Das „Heflenlmrd" erscheint am 1. und 15. jedes Monats VU bis 2 Bogen stark und kostet vierteljährlich
1 Mark 50 Pf., die einzelne Nummer 30 Pf. Auswärts kann das „Hessenland" durch die Post (Postzeitungsliste 1805
Nr. 3148) oder durch den Buchhandel oder auch direkt von der Expedition unter Streifband bezogen
werden; in Kassel nimmt die Expedition (Buchdruckerei von Friedr. Scheel, Schloßplatz 4, Fern
sprecher Nr. 372) Bestellungen entgegen. Anzeigen werden mit 20 Pf. für die gespaltene Petitzeile berechnet.
Inhalt der Nummer 24 des „Hessenlandes": „Am Quell", Gedicht, aus dem Nachlaß von Feodor Löwe;
„Der Feldzug in Flandern", nach dem Tagebuch des hessischen Grenadiers Johannes Reuber von Niedervellmar
mitgetheilt von W. Junghans; „Auch eine Reise in's mittägige Frankreich", von Otto Gerland (Fortsetzung);
„Himmelsrest", eine Weihnachtsgeschichte von E. Mentzel; „Christus ist da", Gedicht von Kurt Nutzn; „Der Baum
im Spätherbst", Gedicht von D. Saul; Aus alter und neuer Zeit; Aus Heimath und Fremde; Hessische Bücher-
schau; Personalien; Briefkasten; Anzeige.
Am Vuell.
Von feodor Löwe. (Ans seinen Nachlaß.)
ei des Waldes Wipfelrauschen.
An den stillsten seiner Stellen
Weil' ich gern, dem ^uell zu lauschen
Und dem Singen seiner Wellen,
Wo sie, goldnen Glasts umwoben,
Unter glüh'nden Strahlenküssen
Ihrem frühsten Reich enthoben,
Auf zur Sonne wallen müssen,
Die vom Felsenschooß berichten,
Dem krystallhell sie entsprungen,
Draus sie aus der Nacht zuin lichten
Tage sich emporgerungen,
Ihren Areislauf so beschließend,
Um ihn wieder zu beginnen
Und aus Wolken niederfließend
In der Erde Brust zu rinnen —,
Um, aus kühlen Waldesgründen
In die Ferne hingezogen,
Sich dem Strome zu verbünden
Und des Meers bewegten Wogen,
Wie Gedanken, die wir hegen,
Edle That zu sein begehreil
Und gethan, aus Dankeswegen
Und als Segeil rückzukehren.