ORKA Logo Full screen
  • First image
  • -10
  • -5
  • Previous image
  • Next image
  • +5
  • +10
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Der Kasseler Weinberg

Access restriction

There is no access restriction for this record.

Copyright

The copyright and related rights status of this record has not been evaluated or is not clear. Please refer to the organization that has made the Item available for more information.

Bibliographic data

fullscreen: Der Kasseler Weinberg

Monograph

Persistent identifier:
1706686098913
Title:
Der Kasseler Weinberg
Shelf mark:
34 Hist.Wiss. 2065
Compiler:
Losch, Philipp
Persons involved:
Hochapfel, H. Reinhard
Place of publication:
[Kassel]
Publisher:
[Scheel]
Document type:
Monograph
Collection:
Kassel
Year of publication:
1906
Scope:
12 Seiten, 15 ungezählte Blätter
Annotation:
Sonderdruck aus "Hessenland", Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur [Druck und Verlag von Friedr. Scheel, Kassel], Jahrgang XX [1906], Nr. 8-12.; Durchschossenes Exemplar
Language:
German
Sub title:
eine Plauderei über seinen früheren Zustand und seine Besiedelung
Digitisation date:
2024
Place of electronic origin:
Kassel
Electronic publisher:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
Physical location:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Contents

Table of contents

  • Der Kasseler Weinberg
  • Cover
  • Blank page
  • Eingebundener Brief
  • Blank page
  • Handschriftliche Anmerkung
  • Der Kasseler Weinberg
  • Blank page
  • Eingebundener Brief
  • Blank page
  • Grey chart
  • Cover

Full text

10 ꝛ 
an der Hecke stehenden Apfelbäume Geräusch ver— 
nommen und sich deshalb, vom Gesträuch verdeckt, 
herangeschlichen habe; da habe er dann gesehen, daß 
ein, in diesen Plaudereien schon erwähnter, am 
Philosophenweg hausender Herr mit einem Sacke an 
der Hecke gestanden und seinem auf dem Baume 
befindlichen, ihm die Apfel zuwerfenden Sohne mit 
Bedauern zugerufen habe: „Schade, jammerschade, 
daß se nit noch en Tagner vierzehn länger hanken 
können, se sinn noch nit richtig reife zum Abmachen, 
aber wann mer se noch länger hanken lassen, weren 
se uns ohne Gnade und Barmherzigkeit gemaust, 
deswegen müssen mer se uns schon jetzt halbreif 
retten.“ — Er, Briede, sei dabei auf das ver— 
wünschte Diebsgesindel vorgesprungen, um den fort— 
eilenden Vater zu packen, sei dabei zu Fall ge— 
kommen und habe sich dabei eine funkelnagelneue 
Hose vor dem Knie aufgerissen; der Vater habe 
durch den Fall einen Vorsprung gewonnen und sei 
entwischt, und als Briede wieder zurückgekommen, 
sei natürlich auch der Sohn entschwunden gewesen. 
Ja, der Weinberg war zu jener Zeit eine recht er— 
giebige Domäne für Diebsgesindel und Vagabunden. 
Dicht vor dem Jägerschen Garteneingang von 
der Humboldtstraße war die Besitzung Sanssouci 
in den 80er Jahren durch eine Bruchsteinmauer 
abgegrenzt, welche sich nördlich bis zum Grundstück 
der Fabrikanten Gebrüder Stück hinzog, dann un— 
gefähr in der jetzigen nördlichen Straßengrenze der 
Terrasse, westlich bis zum Garten des Rates Stein— 
bach fortlief. Neben der Grenzmauer nördlich führte 
ein schmaler Fahrweg nach letzterem Grundstück, 
welches an dieser Stelle mit einem Lattentor ver— 
schlossen war; ein ähnliches Lattentor führte nach 
der Lohgerberei und Lederlackierfabrik der Gebrüder 
Stück, deren Lohgruben erst vollständig im Jahre 
1891 mit ihrem die Nachbarschaft oft sehr stören— 
den Gestank verschwunden sind, als die Fabrik durch 
den Schwiegersohn des älteren Stück, den Fabri— 
tanten Münster, vor das Wesertor verlegt wurde. 
Am westlichen Ende des früheren schmalen Garten— 
wegs (jetzige Humboldtstraße) befand sich als Ein— 
gang nach Sanssouci eine schief in den Angeln 
hängende verwetterte Bohlentür. Hatte man diese 
durchschritten, so hatte man auf der rechten nörd— 
lichen Seite eine tief ausgegrabene Kalksteinmulde 
vor sich, deren ausgegrabenes Material, wie ich 
durch Tradition erfuhr, zur Auffüllung der früheren 
Rennbahns0) (jetziger Garten und Exerzierplatz der 
Kriegsschule) verwendet worden ist. In dieser Kalk— 
steinmulde wurde Abfall aus den Nachbarsgärten, 
auch wohl aus den Häusern der Oberneustadt, als 
so) d. h. zur Ausfüllung des die Rennbahn vom Schloß 
trennenden sog. Bärengrabens, der in den Jahren 1760 
und 1763 zugeworfen wurde. 
Scherben, verfallene Tonöfen, verrostete Ofenröhren 
und Bauschutt heimlich abgelagert, und auf diesem 
Schutthaufen wuchs Wegerich, Huflattich, und hier 
ind da auch eine schöne Giftblume, wie Stechapfel 
isw. Hinter der Mulde westlich war der Hügel in 
einer ursprünglichen Form stehen geblieben und mit 
Ibstbäumen, hauptsächlich Kirschbäumen, bepflanzt, 
in welchen sich häufig die Fasanen aus der Fasanerie 
in der Karlsaue verflogen, die hier ihre Nachtruhe 
hielten und dann im Schlaf häufig beschlichen und 
nit Bohnenstangen heruntergestochen und geraubt 
vurden. So erzählte mir vor Jahren ein alter 
NRimrod, der als junger Mann selber hier Fasanen 
jestochen hatte. 
Auf der linken sfüdlichen Seite vom Eingang 
zatte man nach Durchschreiten der Pforte gleich ein 
chönes Wäldchen, welches sich den Berg hinabzog, 
ind von welchem heute noch eine Anzahl Bäume 
uinterhalb des Hauses Nr. 1 der Terrasse zu sehen 
ind. Von der Pforte aus führte ein gewundener 
Fußweg durchs Gras den Abhang hinab nach dem 
Wohnhaus (Philosophenweg 12), welches in den 
30 er Jahren noch große saalartige Gemächer hatte. 
Etwas westlich entfernt von diesem Hause zog 
—AV 
wovon noch heute einige schöne Bäume mitten auf 
dem Schlangenweg unter der Terrasse vor dem 
hause Nr. 11 (Kaufmann Atzert) stehen. 
Unterhalb des Wohnhauses lagen die Okonomie— 
zebäude, die nachher zu Wohngebäuden eingerichtet 
vurden, und von denen das größte jetzt vom Major 
»on Löwenstein bewohnt wird, welcher einen 
Teil von Sanssouci erwarb (Philosophenweg 28). 
Ende der 80er Jahre bin ich als junger Geselle 
in Sanssouci oft ein- und ausgegangen, welches 
»amals einer Witwe Kuchenbecker, einer statt— 
ichen, schwarzhaarigen Dame, mit einem Anflug 
hon Bärtchen über der Oberlippe, gehörte. Später 
vurde die Besitzung von deren Bruder, Konsistorial— 
cat Asbrand (Ger anfangs der 60er Jahre 
Metropolitan in Borken war), verwaltet. 
Früher hatte Sanssouci dem Großvater des 
Fabrikanten Schmidt (Schmidt « Keerl) gehört, 
velcher seinem Sohne dasselbe, zu 6000 Taler an— 
zesetzt, überlassen wollte; der Sohn schlug dieses 
Anerbieten aus, weil es ihm nicht rentabel erschien 
und auch Sanssouci für einen verlorenen Posten 
galt, wo sich die Füchse gute Nacht sagen. Später 
am Sanssouci wieder in den Besitz von (Schmidt 6) 
Keerl, nachdem es in dem des Konsuls Wede— 
künd (des Erbauers der Glitzerburg an der Kar— 
thäuserstraße) gewesen und dann getrennt in den 
Besitz der jetzigen Eigentümer. Dieses schöne Grund— 
stück, zu welchem noch mehrere Acker Land jenseits 
der Trußbach (einer Abzweigung des Druselgrabens)
	        

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Monograph

METS MARC XML Dublin Core RIS Mirador ALTO TEI Full text PDF DFG-Viewer OPAC
TOC

Chapter

PDF RIS

Image

PDF ALTO TEI Full text
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Citation links

Citation links

Monograph

To quote this record the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Chapter

To quote this structural element, the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Image

To quote this image the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Citation recommendation

Hochapfel, H. .Reinhard, and Philipp Losch. Der Kasseler Weinberg. [Scheel], 1906.
Please check the citation before using it.

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Contact

Do you have any suggestions for making our service even better or any other questions about this page? Please write to us and we'll make sure we get back to you.

What color is the blue sky?:

I hereby confirm the use of my personal data within the context of the enquiry made.