Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

Dalwigk zu Lichtenfels, Reinhard von; Dalwigk, Alexander Felix von

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 1716448362891

Title:: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

Shelf mark:: 35 8° H.mil. 259

Persons involved:: Dalwigk, Alexander Felix von

Editor:: Dalwigk zu Lichtenfels, Reinhard von

Place of publication:: Oldenburg i. Gr.

Publisher:: Druck und Verlag von Gerhard Stalling

Document type:: Monograph

Collection:: Hessen

Year of publication:: ca. 1907

Scope:: 289 Seiten

Annotation:: Mit Stempel: Bibliothek Königsberger Allgemeine Zeitung, mit "Ungültig" überstempelt

Language:: German

Digitisation date:: 2024

Place of electronic origin:: Kassel

Electronic publisher:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Physical location:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 -1807. 237 Hessen*) baut man viel. Das Schicksaal des guten Louis**) thut mir herzlich leid — haben Sie noch keine Nachricht von ihm? Der Fürst steht bey den französischen Truppen in sehr hoher Achtung: die Wohlthaten die er ihren Landsleuten erwiesen hat, sagen sie, hätte er auch ihnen erwiesen, **) — es ist zu vermuthen, daß der Friede ihn in den Stand sezt seine Neigung zum wohlthun nicht einschräncken zu müssen. Ein Obrist de la Triche, General-Adjutant von Keller— mann, welcher die Légion du Nord-) hier organisirt, hat mir auf eine Art, die mich nicht beleidigen konnte eine Com— pagnie angeboten, — die ich aber wie sich versteht nicht an— genommen habe — — ohngeachtet einige Preußische Officiere niederträchtig u. schändlich gedacht haben dergleichen Aner— hieten nicht auszuschlagen. — Geld sieht man hier fast gar nicht — das Courant steht 25 Procent u. viel höher als Gold, da die Contribution in Courant gezahlt werden muß — allein mann kann es nicht verbergen — der Louisd'or steht 68 8 gr. Es ist mir unbegreiflich, daß Sie keinen von meinen Briefen erhalten haben, dies ist nun der vierte, den ich an Sie schreibe. J u. **) Die hessische Armee wurde aufgelöst und die Leute sollten Jezwungen werden, in französische Dienste zu treten. In Folge dessen brach eine Militär-Revolte, an deren Spitze ein Hauptmann von Uslar stand, aus. Dalwigks Bruder Louis weigerte sich überzutreten und war in Folge dessen ohne Stellung. **xx) Dieser Umschwung in der Gesinnung der Franzosen ist charakteristisch; Napoleon zog, seit er Kaiser war, Leute von alter Familie mit Vorliebe in seinen Dienst, und die Emigranten durften heimkehren. ) Aus den zahlreichen Kriegsgefangenen, Nachschüben aus Frank⸗ reich, Spanien und den Ländern des Rheinbundes, sonst auch aus Gesindel aller Art wurden zahlreiche Neuformationen gebildet, sodaß die französische Armee ein sehr buntscheckiges Gepräge erhielt. Auch Grenadiere vom Bataillon Hanstein wurden so aus Noth französische Soldaten.

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