Sammelband

Sanders, Hans-Theodor; Dekker, Hermann; Fischer-Defoy, Werner

Sammelband

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 1709114174537

Title:: Sammelband

Shelf mark:: Hy A 032

Persons involved:: Sanders, Hans-Theodor; Dekker, Hermann; Fischer-Defoy, Werner

Place of publication:: Stuttgart

Publisher:: Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde. Franck'sche Verlagsbuchhandlung

Document type:: Monograph

Collection:: Bibliothek des Deutschen Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft (DITSL)

Year of publication:: 1916 - 1921

Scope:: 77, 87, 92, 91, 74 Seiten

Language:: German

Digitisation date:: 2024

Place of electronic origin:: Kassel

Electronic publisher:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Physical location:: Bibliothek des Deutschen Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft

Teilwerk

Title:: Heilen und helfen

Persons involved:: Dekker, Hermann

Structure type:: Teilwerk

Year of publication:: 1916

Scope:: 87 Seiten

Annotation:: Mit zahlreichen Abbildungen nach Originalaufnahmen

Language:: German

76 fühl, die Üüberzeugung muß in deiner Seele erwachen, daß du kein Mitleid zu beanspruchen brauchst oder verdienst ... Man kann mit einer Hand alles leisten, vollbommen unabhängig sein, nur muß man wissen, wie es zu machen ist.“ Dann gibt er aus seiner eigenen 50 jährigen Erfahrung Katschläge für das täg⸗ liche Leben: Wie man sich anzieht, die Krawatte bindet, wie man sich wäscht und rasiert, wie man ißt und sich die Speise zerkleinert, wie man liest und schreibt. Um dem Einarmigen möglichst zu helfen, hat man jetzt Einarmschulen errichtet, in denen unter Anleitung Einarmiger die Verstümmelten die Möglichkeit haben, sich möglichst rasch und sicher auszubilden; selbst dann, wenn beide Arme fehlen, kann man durch zähe, hartnäckige Geduld und unermüdliche üÜübung noch vieles erreichen. Wie weit es der Mensch in der Anpassung an den völligen Verlust beider Arme bringen kann, das sieht man an dem Sußkünstler Untan, der, ohne Arme geboren, alle Verrich— tungen mit seinen Füßen vorzunehmen gelernt hat. Er wäscht, kämmt, rasiert sich, schneidet sich sein Brot ab und bestreicht es, schreibt Briefe, spielt als Künstler Geige, reitet und spielt Karten und soll als Schwimmer und Taucher hervorragendes leisten. Freilich sind das durch lebenslange Übungen erworbene Akrobatenkünste, die einzu— üben man beider Arme Beraubten nicht zumuten wird. Ein solcher Mann wirkt aber als ermunterndes Vorbild. Auch wenn er in dem Verletzten nicht den Ansporn zur Nachahmung weckt, läßt er doch erkennen, was sich durch Geduld und Beharrlichkeit erreichen läßt, und daß es sich der Mühe lohnt, das, was verblieben ist, zu möglichst vollendeter Ausbildung gelangen zu lassen. In der Tat gibt es Kriegsverstümmelte, die beide hände oder beide Vorderarme ver— loren hatten und nun ohne hilfsmittel sich wieder betätigen, viel— leicht für manche Verrichtungen eine einfache Ledermanschette sich aufstülpen. Kennt man doch einen Feinmechaniker, der nach Verlust beider hände seine Arbeit wieder aufgenommen hat, nicht in stümper⸗ hafter Weise, sondern so, daß er es seinen Berufsgenossen gleich tat. Aber wenn einer, der den Arm verloren hat, sich vielleicht ge— legentlich ohne Ersatzstücke helfen kann, der Krieger, der ein Bein verloren, braucht eine Stütze, einen künstlichen Ersatz des Beines, da er sonst nicht gehen kann. Dem Manne wird geholfen. Mit Unter— stützung des Arztes wird dem Beinamputierten ein Ersatz geschaffen, der so vollbommen ist, daß er den Fehler nicht nur verdeckt, sondern

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