Ein Vierteljahrhundert Kasseler Erinnerungen: Meine Kasseler Zeit

Hoche, Hans

Meine Kasseler Zeit (Band 1)

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: 1549031358556

Title:: Ein Vierteljahrhundert Kasseler Erinnerungen

Shelf mark:: 34 1951 B 1124

Persons involved:: Hoche, Hans

Place of publication:: Heidelberg ?

Document type:: Multivolume work

Collection:: Kassel

Year of publication:: 1939 ?

Language:: German

Sub title:: Erlebtes, Erstrebtes und Gedachtes

Place of electronic origin:: Kassel

Electronic publisher:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Physical location:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Volume

Persistent identifier:: 1549031358564

Title:: Meine Kasseler Zeit

Shelf mark:: 34 1951 B 1124[1

Persons involved:: Hoche, Hans

Volume count:: Band 1

Place of publication:: Heidelberg ?

Document type:: Volume

Collection:: Kassel

Year of publication:: 1939 ?

Scope:: III, V, 207, 4, 20 Blätter, I Blatt

Annotation:: Als Manuskript vervielfältigt; Teilweise leere Rückseiten nicht gescannt

Language:: German

Digitisation date:: 2019

Physical location:: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

142 Spaziergänge und Wan-/.eru-ngon in K a s s e 1 3 Ümgebung " Wilhelmshöhe , vdc es mit meinen *uren und in geschicht licher Perspective gesehen , in der Erinnerung fortlebt Schwer in Worte zu bannen ist die tiefe Wirkung des Zaubers, der mich stets übermächtig umfängt , wenn in meiner Erinnerung die landschaftlichen Schönheiten und reizvollen Szenerien des schönei und anmutgesegneten Wilhelmshöher Hochwaldparkes lebendig werden wenn die Sehnsucht nach diesem herrlichen Erdenflceck in mir auf* steigt , ja , wenn die Bilder , die ich einst wahrend eines Vier* telJahrhunderts fast täglich genoss , vor meinem geistigen Auge wieder vorübergleiten • In unserm deutschen Vaterland gibt es. gewiss genug Landschaften , die an Schönheit und br^ssartigkeit Wilhelmshöhe noch Ubertreffen mögen , aber die selten harmonische Vereinigung von Natur und Kunst , die den Y/ilhelmshöher Park in so hohem Grade auszeichnet , drückt ihm nun einmal den Stempel der Einzigartigkeit auf . Vergebens wird man wohl anderswo in Deutschland einen Park wieöerfinden , der in so kunstvoller Weise, ja ,fast ohne merkbare Übergänge , in einen prächtigen Hochwald hineinprojeötiert ist und sich darin einfügt.„ Jedesmal wenn in meiner Einbildungskraft die intimenReize , die jeder Spaziergang durchden Y/ilhelmshöher Park mir immer wieder.von Neuem offenbarte. Form und Gestalt annehmep,möchte ich diese Bilder festhalten , ja, ich mochte die Sprachgewslt eines Dicihters besitzen , um in hym nischen Worten diese Landschaft zu preisen • In unserm Vaterland kann immer nur ein sehr kleines Gebiet unsere engere eimat sein, aber nicht immer ist man mit seiner wirklichen Heimat mit.-ueib und Seele so verwachsen 9 dass man sich unwiderstehlich nach ihr zu— rücksehnt , zumal wenn man gleich mir seine Heimat schon sehr früh .A ch Blutsverwandte stehen ''uns oft nicht so hat verlassen müssen — - - -... . u . . nahe wie Menschen , zu denen wir uns durch Wahlverwandtschaft hin- gezogen f uh len • In einem ähnlichen Sinne ist VS/ilhelmshöhe im Ha bich tswalde , an dessen Fusse ich mehr als 25 Jahre wohnte , meine Wahlheimat geworden , an der mein ganzes Herz hängt , denn dort, wo ich die schönsten Jahre meines Gebens verbringen duritc » is- auch meine Seele verankert . Ist es da zu verwundern , wenn das übervolle Herz nach einem Ausdruck ringt , ja, dass ich eingeuom. der auf zahllosen Spaziergängen durch den Park gewonnenen Eindruk- ke* diese der Feder anvertrauen möchte, um Mit—.und schwelt an ihnen teilnehmen zu lassen . Immer wieder hat mich der.Park miu A'leichsam magischer Gewalt angelockt . Ja, einst,wenn ich meditie rend die anmutigen und gepflegten Anlagen durchschritt /denn war ich angesichts der vielen Baumriesen leicht geneigt zu glauben , dass dieser Park ,dessen Einfügung in den Hochwald so kunstvoll und doch so organisch erscheint , in.dieser Gestalt schon Jahr hunderte existieren müsste und dass in ihm auch schon unsere Al vorderen auf denselben Pfaden lustwandelten und eich seiner Hatur- schönheiten erfreuten „ Gab ich mich einen solchen Phpntasiespie- le hin 9 dann war es mir als ob aus ä,en Zweigen der alten Bu wä re cken eine Waldesstimme mir zuraunteiuid klingenden Worte mein Ohr erreichten * " Du irrtt ! Wir . die wir schon ... - _. können Dir verraten , auch aus den Überlieferungen unserer lange /rtborstenenVorfahren , dascÄiier,wo wir wurzeln,, es vor tause_:o Jahren recht öde und wüst war und dass kaum ein menschlicher Fuss diese urwaldarti e Einöde betrat . Hier hausten Wild , ja, sogar Raubtiere , vielleicht schon längst ausgestorbene Arten . Und wirklich , so nag es gewesen sein . Denn erst vor 8oo Jahren diese fast mitleidig Lcnten : " Pu , armer Erdenpilger 9 Jahrhunderte überdauert haben ,

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