Hessenland (14.1900)

Bibliographic data

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Persistent identifier:
1289911336242
Title:
Hessenland
Shelf mark:
38 4° H.coll. 13
Date:
1.1887-
Place of publication:
Kassel
Structure type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Language:
German
Sub title:
Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur

Persistent identifier:
1289911336242_0014
Title:
Hessenland
Volume count:
14.1900
Place of publication:
Kassel
Publisher:
Scheel
Structure type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1900
Language:
German
Sub title:
Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur

Contents

Digitisation date:
2010
Place of electronic origin:
Kassel
Electronic publisher:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
Physical location:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Title:
No. 24, 17. Dezember 1900
Structure type:
Issue
Collection:
Periodicals

Contents

Table of contents

  • Hessenland
  • Hessenland (14.1900)

Full text

310 
Urkundenbuches dürste feststehen, daß das älteste 
Billuugische Monasterium die Grundlage des Dorfes 
Oberkaufungen bildete, um welches der Ort nach 
und nach entstand. 
Es ist nicht klar, ob zu dem alten Kloster die 
Pfarrkirche St. Georg gehört hat, von welcher 
Dietrich, einst Rektor des Hochaltares in der 
Stiftskirche zu Kaufungen, vor dem 12. April 
1432 (S. 419) bezeugte, daß die Pfarrei zu 
Kaufuugeu „an Zeins erstin anebigine in „ssnts 
Jorgen Kirchen" gestiftet fei, wie man dies erkenne 
au der borkirchen, dar der keyser uffe selbir 
gestanden hat zu messetziit, während erst „darnach 
dy Kirche des heiligen crucis gebuwit“ und der 
Gottesdienst darein verlegt sei. Es ist aber nicht 
unwahrscheinlich, daß sie dazu gehörte, da die Kaiserin 
Kunigunde zu Ehren des heiligen Kreuzes baute 
(Nr. 5). Jedenfalls ist unter der heiligen Kreuz 
kirche mit dem Stephansaltar, in die „sente Jorgen 
phare cum baptisma et sepultura ist gelegit“, die 
heutige Pfarrkirche des Ortes Oberkaufuugen zu 
verstehen. 
Nach den Billungeru wird Kaufnngen erst unter 
Kaiser Heinrich II. im Jahre 1008 wieder genannt, 
doch ist der Satz der Urkunde, in welchem von der 
Thätigkeit der Kaiserin Kunigunde für die Gründung 
des Klosters die Rede ist, nach der vermuthlich zu 
treffenden Annahme des Herausgebers (S. 6) später 
eingeschoben. Beabsichtigt wird die Errichtung eines 
neuen Frauenklosters im Orte schon damals gewesen 
sein. Im Jahre 1017 waren die daraus gerichteten 
Pläne jedenfalls zur Reise gediehen, die Urkunde vom 
16. Dezember 1017 erwähnt das Benediktinerinnen- 
Kloster in loco, qui dicitur Cot'unga, als Stiftung 
der Kaiserin Kunigunde. Die nächsten Urkunden 
haben die Ausstattung des Klosters mit irdischem 
Gut zum Inhalt. Von in der Nähe gelegenen Ort 
schaften werden da als Kaufunger Besitz die Dörfer 
Oberkaufnugen, Niederkausungen, Vollmarshausen 
und Uschlag ausgeführt, neben dem kaiserlichen 
Eigeuhos Kassel, den der Kaiser seiner Gemahlin 
schon 1008 überwiesen hatte, daneben erhielt es 
den ganzen Kaufunger Wald, welcher damals noch 
weit größere Ausdehnung besessen haben muß als 
heute. Auch die Dörfer Heiligenrode nebst dem in 
seiner Nähe gelegenen, jetzt längst wüsten Umbach 
gehörten im Ansang des 12. Jahrhunderts noch 
zu dem Walde. Als Kaiser Heinrich V. im Jahre 
1123 beide als dem Kloster früher gewaltsam ent 
rissen zurückgab, ist in der betr. Urkunde (S. 27) 
ausdrücklich gesagt, daß sie in dem Kaufunger 
Walde lagen. Ferner spricht die Urkunde vom 
3. Juni 1126 (Nr. 23), in welcher der Erzbischof 
Adalbert I. von Mainz dem Kloster Kausungen 
den Novalzehnten in Heiligenrode, Umbach, Betten 
hausen und Eschenstruth erließ, dafür, daß diese 
Ortschaften noch nicht sehr lange dem Waldboden 
abgerungen waren. 
Von Bedeutung für die klösterliche Stiftung war 
die Ueberweisung der St. Johanneskirche zu Wolfs 
anger und die Verwilligung eines dreitägigen Markts 
zu Johannis in. Wolssanger und zu Kreuzerhöhung 
(14. September) in (Ober-)Kaufungen. 
Nicht als eine Guustbezeugung des Reichsober 
hauptes an die Abtei.war es dagegen anzusehen, 
wenn Kaiser Heinrich IV. im Jahre 1086 die 
Abtei Kausungen der Speyer'scheu Kirche schenkte, 
die seinem Herzen als Begräbnißstütte seiner Vvr- 
sahren besonders nahe stand, eine Maßnahme, 
die dem Glanz des Klosters Abbruch thun mußte, 
da sie den unmittelbaren Beziehungen zu dem 
Herrscher ein Ende bereitete. 
Seit Kaiser Heinrich III., welcher dem Kloster 
Kausungen jeden Mittwoch einen Wochenmarkt und 
zum St. Margarethensest (13. Juli) einen drei 
tägigen Wvcheumarkt bewilligte, hörten die Neu- 
verleihungen kaiserlicher Gnade für das Kloster auf, 
die Beziehungen beschränkten sich auf gelegentliche 
Bestätigung bereits erworbener Rechte. 
Bald nach Lösung der engen Beziehungen zu 
den Kaisern traten die erheblichen Schwierigkeiten 
in den Vordergrund, welche mit Wahrung des 
Besitzstandes verknüpft waren, wie aus den zahl 
reichen Urkunden, welche sich über die Bemühungen 
der Aebtissinnen nach dieser Richtung hin finden, 
klar zu ersehen ist. Es war ein fast unaufhörlicher 
Kampf um das Dasein, den das Kloster später 
zu bestehen hatte. Schon im Anfang des 14. Jahr 
hunderts hatte das Kloster zu kämpfen. (Nr. 113 ff.) 
Besondere Mühewaltung war mit Festhaltung der 
weiter entlegenen Besitzungen verknüpft, die sich 
um die Orte Hedemünden bei Münden, Herles 
hausen bei Eisenach, Herbede an der Ruhr und 
die Moselorte Lay, Waldesch, Bisholder und Trimbs, 
bei deren Verleihung der gute Kaiser Heinrich wohl 
hauptsächlich die dortige vini copia im Auge hatte, 
gruppirten, andere Besitzungen, wie die zu Ober 
meiser und Escheberg, scheinen (vor 1400) in 
mißlichen Finanzverhältnissen verpfändet und durch 
Nichtwiedereinlösung abhanden gekommen zu sein. 
(Nr. 276 f.) 
In diesen schweren Zeiten war es für Ausrecht 
haltung des Ansehens des Klosters von Wichtigkeit, 
daß die Stätte, wo die heilige Kunigunde einst 
gewirkt hatte, von Klosterjungfrauen von edelstem 
Geblüte aufgesucht zu werden pflegte, die bisweilen 
dann auch zu Aebtissinnen gewählt wurden, wie 
Bertha von Sayn um die Wende des 14. und 
15. Jahrhunderts; eben der Umstand, daß 
Kausungen die Abtei der heiligen Kunigunde ge-
	        

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