M 1
1. Jaumr 1887.
Kesseitlaild.
Zeitschrift für hessische Geschichte «nd Kiteeatrre.
Inhalt der Nr. 1 des „Heffenland": „Der Heimath", Gedicht von Feodor Löwe; „Kasseler Zeitungen im vorigen
Jahrhundert", von Rogge-Ludwig; „Wie ich zur Dichtkunst kam"; „Antigone", von H. Keller-Jordan"; „Heinz von
Lüder", Gedicht von Nataly von Eschstruth; „Zwee Ööje höt ee jehre Mahd". Gedicht in Schwälmer Mundart von Kurt
Nuhn; „Aus alter und neuer Zeit"; Nekrolog; Bücherschau; Briefkasten.
GirlUrdung pxm Avonnement.
Das „Heffenland", Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur, erscheint von heute an zweimal
monatlich, am 1. und 15. jeden Monats, in dem Umfange von 1 1 / 2 Doge«, Quartformat.
Den Zweck unserer Zeitschrift, die Ziele, die sie verfolgt, haben wir bereits in dem von uns verbreiteten
„Aufrufe" eingehend dargethan. Unter Hinweis auf den Inhalt des letzteren wiederholen wir hier nur, daß es die
Hauptaufgabe unseres Blattes sein wird, den hessischen Sinn wachzuhalten, die Anhänglichkeit an die engere Heimath
zu kräftigen. Das „Heffenland" soll allen geistigen Interessen Hessens gewidmet sein. Eine große Anzahl namhafter
hessischer Gelehrter und Schriftsteller hat unserer Zeitschrift freundliche Unterstützung und Mitwirkung zugesagt. Wir
nennen hier nur:
Dr. K. Ackermann, W. Bennecke, Dr. H. Brunner, A. Gild, Maler L. Katzenstein, Dr. Ludwig Knorz,
Dr. Th. Köhler, I. Lewalter. Dr. Ed. Lohmeyer, Professor Friedrich Müller, Karl Neuber, Dr. Sigmund Paulus
W. Rogge-Ludwig, Major von Stamford, Franz Treller in Kassel; Professor Gegenbaur, Jos. Grau, Bibliothekar
A. von Keitz, Dr. I. Schneider in Fulda; Armand-Strubberg in Gelnhausen; Pfarrer Junghans, Banquier Neu-
müller, Dr. G. Wolff in Hauau; Kurt Nuhn in Kesselstadt; Major von Gironcourt in Marburg; Th. Kellner in
Melsungen; Hofrath Preser in Wächtersbäch; Julius Braun, Nataly von Eschstruth, E. von Hohenhausen, Dr. Julius
Rodenberg in Berlin; Profeffor Dr. Adolf Müller in Chemnitz; Major von Pfister in Darmstadt; Direktor Julius
Gräfe in Dresden; Dr. Hugo Goldschmidt, Otto Kanngießer, D. Saul zu Frankfurt a. M.; Gymnafialdirektor Dr.
Leimbach in Goßlar; Gustav Kastropp in Hannover; Jul. Bösser in Köln; H. Keller-Jordan in München; Ludwig
Mohr in Nordhausen; Feodor Löwe in Stuttgart; Major August von Baumbach in Wiesbaden. —
Der Abonnementspreis des „Heffenland" beträgt gleichmäßig für hier und auswärts Vierteljährlich 1 Mark 50 Kfß.
Auswärts kann unsere Zeitschrift durch direkte Bestellung bei der Post, sowie unter Streifband oder durch den
Buchhandel bezogen werden; hier in Kassel nimmt der unterzeichnete Redakteur, Jordanstraße 15, und die Expe
dition, Kölnische Straße 12, Bestellungen an. In der Post-Zeitungs-Preisliste findet sich das „Heffenland" eingetragen
unter Nr. 2547a, 1. Nachtrag für 1887.
Kassel, den i. Januar 1887. Die Redaktion: F. Zwenger.
Dev Heimath. •+—*--
ouijcI der Jahre auch entstehn,
Seit -ich mein Auge nicht mehr sah, j
' Fühl' ich -och stets mich als -ein Sohn
stnd allzeit auch öir herzensnah! s
O Heffenland, mein Heimathland, j
Mit deiner Serge Wäldergrün, j
Wo aus bebuschter Hügelwand <
Die silberhellen Clnellen sprüh'n;
Mit -einer Thäler weiter Flucht, j
Darüberhin das Auge schweift, \
Mit Luft zu schau'n, wie voll die Frucht j
Dem Sichelschnitt entgegenreist. §
stie hat mir noch ein Fluh gerauscht. \
Wie deiner Flusse Wellengang, ;
Wenn ich ihm wandermü-' gelauscht §
Allem am schatt'gen Aferhang. j
stoch hat mich nie ein Sang bewegt,
So tief bis in -es Herzens Grün-,
AIs was von Lust und Leid erregt
Erklingt aus -eines Volkes Mund.
Gin Volk, -as Fried' un- Treue wahrt,
Doch auch, gilt'« seiner Ehre Hut,
stm's Heerschild sich in Waffen schaart
In altem freien Gattenmuth.
Und war- mir auch, dir fremd un- fern,
Den Her- zu bau'n vom Glück geschenkt,
Doch -enk' ich -einer oft un- gern,
So wie ein Sohn -er Mutter denkt.
O Heffenland, mein Heimathland,
Dem Herzen nah, dem stlicke weit,
Gott halte über -ich die Hand —
strrö sei gesegnet alle Zeit. gs«,*.