Lebensgeschichte des durch die Mißhandlungen der feindlichen Gewaltherrschaft, in der Zeit der franzoesischen Occupation unsers Vaterlandes, erblindeten C. L. v. Candié, genannt La Blande, von ihm selbst geschichtlich dargestellt.

Candié, C. L. von

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 1732104778404

Title:: Lebensgeschichte des durch die Mißhandlungen der feindlichen Gewaltherrschaft, in der Zeit der franzoesischen Occupation unsers Vaterlandes, erblindeten C. L. v. Candié, genannt La Blande, von ihm selbst geschichtlich dargestellt.

Shelf mark:: I 142 t 23

Owning institution:: FWHB Arolsen

Persons involved:: Candié, C. L. von

Place of publication:: Hannover

Document type:: Monograph

Collection:: Fürstlich Waldecksche Hofbibliothek Arolsen

Year of publication:: 1835

Scope:: 71 Seiten

Annotation:: Einband: Kaliko. Hinter- und Vorderdeckel mit Goldprägung, Goldschnitt.

Language:: German

Digitisation date:: 2024

Place of electronic origin:: Kassel

Electronic publisher:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Physical location:: FWHB Arolsen

9 — unserm Hause wohnenden Lehrer, und eine in unserm Familienkreise lebende Großtante, muͤt⸗ terlicher Seits, besorgte groͤßtentheils meine uͤbrige Erziehung. Indeß unterrichtete mich mein Vater in der Meßkunst, Modelliren und Zeichnen, welches mir in spaͤteren Jahren sehr nuͤtzlich war; kurz ich hatte die frohe Aussicht im kom— menden Leben ehrenvoll wirken zu koͤnnen. Aber im Rathe des Schicksals war es anders beschlos—⸗ sen. In meinem neundjaͤhrigen Alter starb mein Vater, nachdem ein Jahr fruͤher meine beiden Geschwister dahin geschieden waren. Mein bis— heriger Lehrer folgte bald darauf meinem Vater in die Wohnung der Ruhe, eben so meine theure Erzieherinn, die Großtante. Nun stand ich mit einem Male verlassen da. Meine Mutter mochte keine richtige Ansicht uͤber meinen Lebensplan gefaßt haben, denn sie gab mich in eine gewoͤhnliche Schule zum Unter⸗ richt. Indeß fand ich spaͤter in der lateinischen Schule Aufnahme und wurde dem Stadtsinge⸗ Chor einverleibt, auch wurde mir dadurch die Hoff— nung zum Genuß der freien Studien gegeben, wenn ich bis zu dem erforderlichen Alter im Chor bliebe. Doch auch diese Aussicht wurde mir getruͤbt; denn meine Mutter wollte zu einer

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