Das Norddeutsche Bundes-Corps im Feldzuge von 1815

Renouard, Carl

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 1727090509618

Title:: Das Norddeutsche Bundes-Corps im Feldzuge von 1815

Shelf mark:: 35 8° H.mil. 46b

Compiler:: Renouard, Carl

Place of publication:: Hannover

Publisher:: Carl Rümpler

Document type:: Monograph

Collection:: Hessen

Year of publication:: 1865

Edition title:: Zweite Auflage

Scope:: VIII, 284 Seiten

Language:: German

Sub title:: mit besonderer Rücksicht auf die kurhessischen Truppen ; mit zehn Beilagen und einer Uebersichtskarte

Digitisation date:: 2024

Place of electronic origin:: Kassel

Electronic publisher:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Physical location:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

112 die Compagnie des Capitains v. Starck zur Rechten, die des Ca⸗ pitains Grau zur Linken. Beide schoben kleine Abtheilungen in die Nähe der Palissaden vor. Auf der Höhe der mehrerwähnten Straße dagegen, außer Gewehrschußweite vom Thurmthore stellte Lieute— nant Augener die drei Geschütze auf, und hinter der Höhe postirte sich das Gros der Abtheilung. Am 29. Juni gegen 4 Uhr Nachmittags, also an demsel— ben Tage, wo die Verbündeten vor Paris erschienen, begann der Angriff, nachdem Oberstlieutenant Scheffer die Stadt zweimal durch Parlementairs zur Uebergabe, doch vergeblich, hatte auffordern lassen. Die Jäger eröffneten ein heftiges Feuer gegen die hinter den Palissaden stehende französische Abtheilung so wie auch gegen die einzelnen Schützen, welche die Fenster der Casernen besetzt hat— ten. Gleichzeitig mit den Jägern hatten auch die hessischen Ge— schütze ihr Feuer begonnen, von denen die Haubitze mit Granaten die Stadt bewarf, die zwei Kanonen aber die Palissaden zu zer⸗ trümmern suchten, welches jedoch nicht gelang, da die meisten Ku— geln in Folge der erhöhten Stellung der Geschütze zu hoch gingen und entweder in das hinter den Palissaden befindliche Thor ein— schlugen oder von dem massiven Thurmthor-Gebäude abprallten. Das Feuer der Hessen wurde auf das Lebhafteste erwiedert und zwar auch von den Werken auf St. Julien, so daß, in der Front und in den beiden Flanken beschossen, die Lage der Angreifer we— gen der zum Theile sehr mangelhaften Deckung immer kritischer zu werden begann. Da nun auch außerdem das Bombardement nicht den erwarteten Erfolg hatte, so befahl Oberstlieutenant Schef— fer, die Palissaden nieder zu hauen und stürmend vorzudringen. Zu dem Ende hatten sich die vorderen Jäger-Abtheilungen immer mehr zu beiden Seiten des Thores und der dort befindlichen Mau— ern zusammengeschaart. Gleichzeitig damit war es den preußischen Pionniers gelungen, unter der Leitung ihres braven Capitains v. Rhaden und dessen Lieutenant v. Wangenheim eine Leiter an— zufertigen, deren Material man aus einem benachbarten Hause ent— nommen hatte. Mit der Anlegung dieser Leiter zur Linken des Thores an die dort befindliche Mauer begann der entscheidende Augenblick des ganzen Gefechtes, denn es handelte sich nun darum,

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