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1794 14. Septbr. Gefecht bei Boxtet, St. Oeden-
rode, Wolfswinkel, Breugel und Olland.
„ 15. Septbr. Gefecht bei Vecheln.
28. „ „ „ Alphen.
„ 1. bis 8. Nov. Nertheidignng von Nym-
wegen.
„ 28. Dezbr. Recognoscirungsgefechte bei
Wartenburg und Tuyl.
„ 30. Dezbr. Einnahme von Tuyl.
1795 5. und 6. Januar. Scharmützel bei Op
Hennert und Varik.
„ 8. Januar. Gefecht bei Burmalzen.
„ 10. „ „ „ Burken.
Der Oberkommandirende k. k. General
von Wallmoden erkannte in einer der ganzen
Armee bekannt gemachten Ordre die rühm
liche Tapferkeit der hessischen Jäger und
Füsiliere, sowie die Umsicht und zweck
mäßigen Anordnungen des Kapitain von
Ochs lobend an.
1795 27. Febr. Gefecht bei Hcngeloh und Hax-
bergen.
„ 9. März. Scharmützel bei Dcnnekamp.
„ 12. „ Gefechte bei Gildehans, Gronau
uud Schuttorp.
Gewiß hätte die vaterländische Heerschaar in
dem Feldzug von Flandern, Holland und Brabant
Größeres geleistet, wenn sie nicht meistentheils
in kleine Haufen zersplittert worden wäre. Daß
dies General v. Wurmb nicht verhindert, hatte
seine Abberufung als Oberbefehlshaber der hes
sischen Truppen zur Folge. Der Landgraf war
namentlich darüber sehr ungehalten, daß drei
hessische Regimenter zur Besatzung von Ipern
verwendet worden waren und damit in die
Kapitulation mit eingezogen wurden, sowie daß
das hessische Korps in der Schlacht von Tour-
coin fast in allen Kolonnen vertheilt worden war.
Aber trotz alledem glänzten doch allenthalben dessen
kriegerische Tüchtigkeit, Tapferkeit und Disciplin
und fanden in hohem Maße Anerkennung bei
Freund und Feind. Ueberall wo sie kämpften,
zeigten sich die Hessen auch in dieser Kampagne
als würdige Söhne ihrer ruhmbedeckten Vor
fahren, welche die Ehre des hessischen Namens
nie befleckt hatten, und konnten mit Stolz das
glorreiche roth-weiße Panier bei ihrer Rückkehr
in die Heimath entfalten. Sie hatten geleistet,
was bei der theilweisen Unfähigkeit der Höchst-
kommandirenden, bei der mangelnden Disciplin
im englischen Heere und bei der zwischen den
österreichischen und englischen Generalen herrschen
den Uneinigkeit und anderen Mißständen über
haupt zu leisten möglich war.
Mit Abscheu muß es uns hiernach erfüllen,
wenn wir lesen, was der englische General
Tarleton gelegentlich derParlamentsverhandlungen,
die im Jahre 1812 über die Einstellung von
Deutschen aus der englisch-deutschen Legion in
Spanien in national-englische Regimenter statt
fanden, gewiß nur im Sinne der großen Mehr
heit seiner Landsleute sagte:
Fremdlinge mit Engländern in ein Regiment
vereinigen, hieße unedles Metall mit reinem
Gold und Silber vermischen.
(Dupin forces milit. de la
grande Bretagne pag. 101.)
Der Ausschweifung, dem Spiel, der Trunk
sucht ergebene Soldaten, die aus dem Straßen
pöbel Londons, Liverpools' und anderer großer
Fabrikstüdte sich rekrutirten und aller Disciplin
und soldatischer Ehre baar waren, die nennt der
Herr General reines Gold und Silber!
Zum Schlüsse mögen noch drei Urtheile Er
wähnung finden, welche drei Nichthessen über die
Leistungen und Eigenschaften der hessischen Sol
daten abgegeben haben:
General-Lieutenant von Balentini, einer der
verdientesten preußischen Generale, schildert die
hessischen Truppen, wie folgt:
„Von allen Völkern, die 1792 gegen Frank
reich zu Felde zogen, hatten die Hessen-Casseler
den meisten Soldatensinn. Zwar mangelte nament
lich uns Preußen auch nicht die Kampflust,
aber den Muth der fröhlichen Ausdauer, die
Gabe zu entbehren und die wahre Lust am
Kriege schienen die Hessen besonders voraus
zu haben. Ueberhaupt war der Hesse in
Uniform ein Soldat von Handwerk. So
waren sie ein wahres Musterbild."
Und ein Rheinländer, dessen Namen nicht an
gegeben ist, äußert sich in Häberlin's Staats-
Archiv 1802 Heft 32, S. 491 folgendermaßen:
„Das fürstliche Haus Hessen ist ein Stand,
der sich in Ansehung des deutschen Patriotismus
mit jedem andern messen kann, man mag den
Beweis davon in der älteren oder neueren
Geschichte aufsuchen. Wer weiß es nicht, daß
Philipp der Großmüthige Deutschland von
den ihm zugedachten Fesseln und die Re
formation von der gänzlichen Vernichtung
rettete? Wer erinnert sich nicht an das, was
dieses Haus im 30 jährigen Krieg für das
deutsche Vaterland that und aufopferte? Welche
Hilfe und welchen ausdauernden Beistand erhielt
nicht Friedrich II. von diesem Hause im 7 jährigen
Kriege? Und daß in dem erst geendigten
Revolutionskriege, wo selbst die mächtige
Festung Mainz sich dem aufgeblasenen Cüstine
aus eine so unwürdige Weise und Art zu
Füßen legte, das Haus Hessen es war, welches,
ohne eine solche feste Vormauer zu haben, der
damaligen Jakobinischen Wuth die eiserne Brust