr. Scheel, Schloßplatz 4.
Bestellungen an. In der Post-Zeitungsliste für das Jahr 1889 findet sich das „Hejscnland" eingetragen unter Nr. 2705.
Inhalt der Nummer 6 des „Hessenlandes": „Frühlingsbote," Gedicht von D. John; „Das Jubiläum eines deutschen
Greises in Santiago" (Schluß); „Hessische Offiziere", ein Beitrag zur hessischen Militärgeschichte, von I. Schwank
(Fortsetzung); „Friedrich Müller", Nekrolog von F. Zwenger (Schluß); „Eine Erinnerung an den deutsch-französischen
Feldzug," dem Andenken der Frau Claus, geb. Sanner, gewidmet von E. Mentzel; „Dichters Vermächtniß," Gedicht
von A. Trabert; „Trennung", Gedicht von Carl Weber; „Wohin?", Gedicht von Jos. Grineau; Aus alter und neuer
Zeit; Aus Heimath und Fremde; ,,Zum letzten Male der Beiname Raspe", von Dr. F. Seelig; Hessische Bücher
schau ; Briefkasten.
/T rgrüßet sei uns, liebliches Frühlingskmd,
Du erster Dole, baß uns öie Wanne naht!
i Es schwellen hoffend schon bie Herzen,
Ob auch bie Fluren nach schneeverweht sinb.
Wie stolz unb muthig stehst öu im weißen Meiö,
Denn keine andere DIunie verdunkelt bich,
Fa Keine, denn sie schlummern alle,
Dose wie Tulpe im Erdenschöße.
So dreist und schelmisch streckst du das Köpfchen
vor
And prüfest lächelnd, ob dir die Luft behagt.
Sprich, fürchtest du o kecker Knabe,
Nimmer des mürrischen Winters Dräuen?
So blüh' denn Weiler, freu' dich des Sonnen
lichts,
Nur kurzes, stilles Leben ist dir vergönnt.
Du wirst dahingehn, eh' den Frühling
Du noch gesehn, den dir heute Kündest.
Du wirst dahingehn, aber doch freue dich,
Daß öu verwelkst, ehe die Schwestern ngh'n.
And daß du stirbst im Iugendglanzr,
Eh' dich die Nose vergessen mache.
I. -ohn.