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Hessenland (4.1890)

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Bibliographic data

fullscreen: Hessenland (4.1890)

Periodical

Persistent identifier:
1289911336242
Title:
Hessenland
Shelf mark:
38 4° H.coll. 13
Date:
1.1887 -
Place of publication:
Kassel
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Language:
German
Sub title:
Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur
Physical location:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Volume

Persistent identifier:
1289911336242_0004
Title:
Hessenland
Volume count:
4.1890
Place of publication:
Kassel
Publisher:
Scheel
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1890
Language:
German
Sub title:
Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur
Digitisation date:
2010
Place of electronic origin:
Kassel
Electronic publisher:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
Physical location:
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel

Contents

Table of contents

  • Hessenland
  • Hessenland (4.1890)
  • Title page
  • Inhalts-Verzeichniß des Jahrgangs 1890
  • No. 1, 1. Januar 1890
  • No. 2, 17. Januar 1890
  • No. 3, 1. Februar 1890
  • No. 4, 15. Februar 1890
  • No. 5, 1. März 1890
  • No. 6, 15. März 1890
  • No. 7, 1. April 1890
  • No. 8, 15. April 1890
  • No. 9, 1. Mai 1890
  • No. 10, 16. Mai 1890
  • No. 11, 2. Juni 1890
  • No. 12, 16. Juni 1890
  • No. 13, 1. Juli 1890
  • No. 14, 15. Juli 1890
  • No. 15, 2. August 1890
  • No. 16, 16. August 1890
  • No. 17, 1. September 1890
  • No. 18, 15. September 1890
  • No. 19, 1. Oktober 1890
  • No. 20, 16. Oktober 1890
  • No. 21, 1. November 1890
  • No. 22, 15. September 1890
  • No. 23, 1. Dezember 1890
  • No. 24, 18. Dezember 1890

Full text

300 
factum est“ sagte einst Ludwig XIV., als er 
Heidelberg hatte verbrennen lassen, und so war 
es auch bei Jeröme. Es entstand namentlich 
in dem Waldort Hessenhagen ein hohes Gerüst, 
dessen Herstellung selbst einem Architekten alle 
Ehre gemacht haben würde. Nachdem dann das 
scheu gewordene Wild sich wieder beruhigt, sowie 
an die architektonischen Waldzierden gewöhnt 
hatte, das närrische Menschenwerk auch kaum 
noch beäugte, ging die dienstliche Meldung nach 
Kassel: „Jagd eingelappt." Der große Tag 
der ersten Königsjagd brach herein und mit ihm 
erschienen König und Königin in Begleitung 
allerhand welschenden Gefolges. Die Frau 
Revierförsterin mußte wohl oder übel Nadarne 
ta Landesmutter mit tiefen Knicksen empfangen 
und der gute Otto schaute in den ganzen Jagd 
pomp hinein, als wünschte er die allerhöchsten, 
höchsten und hohen Herrschaften in das Land, 
wo unser Herrgott den Pfeffer wachsen läßt. 
Die Jagd begann. Die unvergleichlich schönen 
hessischen Jagdsignale, die noch heute auf keiner 
deutschen Hofjagd übertroffen werden und die 
Jeröme noch nicht hatte ausmerzen können, 
klangen lustig durch den Forst, und die Reviere 
der Söhre sandten ihr Echo zurück auf dem 
Rauschen der weithin sich ausdehnenden Wälder. 
Aber so sehr auch Otto belobt wurde, so sehr 
König und Königin sich „amüsirten", namentlich 
auch der erstere über das schließliche Ergebniß 
der Jagd erfreut war, der Revierförster blieb 
einsilbig und ernst; er dachte im Schatten seiner 
herrlichen Buchen- und Eichenbestände an nichts, 
als an das Pfefferland, und nur der eine 
Zwischenfall konnte ihm später bei dem „diner 
de cllasse" ein lächeln abringen, als seine 
lustige Majestät, angesichts der Landgrafen-Bilder 
im Speisesaale mit einer nichts weniger als 
lustigen Miene sich an den gegenübersitzenden 
Capitaine des chasses mit den Worten wendete: 
„quel manque de tact, les portraits me genent, 
qu’on les eloigne“, was in dem verdeutschten 
Befehle dem Ohr Otto's den Eindruck machte, 
als hätte Ihren Majestäten, in Gesellschaft jener 
alten hessischen Landgrafen, die Mahlzeit lange 
nicht so gut gemundet, als draußen den Treibern 
das trockene Brötchen der Kasseler Hofbäckerei, 
welches ihnen als Königlicher Treiberlohn ver 
abreicht worden war, während sie einen hessischen 
Kornschnaps auf eigene Kosten dazu „pfeifen" 
durften. 
Bald trat jedoch in der Jagdliebhaberei 
Jerümes eine Aenderung ein; er kam nicht mehr 
nach Wellerode. Entweder hielten ihn die um 
gehenden Geister der in eine Rumpelkammer ver 
bannten hessischen Landgrafenbilder von dort 
zurück, oder seine Abneigung hing mit jenem 
Geständniß zusammen, welches er seinem kaiser 
lichen Bruder in dem bekannten Berichte vom 
19. März 1809 machte, daß nämlich „der Geist 
der Hessen ein schlechter sei." Als ob die Hessen 
den Herren Franzosen auch noch Geist und Herz 
dafür entgegen tragen sollten, daß man ihnen 
das Fell über die Ohren zog! Dagegen wurde 
der Welleröder Forsthof nun einer der verborgenen 
Mittelpunkte, von denen aus jener Aufstand vor 
bereitet wurde, welcher der französischen Fremd 
herrschaft ein Ende machen sollte. Der Plan 
dieses Aufstandes umfaßte nicht Hessen allein, 
vielmehr war das Heffenland nur ein Glied in 
der durch ganz Norddeutschland vorbereiteten Er 
hebung gegen Frankreich, welche Oesterreich, durch 
gleichzeitiges Losschlagen, zu unterstützen zugesagt 
hatte. Doch, wie immer, zögerte Oesterreich auch 
dieses Mal, und nicht mit Unrecht wurde ihm 
daher der Vorwurf der Mitschuld an dein Fehl 
schlagen der geplanten großen Erhebung gemacht. 
Der Speisesaäl, aus welchem Jeröme die Bilder 
hessicher Fürsten hatte entfernen lassen, faßte jetzt 
mehrmals in seinen Räumen hessische Männer, 
Kameraden und treue Freunde Otto's, welche 
hier Proklamationen schrieben, die alsdann vdn 
Welleröder Bauern in den benachbarten Dörfern 
verbreitet wurden. Es ist ein ebenso schlechtes 
Zeugniß für Jeröme's Polizei, als es ein er 
hebendes Zeugniß bleibt für die Verschwiegenheit 
der hessischen Bauern, daß dieser, von langer 
Hand vorbereitete Aufstand den französischen 
Polizisten bis zum letzten Augenblicke fremd 
blieb. Denn bekanntlich wurden erst Gegenmaß 
regeln ergriffen, als von Dörnberg bereits 
Kassel verlassen hatte, um sich an die Spitze der 
Bewegung zu stellen, was Ludwig Mohr in 
seiner Erzählung „Roth-Weiß" vortrefflich ge 
schildert hat. 
Otto selbst lag während dieser Thätigkeit seiner 
Freunde in einem Zimmer gegenüber dem Speise- 
saal krank darnieder. Doch weder ihm noch 
seiner entschlossenen Frau bangte um die Vor 
gänge im Forsthofe, so siegesgewiß machten die 
Wünsche und Hoffnungen, welche Aller Herzen 
erfüllten. 
Doch in den Sternen war es leider anders 
beschlossen. 
(Schluß folgt.)
	        

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