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gesessen haben. Beide Gestalten machen mir, so be
trachtet, einen ganz fremden Eindruck."
In einer am 11. Mai in Hanau abgehaltenen
Sitzung hat sich der technische Ausschuß des Grimm-
Comite's, welchem das von Professor Hermann
Grimm erstattete Gutachten vorlag, dahin schlüssig
gemacht,
1) daß er — auch bei Berücksichtigung der im
Nachtrage des Schiedsspruchs von den Preis
richtern empfohlenen und von Professor Wiese
gutgeheißenen Abänderungen seines preisgekrönten
Modells — nicht in der Lage sei, dem Gesammt-
Comito die Ausführung des Wiese'schen Ent
wurfs so, wie er vorliegt, in Vorschlag zu
bringen,
2) daß Professor Grimm, der seine dem Ausschuß
angekündigte Absicht, am 10. und 11. Mai in
Hanau zu verweilen, nicht hat verwirklichen
können, in Gemäßheit seiner Zuschrift vom
8. Mai und des darin eventuell ausgesprochenen
Erbietens, im Laufe einer der nächsten Wochen
von Berlin nach Hanau zu kommen, vom Vor
sitzenden des Ausschusses brieflich ersucht werden
soll, die drei preisgekrönten Modellskizzen von
Wiese, Eberlein und Eberle baldthunlichst dahier
zu begutachten und dem Ausschüsse mit seinem
sachverständigen Rathe zur Seite zu stehen,
3) daß, wie früher bereits von dem Wiese'schen
Modell, so auch von den Skizzen Eberlein's
und Eberle's alsbald Photographien angefertigt
und dem Professor Grimm zur Vorbereitung
des Gutachtens und Erleichterung der Verhand
lungen unterbreitet werden sollen,
4) daß die definitive Entscheidung des Gesammt-
Comite's erst nach persönlicher Rücksprache mit
Professor Grimm herbeizuführen sei, und daß
es sich deshalb empfehle, von einer Zusammen
berufung des Plenums dermalen abzustehen.
Diese Beschlüsse sind einstimmig gefaßt worden.
Ansprache, in der er die hohen Verdienste seines
Vorgängers um die Gestaltung des Gartens hervor
hob und, sich besonders an die studirende Jugend
wendend, betonte, daß die Büste nicht nur eine Zierde
des Gartens, sondern eine Mahnung zur Nacheiferung
sein solle. Das Denkmal selbst, eine künstlerisch aus
geführte Marmorbüste auf rothem Sandsteinsockel,
hat an der östlichen Seite des Gartenweihers, an
einen! hierzu vorzüglich geeigneten Platze Ausstellung
gefunden. — Der Privatdocent in der theologischen
Fakultät der Universität Gießen, Lic. theol. Dr.
phil. Gustav Krüger, ist zum außerordentlichen
Professor ernannt worden.
Todesfälle. Am 9. April starb zu Fulda
im 69. Lebensjahre der Oberförster a. D. G. K.
Th. Kehr. — Am 27. April verschied zu Kassel
im 84. Lebensjahre der Obergerichtsrath a. D.
Eduard Fleischhut. — In San Francisco
ist der deutsche Maler Wilhelm Nah! gestorben.
Geboren 1835 in Kassel, kam er bereits mit 15
Jahren nach Aulerika. Er leistete als Thier- und
Landschaftsmaler Hervorragendes, wandte sich jedoch
in der letzten Zeit dem Porträtfache zu. —
In der Nacht vom Montag auf Dienstag ver
schied zu Riesbach bei Zürich der Prinz Fr je d-
rich Wilhelm von Hanau, ältester Sohn
des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Hessen. Ge
boren am 18. November 1832 hat er nur ein Alter
von 56 7 2 Jahren erreicht. Er ist rasch seinem
Bruder, dem Prinzen Moritz von Hanau (f 24. März
d. I.) im Tode nachgefolgt. Letztwilliger Bestimmung
zufolge findet die Ueberführung der Leiche nach Hessen
statt, um, wie verlautet, in Fulda, wo der Verblichene von
1858 bis 1865 seinen Wohnsitz hatte,beigesetztzu werden.
Un iv ersitä 1sn achrichten. Am 5. Mai
fand im botanischen Garten zu M a r b u r g die
Enthüllung der zum Gedächtnisse des Geh. Raths
Professors Dr. Albert Wigand gestifteten Mar
morbüste statt. In dem festlich geschmückten Hör
saal des botanischen Instituts, vor einem zahlreichen
Kreise ehemaliger Schüler und Freunde des Gefeierten,
Vertretern der Universität und sonstigen Geladenen,
übergab Apotheker Siebert Namens der Stifter das
Denkmal mit einer längeren, die Verdienste Wigand's
schildernden Ansprache dem Direktor des Gartens.
Professor Göbel, Nachfolger des Gefeierten, übernahm
hierauf das Denkmal mit einer warm empfundenen
Kriefkasten.
Wegen Mangels an Raum mußten mehrere für die
heutige Nummer unserer Zeitschrift bestimmte Artikel
zurückgestellt werden. Die geehrten Herren Einsender
mögen dies entschuldigen.
G. V. Marburg. Sie werden die gewünschte
Nummer erhalten.
Th. K. Re gensburg, y. T. Wien. Besten Dank
für die Zusendungen. Abdruck, bezw. Besprechung folgt
in einer der nächsten Nummern. Freundlichsten Gruß.
?. W. Leipzig. Verfasser des Romans „Der Legi
time und die Republikaner" (3 Bde. Zürich 1833) ist nicht
Armand Strubberg, sondern Charles Sealsfield (Karl
Postl aus Poppitz bei Znaim).
E. B. München. Sie erhalten brieflich Antwort.
W. K. Weimar. Zur Aufnahme nicht geeignet.
Verantwortlicher Redakteur und Verleger F. Zw eng er in Kassel. — Druck von Fried r. Scheel in Kassel.