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Hessenland (39.1927)

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Bibliographic data

fullscreen: Hessenland (39.1927)

Periodical

Persistent identifier:
1289911336242
Title:
Hessenland
Shelf mark:
38 4° H.coll. 13
Date:
1.1887 -
Place of publication:
Kassel
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Language:
German
Sub title:
Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur
Physical location:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Volume

Persistent identifier:
1289911336242_0039
Title:
Hessenland
Volume count:
39.1927
Place of publication:
Kassel
Publisher:
Scheel
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1927
Language:
German
Sub title:
Illustrierte Monatsblätter für Heimatforschung, Kunst und Literatur
Digitisation date:
2013
Place of electronic origin:
Kassel
Electronic publisher:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
Physical location:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Contents

Table of contents

  • Hessenland
  • Hessenland (39.1927)
  • Heft 1, Januar 1927
  • Heft 2, Februar 1927
  • Heft 3, März 1927
  • Heft 4, April 1927
  • Heft 5, Mai 1927
  • Heft 6, Juni 1927
  • Heft 7, Juli 1927
  • Heft 8, August 1927
  • Heft 9/10, September/Oktober 1927
  • Heft 11/12, November/Dezember 1927

Full text

15 
Marie Martin. 
Unserer am 5. November verschiedenen Lands 
männin Marie Martin widmet die Frankfurter- 
Zeitung noch nachträglich folgenden Nekrolog: 
Vor kurzem ging in Kassel Marie Marti n 
von uns, eine Frau, um die es wohl lohnt, einen 
Augenblick stillzuhalten und ihrer zu gedenken. Sie 
gehörte zu den Frauen, die fest verwurzelt in Ge 
schichte und Tradition der vergangenen Zeit sich 
freudig bejahend aus den Boden des Neugewordenen, 
der Republik und der Demokratie, stellten. 
Aus altem Hugenot- 
tengeschlecht stammend, 
als Kind eines hessischen 
Pfarrhauses aufgewach 
sen, wovon ihr Buch: 
„Deutsches tzeimatglück" 
ein köstliches Zeugnis 
gibt, vereinigte sie in 
sich echte, schwere Hes 
senart und leidenschaft 
liches vorwärtsdrängen 
des Temperament. Ihr 
Leben lang ist dieses 
Doppelte in ihrem We 
sen ihr Reichtum und 
ihre Bedrängnis gewe- 
sen. Tief verwurzelt in 
ihrem Volk, jedem Men 
schen schwesterlich ver 
bunden, waren Heimat, 
Volk, Vaterland für sie 
heilige Begriffe. Und um 
dieser Heiligkeit willen 
trug sie schwer an allen 
Schäden und Nöten un 
seres Volkslebens, an 
den Versäumnissen und 
Fehlern unserer öffent 
lichen Zustände. Wenn 
sie mit hoher Erwar- 
tung eine freiheitliche 
Entwicklimg von Revo 
lution und Nachkriegs 
zeit erhofft hatte, so legte 
sich mehr und mehr der Schatten mancher Enttäu 
schung über die letzten Jahre ihres Lebens. Besonders 
schwer trug sie, die mit riefer Frömmigkeit sich ihrer 
Kirche verbunden fühlte, an deren Mängeln und Ver 
säumnissen, an ihrem Zögern, sich in den neuen! 
Staat zu fügen und ihn zu fördern. Ihr heißes Herz 
fand da oft leidenschaftliche Worte des Schmerzes 
und der Anklage. 
Sie war eine Kampsnatur. Dabei von zarter 
Wärme und Mütterlichkeit. Ihre oft derbe Aus 
drucksweise in Wort und Schrift verhüllte die Weich^- 
heit und Tiefe ihres Gefühls. 
Sie war Lehrerin, Erzieherin, hatte an sich 
selbst erfahren, wie in ihrer Jugend die Bildung 
der Frau mit dem damaligen Lehrerinnenexamen 
aufhörte. Im Kampf gegen Sitte und Umgebung 
war sie eine der ersten, die trotz ihrer vierzig 
Jahre an der neuen Möglichkeit weiblichen Stu 
diums, den Kursen für Lehrerinnen in Göttingen, 
teilnahm und die Prüfung als „Preußische Ober- 
lehrerin" ablegte. An den Seminaren in Burg 
steinfurt, Trier, Landsberg a. d. Warthe, am Ly 
zeum und Oberlyzeum in Berlin hat sie ihr reiches 
Wissen und Wesen weitergeben können an die von 
ihr so heiß geliebte Ju 
gend. 
Für diese kämpfte sie 
als eine der Führerin 
nen der Frauenbewe- 
gung um bessere Bil 
dungsmöglichkeiten der 
Frauen. 
In welchem Geist sie 
das tat, geht am besten 
hervor aus einer klei 
nen Schrift aus dem 
Jahre 1905: „Wahre 
Frauenbildung". Die 
ganze Not der bisheri 
gen Halbbildung der 
Frauen, die nur von 
Männern bestimmten 
Möglichkeiten undGren- 
zcn der Ausbildung fin 
den hier ergreifenden 
Ausdruck. Sie fordert 
Erziehung undSchulung 
der Mädchen aufgebaut 
auf Wesen und Eigen 
art der Frau zur Ver 
tiefung und Entfaltung 
echten Frauentums. Es 
ist auch heute noch nicht 
wertlos, dieses Schrift- 
chen zu lesen. 
Eine bedeutsame Epi 
sode ihres Lebens ivar 
es, als die frühere Kai 
serin auf sie aufmerksam wurde und sie zu Unter 
redungen und Beratungen über die Reform des 
Mädchenunterrichts heranzog. Das Mütterliche 
in Marie Martin ließ sie sich mit der Kaiserin 
finden mtd gab ihr eine Zeitlang einen Ein 
fluß auf sie. Mit aus diesem Verkehr wuchs 
die berühmte Konferenz zur Reform der Mädchen- 
bildung im Januar 1906 heraus. Viel Hoffnungen 
knüpften sich an dieses Ereignis, die dann aber 
durch reaktionäre Strömungen arg verwässert wur 
den. 
Mit treuer Leidenschaft war sie bei ihrem echt 
sozialen Sinn durch all die Jahrzehnte ein eifriges 
Mitglied des Evangelisch-sozialen Kongresses. Es 
Marie Martin.
	        

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Hessenland. Scheel, 1927.
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