Tropenvademecum

Pauli, Carl

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 1709031659713

Title:: Tropenvademecum

Shelf mark:: Hy K A 045

Owning institution:: Bibliothek des Deutschen Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft

Persons involved:: Pauli, Carl

Place of publication:: Berlin

Publisher:: Risels Deutsche Centrale für Militärwissenschaft

Document type:: Monograph

Collection:: Bibliothek des Deutschen Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft (DITSL)

Year of publication:: 1907

Scope:: 51 Seiten

Language:: German

Sub title:: Ueber Ernährung, Gesundheitspflege, Bekleidung und Ausrüstung von Truppen und Reisenden in den Tropen

Digitisation date:: 2024

Place of electronic origin:: Kassel

Electronic publisher:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Physical location:: Bibliothek des Deutschen Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft

1 Tropenvademecum. Abend- und Nachtluft sowie Morgentau, jeder Erkältung; daher warm kleiden (wollenes Unterzeug), Vermeidung aller Ausschweifungen; nicht nüchtern morgens ausgehen; nur ab— gekochtes, filtriertes Wasser*) (Simons Wasserfilter) trinken. — Zur Vorbeugung wird von Europöern auch die Chinin— orophylaxe angewendet, d. h. man nimmt jeden 5. Tag eine der gen. Chininperlen (min. 1 8). Bei Anfällen leichter Dysenterie, krankhafte Affektion des Dickdarms, mit starker Diarrhoe, nimmt man Rizinusöl, und auch Bismut-Tabletten in Wasser tuen gute Dienste. Dysenterie mit diphtheritischer Affektion (Geschwürbildung) ist die gefürchtetste endemische Tropenkrankheit; sie tritt nur hier in südlichen Ländern auf und verläuft mit bösartiger Heftigkeit; selten wird man ganz gesund und hat in letzterem Falle stets Rückfälle — selbst in Europa zu befürchten. — Auch hier also Vorsicht in Vermeidung von Erkältungen warme Kleidung) und Durchfall erregender Speisen. Des— infektion bei Kranken! — Schutz gegen Anfälle, auch leichter Dysenterie, besteht in guter, gewohnter Verpflegung (Maggi-Präparate, S. 5), guter, vorsichtiger Zubereitung der Speisen (Reinigung der die Chinin-Gaben von den Malaria-Parasiten zu befreien, so fällt damit für die Anopheles-Mücke der Ansteckungsstoff fort. Andererseits wird man — dies gilt insbesondere für feste Ansiedlungen — durch Beseitigung der Mücken-Brutplätze dafür Sorge zu tragen haben, daß der Zwischen— wirt des Malaria-Erregers, die Anopheles-Mücke (es ist einzig diese Art von Stechmücken), aus der Welt geschafft wird. Auf diese Weise hat man z. B. größere Flußniederungen, ganze Sümpfe ausgetrocknet, und die betreffenden Gegenden vollständig malariafrei gemacht. Wo dies nicht durchführbar, sollte man die Brutplätze mit Oel, Petroleum über— zießen, um den Larven der Mücke die zu ihrer Entwickelung nötige Luft abzuschneiden, wodurch sie zu Grunde gehen. Es ist namentlich das Verdienst Robert Kochs, uns die praktischen Wege gezeigt zu haben, wie nan in den Tropen der Malaria Herr werden kann, allerdings oft mit größten Schwierigkeiten. ) S. S. 10

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