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die Generale Prinz Philipp von Hessen-
Homburg und v. Tettau, der Oberst Wolf
Karl von Schenk zu Schweinsberg und der
Oberstlieutenant v. Wartensleben.
1704 15. Juli Schlacht am Schellenberg. Hier
nahmen die Hessen den französischen Mar
schall Tallard gefangen, der sich dem Oberst-
Lieutenant v. Boytteburg ergeben hatte.
Königin Anna beschenkte denselben für
diesen köstlichen Fang mit 2000 Pfund
Sterling. Marschall Tallard kam in den
Tower als Gefangener.
„ 13. August. Sieg bei Hochstädt »Revanche
Ä Speierbach.* Kommandeur der
en Brigade, welche sich hier so rühm
lich ausgezeichnet hatte, war General Ernst
Ludwig v. Wilke. Der Feind verlor 40,000
Mann an Todten, Verwundeten und Ge
fangenen. Die Alliirten: 12081 Mann,
worunter die Hessen an Todten 17 Offiziere
und 174 Gemeine, an Verwundeten 58
Offiziere und 673 Gemeine zählten.
„ 9. November. Einnahme von <Saarburg
unter Erbprinz Friedrich.
„ Belagerung und 18. Dezember Einnahme
von Landau und Trarbach.
1705 Wegnahme der Linien von Tirlemont.
2000 Gefangene wurden gemacht, 12 Fahnen
und Standarten, sowie 18 Kanonen er
beutet.
„ Einnahme von Huy, Sontleenwer und St.
Phllipp.
1706 August. Einnahme von Goito am Flusse
Menzo.
„ 9. September. Schlacht bei Castiglione.
Speierbach und Castiglione sind die dunkeln
Namen in der sonst glänzenden Laufbahn
Friedrichs 1. Mit 8000 Mann warf er
14000 Franzosen und nahm deren Geschütze.
Die Franzosen umgingen aber seinen rech
ten Flügel und kamen ihm in den Rücken.
Die Truppen einiger geistlichen Fürsten
geriethen dadurch in Unordnung, die sich
immer weiter verbreitete und zur Flucht
ward. Das Beispiel des Prinzen Friedrich,
welcher mit einer Fahne in der Hand dem
Feinde entgegen stürzte, blieb ohne Wirkung.
Zwei Tage vorher war die siegreiche Schlacht
von Prinz Eugen bei Turin geschlagen
worden.
„ Belagerung von Menin und Ostende.
„ 23. Mai. Siegreiche Schlacht bei Ramellies.
Hier erbeutete Prinz Ludwig, Sohn Land
graf Karl's mit eigner Hand die Leibfahne
des französischen Schweizer-Regiments äu
Williers und fand in seinem zwanzigsten
Lebensjahre an der Spitze seines Regiments
den Heldentod.
1706 Eroberung der Festungen Ostende, Stekken
und Ath.
1707 23. Mai. Belagerung von Toulon. Erb
prinz Friedrich rettet mit 2 Dragoner-
Regimentern die Armee Prinz Eugens vor
einer Niederlage. (August 1707), sodaß
dieser ungehindert nach Italien zurückziehen
konnte. Auf diesem Marsche wurde
„ 21. August Susa erobert. Der Hess.
General Reinhold Ernst von Sakken be
fehligte hierbei ein Korps.
1708 Belagerung von Celle.
„ 11. Juli. Siegreiche Schlacht bei Oude-
narde und Belagerung von Lill^.
„ 14. August bis 11. Dezember. Belagerung
und Einnahme der Festung Ryssel, wobei
20000 Mann auf beiden Theilen geblieben
waren. General Wilke hatte sich hierbei
besonders ausgezeichnet.
1709 1. Januar. Belagerung und Einnahme
von Gent.
„ 31. Juli. Einnahme von Dornik.
„ Vor Tournai und
„ 11. September. Siegreiche Schlacht bei
Malplaquet. Verbündete und Franzosen
zählten zusammen an 50000 Todte und
Verwundete. Allgemeines Lob ward dem
Erbprinzen Friedrich zu theil, welcher die
Reiterei des linken Flügels zum Siege
führte. Der Kern des französischen Fuß
volks wurde in erbittertem Kampfe auf
gerieben, an dem die Hess. Regimenter
sämmtlich theil nahmen.
„ 20. Oktober. Einnahme der Festung Mons
durch Erbprinz Friedrich nach einer Be-
rennung mit 20000 Mann.
1710 Belagerung und Eroberung von Douai.
Der Verlust der Belagerten belief sich auf
10000 Mann.
„ Belagerung und Eroberung Bethune.
„ Desgleichen von St. Venant.
„ 9. August. Desgleichen von Aire. (Mit
dieser Belagerung schloß der Feldzug).
1711 Desgleichen von Bouchain.
„ 6. Juli. Einnahme von Arleux durch
Erbprinz Friedrich.
1712 Belagerung und Einnahme von Quesnoy
und Landreci.
11000 Hessen bewährten in diesem
Kriege bei den alliirten Armeen unter
Prinz Eugen und Herzog von Marlborough
den alten Ruhm der vaterländischen Waffen.
An ihrer Spitze kämpften die tapfern Söhne
des Landgrafen Karl: Erbprinz Friedrich,
einer der bewährtesten Reiter-Führer