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Fennel, Ueber die Bewegung eines festen Kör-
pers in einer tropfbaren Flüssigkeit (Realschule
Kassel).
Wackermann, Das Lectisternium (Gymnasium
Hanau).
Forst, Lehrplan für den Unterricht im Deutschen
(Realschule Hanau).
S teud ell, Die Familien der ehemaligen Reichs-
ritterschaft, II. Theil (Realschule Eschwege).
H e n g e s b a ch, 8h all W6 read Byron in our
classes, and which of his works? (Real-
Progymnasium Fulda).
— Juristische Ass e ss o rp r ü fu ng e n im
verflossenen Jahre. Dem Berichte des Präsi
denten der Justizprüfungs - Kommission, Professor
Br. Stölzel, über die im Jahre 1887 abgehaltenen
Assessorprüfnngen, abgedruckt in der N. A. Z. vom
6. Februar d. I., entnehmen wir die Mittheilung,
daß das Resultat dieser Prüfungen am günstigsten
ausgefallen ist im diesseitigen Oberlandesgerichts
bezirke, indem bestanden haben alle Kandidaten
(also 100o/o). Die nächste Prozentzahl (85,7) weist
Kiel auf, von da an geht es abwärts bis Posen
(72,7 o/o), Marienwerder (71,40/0) und Königsberg
(67,9 0/0). Bei den jungen Juristen scheint also der
Glanz des „Lichtes aus dem Osten" nicht so ganz
zutreffend zu sein. — x.
— In der Altstädter Kirche zu Eschwege
wurde, dem dortigen „Kreisblatte" zufolge, gelegent
lich baulicher Umänderungen kürzlich eine im Chor
hinter dem Altar befindliche Sandsteinplatte gehoben
und dadurch der Eingang zu der schon von den
Chronisten Hochhuth und Schminke erwähnten G rnl j t
blosgelegt. Der 4 m lange und 3 m breite Rankn,
welcher nach oben mit einem einfachen Tonnengewölbe
abgeschlossen ist, liegt etwa 2 l / 2 m unter dem Fuß
boden des Chores. In der Gruft ist Agnes Magda
lena. geborene Prinzessin von Anhalt und Wittwe
des Prinzen Otto, des Administrators von Hersfeld,
in einem zinnernen Sarge laut der auf demselben
befindlichen Inschriften am 11. Dezember 1626 bei
gesetzt. Neben ihr ruht in einem zinnernen Sarge
der Landgraf Friedrich und diesem zur Seite die
Gemahlin desselben, Eleonore Katharina (starb 1692),
deren hölzerner Sarg verwest ist, sowie in zinnernen
Särgen die jung verstorbenen Kinder derselben, Elisa
beth (1651) und Friedrich (1655); quer vor diesen
allen liegen die Gebeine einer Tochter Friedrichs,
Charlotte, verwittweten Gräfin von Bentheim-Tecklen
burg.
Hessische Kücherschau.
Geschichte der Sta d t und F estu ng Zie-
g e n h a i n. Bearbeitet von R. H e u ß n e|r, erstem
Pfarrer und Superintendenten. Ziegenhai n, Ver
lag von W. Korell.
Es ist ein gutes Stück hessischer Geschichte, was
uns in dem vorliegenden, sauber ausgestatteten Merkchen
entgegentritt. Die Festung Ziegenhain spielte in
unserem Hessenlande eine bedeutende Rolle, wer kannte
nicht das ehemals so häufig gebrauchte geflügelte
Wort: „so fest wieZiegehaüB?— Der Verfasser gibt
uns in seiner Schrift ein zusammenhängendes Bild
der Entwickelung der Stadt von ihren Anfängen an
bis auf die Gegenwart. Er hat sich dabei streng an
die vorhandenen Quellen gehalten, von denen ihm
keine entgangen zu sein scheint. Er hat sich durch
seine fleißige Arbeit ein wirkliches Verdienst um die
hessische Geschichte erworben ; dienen doch solche Lokal
geschichten ganz besonders dazu, das Gesammtbild
eines Landes zu vervollständigen. Dem Merkchen, das
sich durch Uebersichtlichkeit auszeichnet, sind Ansichten
der Stadt, Planzeichnung der früheren Festung und
Urkunden-Abdrucke beigegeben. Man merkt es dem
Verfasser an, daß er sich mit Liebe seiner Arbeit
unterzogen hat, und bei solchen Vorzügen besteht denn
wohl auch kein Zweifel, daß sein in der Vorrede aus
gesprochener Wunsch in Erfüllung geht und die inter
essante und lehrreiche Schrift die wohlverdiente
freundliche Aufnahme finden wird. Z.
So eben erschien im Verlage von Ferd. Kessler
in Kassel der 1. Band der „Biblioth eca his«
torica-militaris.“ Systematische Uebersicht der
Erscheinungen aller Sprachen auf dem Gebiete der
Geschichte der Kriege und der Kriegswissenschaft seit
Erfindung der Buchdruckerkunst bis zum Schluffe des
Jahres 1880. Herausgegeben von Br. I 0 h. P 0 h l e r,
Lehrer an der königl. Gewerbe- und Handelsschule zu
Kassel. In diesem umfassenden Werke, zu. dessen II.
(Schluß-) Bande das Manuskript bereits zum größten
Theile fertig vorliegt, wird selbstverständlich auch der
Literatur über die Kriegsgeschichte unseres Hessenlandes
gebührend Rechnung getragen werden.
Die M a i k ö n i g i n. Eine Erzählung aus dem
15. Jahrhundert, von E. Mentzel. Frankfurt a. M.
Carl Jügels Verlag (M. Abendroth) 1888.
Mit wahrer Freude berichten wir dem Leser über
dies schöne Buch unserer Landsmännin, die sich durch
trefflich historische Novellen in Hessen und vielleicht
mehr noch außerhalb desselben bekannt gemacht. Wir
möchten hierdurch etwas dazu beitragen, daß in
unserm Leserkreise die vaterländische Schriftstellerin
allgemein gewürdigt werde. Elisabeth Mentzel, ge
borene Schippel, ist ein echtes Marburger Kind und
ein solches, auf das wir stolz sein können. Was die