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Briefkasten.
Zah lreichen Lesern in Nah und Fern. Für
die anläßlich des Todes des Herausgebers dieser Blätter
bewiesene Theilnahme sagen wir herzlichen Dank. Wir
hoffen auch, unter den veränderten Umständen die Zeit
schrift wie bisher fortführen zu können und erbitten uns
Ihre und aller Freunde Unterstützung.
P. W. in Kassel; G. in Wolfhagen; R. W. in M.
Wir machen Sie auf die Ankündigung „An die Leser"
in der vorliegenden Nummer aufmerksam.
Dr. G. in Hildesheim. Besten Dank. Wird be
nutzt werden.
K. R. in Marburg. Wir bitten Sie und alle
Mitarbeiter Manuskripte einstweilen ausschließlich an
die Buchdruckern van Friedr. Scheel, Kassel, zu
senden.
Abonnent in Wiesbaden. Vorläufig steht der
Fortbestand des „Hessenlandes" in keiner Frage; wir
müssen nur um Geduld und Nachsicht bitten.
Inhalt der Nr. 10 des Aprilheftes der „Touristischen
Mittheilungen ans Heffen-Naffau und Waldeck", heraus
gegeben von Dr. phil. Fritz Seelig in Kassel: Schlösser
und Burgen in beiden Hessen, Nassau und Waldeck. —
Touristen-Ansrüstung. — Spaziergänge im Taunus. —
Berichte. — Anzeigen.
Inhalt der Nummer 8 des „Hessenlandes": „Zum
Abschied", Gedicht von D. Saul; „Ferdinand Zwenger
von Hugo Brunner; „Hessische Städte und hessisches Land
vor hundert Jahren: II. Die Haupt- und Residenzstadt
Kassel", von F. Zwenger (Schluß); „Geschichte der Familie
Dithmar", ein Beitrag zur hessischen Familiengeschichte von
Otto Gerland; „Die schwarze Mühle", eine Dorfgeschichte
aus der Rhön von A. Weidenmüller (Fortsetzung); Aus
alter und neuer Zeit; Aus Heimath und Fremde; Brief
kasten; An unsere Leser.
Den geehrten Abonnenten werden
Uroöenummern zur gest. Weiter
verbreitung gern zur Verfügung
gestellt vom Verleger.
An unsere Leser
in rascher unerwarteter Tod hat den Heraus-
gebet und Redakteur dieser Zeitschrift hin-
weggenommen. Es war der schwerste Schlag,
der das „Hessenland" treffen konnte, als der
Mann ihm entrissen wurde, dessen reiches Wissen
und vaterländisches Fühlen dem Blatte das eigen
artige Gepräge gab. Das wissen wir, und der
Gedanke an seinen Hingang wäre wohl geeignet,
unsern Muth sinken zu lassen und uns die Frage
vorzulegen, ob wir allein und ohne seine Führung
weiter wandern sollen.
Doch kann die Antwort nicht zweifelhaft sein.
Das eben ist Zwenger's dauerndes Vermächtnis;
an uns: fortzuschaffen an dem von ihm be
gonnenen Werke. Die mehr als sieben Jahre
seines Wirkens am „Hessenland" werden nicht
spurlos vergangen sein. Er hat der volksthümlich-
wissenschaftlichen Heimathsforschung einen Mittel
punkt und literarischeir Sammelplatz angewiesen,
der den Zufluß von allen Seiten aufnehmen
konnte; er hat auch der schönwissenschaftlichen
Produktion in unserm engeren Vaterlande eine
freundliche Stätte gewährt. Und vielleicht über
den unmittelbar erzielten Erfolgen steht das
Eine, daß er den halb eingeschlafenen Sinn für
unsere von der Vorzeit überkommenen Güter,
für unsere Stammeskunde, Geschichte und Literatur
und überhaupt für unsere Eigenart zu wecken
und den erwachten zu stärken vermocht hat. Der
von dem Dahingegangenen ausgestreute Same ist
aufgegangen, er selbst hat die Keime sich ent
wickeln sehen; unsere Pflicht aber soll es sein,
die junge hoffnungsfreudige Saat zu hüten und
zu pflegen. Und wenn wir die Größe des eben
erlittenen Verlustes begreifen und die Schwierig
keit, die jäh gerissene Lücke auszufüllen, so wird
uns doch stärken und leiten das Bewußtsein, daß
wir in seinem Sinn handeln, wenn wir ans dem
betretenen Wege fortschreiten.
Wir bitten die Leser und Freunde des „Hessen
landes" , in diesem Beginnen uns nach Kräften
zu unterstützen. Wir bitten aber auch, Nach
sicht walten zu lassen, wenn zu Zeiten die kundige
Hand des bisherigen Leiters vermißt wird. Dann
vielleicht können wir hoffen, daß unser guter
Wille zur entsprechenden That wird.
Redaktion des Verlag und „Kessenlandes".
Herausgeber: Ferd. Zwenger's Erben. Stellvertr. verantwortlicher Redakteur: Dr. D. Saul in Stuttgart.
Druck und Verlag von Friedr. Scheel in Kassel.