ORKA Logo Full screen
  • First image
  • -10
  • -5
  • Previous image
  • Next image
  • +5
  • +10
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Der Zopf und seine Renaissance

Access restriction

There is no access restriction for this record.

Copyright

The copyright and related rights status of this record has not been evaluated or is not clear. Please refer to the organization that has made the Item available for more information.

Bibliographic data

fullscreen: Der Zopf und seine Renaissance

Monograph

Persistent identifier:
1708623388837
Title:
Der Zopf und seine Renaissance
Shelf mark:
35 8° H.gen. 21[36
Persons involved:
Losch, Philipp
Place of publication:
Mannheim
Document type:
Monograph
Collection:
Hessen
Year of publication:
1921
Scope:
13 Seiten; Seite 170 - 182
Annotation:
Aus: Deutsche Revue; 46
Language:
German
Sub title:
Von Dr. Philipp Losch
Digitisation date:
2024
Place of electronic origin:
Kassel
Electronic publisher:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
Physical location:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Contents

Table of contents

  • Der Zopf und seine Renaissance
  • Der Zopf und seine Renaissance
  • Blank page
  • Grey chart

Full text

Losch, Der Zopf und seine Renaissanee 179 
wegen lose geschraubten Schlösser rasselten, und schrieb glückselig in sein Tage⸗ 
buch: „Es war mir zu Muthe, als sei ich überhaupt niemals von Cassel fort 
gewesen.“ Auch die Kasselaner hatten sich an den Anblick der alten, steifen 
Gardisten, die ihren Zopf meist noch aus früherer Zeit gerettet hatten, bald 
wieder gewöhnt. Es gab ja noch manch anderen Zopf im Lande, und gegen 
die ganze Geschichte wäre auch nicht viel einzuwenden gewesen, da sieben 
Jahre immerhin kein Menschenalter ausmachen und die altmodische Ver— 
mummung sogenannter Haustruppen zu allen Zeiten zu den beliebten Spielereien 
hoher Herren gehörte.) Anders aber wurde es nach der Rückkehr der Feld⸗ 
truppen aus dem Kriege. Da gab es natürlich gegenseitige Häkeleien wegen 
der Uniformunterschiede. Die Gardisten sahen voll Hochmut auf die grauen 
Hosen der Liniensoldaten, und diese machten ihre Witze über die RNatten⸗ 
schwänze der Garde. Diese Anzuträglichkeiten zu beseitigen, mußte ein Aus— 
gleich der Unterschiede stattfinden, und dabei siegte natürlich das Alte, der 
Zopf. Am 2. Januar 1816 erschien eine kurfürstliche Order, in der es hieß: 
„Die Hinterhaare werden bei den Leuten nicht mehr geschnitten, und sollen 
so bald wie möglich wieder wie sonst Zöpfe eingebunden wer— 
den ... Diejenigen Regimenter, welche zuerst nach meiner Ordre angezogen 
sein werden, erhalten auch zuerst meine Approbation und deren Commandeurs 
werden sich besonders recommandiren“, schloß der denkwürdige Akas, der im 
wahrsten Sinne des Wortes viel Staub aufwirbelte, da auch das Pudern 
(für die Offiziere allgemein, für die Mannschaften bei der Parade) wieder 
eingeführt wurde. Die kurhessischen Zöpfe waren übrigens nicht so enorm, 
wie die Fama sie gemacht hat. Nur die Gardezöpfe waren 15 Zoll lang, 
„nämlich 1 Zoll vom Kopf abstehend, 13 Zoll gewickelt und die Haardolle 1 Zoll 
lang“. Die Zöpfe der übrigen Soldaten waren bescheidener, reichten nur bis über 
den unteren Rand des Nockkragens und hatten keinen „Schlucker“, der durch 
drei kreuzweise gesteckte gelbe Steckna deln ersetzt wurde. Die Zöpfe mußten aber 
selbst von den kleinen Kadetten getragen werden und waren jedenfalls, vor allem 
der Jugend des ganzen Offizierskorps, eine sehr lästige Dekoration. Da die Natur 
der kurfürstlichen Order nicht überall durch üppiges Wachstum der Haare ent⸗ 
gegenkam, so behalf man sich vielfach mit falschen, sogenannten Patentz öpfen, 
wie das schon vor 1807 auch bei den preußischen Offizieren üblich gewesen war. 
Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, daß, wie Eingeweihte wissen wollten, 
auch die Nackenzier Serenissimi Hlectoris nicht ganz echt war. Der Hanauer 
Mineraloge Leonhard überraschte einmal den Kurfürsten im Negligé und 
weidete sich an der Verlegenheit des alten Herrn, der vergebens dadurch, daß 
er sich dicht an der Wand hielt, das Manko seiner Frisur zu verbergen suchte. 
Man denke nur an die Blechmützen russischer und preußischer Garderegimenter, 
die Bärenmützen englischer und dänischer Soldaten, die Kostüme der schottischen High— 
lander, der bayerischen und österreichischen Hartschiere, der päpstlichen Schweizer und 
lasst, not least an die von Wilhelm II. in den neunziger Jahren wieder eingeführten Zöpfe 
der preußischen Schloßgardekompagnie!
	        

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Monograph

METS MARC XML Dublin Core RIS Mirador ALTO TEI Full text PDF DFG-Viewer OPAC
TOC

Chapter

PDF RIS

Image

PDF ALTO TEI Full text
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Citation links

Citation links

Monograph

To quote this record the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Chapter

To quote this structural element, the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Image

To quote this image the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Citation recommendation

Losch, Philipp. Der Zopf Und Seine Renaissance. 1921.
Please check the citation before using it.

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Contact

Do you have any suggestions for making our service even better or any other questions about this page? Please write to us and we'll make sure we get back to you.

What is the fourth digit in the number series 987654321?:

I hereby confirm the use of my personal data within the context of the enquiry made.