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Vierter Abschnitt. Murhar«das AUS Z8aN x, Kap. 18. Letzte Schicksale und nersönliche Züge, Mit dem Ausgang der 30er Jahre beginnt die literarische Tätizckeit Murhards, der mittlerweile das G6oste Lebensjahr Über- schritten, "mehr und mehr abzunehmen, Nur die alte Reiselust der Wurharäds packt ihn noch dann und wann, und wie er im Jahre 1838 den Wegen eines seiner Vorfahren folgt über Paris, Lyon, das alte eindrucksvolle und düstere Avignon der Päpste, über Marseille, Toulouse und durch die Seealpen, so treibt es ihn im Jahre 1843 noch einmal nach Italien. Ganz früh schon im April bricht er von Cassel auf und steigt in gefährlicher Schlittenfahrt über den Gottharäg, begeistert sich am „göttlichen Anblick" des Comersees und besucht Mailand und Genua Tefr.Murhards Tagebuch a,lurh.Bibl.) Schnee und winterliches Rauhwetter machen den Appeninübergang zu einer unvergesslichen Erinnerung, und dam fährt er,-fast sicht 8s wie eine Yallfohrt aus = nach ELLba und Corsika hinüber.Längere®e Zeit weilt er in Neapel, wo ihn die Sonnenaufgänge über den schnee bedeckten Abbruzzen festhalten, wie im alten Bajä der Römer die herrlichen Rosen- und Orangengärten. Anschliessend setzt er nach Sizilien über, Palerme, 3yrakus und der Astna werden besucht Von der Fülle der antiken und mittelalterlichen Reste spricht er kaum, nur die trotzizen Sarazenenwarttürme hält er in den Reise- buchblättern fest. Über Rom und Florenz kehrt er zu Anfang des Herbstes in die Heimat zurück, Schriftstellerisch war Murhard ausser am Rotteck-Wel- ckerschen Staatslexikon nur und zwar bis an das Ände seiner Tage an der Fortsetzung des grossen Sammelwerkes tätig,das einst der Göttinger Staats- und Völkerrechtslehrer Yr,iMartens begonnen un- ter dem Titel:„Receuil des principaux traitös d:Allisance de Paix demuis 1671 jusqu'au present". Dieses Werk, das dem Güttin- ger Universitätslehrer einst weltberühmt machte, setzte Murhard von der zweiten Abteilung an, die von 1817 bis {1342 reicht, zu= nächst als Mitarbeiter des Neffen von Fr.,Martens und des G&ttin- ger Historikers Fr.,Söaalfeld fort, wobei er persönlich 2 Supplement bände 1839/42 herausgabzr die ältere Stücke von 1690=1529 umfass-« ten. Die dritte Abteilung des Riesenwerkes, die von 1843-187 Sepef reicht, leitete er dann allein; nach seinem Tode trat sein Bruder Carl für ihn ein. Murhard war Sicher der geeignetste Mann,die Arbeit des grossen Systematikers Martensfortzusetzen, und die fabelhafte eoohtoklichkeit redaktioneller Zusammenstellung und Sgoffbeschaffung, die Murhard genz besonders auszeichnete,haben dazu beigetragen, dass! das Werk noch heute unter die gediegensten Arbeiten des positiven Völkerrechts gezählt wird (A.d.B3B.30.20/ 461 ££), / 1 ) Koch einmal) sollte Yurhard an seinen Lebensabend füh-= len,was es in damaliger Zeit an Deutschland vSlOntEtO, ein poli- tischer Schriftstellkr zu sein. Im Artikel „Staeatsgerichtshof (Stantnlex.D4.10/30 > , 30.14, 1.Aufl., Altenbg.Leipz, 3.778 =) hatte Murhard geschrüeben: „ Wir haben es in Deutschland erlebt, dass selbst der obefrsite Gerichtshof eines Land08, welcher solan- ge ungetrübt den sokgnen Ruhm einer streng unparteiischen Gerech- Eigskoitspflege und darum. das. rüggte Vertreuen des Publikums genossen, da Mörz A bNEE jeder it seine Erkenntnisse ohne a \nsaehen der Patyacı nutt PT T En resehen, di° Probe nicht bestand,