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Am 9. Januar fand in der Villa der Land-
gräfin Anna tum Hessen, Prinzessin von Preußen,
zu Frankfurt a. M. die Taufe des zu Ende
November vorigen Jahres geborenen ersten Sohnes
des am 25. Januar 1893 mit der Prinzessin
M argarethevonPreuße n, der jüngsten Schwester
des deutschen Kaisers und Königs von Preußen
Wilhelm's 1i., vermählten Prinzen Friedrich
Karl v o n Hessen-Kassel statt. Der junge
Prinz wurde von seiner Großmutter, der Kaiserin
Friedrich, liber die Taufe, gehoben. Näherer Bericht
über die Tallffeier folgt in der nächsten Nummer.
Der Groß her zog Ernst Ludwig vo n Hes sen
u n d b e i R h e i n hat sich am 9. Januar gu Koburg
mit der Prinzessin Viktoria, der zweiten
Tochter des Herzogs Alfred voll Sachsen-Koburg
und Gotha, königlichen Prinzen voll Großbritannien
llild Irland, Herzogs von Edinburg re., verlobt.
Der Großherzog von Hessen ist am 25. November
1868 zu Darmstadt geboren lind gelangte am 13.
Mürz 1892 nach dem Tode seines Vaters, des
Großherzogs Ludwig IV. voll Hessen-Darmstadt,
zur Regierung; die Prinzessin Viktoria ist am
25. November 1876 aus Malta geboren.
Am Donnerstag, den 11. Januar, Abends gegen
.10 Uhr verschied im noch nicht vollendeten 68.
Lebensjahre der hochwürdigste B i s ch o s der D i ö z e s e
Fulda Di-. Joseph Weyland. Ein Schlag
fluß, der ihn am 29. Dezember v. I. getroffen,
hatte ihn aus das Krankenlager geworfen, von dem
er sich nicht mehr erheben sollte. Nur sechs Jahre
hat der am 4. November 1887 znm Bischof gewählte,
am 25. November desselben Jahres vom Papste
Leo XIII. bestätigte und am 25. Januar 1888 in
der Domkirche zu Fulda konsekrirte hochwürdigste
Herr dem Bisthum Fulda vorgestanden, aber auch
in den wenigen Jahren, in denen er den Hirten
stab geführt, hat er eine segensreiche Thätigkeit
entfaltet. Nach allen Seiten hin hat er das Beispiel
treuer Pflichterfüllullg gegeben; in ihm verliert die
Diözese Fulda einen milden, gerechten Oberhirten.
Geboren wurde Joseph Weyland am 13. März
1826 zu Hadamar im Herzogthum Nassau. Er
besuchte das Pädagogium seiner Vaterstadt und
das Gylnnasiunl zu Weilburg, widmete sich hierauf
von 1844 —1847 an der Universität Gießen dem
Studium der Theologie und wurde daselbst bei
dem Abschluß seiner Stlldien zum Doctor theologiae
promovirt. Am 6. September 1848 empfing er
in Limburg die Priesterweihe. Als Kaplan war
er namentlich in Frankfurt a. M. unter dem Stadt-
pfarrer Beda Weber thätig. Gegen Ende des
Jahres 1861 wurde er zum Stadtpsarrer von
Wiesbaden ernannt, in welcher Stellung er bis zu
seiner Berufung zum Bischof von Fulda verblieb.
In Wiesbaden hat er eine ausgezeichnete seelsorgerische
Wirksamkeit entfaltet; er war in allen Kreisen der
Gesellschaft eine hochangesehene Persönlichkeit, und
sein Andenken wird daselbst allzeit ein gesegnetes
bleiben. - Am Dienstag, den 16. Januar, findet
die feierliche Beisetzung der irdischen Ueberreste
des hochwürdigsten Bischofs Dr. Joseph Weyland,
des fünften Kirchensürsten der Diözese Fulda
seit der Wiedererrichtung derselben vor nunmehr
65 Jahren, in der Domkirche statt. Die priesterlichen
Funktionen bei der Beerdigung wird wahrscheinlich
der Bischof von Paderborn Dr. Simar vornehmen,
die Trauerrede wird der Bischof von Mainz Dr.
Haffner halten. — Nähere Mittheilungen behalten
wir uns für die nächste Nummer unserer Zeitschrift
vor.
Briefkasten.
H. v. E. — Kassel. Mit Dank angenommen. Der
Zusendung des in Aussicht gestellten Munuskriptes sehen
wir mit Vergnügen entgegen.
L. Gr. — Kassel. Besten Dank für Zusendung. Sie
erhalten in den nächsten Tagen brieflich Antwort.
I. L. — Kassel. Mußte für eine spätere Nummer
zurückgestellt werden. Freundlichsten Gruß.
L. M. — Eschwege. Leider verlegt, daher die Ver
zögerung, die wir zu entschuldigen bitten. Besten Gruß.
Gr. Th. D. — Marburg. Gleich zum Satze befördert;
wird demnächst erscheinen. Abzug zur gefälligen Durch
sicht wird Ihnen zugehen. Frühere Zusendung in Vor
bereitung. Verbindlichsten Dank und freundlichsten Gruß.
W. Sp. — Cottbus. Entschuldigen Sie gütigst die
Verzögerung. Freundlichsten Gruß.
GL R. — Ducherow. Die Zusendung s. Z. richtig
empfangen. Entscheidung über die Aufnahme bleibt
vorbehalten.
Prof. 0. B. — Lemberg. Wir nehmen Ihr freundliches
Anerbieten mit Dank an.
Inhalt des Jan u arHeftes, Nr. 7, der „Touristischen
Mittheilungen ans Hessen-Nassau und Waldeck", heraus
gegeben von Dr. phil. Fritz Seelig in Kassel: Der
Scharfenstein in Niederhessen. — Zum 1. Januar 1894. —
Der Taunusklub in Frankfurt a. M. — Eine Feldberg
besteigung in alter Zeit. — Berichte. — Ausführliche
Besprechungen und Kritiken. — Anzeigen.
Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: F. Zwenger in Fulda, Druck und Verlag von Friedr. Scheel in Kassel.