De graute Klocke

Koch, August

De graute Klocke

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 1623929202609

Title:: De graute Klocke

Shelf mark:: 35 Dt. Lit. 11182

Persons involved:: Koch, August

Place of publication:: Mengeringhausen

Publisher:: Druck und Verlag der Weigel´schen Hofbuchdruckerei

Document type:: Monograph

Collection:: Waldeck

Year of publication:: 1893

Scope:: 95 Seiten

Language:: German

Sub title:: plattdütschke Chronik vam Johre 1893 mit Gedichten un Geschichten in Platt- un Ederdütschk für olle Waldegger

Digitisation date:: 2021

Place of electronic origin:: Kassel

Electronic publisher:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Physical location:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

88 „Jetz fangen nie ganz kleene an un fahren mal nah Firschler, das Holz is geköft un muß Widder ze Galle gemacht wären, me nähmen acker zwei Meter, hingenah drei," seihte Gottlieb. Glicklich kamen se in Mangeren (Mandern) an, spannten ns un loschierten bie Gastwerth Ellenbärg. Den angern Dag frih gungs dann nah Firschler. Wie se ähre Fiederchen Holz verkäst hatten, gungen se in de Nägel'sche Wertschast. Ach, da waren se so glicklich, wie zlvei Jungen, die en Hinnernäst gesungen hon. Uff den Rickwäge seiht Gattlieb ze Mangeren: „Na, der Wert hat ins gästern hie so gut usf- un angenommen, es verdrießt den Mann, wann ine verbiesahren, me kehren ehr namol in." De Freide war so stark, daß se sich gar nit trennen kunnten, se saßen so faste, wie en angebrannten Pannkuchen in der Panne. Wie se heemkainen, lvor schon lange ken Hahne meh uff der Miste. — Sa fuhrwärkeden se nu alle Wache zweimal nah Firschler, un de Püre waren derleste so gescheit, daß se de Werthschaften kannten wie ähre Härren un da van sülwer stille stungen. Kamen seh nah Willungen, lva me's „Zum rothen Ochsen" heeßt, dann seihte Gottlieb: „Ach, der Mann un de Frogge sin immer so kumplesant, wann me kimmet, me kunn dach nit verbiesahren." Eenmal äwer hatten die zwei Fuhrmänner sich falber doch en bischen zu schwer uffgeladen, se faßten sich uff ähre Waane, schlu- fen in un fulen imme. De Päre kannten den Wäg un kamen glicklich heem. Älver da kunnte me inal en Schällen un Schimpen Heren! Lawise, Frieders Frogge, hatte 'ne scharfe Zunge. „„Na, da kriget me je 'ne hibsche Bescherunge,"" seiht se, wie die zlvei Männer noch faste schlufen miede Bären un nit uffkunnten. „„Du, Gattlieb, hast damals verheeßen, Deh lvitlet die Kütlver un Firkelen, die me nu nit meh verkäsen kinnten, mit Fahren Widder inbrengen. Jetz hon mers. Deh brenget ganz lvos angers midde, glich Stieren un Sugge!"" Das hüls ütwas, wann späder de Föhrleide heemkainen, waren se dach llach eenigermoßen ze genießen. * * *

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