Das „Hessenland", Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur, erscheint zweimal monatlich, zu Anfang
und Mitte jeden Monats, in dem Umfange von ir/2—2 Logen Quartformat. Der Abonnementspreis beträgt gleichmäßig
für hier und auswärts vierteljährlich 1 Mark 50 pfg. Einzelne Nummern kosten je 30 pfg. Auswärts kann unsere
Zeitschrift durch direkte Bestellung bei der Post, oder durch den Buchhandel, auf Wunsch auch unter Streifband bezogen
werden; hier in Kassel nimmt die Redaktion, Jordanstraße 15, und die Buchdruckerei von Fried r. Scheel, Schloßplatz 4.
Bestellungen an. In der Post-Zeitungsliste für das Jahr 1888 findet sich das „Hessenland" eingetragen unter Nr. 2641.
Inhalt der Nummer 21 des „Hessenlandes": „Herbstklage", Gedicht von Hugo Frederking; „Sababurg", Historische
Skizze von F. Zwenger; „Heinrich von Bibra, Fürstbischof'von Fulda", von F. Zwenger (Forts.); „Hessische Offiziere",
ein Beitrag zur hessischen Militärgeschichte, von I. Schwank; „Aus gährender Zeit", Novelle von F. Storck (Forts.);
„Trost", Gedicht von A. Trabert; „Als ich zum ersten Mal die Nahlstraße betrat", Gedicht von Emilie Wepler; Aus
alter und neuer Zeit; Aus Heimath und Fremde; Kunst und Literatur; Briefkasten.
»erbstklage.
(as soll Sein Rauschen,
D Wald, erhabner?
Muh immer lauschen! —
Von Hoffnung, begrabner.
Von Jugend, enlflohener, scheinl es zu flüstern
In klappernden Buchen und kahlen Rüstern!
Vor Herbstwinös Döem
Aeber öi’e Wipfel
Iagl grauer Droöem,
Amwölket den Gipfel
Des Hügels fo schwer, wo im Lenz ich gestanden
Mit der Liebsten einst über den blühenden Landen.
Die VIMer, die braunen,
Der feuchlen Grlen
Im Fallen raunen
Von Thränenperlen!
Die Bkämme stöhnen im Wind und ächzen,
Die Dohlen Kreischen, die Raben krächzen.
Wie der Lenz so wonnig,
Ihr Blick mir lächle,
Ihr Lächeln sonnig
Mein Glüh'n enlfachle,
Ihr Geflüster hat unter Rosen und Preisen
Für den Herbst mir der Liebe Lohn verheißen!
Der Lenz ist entflogen,
Der Sommer entwichen.
Mein Schah verzogen.
Sein Lieben verblichen!
Wie der Wald fo kahl, wie die Flur fo teer
Ist mein Herz, und — o Gott — wie die Wolken
so schwer!
K«go Krederking.