Hessische Bücherschau.
I n der Abschieds st u n d e. Mahnworte an
deutsche Jünglinge in 25 Entlassungsreden
dargeboten von Karl L. Leimbach, Lie. theol.,
Dr. i>hil., Direktor des Gymnasiums und
Realgymnasiums zu Goslar. Zweite, ver
mehrte Auflage. Goslar 1894. Verlag von
Ludwig Koch.
B e i in K i e n s p a n l i ch t. Geschichte ans Großvaters
Zeiten. In Odenwälder Mundart erzählt Don
Georg Volk. Offenbach a. M. 1894.
Selbstverlag des Verfassers.
Briefkasten.
Wir ersuchen alle verehrten Mitarbeiter, ihre Ein
sendungen an die Buchdruckern von Fried r. Scheel
Kassel, Schloßplatz 4, adressiren zu wollen.
P. P. in M. (Niederhessen). Mundartliche Gedichte
sind uns, wenn sie nach Form und Inhalt für unser
Blatt sich eignen, stets angenehm. Es diene Ihnen
und anderen Lesern zur besonderen Nachricht, daß wir
der Dialektpoesie ganz besondere Beachtung schenken werden
und daher um geeignete Beiträge bitten.
C. N. in Kassel. Nach dem Manuskript wird geforscht
werden und Sie sollen sofort Nachricht erhalten.
G. Th. D. in Marburg. Brief und Manuskript
dankend empfangen.
G. K. in Gelsenkirchen. Ihre Sendung haben wir
erhalten und werden Ihnen in Bälde schreiben.
J. R. in Marburg. Wollen Sie die Güte haben, uns
das Manuskript einzusenden? Wir sind gern geneigt,
gerade solche Beiträge zu bringen.
M. in Straß bürg. Wir ersuchen Sie, uns das
Manuskript zugehen lassen zu wollen.
Inhalt der Nr. 11 des Maiheftes der „Touristischen
Mittheilungen aus Hessen-Nassau und Waldeck", heraus
gegeben von Dr. phil. Fritz Seelig in Kassel. Wanderungen
in der Umgebung des Habichtswaldes. I. Dörnberg. —
Humor im Gebirge. — Schlösser und Burgen in beiden
Hessen, Nassau und Waldeck. II. Die Löwenburg. —
Berichte. — Anzeigen.
Inhalt der Nummer 10 des „Hessenlandes": „Auf
einer Burgruine an der Lahn", Gedicht von Carl Liebrich;
„Geschichte der Familie Dithmar", ein Beitrag zur hessischen
Familiengeschichte von Otto Gerland, (Fortsetzung); „Die
schwarze Mühle", eine Dorfgeschichte aus der Rhön von
A. Weidenmüller (Schluß); „Pfingsten 1894", Gedicht von
G. Th. D.; „Ballade", von Georg Edward; „Lenz in der
Fremde", Gedicht von H. Kattolf; Aus alter und neuer
Zeit; Aus Heimath und Fremde; Hessische Bücherschau;
Briefkasten; An unsere Leser.
An unsere Leser.
f
■ in rascher unerwarteter Tod hat den Heraus
geber und Redakteur dieser Zeitschrift hin
weggenommen. Es war der schwerste Schlag,
der das „Hessenland" treffen konnte, als der
Mann ihni entrissen wurde, dessen reiches Wissen
und vaterländisches Fühlen dem Blatte das eigen
artige Gepräge gab. Das wissen wir, und der
Gedanke an seinen Hingang wäre wohl geeignet,
unsern Muth sinken zu lassen und uns die Frage
vorzulegen, ob wir allein und ohne seine Führung
weiter wandern sollen.
Doch kann die Antwort nicht zweifelhaft sein.
Das eben ist Zwenger's dauerndes Vermächtniß
an uns: fortzuschaffen an dem von ihm be
gonnenen Werke. Die mehr als sieben Jahre
seines Wirkens am „Hessenland" werden nicht
spurlos vergangen sein. Er hat der volksthümlich-
wissenschaftlichen Heimathsforschung einen Mittel
punkt und literarischen Sammelplatz angewiesen,
der den Zufluß von allen Seiten aufnehmen
konnte; er hat auch der schönwissenschaftlichen
Produktion in unserm engeren Vaterlande eine
freundliche Stätte gewährt. Und vielleicht über
den unmittelbar erzielten Erfolgen steht das
Eine, daß er den halb eingeschlafenen Sinn für
unsere von der Vorzeit überkonunenen Güter,
für unsere Stammeskunde, Geschichte und Literatur
und überhaupt für unsere Eigenart zu wecken
und den erwachten zu stärken vermocht hat. Der
von dem Dahingegangenen ausgestreute Same ist
aufgegangen, er selbst hat die Keime sich ent
wickeln sehen; unsere Pflicht aber soll es sein,
die junge hoffnungsfreudige Saat zu hüten und
zu pflegen. Und wenn wir die Große des eben
erlittenen Verlustes begreifen und die Schwierig
keit, die jäh gerissene Lücke auszufüllen, so wird
uns doch stärken und leiten das Bewußtsein, daß
wir in seinem Sinn handeln, wenn wir ans dem
betretenen Wege fortschreiten.
Wir bitten die Leser und Freunde des „Hessen
landes", in diesem Beginnen uns nach Kräften
zu unterstützen. Wir bitten aber auch, Nach
sicht walten zu lassen, wenn zu Zeiten die kundige
Hand des bisherigen Leiters vermißt wird. Dann
vielleicht können wir hoffen, daß unser guter
Wille zur entsprechenden That wird.
Wedaklion und Vertag des „Kesteritandes".
Herausgeber: Ferd. Zwenger's Erben. Stellvertr. verantwortlicher Redakteur: Dr. D. Saul in Stuttgart.
Druck und Verlag von Friedr. Scheel in Kassel.