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noch 64 Personen die Vorlesungen, so daß sich die
Gesammtzahl der Zuhörer auf 926 beläuft.
HbfWhhSNdlrr Gustüv Klaunig dahier hat
sv rkek eilten neuen antiquarischen Katalog (Rümmer b8)
erscheine» taffen, der Mich he» vorausgegangenen vor»
der außerordenlichen Reichhaltigkeit des Klaunig'scheu
Antiquariats Zeugniß ahltgt. Der neue Katalog
führt die Vörhandeneu geschichtliche» Werke düf, «Ukr
denen sich auch viele Hässiaca befinde». Schon hie
Lektüre dieses Katalogs gewährt Jnitrssir.
Hessische Köcherschau.
Es liegen unS folgende bei I. P. Bachem iu Köln
erschienene Romane und Novelle» von M. Herbert
vor: »Das Kind seines Herzens", »Jagd nach dem
Glück", sowie »Kinder der Zeit und andere Novellen".
Der Name M. Herbert, der in der Literatur einen
gute« Klang hat, ist den Lesern unseres »Hessen
landes" wohl bekannt, da die Dame, welche sich Unter
diesem Pseudonym verbirgt, eine hochgeschätzte Mit
arbeiterin desselben ist, der wir anerkannt vortreffliche
Beiträge verdanken. Bei dem hervorragenden Talente,
daS M. Herbert besitzt, ist es kein Wunder, daß die
selbe jetzt schon zu unserm beliebtesten hessischen Roman
schriftsteller» zählt.
Bei ausgezeichneter Beobachtungsgabe versteht sie
es, die Charaktere scharf zu zeichne», ihre Sprache
ist edel und ihre Romane entbehren nicht drama
tischer Lebendigkeit und des sicheren Effektes. Trotz
der realistischen Färbung ihrer Darstellungswrise,
«realistisch" natürlich im guten Sinne gemeint, hat
sie sich einen gesunden Idealismus bewahrt und hierin
liegt gerade ein besonderer Vorzug ihrer Dichtungen.
Dabei ist sie ihrem engeren Vaterlande Hesse» in
unwandelbarer Treue ergeben und entnimmt mit
Vorliebe den Stoff und die Motive zu ihren Romanen
der hessischen Geschichte und dem hessischen Leben. —
Wir können die oben verzeichneten Romane unseren
Leser» nur auf das Beste empfehlen.
A. S.
H. Lenk, Zur geologischen Kenntniß der Rhön.
(412 S.) WÜrzburg, Stahel. 3 M.
Die sich für die naturwiffenschaftlichen, spez. geo
logischen Berhäktniffr unseres RtzvngrbirgeS interessiren-
dr« Leser deS »Hessenlandes" Machen wir auf das vor
liegende vollständig auf der Höhe der Wissenschaft
stehende Werkchen aufmerksam. Wir denken nicht
daran, hier eingehender über den Inhalt zü refetireN,
nur das wollen wer hervorheben, daß durch deS AutprS
Beobachtuime», welche in dem um die naturwiffen-
schaftliche Erforschung der Rhön hochverdienten Würz
burger Professor Sandberger eine Mächtige
Stütze finde», folgende Altersfolge der Rhöngesteine
bewiesen wird: I. Aeltcre MoNoliche (Milseburg).
II. Hornblendebasalt. IIL Jüngere trüchytischr Mo
nolithe. IV. Jüngerer Dichter hornblendefreier Basalt.
Es ist dies dieselbe Astersfolge, welche schon von
unserm Landsmanne Gut beriet angenommen
wurde. —
Im Anschluß an die Anzeige des Lenk'schen Werkes
mag hier ein Aufsatz des bekannten Eishöhlen-Forschers
B. Schwalbe (Berlin) Erwähnung finden über
«die EiSgrube gm Umpfen in der Rhhn"
im DcreMbrrhrft des laufenden Jahrganges der Mit
theilungen dtr Sektion für Höhlenkunde deS östrrr.
TonristrnelUbS (Wir», tS87 S. 48). Der Umpfen
trägt an seinem NordbbhNng riNe grdste Geröllhalde
von Basaltstücken, der FUß derselben ist von Wald
umgeben. Wen« auch nach Norde« gervaUdt, ist der
GeröllakchäUg doch btü SvUnenstrahleU ziemlich aus
gesetzt. Am Fuße dieses AbhaÜges finde» sich meh
rere Stellen, än denen im Geröll kalte Luft (Schw.
beobachtetr in den heiße» Jnlitagrn d. I. -s- 2,4°)
und Eis bis weit in de« Sommer hinein andauert.
Dir ganze Lokalität erinnert den gen. Forscher an
die EiSgrube an der Dornburg im Westerwald.
A. Werneburg, über dieGrenzbeschreibuugenin
einigen thüringischen Urkunde» nebst Bemerkungen
zu diesen Urkunde« (78 S.) Diil einet Grrnzenkärte. —
N. F. XV. Heft der Jahrbücher der Königl. Akademie
gemeinnütziger Wiffrnschasteu zü Erfurt 1887.
Auch dieses Heft (S. Heffrnland Nr. 7, S. 92)
enthält Beiträge zur Geschichte unserer berühmtesten
heimathlichen Klöster, F u l d a unb H e r s f e l d, nämlich
die Grenzdeschreibung in der Urkunde König Heiurichs H.
vom 17. Mai 1016, die Schenkung eines Wildbannes
an das Klöster HerSfeld betreffend (die Urkunde fiddet
sich abgedruckt in Wenck's Hess. Gesch. Ill, Urk. 48)
und die Grenzbeschreibung in der Urkunde Heinrichs II.
vom 30. December 1012, betreffend den an das
Kloster Fulda verliehenen Wildbann in der Mark
Lupniz (Dronke, cod»i dijJlbm. Fulda. Pag. 314).
Neben dem lateinischen Texte der beiden Urkunden,
soweit derselbe Anlaß lü Erklärungen uyd Erläuterungen
giebt, finden sich diese selbst. Es sind die Ergebnisse
der größtentheils an Ort und Stelle vom Berf.
vorgenommenen Untersuchungen. Schon früher sind
verschiedene Versuche gemacht worbe», diese Grenz-
beschreibungcn, namentlich die schwierige (schwierig
wohl wesentlich «lit deshalb, weil wahrscheinlich ver
schiede»» OrtSbcNcnNvugt» i» entstellter Form gegeben
sind) das Kloster Fulda btiteffeiid, zu erklären. AiS
verfehlt weist Berf. zurück die Versuche Wersebe'S