Die Urideen im Zeitgesetz

Pfeiffer-Raimund, Kristina

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 1657547784535

Title:: Die Urideen im Zeitgesetz

Shelf mark:: 35 2021 A 327

Persons involved:: Pfeiffer-Raimund, Kristina

Place of publication:: Frankfurt am Main

Publisher:: Englert und Schlosser

Document type:: Monograph

Collection:: Drucke des 20. Jahrhunderts

Year of publication:: 1921

Scope:: 383 Seiten

Language:: German

Sub title:: Der Weg aus den Völkerwirren

Digitisation date:: 2022

Place of electronic origin:: Kassel

Electronic publisher:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Physical location:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Das Naturgesetz der Zeitenwende zur Selbstverjüngung Flutbahn für die Liebes- und Ideenkeime der ewigen Weltgründe erschlossen ward. Wie der Sauerstoff als unsichtbarstes geistigstes Nahrungsmittel dem Körper am unentbehrlichsten ist — denn der Mensch kann wochenlang grobstoffliche Speise, tagelang Wasser mit seinem feinstofflichen Mineralgehalt, aber nur minu- tenlang die Luft zum Atmen entbehren — so ist die ewige Geistzuflut der kosmischen Schöpferwelten das Lebenselement der Seele, an dessen Mangel sie zu Grunde geht. Entseelung aber ist Tod, Beseelung das Leben. Die höchsten Grade der Beseelung gehören zum ewi- gen Schöpfertum der Liebe, wenn sie die freie, vom Sexus wieder entbundene Zuflutbahn des Großen Eros auf der dritten, geistigen Reifestufe unserer Mensch- werdung gewann. Sie bringt das Erwachen der Seele zum Sinn der Welt und zu sich selbst, durch neue, tiefere Bahnverknüpfung mit dem ewigen Quellgrund. Eros ist der Verheißene, der nach dem Wassertäufer kommen soll, mit Feuer und dem Heilgeist der Ewig- keitsliebe zu taufen. Durch die Nöte der Feuerprobe geht darum auch sein Weg, zur Prüfung der todüber- windenden, ewigen Zeugungsgewalten in uns, für das letzte entscheidende „Stirb und Werde‘. Wir gehen heute diesen Weg „zu Grunde‘, wo in den dunkelsten Tiefen der Not die Gottheit dem Ringer bekanntlich „am nächsten“ ist, weil dem mutigen Durchdringer der To- desfinsternisse hier die neuen Lebensquellen des Eros über-zeugungsgewaltig aufspringen. Die Seele fand heim zum Urquell nach der Werdephase ihrer Gebun- denheit an die sinnlichen Lebenszwecke. Die hohe Näch- 4

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