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Das Meißnerland von M. F. Jäschke. Forsch
ungen zur deutschen Landes- und Volkskunde.
Im Aufträge der Centralkommission für wissen
schaftliche Landeskunde von Deutschland herausg.
v. A. Kirchhofs. III. Bd. 2. Heft. (79 S.)
Stuttgart, Engelhorn 1888. 1,90 M. (Auch
Jnaug. Dissert. Marburg 1888.)
Diese interessante geographisch-geologische Arbeit
behandelt nicht ausschließlich unseren hessischen Berg
könig, wie man aus dem Titel vermuthen könnte, sondern
mit dem Namen „Meißnerland" führt der Vers, einen
bis jetzt noch nicht gebrauchten geographischen Begriff
ein: er versteht darunter den Theil Niederhessens und
der angrenzenden Gebiete der sächsischen Herzogthümer,
sowie der Provinz Hannover, welcher zwischen der
Werra- und Fuldaebene vom Seulingswalde bis nach
Hannövrisch-Münden reicht.
Ohne uns auf die fachwissenschaftlichen Details ein
zulassen, wofür der Raum fehlt, wollen wir nur an
führen, daß folgende Gebiete abgehandelt werden: zu
nächst die Hochfläche von Lichtenau, der geologische,
orographische und hydrographische Mittelpunkt des
„Meißnerlandes«; dann der Kauffung er Wald
mit dem für uns hochwichtigen Ni estegebiet; die
Söhre; die Sp an g en b erg er Hügelketten; das
Richelsdorfer und So n tra e r Zechsteingebirge,
welches bekanntlich einst lebhaft betriebenen Kupfer-
und Kobaltbergbau*) aufzuweisen hatte, jetzt ein Karst-
gebiet im Kleinen geworden ist; der Ringgau,
welcher mit seinem cyklopischen Mauerwerke der Boyne-
burg, des Brandenfels, der Grabburg und des Heldra
steins eine natürliche Riesenburg vorstellt; weiter das
paläozoische Werragebirge, das manche zu einer hessi
schen Schweiz stempeln wollen. Dann Meißner und
Hirschberg, die beiden berühmten Eruptionskegel. Bei
der Schilderung dieser stellt sich Verf. entschieden auf
die Seite Moesta's, welcher die Ansicht ausgesprochen,
daß die verschiedenartige Ausbildung der Eruptions
gesteine nicht Folge getrennter Herkunftsorte aus dem
Erdinnern sei, sondern vielmehr zurückgeführt werden
müßte auf die veränderten Physikalischen Bedingungen
der Abkühlung der gluthflüssigen Massen. Den Be
schluß macht die Schilderung des Fulda- und Werra
thals, sowie der Wasserscheide zwischen beiden Flüssen,
soweit sie in das zur Untersuchung gestellte Gebiet
hineinragt.
Sechs vomVerf. entworfeneProfile derGebirgsgruppen
des Gebietes in Rede, ausgeführt in dem Maßstab
vom 1: 200 000, bilden eine willkommene Beigabe.
A.
*) Wie der Frankenberger Kupferbergbau kürzlich seinen
Bearbeiter gefunden hat (vergl. Hessenland Nr. 19 S. 304),
so auch der Richelsdorfer in Bergr. Grassmann in der Zeit
schrift f. d. Bergwesen im Preuß. Staate XXXIV, S. 195
Durch zahlreiche Bestellungen von
Einbanddecken
für den Jahrgang 1888 unserer Zeitschrift
„Hessen! a n d " , ist deren Herstellung ge
sichert. Im Interesse solcher Leser, welche
die früheren Ankündigungen übersehen haben
sollten, haben wir die Anfertigung noch
um einige Tage hinausgeschoben und erklären
uns bereit. Bestellungen bis juitt 10.
Januar 1889 einschließlich anzunehmen.
Später einlaufende Meldungen haben keinen
Anspruch auf Berücksichtigung.
Wir wiederholen, daß die Einbanddeckeu ein
fach und geschmackvoll hergestellt werden und bei
postfreier Zustellung im Jnlande eine Mark
kosten. Bestellungen sind unverzüglich durch Post
karten vorzunehmen.
Vertag und Redaktion des „Hessenlandes".
An die verehrt. Verlagsbuchhandlungen.
Wir sehen uns genöthigt, X die verehrlichen
Verlagsbuchhandlungen darauf aufmerksam zu
machen, daß alle Bücher, welche im „Hessen
land" besprochen werden sollen, unmittelbar
an die Redaktion desselben, Kassel, Jordan-
straße 15, einzusenden sind. Andernfalls kann
keine Gewähr für Empfang und Besprechung
der Bücher geleistet werden. Die Redaktion.
Krieflrasten.
Unsern Mitarbeitern unb Lesern bringen
wir hier die freundschaftlichsten Wünsche anläßlich des
Jahreswechsels dar. Wir hoffen, daß die Bande, welche
das „Hessen! and" mit seinen Freunden verknüpfen, immer
enger und fester wereen.
8. K.-J. München. Freundlichsten Dank. Sehr geeignet.
8. 0. Kaff el. Vielleicht im Laufe dieses Jahres.
L. A. Melsungen. Wir werden Ihnen in aller
Kürze schreiben.
F. 8. mH. Vielleicht senden Sie uns noch einige Sachen.
4?. W ien. „Götterkind" erhalten; wird bald verwandt.
R. 8. Berlin. Ihr Wunsch ist in der vorliegenden
Nummer erledigt.
W. K. Kas f el. Die beiden in der heutigen Nummer
unserer Zeitschrift: „Triolett" von Ernst Koch und „Freund
schaft" von Eugen Höfling sind u. W. bis jetzt noch ungedruckt.
Inhalt der Nummer 1 des „Hessenlandes": „Zur letzten
Stunde", Gedicht von Karl Preser; „Konrad von Bemelberg,
der kleine Heß, der Landsknechtsoberst", historische Skizze
von E. Stendell; „Eine Erinnerung an E. Geibel" von
Fr. E. von Hohenhausen; „Amalie Hassenpflug, die Freundin
von Deutschlands größter Dichterin", von Jos. Grineau;
„Hessische Offiziere", ein Beitrag zur hessischen Militär
geschichte, von I. Schwank; ,,Unter dem Madonnenbilde",
von H. Keller-Jordan; „Neujahr 1889", Gedicht von
Gustav Kastropp; ,,Meiner Lebensgefährtin zur Jahres
wende", Gedicht von Julius Rodenberg; „Triolett", Gedicht
von Ernst Koch; „Freundschaft", Gedicht von Eugen
Höfling; Aus Heimath und Fremde: Hessische Todtenschau,
Leichenfeier für den Prinzen Alexander von Hessen und bei
Rhein, Bibliotheksnachrichten, Universitätsnachrichten, Hes
sische Bücherschau, Briefkasten.