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Hessenland (49.1938)

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Bibliographic data

fullscreen: Hessenland (49.1938)

Periodical

Persistent identifier:
1289911336242
Title:
Hessenland
Shelf mark:
38 4° H.coll. 13
Date:
1.1887 -
Place of publication:
Kassel
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Language:
German
Sub title:
Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur
Physical location:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Volume

Persistent identifier:
1289911336242_0049
Title:
Hessenland
Volume count:
49.1938
Place of publication:
Marburg
Publisher:
Hitzeroth
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1938
Language:
German
Sub title:
Heimatzeitschrift für Kurhessen
Digitisation date:
2013
Place of electronic origin:
Kassel
Electronic publisher:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
Physical location:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Contents

Table of contents

  • Hessenland
  • Hessenland (49.1938)
  • Cover
  • Title page
  • Inhaltsverzeichnis des Jahrgangs 1938
  • Heft 1/2, Januar/Februar 1938
  • Heft 3/4, März/April 1938
  • Heft 5/6, Mai/Juni 1938
  • Heft 7/8, Juli/August 1938
  • Heft 9/10, September/Oktober 1938
  • Heft 11/12, November/Dezember 1938
  • Color chart
  • Cover

Full text

112 
nen, denn sie wird auch heute noch auf dem Lande am 
meisten gewebt. Sie besteht aus Flachs- und Heeden- 
garn. Die bäuerlichen Betriebe webten sie für den eige 
nen Bedarf, für die Aussteuern der Töchter und Söhne, 
auch diente sie in hervorragender Weise zur Kleidung. 
Es sei hier nur an die Volkstrachten erinnert, die in weit 
gehender Weise Leinen und Beiderwand berücksichtigen. 
In den Städten Hofgeismar, Grebenstein, Liebenau, 
Trendelburg, Helmarshausen, sowie in den Ortschaften 
Niedermeise, Zwergen, Ostheim und verschiedenen andern 
Ortschaften arbeitete man auch graues Stiegenleinen 
teils auf Bestellung teils gegen Lohn. Oer Versand die 
ses Stiegenleinens ging nach Nassau, an den Rhein, nach 
Baden und in die Schweiz. Immerhin soll für 50 000 
bis 60 000 Taler Leinwand im Fahr aus diesen Orten 
verschickt worden sein. Das Hausmacherleinen für den 
eigenen Bedarf und das man den Knechten und Mägden 
als Lohn gab, war stets 20 Ellen lang und eine oder 
auch zwei Ellen breit. 
Den Hauptaussuhrartikel aber bildete das Schock- oder 
Grobleinen, das in Hamburg und Bremen „Bleichtücher" 
hieß, im südlichen Spanien „Cannamajos", in Amerika 
und Westindien unter dem Namen „Hessian" gehandelt 
wurde. Die Kette dieses Gchockleinens bestand aus Flachs 
gärn und den Einschlag gab ein Heedengarn ab. In der 
Länge maß es 60 Ellen und eine Breite von 1,75 bis 2 
Ellen. Die Ämter Melsungen, Spangenberg, Lichtenau, 
Bischhausen, Sontra, Rotenburg, Oberaula und viele 
Orte des Kreises Hersfeld, Hofgeismars, Kassels, Fritz 
lars, Hombergs, Hünfelds und Fuldas lieferten das 
Schock- oder Grobleinen. Die beste Ware kam unbestrit 
ten aus dem Fuldatal von Melsungen aufwärts bis jen 
seits Hersfelds und die feinsten und schönsten Sorten 
webten die Weber von Almersdorf, Raboldshausen, 
Ober- und Niedertalhausen, Gerterode . . . Unter dem 
Namen „Hunderttücher" oder auch „Boesel" gingen diese 
Leinenstücke nach Holland. Auch das Dorf Eschenstruth 
hatte sich einen Namen für seine feinen Schocktücher ge 
macht- während das schlechteste Leinen, das Packtuch aus 
dem allerschlechtesten Werggarn im Amte Oberaula (Lin- 
gelbach und Gehau) angefertigt wurde. In Friedlos, 
Reilos, Meckbach und Mecklar, z. T. auch in Hattenbach 
und Kirchheim, Rohrbach und Tann webte man mehr 
„ordinäre" Sorten, die aber doch noch recht gut waren. 
In Kerspenhausen, Beiershausen, Asbach, Reckerode ar 
beitete man vor allen Dingen 8 Viertelellen breites Tuch. 
Im 19. Jahrhundert kauften hauptsächlich Hünfelder 
Händler diese Ware und verkauften sie nach Frankfurt. 
Meier-, Legge- oder Weserleinen kam aus dem Schaum 
burgischen Gebieten und fast ausschließlich von dem linken 
Weserufer. Nahezu 1000 Weber konnte man dort zählen. 
Im Werte von 40 000 Talern versandte man durchschnitt 
lich im Jahr, doch bezog man das Garn zum Weben teil 
weise aus andern deutschen Gebieten und so verdienten 
die Weber bei weitem nicht der Ausfuhrsumme ent 
sprechend. 
Das Packtuch war das gröbste Gewebe. Man benötigte 
es zu Salz- und Sandsäcken, und die Salinen in'Sooden 
und Nauheim waren Abnehmer dafür. Selbstverständlich 
verfertigte man auch für die amerikanischen Südstaaten 
Kaffeesäcke aus dem Packleinen. Zu Packleinen verwandte 
man nur Werg und Heede. 
Schließlich gab es noch die sogn. Bildzeuge, nämlich 
die Damastgewebe und Drell, sowie die fünfviertelbreiten 
Leinensorten aus der Gegend um Fulda, Hünfeld, Hof 
geismar, zum Teil auch aus Kassel und der Gegend von 
Witzenhausen. In Oberaula, Vreitenbach, Hatterode, in 
Hünfeld und in Fulda webte man Damast für den Ge 
brauch in den hessischen Landen. Die gewöhnlichen Sor 
ten des Schot- oder Grobleinens gingen nach Porto 
Rico, Havanna und Neuorleans- bessere Arten kaufte 
Kap Haiti, St. Thomas und La Guayana- wieder fei 
nere Sorten bezog Mexiko und Nordamerika, während 
die Spanier die allerbesten Sorten einhandelten. Im 
18. Jahrhundert gebrauchte man das Leinen hauptsäch 
lich zum Transport des Rohrzuckers, Kaffees und der 
Gewürze und handelte mittels des Leinens auch diese 
Dinge ein. Nachdem aber im 19. Jahrhundert der Rü 
benzucker den Rohrzucker stark im Preis gedrückt hatte, 
erhielt der Kaufmann in Bremen statt 6 Groschen nur 
noch iy¿ Groschen, da erlitten die Rücksendungen starken 
Schaden. Kein Kaufmann konnte mehr die Ausfuhr von 
Leinwand wagen, denn es wurde nicht mehr entsprechend 
abgesetzt. Hinzu kamen die höheren Zölle, die jede Aus 
fuhr drosselten. 
Im Jahre 1654 schätzte man den Wert der Leinen- 
industrieaussuhr auf 100 000 Gulden — das war für die 
damalige Zeit eine gewaltige Summe und bis zu Be 
ginn der napoleonischen Kriege hatte der Leinenhandel 
einen erheblichen Aufschwung genommen. Erst die Kon 
tinentalsperre, Ende des Jahres 1816 verhinderte die 
überseeische Länder das kurhessische Leinen zu beziehen. 
In den schottischen und auch russischen Webern erstanden 
den Hessen starke Konkurrenten. Napoleon zwang durch 
die Kontinentalsperre die Engländer ihren Leinenbedarf 
im eigenen Lande zu decken. Hinzu kam, daß die Eng 
länder aus jegliche eingeführte Leinwand einen Einfuhr 
zoll von 66 Prozent legten, um ihre eigene Industrie zu 
heben. So kam es, daß der beste Abnehmer der hessi 
schen Leinenwebarten ganz ausfiel. 
Nach Aufhebung der Sperre hob sich zwar die Aus 
fuhr nach Spanien wieder, vornehmlich Sevilla, Malaga 
und vor allen Dingen Bilbao wurden bedeutende Ab- 
nehmeplätze. Die gewöhnlichen Bleichtücher gingen am 
besten. Trotz des spanischen Bürgerkrieges in den 30iger 
Jahren des vorigen Jahrhunderts hielt die Ausfuhr 
dorthin stand. Erst als der spanische Seehandel einen 
immer beschränkteren Umfang annahm, stockte auch hier 
wiederum die Abnahme. Die Spanier verbrauchten im 
Lande selbst die Vleichtücher als Sonnensegel über die 
Straßen, um sich gegen die brennenden Sonnenstrahlen 
zu schützen. 
Der Versand ging meist durch Bremer Versandhäuser 
weniger Verkehr trieben die Hessen über Hamburg. Aus 
den Jahren 1839 bis 1842 gibt uns eine Statistik der 
Bremer Ausfuhr über hessische Schock- und Bleichtücher 
einen guten Überblick: 
1 83 9: 30 815 Stück- 1 840: 37 398 Stück- 1841: 
40 886 Stück- 1 8 4 2: 26 117 Stück. 
In Talern wurden in den Jahren in Kurhessen ein 
genommen: 
1 8 3 9: 143 075 Taler- 1 8 4 0: 136 990 Taler- 
1 84 1: 204 430 Taler- 1 8 42: 104 708 Taler.
	        

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Hessenland. Hitzeroth, 1938.
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