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C. Die einzelnen Familienglieder.
Abschnitt I.
Die Familie bis zur Theilung in die
beiden Linien Johann Wilhelm und Johann
Konrad Dithmar.
1. Zu Rotenburg an der Fulda lebte zur Zeit
des dreißigjährigen Krieges der Kauf- und Handels
mann Anton Dithmar, über welchen näheres
nicht bekannt ist. Er hinterließ zwei Söhne
Johann Christof Dithmar (2) und Johann
Kaspar Dithmar (3).
1.
2. ~
4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19.
20~ 21. 22. 23. 24. 25. U. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. Mehrere Töchter.
2. Johann Christof Dithmar war 1641
oder 1642 geboren, Prediger und „wohlbestallter"
Rektor der Stadtschule zu Rotenburg. Er starb
1708 Anfangs Mai. Er war zweimal verheirathet,
a) mit Anna Katharina Knobel, Tochter
des Metropolitans Knobel zu Spangenberg,
welche etwa 1690 starb und ihn mit drei Kindern
beschenkte, sowie b) mit Marie Elisabeth, geb.
N. N., welche im Dezember 1662 geboren war,
ihm fünf Kinder schenkte und im Februar 1726
starb. Johann Christof Dithmars Kinder siehe
4—11.
3. Johann Kaspar Dithmar war zu
Rotenburg Rathsweinschenk, Akzis- lind Zoll
verwalter, wird auch als Zöllner, Akziser und
Akzisschreiber bezeichnet. Wann er geboren war,
kann nicht festgestellt werden, er starb nach 1727.
Er soll zweimal verheirathet gewesen sein und
dreizehn Kinder hinterlassen haben; nach den Kirchen
büchern ist aber nur eine Gattin N. N., geb.
Pfaff, nachgewiesen, von welcher er acht Kinder
(12—19) hatte.
4. Justus Christof Dithmar wurde zu
Rotenburg 1678 am 16. Juni getauft, also ent
weder an diesem Tage oder wenige Tage vorher
geboren. Sein Pathe war der Stiftspfarrer
In st ns Stück radt daselbst. Er war seit 17 IO
Professor der Geschichte, später auch des Natur-
und Völkerrechts zu Frankfurt a. O., Rath des
Johanniter-Ordens, Mitglied der Sozietät der
Wissenschaften zu Berlin und wurde 1727 zum
Professor der Kameralwissenschaften zu Frankfurt
ernannt. Gasser zu Halle und er waren die
ersten Universitätslehrer dieses Faches in Deutsch
land, wie er auch das erste deutsche Lehrbuch der
Kameralwissenschaften verfaßte. Er starb zu
Frankfurt am 13. Mai 1737. Verheirathet war
er mit Charlotte, geborene Müller, deren Mutter-
Charlotte, geborene v. Schmettau, sich in zweiter
Ehe mit N. N. Rudelius verheirathete. Er
war das hervorragendste Glied der Familie und
bedarf einer selbstständigen Lebensbeschreibung, st
Er hatte sechs zu Frankfurt geborene Kinder (20— 25).
5. Franziskus Dithmar wurde am 13. April
1680 zu Rotenburg getauft und starb am
3. November 1711 kinderlos.
6. Johann Philipp Dithmar wurde am
14. April 1683 zu Rotenburg geboren, zog
spätestens 1708 nach Homberg in Niederhessen,
wo die Krempelgasse nach ihm auch Dithmarsgasse
genannt wurde. Er war Kauf- und Handelsmann
und langjähriger Bürgermeister von Homberg,
in welch letzterer Eigenschaft er sich auch auf den
hessischen Landtagen auszeichnete. 1736 unter
zeichnete er als Bürgermeister von Homberg in
Vollmacht der Stadt Homberg und der übrigen
Städte des Schwalmstroms den Hornberger De
putationsabschied. st Er starb am 17. März 1754.
Verheirathet war er mit Anna Martha, geborene
Kalkhoff, von welcher er neun Kinder
(26—34) hatte.
7. Katharina Elisabeth Dithmar wurde
ain 29. September 1696 zu Rotenburg getauft.
8. Johannes Dithmar wurde am 3. No
vember 1698 getauft.
9. Hedwig Sophie Dithmar wurde am
8. August 1701 zu Rotenburg getauft. Ihre
Pathin war Jungfer Hedwig Sophie Lncä,
Tochter des Dekans und Metropolitans Friedrich
Lucä (des bekannten Chronisten) daselbst. Sie
starb unverheirathet am 30. November 1726 zu
Rotenburg.
10. Antonius Dithmar wurde am 17.
Dezember 1703 zu Rotenburg getauft. Sein
Pathe war Antonius Barthel, Kurfürstlich
Mainzischer Revisionsrath, in dessen Abwesenheit
ihn I o h a n n e s W e i d e m a n n, „teutscher Schul
meister" zu Rotenburg über die Taufe hielt.
11. Marie Elisabeth Dithmar wurde
am 24. Dezember 1706 zu Rotenburg getauft.
5 Abgedruckt in Frankensteins Zeitschr. f. Litt. u. Gesch.
d. Staatswissensch. Bd. II. Leipzig 1894 S. 416 ff.
st Vgl. Ledderhose a. a. O.