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Zeitungsausschnitte über Elisabeth von Heyking

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CC BY-NC-SA: Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: Zeitungsausschnitte über Elisabeth von Heyking

Essay

Persistent identifier:
1488876640570
Title:
Zeitungsausschnitte über Elisabeth von Heyking
Shelf mark:
340 Grimm Nr. Z 20
Owning institution:
Hessisches Staatsarchiv Marburg
Document type:
Essay
Collection:
Zeitungsausschnitte
Year of publication:
1919 - 1926
Literature:
Moritz, Werner: Verzeichnis des Nachlaßbestandes Grimm im Hessischen Staatsarchiv Marburg. - Marburg : Hitzeroth, 1988. - S. 441
Link:
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=g111787
Copyright:
Hessisches Staatsarchiv Marburg / in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Kassel
Annotation:
Enth.: 1. Elisabeth v. Heyking, Die Orgelpfeifen, Erzählung (aus:?). 2. Elisabeth v. Heyking, Aus einem Tagebuch (aus: Unterhaltungsbeil. der Tägl. Rundschau, 1919). 3. Elisabeth v. Heyking zum Gedächtnis. Von Erika von Watzdorf-Bachoff (aus: ?., 1925). 4. [Aufsatz von Elise Münzer über E. v. Heyking (Anfang fehlt). Mit einem Photo des Baron von Heyking und seiner Gemahlin im Arbeitszimmer des Barons auf Schloß Crossen und einem Bildnis der Bettina v. Arnim] (aus: Zeitbilder, o. J.). 5. Elisabeth von Heyking. Pers. Erinnerungen zum 1. Todestag. Von Erich Mosse (aus: ?, 1926)
Language:
German
Digitisation date:
2017
Place of electronic origin:
Kassel
Electronic publisher:
Dienstleister beauftragt vom Hessischem Staatsarchiv Marburg
Physical location:
Hessisches Staatsarchiv Marburg

Full text

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 20 
/I 
aus 
Unterhaltungsbeilage der Täglichen Rund 
schau, Nr.3, 4,5, 1919, Jan. 4-7, S. 1 
6 
Mus einem Tagebuch. 
Von Elisabeth v. Heyking, 
Berlin, am Totensonntag 1917. 
Nun hin ich wieder einmal in Berlin, das ich lange ge 
mieden habe, weil ich mich fürchtete vor der Leere, die es, 
trotz all seiner Menschen, für mich bedeutet. An die Ein 
samkeit daheim bei mir auf dem Lande, an die öde ge 
wordenen Gänge und Säle des alten Schlosses habe ich mich 
in schmerzlichen Jahren allmählich gewöhnt — hier aber 
artebe ich es von neuem, wie eine Art Ueberraschung, daß 
alles auf Erden für mich anders geworden. Das Alleinsein 
will eben an jedem Ort neu gelernt sein. — Die Erinnerung 
an Früheres ist hier so frisch, tritt mir so überwältigend ent- 
gen, daß alles, was damals war, lebende Wirklichkeit 
nt. Das Jetzige ist dagegen fremd und blaß. Es hat 
as von einem Traume, bei dem man im Träumen weiß, 
daß es nur ein Traum ist. In manchen Straßen und Plätzen 
fühle ich entschwundene Gegenwarten so deutlich neben mir, 
daß ich die Hand danach ausstrecke, ich glaube verstummte 
Stimmen zu vernehmen und höre den vertrauten Schritt 
von Füßen, neben denen ich so manches Jahr gegangen. 
Ganz deutlich unterscheide ich im Gedränge der vielen Eilen 
sen die zwei Rhythmen, an die ich wachend und träumend 
denke. Schritte sind dabei, die ich zuerst vernahm, als sie 
!ung, kräftig und weitausholend waren. Schicksalsgelenkt 
kamen sie von fernher, neue Heimat und zugleich mich zu 
finden, rissen mich mit sich, daß ich ihnen folgen mußte, selig 
ihrem Schwung mich anzupassen, sicher von ihnen zu lichter 
Höhe geleitet zu werden. Aber müde und unsicher hörte 
ich sie neben mir werden, stützende Lenkerin mußte ihnen die 
Geführte werden, bis sie bann mählich ganz erlahmten und 
rch weitem Wandern Rast und frühes Endesziel fanden, 
'‘ ff««- 
nach 
daheim 
bei mir in der 
frühes 
avelle des alten Schlos 
schuhchen, steckten in derben Knabenstiefeln, zerbeult meist 
durch allerhand SrM und wagefrohes Klettern: doch die 
Zeit des Spielens schwand; in Reih und Glied marschierten 
die jungen Füße, marschierten hinaus in Feindesland. Und 
ruhen nun schon — auch sie. Nicht wie die anderen in der 
heimatlichen Kapelle, nein, draußen in fremder Erde, Gott 
allein weiß wo, in unbekanntem Grabe, das keiner mir 
weisen kann. — Aber ich weiß bestimmt: sollte ich je ver- 
- haltenen Atems dort gehen, leise tretend auf jenem kampf- 
zerwühlten Boden, so würden meine Füße zusammen 
rücken an der Stelle, wo jene nun liegen, und ich würde es 
Men: hier knie nieder!, hier weine dich ausl — 
Manchmal will mir scheinen, auch nur den Ort zu 
kennen, wäre doch schon ein Trost. Und ich beneide jene, 
die wenigstens dus Grab ihrer Gefallenen schmücken dürfen. 
— Gerade in dieser letzten Woche vor dem Totensonntag 
sah man hier so viele Schwarzgekleidete vor den Blumen 
läden stehen. Da lagen hinter den großen Scheiben die 
Kränze aus den Blumensorten, die vor Kälte wohlgehütet 
werden müssen — die bleichen, getriebenen Maiblumen mit 
ihren winzigen Totenglöcklein, die stillen, frommen Lilien, 
die prunkenden Chrysanthemen und geheimnisvollen 
Orchideen. Aber außer diesen zarten, rasch vergehenden, 
gab es da auch andere Kränze, aus widerstandsfähigeren 
Pflanzen gewunden. Metallisch glänzende Mahonien 
blätter, Weymutskiefer und Blautanne, Efeu und Weiden 
kätzchen. Und diese härteren Kränze lagen nicht nur hinter 
den Fensterscheiben, sondern hatten sich vor den Läden noch 
weit in die Straße geschoben. Die Symbole der Trauer 
quollen wie selbstvedtändlich über in das Getriebe de« 
Tages, weil ja für so viele Leben Trauer der eigentliche 
Inhalt der Tage geworden. Und zwischen all den Kränzen 
standen wägend und wählend die vielen Schwarzgekleideten, 
frugen nach den Preisen, überlegten — denn ach, wie osr 
ist doch der Schmerz weit größer als der Geldbeutel, und es 
muß auch an den Toten gespart werden. Ich habe da in 
bringen „ , . . . .. 
nicht.. Einmal gelang es mir schnell genug, die 
iß begehrten Blumen im Laben zu kaufen, um sie der mit 
iriaen Augen draußen noch immer Darrenden zu
	        

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