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Hessenland (27.1913)

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Bibliographic data

fullscreen: Hessenland (27.1913)

Periodical

Persistent identifier:
1289911336242
Title:
Hessenland
Shelf mark:
38 4° H.coll. 13
Date:
1.1887 -
Place of publication:
Kassel
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Language:
German
Sub title:
Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur
Physical location:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Volume

Persistent identifier:
1289911336242_0027
Title:
Hessenland
Volume count:
27.1913
Place of publication:
Kassel
Publisher:
Scheel
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1913
Language:
German
Sub title:
hessisches Heimatblatt ; Zeitschrift für hessische Geschichte, Volks- und Heimatkunde, Literatur und Kunst
Digitisation date:
2012
Place of electronic origin:
Kassel
Electronic publisher:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
Physical location:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Contents

Table of contents

  • Hessenland
  • Hessenland (27.1913)
  • Nr. 1, Erstes Januar-Heft 1913
  • Nr. 2, Zweites-Januar Heft 1913
  • Nr. 3, Erstes Februar-Heft 1913
  • Nr.4, Zweites Februar-Heft 1913
  • Nr. 5, Erstes März-Heft 1913
  • Nr. 6, Zweites März-Heft 1913
  • Nr. 7, Erstes April-Heft 1913
  • Nr. 8, Zweites April-Heft 1913
  • Nr. 9, Erstes Mai-Heft 1913
  • Nr. Zweites Mai-Heft 1913
  • Nr. 11, Erstes Juni-Heft 1913
  • Nr.12, Zweites Juni-Heft 1913
  • Nr.13, Erstes Juli-Heft 1913
  • Nr. 14, Zweites Juli-Heft 1913
  • Nr. 15, Erstes August-Heft 1913
  • Nr. 16, Zweites August-Heft 1913
  • Nr. 17/18 September-Doppelheft 1913
  • Nr.19, Erstes Oktober-Heft 1913
  • Nr. 20, Zweites Oktober-Heft 1913
  • Nr. 21, Erstes November-Heft 1913
  • Nr. 22, Zweites November-Heft 1913
  • Nr. 23, Erstes Dezember-Heft 1913
  • Nr. 24, Zweites Dezember-Heft 1913

Full text

43 
Der Schorgehof und sein Untergang. 
Eine Geschichte aus dem kurfürstlichen Oberhessen. 
Von Heinrich Franz. 
1. 
Der Schorg war ein Altersgenosse meines Groß 
vaters, der oft und gern von diesem seinem Nach 
barn und Freunde erzählte. Im Mannesalter be 
kleidete er lange Jahre hindurch und, soweit ich 
sehe, zu allgemeiner Zufriedenheit das Amt eines 
Bürgermeisters. Sein Gut war etwas schwächer 
als das meines Großvaters, das zugehörige Gehöft, 
von einem Gebäude abgesehen, wahrhaft tadellos, die 
von den Gebäuden eingeschlossene Hosstätte geräumig, 
eben, wohlgepflastert. In der Nähe des Gehöfts 
befanden sich ein kleiner und ein großer Garten, 
letzterer mit herrlichen Obstbäumen und viel Beeren 
sträuchern. Wieswachs war genügend vorhanden. 
Dazu kamen dann meist fruchtbare Äcker, die in 
ihrem Kulturstand sich mit den anderen innerhalb 
der Gemarkung getrost messen konnten, sowie ein 
Achtel an der reichlichen Nutzung aus dem Gemeinde 
wald und der Viehtrift. Überblicken wir das alles, 
bedenken wir weiter, daß keine Schulden da waren, 
so dürfen wir wohl sagen: Schorg hatte ein prächtiges 
Besitztum. Aber mehr noch: Schorg erfreute sich 
der Achtung aller Gemeindemitglieder, er lebte im 
Frieden mit seinen Nachbarn, er hatte Frieden auch 
im Innern seines Hauses. Denn war der Schorg 
ein gesetzter, ruhiger Mann, so waltete seine Frau, 
die Els, in ihrem Bereich nicht minder ruhig, um 
sichtig und eifrig. Das Schorgsche Ehepaar hatte 
nur ein Kind, eine Tochter namens Elisabeth. Es 
war ein großes, kräftjggebautes Mädchen, dessen 
Gesicht, wenn nicht durch Feinheit des Schnittes, 
so doch durch Frische der Farbe erfreute. Die Nach 
barn kannten sie als gutmütig und gefällig, die sie 
in nächster Nähe und Tag für Tag sahen, wollten 
freilich, ohne die nach außen sichtbaren Eigenschaften 
zu leugnen, wissen, daß sie zum Phlegma, ja zu 
einer gewissen Gleichgültigkeit neige. Was unter 
den Freiern, an denen es der Elisabeth nicht fehlte, 
gerade dem Hannkurt — er stammte aus einem 
etwa eine Stunde entfernten Dorfe — zum Siege 
verholfen hat, ist mir unbekannt geblieben. Der 
junge Ehemann war kaum mittelgroß, paßte also 
schon in dieser Hinsicht nicht sonderlich zu der hoch- 
schüssigen Elisabeth; seine Nase überschritt das Durch- 
schnittsmaß und war verhältnismäßig stark ge 
krümmt, die Augen waren braun und glänzend, 
das Schönste an dem ganzen Menschen war offenbar 
die zarte Haut und die frische, blühende Gesichts 
farbe. Der alte Schorg war übrigens mit seinem 
Schwiegersohn nicht übel zufrieden. Denn der neue 
Gehilfe verstand das Bauerngeschäst aus dem Grunde 
und rührte sich tüchtig. Auch die Nachbarn er 
kannten und anerkannten schnell die wirtschaftliche 
Tüchtigkeit des Hannkurt, sie erkannten aber bei 
wiederholten Gelegenheiten nicht minder ein anderes, 
nämlich daß er sehr jäh zum Zorn und dann ein 
geradezu bösartiger, gefährlicher Geselle war. So 
glaubten denn die neuen Dorfgenossen auch bereit 
willig die Geschichte, die dem jungen Mann aus 
seinem Heimatdorfe nachfolgte. Der Hannkurt — 
so lief diese — sei eines Tages aus irgend einem 
Anlaß in wahnsinniger Wut über seinen Bruder 
hergefallen und habe ihn gewürgt. Der am Leben 
Bedrohte habe den Zeigefinger seines Bedrängers 
erwischt und so verzweifelt zugebissen, daß tatsächlich 
das ganze erste Glied des Fingers, wahrscheinlich durch 
anschließende Vereiterung, verloren ging. Einer der 
tatsächlichen Vorfälle, nach denen die neuen Dorf, 
genossen sich ihre Meinung über Hannkurt bildeten, 
knüpft an die Hochzeit meines Vaters. Es war das, 
wie mir ein Dorsgenofse, Freund und Vetter meines 
Vaters zum öfteren erzählt hat, eine Feier großen 
Stils, d. h. die beiderseitige Verwandtschaft, vor 
allem aber auch alle Dorfhäuser, das Hirtenhaus 
eingeschlossen, hatten ihre Gäste entsandt. Da geriet 
nun der Hannkurt, einer der Vertreter des Hauses 
Schorg, sehr bald mit irgendwem in einen wütenden 
Streit. Das war nun für eine Hochzeit eine sehr 
blamable Sache. Man trat daher alsbald zwischen 
die beiden Streitenden. Hannkurts Gegner war 
auch bereit, Frieden zu halten, dieser selber aber 
wollte sich schlechterdings nicht geben, drang viel 
mehr immer wieder rasend vor Wut auf seinen 
Widerpart ein. Da erfaßte auch meinen sonst gut- 
wütigen Vater, einen großen. starken Mann und 
gewesenen Soldaten von der kurhessischen Garde- 
dukorps, ein grimmer Zorn gegen den Menschen, 
der ihm seinen Ehrentag verschänden wollte, er packte 
das kleine Ungetüm und warf es trotz seines Zappelns 
über das Treppengeländer aus den Mist-. Der Hann- 
kurt fiel dort weich, ja er fand sich, da man zur 
Ehre des Tages den Mist mit frischem Stroh be- 
streut hatte, völlig reinlich gebettet. Mein Bericht 
erstatter versicherte immer, die ganze Sache hätte 
ein sehr drolliges Ansehen gehabt, am spaßigsten 
aber sei es ihm vorgekommen, wie der gedemütigte 
Streithammel sich aufgerappelt und schleunigst, ohne 
auch nur ein Wort zu verlieren, von dem Hochzeit- 
lichen Gehöft verzogen hätte. 
^Fortsetzung folgt.)
	        

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