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i Aiütf Ahn« Li«Z jJtu Uftl ltti IM» dii iMii Ai nM< Alfci LM» AM| tf. -
Parentale
Brief-Extrakten
des
Hochseligm Herr«
Joh: Wilh: Uberfcld. H
Erstes Bändchm
E Mußte nicht Christas solches leiden,
rer Herrlichkeit eingehen?
Luc: 24, 26.
C/tfr s I
■OB
753"
Slt.
Zst NUN bei euch Ermahnung in Christo,?
K- ist Trost der Liebe, - ist Gemeinschaft!;
des Geistes,-ist hertzliche Liebe und A
Barmherzigkeit? So erfüllet meines
Freude, daß ihr Eines Sinnes seid, $
^gleiche Liebe habt, einmütig und einhellig^
Lftid. Nichts thut durch Zanck oder eitele)
Mhre, sondern durch Demuth achtet euch)
§ unter einander, einer den andern höher,)
(denn sich selöst. Und ein jechücher sehe ^
mcht auf das seine, sondern auf das, daß l
des andern ist.
Ein jechlicher sei gesinnet,
wie
JESUS CHRISTUS
auch war.
Phil: 2, I-L.
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»
I i JESUS IMMANUEL : A
.;Ä j(C 3$? 3fc Sjc Jjf *J|
csifg haben die liebstligen Arüder Herren^
Pothof-Clinge -Herwig -Becker und)
Lnoch mehrere bewahrte Streiter JESU,)
?m brüderlicher Einsgesintheit, die aus der)
»gesegneten Feder des hochseligen Herrn )
»Uberfeld gestoßenen Briefe gesamlet, und^?
>in einer der Absicht gemäß verfertigten )
^Abschrift, diejenigen Stellen bemerckt, ^
'die einst nach thren gemüthlichen Gutach-%
'ten, zum Druck befördert werden selten, j
^.Der vrrehrungs würdigste Verfaßer selbst)
'hatte dies mir zugestimet und fügte hinzu:)
^daß künftige Zerten darthun wurden, ob)
.Gott es der Welt offenbaren wolle, und )
reinen aufwecken, der um Gottes willen )
rZeit und Geld daran wenden wolle, auf)
;daß es nicht ein Gegenstand des Wucher- ?
iGeistes werde. Wenn nun zwar schon seit \
^dem an 70 Jahren verflogen sind, so will)
doch nicht anscheinen, daß die Zeit da)
sei, dies geheiligte Werck zum Seegen der)
;<»?enscf)(jett auszuführen. In kindliche)
.Zuversicht ist aber nicht zu bezweifeln,daß)
Mottes Gnaden-Stunde schlagen wird,)
Adenn das göttliche Triebwexck ist Liebe, )
r^und das ziehende Gewicht ist Barmher-Z
^zigkeit in Jesu Christo. Wenn dann diese)
^gebührende Kraft Gottes mit ihrer All-)
xmacht durchbrechen wird, dann wird das*
Mcht in vieler Herzen aufgehen, wie" r
Blitz der da ausgehet vom Aufgang und^
scheinet bis zum Niedergang, auf daß kei-I
ner sich rühmen dürfe, daß er als von sich^
selbst, die Wahrheit erhaschet habe, son-^
dem alle werden niederfallen müßen, und)
^anbeten Den, für deßenGlantz die Mach-A
?ten der Finsterniß wie Schatten verschwind
^den. Da indeßen Gottes Güte sich schmiß
^rm Schweitzer-Land so gnädig beweiset,?
mnd der Geistes-Hunger Jesu Christi dort ?
so sehr zunimt - da auch zu wünschen, daß?,
der gesegnete Schatz nicht gantz unbenutzt^
vruhen möchte, so hat dieser Geringste mit-
^brüderliche Beistimung, in seiner Gott-^
gewidmeten Druckerei dieses Büchelchen^
^besorgt, um die lieben Brüder allerOrtenK
damit zu beschencken; mit dem Bemercken?
daß er oberwahnte Anweisung genau be-?
folgt, und also zuversichtlich zu glauben?
sei, daß auch der Geist der vorangegange-?
nen Lieben es mit Wohlgefallen krönet. ?
^ Ewige Liebe wolle in Gnaden das Gedei-H
en geben! O kom Herr Jesu, und Verläße)
^uns nie, denn mit unsere Kraft istnichtsI
K gethan; nur dann ist unsere Kraft mach-H
^tig, alle Anschlage des Feindes zu zernich-Z
£ ten, wenn wir in tiefster Demuth uns K
^beugen, und mit kindliche Zuversicht, uns?
Äsest an Dich halten, der Du selbst bist, die?
^Überwindung und das Leben der Bruder-s
Wiebe. Amen! Dir allein sei in Ewigkeit^
fi Lob - Preiß und Ehre.
g <£******?
p--- -a—-e—-,c~-,c- c
.«n »Klv»nWv jwIy *
Wahrlich, Ich sage euch, A
wenn ihr nicht umkehret, F
und werdet wie die Kindlein, -z
so werdet ihr gar nicht einkommen ^
ins Königreich der Himmeln.
.Äc
J galtet fest an der Gnade die euch blühet/
L es ist der himlische Morgenstern, mU\
id)ti den Tag anzeiget, an welchen alle *
^Finsterniß vom Lichte wird verschlungenr
^werden. Gleichwie ihr aber an der Son-r
Dlen (woraus das Licht scheinet) sehet,
Adaß sie heiß und penetrant ist, und allesr.
^anzündet wohin sie scheinen kan; also ists§
>auch mit dem Glauben, welcher gar ein;
^mächtig Wesen in der Seelen ist, und
Amcht verborgen sein kan, ob er zwar an-
E sanglich als ein Füncklein ist, welches
^angeblasen endlich ein großes Feuer wird.<
4
Mr ist aber vom Natur-feüer gantz unters
^schieden- als welches peinlich und voller^
L Quaal/ da der Glaube aber ein liebliches
Wohlthun im Geist uttd Gemüthe ist. %
Wie wenigsten erreichen ihn, weil er tmD
t allerinnersten des Willens liegt, und garß
Ccin enger Weg dahin, wie ihr aus JESu)
x^Wort schreibet. Eigen Rennen und )
^Laufen erreichen auch die Pforte des Ein-)
^gangs nicht, sondern ein Gott-gelaßener)
Aund übergegebener Wille, worin der aller-)
^heiligste Glaube sich aufthut; wer ihn sin-)
Ldet der hat alles, und ist Gott selber tmf
^Menschen. Er läßet sich mit der demüti-§
Egen Begierde, vom äußern Geiste wiede-§
tzrum erreichen und anzünden, weil GottF
^Seinen H: Geist vom Himmel gesandt,)
^welcher den rechten Geist des Gebets ist,)
Mnd den Schlüße! zur Thüre hat, welche)
Klange Jahren geschloßen gewesen, und der)
Ahimlische Hauß-Vater JESUS mit uns)
^seinen Kindern und Hausgenoßen darin-)
mren Hauß gehalten. Da von außen imf
'eigenen Willen freilich alles eigen Wür-3
Icfett gewesen, so Gott nicht erreichen kön-^
men, ob einer auch Himmel und Erden,
A beweget Hütte, so erreichet der Geist nur J
-feine Mutter, die Natur. Welches
^Jesus andeutet Luc: 13. 24-25. Es
Mißet aber wiederum nach Jesu Wort:
Sind nicht des Tages zwölf Stunden?
Würcket weilen es Tag ist, es komt (wie-H
herum) die Nacht da niemand würcken §
»UrT ••• nPf »w» TW» TW» T(|R TW» TW» TW» TW» I IW1 TW» TW» TW» TW* »W* TW*
Mn. Lieber Freund, es hat allbereitsI
(acht im Geiste geschlagen und ist kurtz feetj
(neun, dämm würcket nun im Schweiß Z
teures Angesichts (aus allen Kräften $
(Geistes-Seelen uud Leibes) Speise die^
(ins ewige Leben blechet; daran ihr Vor-^
(rath habet wenn es im Aeußern Nachts
(werden möchte, da die Kräfte Gottes int#
(Aeußern stillstehen, da der Mensch nichts
Klebet vom Brod allein, sondern vom %
(Verbo Domini dem rechten Himmelbrod.^
(Ihr könnet nun in eine Erndte im Geiste^
(kommen, deßen was ihr nicht gesaet. Z
(Die Arbeit des Glaubens geschiehet aufZ
(den Knien, da man das Korn schneidet,I
(und wandelnde auf der Stube kan mau esH
(samlen und binden, je nachdem sich Gott!-
(in euch erzeiget. Das Knien aber ist dwZ
(Seele des Gebets, dieses unterläßet nichts
(unser gantze Wandel, beides wenn mii
(wachen als wenn wir schlafen, ist ein lau-§
(teres Beten. Was euren äußern Men-H
eschen anlanget, da thut ihr wohl, daß ihr)
(nicht aus einem ins andere gehet, und I
(neue Conditionen anzunehmen euch wei-I
(gert. Stehet dem hrmlischen HausVa-^
(ter still, ob Er euch miethen will, und Z
(wartet eures Thuns mit stillen Hertzen.
(Was wieder euer Gemüth streitet, deßenr-
(enthaltet euch, obwohl mit Diskretion^
(desGeistes, daß ihr nicht im eigenen Wil-
len fallet. Man ist den Dingen dieser^
(Welt unterworfen wieder seinen Willens
kder daran ein Creutz hat, woraus der F
^Glaube brenet, weil das Creutz sein bestes)
^Holtz ist; dahero man mir den Handen in)
<der Arbeit, mit dem Wlllen in Gott ste-)
^het, wie Böhms und auch Pauli Praxis)
)war, ein Ding thun als nicht thun. Ihr)
werdet euch aber freilich mit dem Satan)
'herum schlagen müßen, ehe er euch zum)
^Temperament des Geistes im Glauben )
.wrrd kommen laßen, welcher das Hertz )
kreiniget und die Welt überwindet; und)
^ihr müßet den Streit aber nicht aufgeben,)
-wenn er euch schon ein Bein unterschlaget,)
-wie ihr meldet. Ihr mäßet aber wie)
anfangs angerühret worden, nicht von )
'außen wollen gepflastert u: gesalbet sein,2
^den alten Menschen darunter zu starcken.)
"Man giebt nur das Wort um des inwen-)
»digen Menschen willen, daß er den alten)
^ damit regieren soll, daß er nicht im eige-)
^nen Willen laufe, sondern im Gehorsams
Gunter Gott gehe, wle hart es Fleisch und)
-Blut auch ankomt. Wir legen keinen)
.-Küßen unter; es heißet: durch viel Creutz)
und Trübsal muß man in Gottes Reich)
eingehen. Werfet euer Anliegen auf den)
HERRN, ER sorget für euch! Unser)
Wandel ist im Himmel, darin ihr uns)
L(allezeit finden werdet, davon euch unser)
Mndencken im Geiste komt. )
HLinem Streiter Christi bedarf man die)
geistliche Beschneidung nicht zu predi-)
xgen, er enthalt sich alles Dinges, was ihn)
^schwach machen kan; Menget sich auch |
Mcht in Nahrungs - Handel, auf daß er§
^gefallen möge Dem der ihn angenommen,^
(^lehretPaulus denTimotheum, ob er wohl)
(.anderwärts einen Jeden seiner Pflicht )
(erinnerte - ja zu arbeiten geböte. Dieses
(Diskretion halt der Glaube auch in uns)
(schwachen Streitern, und muß einer in)
^Christo wohl fundiret sein, ehe wir ihn)
?bon der äußern Arbeit absolviren; ohne^
^was man in genere tractiret, und einen^
»Jeden zeiget, worinnen das rechtschaffenes
(.Wesen in Christo bestehet, nicht Schätze)
(sammle» auf Erden, oder Speise würcken j
(die vergehet, sondern die da bleibet ins)
(ewige Leben. Welches dre Vernunft nichts
(concilnren kan, und darum ihr düncken)
Ilaßet, die Welt sollte vergehen, wenn |
xalle Menschen im Glauben leben sollten,)
^welches aber nicht folget. £
(Mir ersehen daß ihr euch mit den lieben^
Brüdern im Gemüthe wieder gefun-)
Eden, welches eure Stärcke wieder euren)
(und unsern allgemeinen Feind im Glau-)
Eben sein wird, aus Christo und in Christo.)
Muß er welchem das Seelen-Feuer (als)
(der feurig sich anzündende Willen-Gefft))
i nicht Glaube in dem H: Geist, sondern)
^Selbheit in der Natur ist, welche sich über)
Wandere erhebet, und allein das schönste &
EKind sein will. Es mangelt ihm aber das)
E engelsche Kleid der grundlosen Demuth/)
Lin welchen die Seele einer gar einfältigen)
^kindlichen Art wird, -aß sie außer sich §
mchts böses mehr sehen kan. Ihr Äugez
ist einwärts in sich gewandt; desBrudersI
Kelst ist ihr ein Spiegel, worin sie in ihr)
^alle ihre Gebrechen erblicket, und zum Er-Z
kentnis ihres Nichts komt, woraus die ^
Demuth grünet; wo der Wille das arge
^Auge (wie es Christus nennet, Matth: 6.)
-gantz ausrechet, und nichts Böses mehr
sins Gemüth einlaßet. Sie, die Seele,
'streitet wieder solche Zorn-Bilder und
Geister der Gedancken, die aus dem Ab-
grund aufsteigen, und den gatttzen Leib
Ginster machen, als gegen ihren größesten
Femd, der sie vergiften und die göttliche
Btldniß in ihr verderben will. Denn mitZ
dem ärgern an den Brüdern machet man
sich arg und monstrosisch, woraus die heu-
tigen Feuer-Geister urstanden, deren
eelen - Wurm rohe ist, weil sie Jesum
incht tn sich haben, und vom Rad der Na-
tur herum getrieben werden, aus einer
Unvestigkeit in die andere. Dieses wollet
ihr Lieben merckem Bewahret nur euer
Auge in der Lauterkeit der Liebe, die in
Christo ist, so werdet ihr auf den rechten
inwendigen Grund in euch gelangen, und
htmlischen Menschen werden, die in dieser
Welt nicht zu Hause sind, und sich nur
mit dem bösen Thier in dieser Welt schlep-
pen, welches man alle an sich traget; und
hgfern es mit der lieben Bruder Thier
nicht stallen will, daß man ihm gleich ein
rmf.
(Gebiß ms Maul lege, zu verhüten, daß;,
(es sich nicht empöre, oder die Brüder ver-
(klage, und sich rechtfertige, sondern man
(überforme sich alsosort im Geiste, und
Lstelle fein eigen Thier ins Gerichte vor
AGott, und spreche ihm selber die Sententz
Ades Todes, ob Man schon nicht weiß was
|e$ mißthan hat, genug daß die Brüder
; etwas daran sehen und sich daran ärgern.
(In diesen Gericht giebt sichs selber in
(GottesGerechtigkeit ein, vertrit dieBru-
(der vor Gott, daßZsie recht gerichtet, und
"will selbst ein -Qpser für sie werden; gehet
nn diesem Willen Tag und Nacht, undZ
^wartet der Auflösung des sterblichen Lei-
ches, bis Gott ihm von neuen das Leben
spricht. Welches das kindlich große Ge-
heimniß der Gottseligkeit ist, da wir mit
(Christo im Fleich gerichtet, aber im Geist
^rechtfertiget werden; Und stehen hinfort
'als Glieder eines Leibes in einander gefü-Z
da je eines vom andern die Kräfte
Anziehet, welche nicht eigen, sondern all-
.gemein sind. An diesem erkennen wir den
Meist Christi, daß wir Deßen theilhaftig
^worden sind. Außer diesem können ihrer
micht zween in einem Herzen-Willett und
(Sinn lange bestehen, der Arge verwirret
(sie bald in einander, und macht Trenung,
(wie die Exempeln unter den Frommen ^
( genug beweisen, und ist dem Uebel nichts
(zu wehren, wenn einJeder selbst weise sein
(will/ und den Geist Jesu nicht hat; bis
/»der H: Geist aus Vater und Sohn wird")
Eausgegoßen werden, der die Herzett der)
EGlaublgen zusammen taufen, aber zuvor)
Edle Tenne scharf feget, daß sich finde, was)
^Korn oder Spreuer ist. Dieses Korn ist)
i« der Glaube der Liebe, welches in keinem)
E Feuer verdirbt, sondern dadurch heller )
Ewrrd, durchsichtig als Crystall, gleichwie)
^.das Manna in der Wüsten war, obwohl)
^irdisch verweßlich. Seelig sind, die es zu)
^diesem Ernst nicht komen laßen, sondern)
xstch in dem kindlichen Geist der Liebe Jesu)
Ern ein Hertz und Sin mit einander bauen,)
Lesern w:rd im Feuer kein Schaden ge- )
Eschehen, sondern des H: Geistes nach Feu-)
Eer und Licht theilhaftig werden. Da ein)
EVruder den andern nicht mehr bedarf zu)
Elehren; es ist aller Gabe und Erkantniß)
AEm; wenn einer spricht, sind alle mit er-'
Zwecket, weil man nichts fremdes redet, '
E sondern was wir alle, ein Jeder nach dem'
xMaaß so er von Gott empfangen, in uns^
Ehaben, und ist nichts abtheiliges mehr, )
daß einer sollte bei sich selber gedenckem )
Ediese Gabe gehöret nicht mein; sondern)
Ewir stehen damit in Christo, und machen)
Ein Ihm ein Gantzes, gleichwie die Saiten)
Lam Saitenspiel. Da ist eine stete Har-)
) Monte. Dieses Geheimniß giebt uns )
> Gott mit dem ersten Kinderspiel zu erken-)
fnett, daß wir es andern vorpredigen, ob)
)man schon das Wesen davon noch nicht in )
Estch hat; auf die Gestallt wie die Kinder)
Sv* Sün Sftti W.'VSjh %»»%**'fcjn
^tm Welt-Leben, den Großen alles rm )
Spiel nachahmen, weils in guter Einfalt)
setzet, und nicht böse ist. Wenn aber der)
Mrge ins Spiel komt, nimt man die Kim)
per weg, und führet sie zur Arbeit an, da-)
Pet lauter Ernst gebrauchet wird, womit.
Pie Thorheit abgethan wird. Also ists,
? auch mit uns in Christi Haußhaltung, da;
Kman alles, was kindisch ist, ablegen muß,!
Mnd dem Argen keinen Raum laßen, und)
Ktreu sein in dem Kleinen, was uns Gott)
^anvertrauet, damit körnt man aus den)
^Bildern ins Wesen. Dieses ist lauter)
göttliche Liebe, und leidet kein Arges aus)
^dem Zorn; ein einiger böser Gedancke )
.machet gleich eine Turba in dem gantzen.
Mib der Wesenheit Christi, da man her->
xnach lange Arbeit hat, ehe man den Sau-)
xerteig wieder ausm Gemüth kriegt. >
^Verstehet mich wohl, lieben Brüder, man-
'thut hrer keinem nach dem Fleisch das !
Mort. Ein Jeder hat das Gesetz der^
^Liebe Gottes im Herzen, nach welchem er^
^gerichtet wird bei einer jeden Übertretung!
Pannt man Gottes Heiligkeit erlange. '
^Man will nur den Unterscheid, zwischen^
Pem äußern und innern Menschen anzei-^ i
Men, u: daß man aus dem ersten ausgehe,^'
Kauf daß man nach dem neuen Menschen in)
^Christum komme, und in IHM figiret
Kund befestiget werde.
f): Geist läßet das Gemüth nichts
müßig, er zündet das himlische Feuers
15
an, daß der Geist zu blasen bekömt, ausi
^daß es im Licht brenne; wozu uns Gotti,
'unsere Noth und Creutz auch heiliget, daß'
'alles zur Anzündung in der Liebe JESU^
kfturiglich helfen muß. Da man aus dem>
"großen Contrario, welches nur in der Na-^
ktur ist, also stets ausgehet, so das Ge-
^wachs des neuen Menschen ist, der sich t>m
;der Natur also scheidet; gleich eine Blu-^
jme im Frühling, aus der derben u: grim-^
Migen kalten finstern Erden. Dieses
'gestallt wird uns alle Trübsal nicht nur^
'geheiliget, daß es Christi, nicht unser Lei-'
chen ist, sondern wir nehmen oder entzieh
'Herr dem Uebel auch seine Kraft, nehmen,
^Mutter der Liebe Herfür gehet. Auft
\\btesc Art, liebe Schwester, wollen wir *
-über alle unsere Widerwärtigen siegen,^
^und ihnen feurigen Kohlen samlen, daß fte^
^mit uns das Feuer auch anblasen müßen^
u>wo nicht, brennets in die unterste Holle, r
^Christus hat dieses Feuer mit vom Him-r
^mel gebracht, woraus der wahre Frieden;
^der Seelen gebohren wird. Meinen
i Frieden gebe ich euch, (und laße ihn euch)'
^sagte Jesus; nicht als die Welt giebt,;
'deren Friede nach dem äußern Gestirn
Hmr ein thierischer Frieden ist, und bald'
-'wieder zerbricht. Warum wir unser^
' l.Gemüth über das Gestirn erheben müßen,.
! ^und in Christum eingehen, aus daß wir in)
Ihm Frieden haben mögen. ER weiß,I
^als Friede-Fürst, uns von außen, wenn;
res Zeit ist, auch Frieden zu machen, weil;
;Er der Menschen Herzen in der Hand hat.^
H^Gott wird Ew Lieben Sein Geheimnis-
-offenbaren, daß sich das Hertz stillen kan,^
is sei in dem Streit oder Ruhe. Wir^
Müßen Nur dem Frieden nachjagen, undZ
mit der Liebe aus allen Streit herausge-'
chen, und also, als bemeldt ist, aus dem.
Kontrario herauswachsen in die göttliches
^Gleichheit, wo Geduld und Leidsamkeit;
den neuen Menschen vergesellen, welche
m Lichte die Zierath des Geistes sind,
^und aus unserer geistlichen Mutter odm
Dimlischen Erden mit aufwachsen.
LHllf, Herr Jesu, uns Schwachen, Amen.^
!Mttes Gute laße euren Glauben nur)
rechter Art werden, daß ihr aus der)
! Natur in Jesum komet, worin er lauter)
(und rem ist, in der Natur aber unrein und)
(kein Glaube, sondern nur ein sectirischer)
(Geist. Wir stehen euch gern in Christo)
(bei gegen den Geist der Welt, ihr mäßet)
(aber von Hertzen demütig sein, und euch)
§im Fleisch nichts attributren, welches ein)
(Abgang vom Glauben, als Christo ist. )
Muer Geist muß sehr züchtig in der Liebe)
(sein, und mit uns gar nicht spielen wollen,)
(sondern demütig mit heiliger Furcht und)
(Zittern vor dem Bunde Gottes einherge-)
(hen-euch aus das Beste insinuiren, auf)
(daß ihr Jesum, der unter uns mit seinem)
(heiligen Angesicht wandelt, nicht betrübet)
(und ein Eckel seid. Unsere gliederliche)
(Gemeinschaft bestehet im lautersten Theil)
(des Geistes im inwendigen Menschen, da)
(man aus sich selben gantz ausgehet, und)
(sich in Selbheit nicht werth achtet, ein)
(Kind Gottes zu heißen, sondern als ein)
(dienstbarer unnützer Knecht, in dem kein)
(Recht zur Gnaden in Christo ist, in sich)
(bleibet Luc: 15,19-23. und 17,10. )
(Wenn dieser göttliche Grund der wesend-)
(lichen Demuth Christi geleget ist, kan sich)
(Gott dem Gemüth vertrauen, und bauet)
(darauf. Dieses wird nun probiret, auf)
(daß lhr hernach nicht ungeschickt seid, und)
(mit ungewaschenen Handen und unbe- )
(schnidtenen Hertzen Gottes Heiligthum I
^angreifet, welches im neuen Bund vieli
Welliger als unter dem alten Bunde ist,^
Lweil wir nicht mit dem Schatten, sondern^
fmit dem Wesen umgehen, welches zwischen'
fund über Cherubim und Seraphim woh-)
fnet, und der Heilige Geist selbst darüber^
Lwebet. Das ist das Allerheiligste desZ
^Tempels Gottts, welcher in uns ist, und^
kwir Gottes Wohnhauß selber sind, nach^
^Zeugniß heiliger Schrift. ER wollen
WUch auch zubereiten, daß ihr ein wohlbe-r
Wauener - lebendiger und recht polirtex H
LStein daran werden möget, woran kein)
Wleck der Natur mehr sei. Amen! Z
L^hr Beliebtes vom24ten Aug: habe zu-Z
sx) recht erhalten, und derselben erneuer-.
kten Bund mit Chrrsto im Glauben er-
^quicklich daraus ersehen; der H: Geistü
Twolle das Hertz darin befestigen und ver-r
Wegeln, so wird weder Satan noch Welt-«
^Geift Ew Lieben etwas anhaben, noch
^wieder Jesum aufkomen können, welchem)
Man im Herzen anbetet, und im Glauben)
ffzch stets an Ihm halt. Und ob es im^
Glauben wohl muß gestritten sein gegen^
^anziehen, und Ihm hinwiederum unserer
SStarcke und Macht (die Er selber in uns»
^würcket) wieder einfuhren. Also ist eine)
^immerwährende Gemeinschaft Jesu mit)
E unserer Seelen, und der Seelen mit f
/^Christo, gleich der Glieder des Leibes mit)
(t>etu Herzen und Haupte, ohne welche f
(Gemeinschaft wir kein Leben in uns ha-^
^ben; wie Christus im Evangelio saget,Z
£t)om Eßen seines Fleisches und Trtncken§
(seines Bluts, welches unsers Glaubens)
(Speise und Eranck ist, und gliederlicher)
(Weise genoßen wird, nebst allen Mitglied
(dern des Leibes Jesu, mit welchen wir ein)
(geistlicher Leib sind. Dieß ist die aller-Z
(verborgenste Art der geistlichen Nießung;^
(das andere, da von Adlern geredet wird,A
(die nach demAaß sich versamlen, und was^z
(andere Gleichnißen mehr sind, dieselbe |
^weisen uns alle dahin, wo Jesus ist in §
unserm Herzen, wohin sich der Glaube %
aus den untern Theilen der Seelen, als^
mit Adlers-flügeln empor schwinget, aus.
der Finsterniß zu dem Licht, welches sich^
alles selber im Glauben lehret, gleich als^
die Natur ein Kind, daß es sich nach sei-r
ner Mutter Brüsten sehnet. Daheror
nicht Noth thut einander zu lehren; nur?
?daß man mit einem Wort einander dem
^Verstand im Geiste aufthut; der H: Geists
W unsere Natur in Christo, und lehret
(uns die Erfahrung des gantzen Leibes ^
(Christi. Ew Lieben thut wohl daß ihr inZ
' N: bei der Schwester bleibet, weil es euer.
Posten ist, wo euch Gott gepflantzet nach^
dem Leibe, und JESUM in die Seele,!
welche aus dem Leibe Eßentz muß anzie-
hen; welches also wohl gehet, wenn wir
(tut Gottes Willen stehen, welcher der
^ Grund ist, worin wir gepftantzet stehen?
^,daß Gott also unsers Glaubens Funda?
(ment beides auswendig und inwendig ist.!
(ER wolle alle Widerwärtigkeit und !
(Trübsal heiligen, daß es ein Creutz-Leben!
(wird, womit wir von der Welt unbefleckt^
(bleiben, und mit dem Glauben als eineJ
^Rose aus den Dornen aufwachsen. i
(Wenn wir dann vieleFrüchte der Geduld-
(getragen, versetzet Gott den Baum nach^
(Seinen Willen, da wir uns selber nicht^
(dürfen bewegen, sondern Gott traget und!
Abringet uns selber, wo Er weiß, daß wir;
(Ihm noch mehr Früchte der Heiligkeit !
Abringen sollen. Selbst bewegen ist der.
Meist der Welt, welcher eigener Wille ist,?
Aich Gott übergeben und in Seinen Wil-r
(len aufopfern, und Seinem Schöpfer stille
Walten, ist der wahre Glaube, und ein
(Willen-Geist mit Gott.
((Hlaube-Llebe undHosnung (des Geistes'
Elementa) sind nie starcker als un-'
(term Creutz, welchemnach eure Trübsals
(noch nicht geheiliget ist, wenn ihr dabei irr^
(Dienst Gottes trage werdet. Die Ar-,
(nluth Christi ist das allerheiligste Feuer,?
(welches den Menschen nie müßlg läßet, es?
(reiniget auch von aller Befleckung des i
(Welt- geistes; und die kindliche Demuth-
(Christi, ist der welße Stein der hochedlen'
^Weißheit, worauf der neue Nahme ge- -
rieben stehet, ('davon ihr fraget) wel-'
n niemand kennet als nur der ihn emp?
IS
fangen hat. Wir können ihn aber nen-?
men: Es ist der heilige Kraft - Nahme
^ JESUS in unserm Herzett - eine bilden-^
'de Kraft des Geistes, in welchem wir bit-
tende alles empfahen von Gott, es sei
ivas es wolle, geistliches und lelbliches.
j Mit dem edlen Creuy, körnet der Mercu-!
tius (der unbescheidene Buhl-und Spiel-?
Meist in euch, dem Demuth mangelt) aus?
j-fcer Finsterniß ins Licht-Leben; und im?
^Streit wieder die Sünde, ist er das star--
'cke BewegeN im Willen, welcher den !
Willen stets aufhebet (und nie stucken
klaßet) und so hoch führet, daß er aus der'
'Natur über die Natur komt, und das
Heilige Element ausschließet, in welchem^
Ader H: Geist ist, welcher in dem Willen?
Adie Sünden gefangen mmt, und über dem
ASatan, den Ursacher der Sünden und;
Aalles Uebels, herrschet, da dem siegenden?
^Willen die Erone des ewigen Lebens auf-r
Agesetzet wird, als einem Körrig, der über^
^Sstnde und Satan herrschet- als über dies
xGeister und Machten (als Fürsterrthümer^
zu Sünden rechen, und<
Uelvst Sünde thun, als verderbte Saturns
Münd Mereurti. Wollet ihr also (nachß
eurer Mde im Brief) gekronet werdend
ssd UrÜßet'ihr auch stegen; wollet ihr ste-^!
igeu, müßer ihr tapfer streiten; wollet ihr?j
aber recht streiten, mäßet ihr einen festenI
EGtüttd haben/ darauf ihr stehet, welches^
Edle Demuth Christi ist. In welcher ihrZ
*9 *
Wen Mercurium figiren mäßet, Das er
Erricht sincke oder oben ausfliege, welches
Eder Teufel ist, der über die Thronen her-
Efleugt, und durch die Pforten der Zer-
(sprengung im Tode Christi am Creutz
(nicht eingehet. Kommet ihr in diese
(Pforten, wird euch alles Kinder-Spiel
(vergehen.
(gsus derselben Abgelaßenen ersehen wir
daß sie, uns Streitern Christi, in
(Verleugnung der Bluts-Verwandten
(die unsern Lauf hindern, in Schwachheit
(nachfolget. Gott wolle Seine Gnade
(dazu verleihen, in welcher wir alles ver-
(mögen; Fleisch und Blut ist kein nütze-
(hat es uns auch nicht geoffenbaret.
(Man kan aber darin keine Regel gl
(die Gnade bringet uns selbst darzu,
(wir nicht anders thun können. Dieses
(gießet Gott in ein demütig Hertz, welches-!
(in der Natur in lauter Angst und NothH
^stehet, daraus die Perle der göttlichen %
(Kraft oder himlische Tmctur blühet, wo-)
(mit die Gnade überschwencklich Gnade |
(wird, uns eingebohren, in einen Leib un)
(serer Seelen. Sre bete nur stets in)
fallen Vorfallen, wie wir gethan, so wirdI
(Gott selbst alles regieren und fügen, daß?
(lhr unbefiecket vom Geist der Welt blei-Z
(ben werdet. Die Gnade Gottes, als)
(der Glaube, ist eine züchtigende und rei-)
E rügende Kraft, Tit: 2,12. welcher aller)
(Unreinigkeit wiederstehet, und das Hertz)
2ÄWWWWW
Hrein oder keusch machet, Aetr i^, y. Md-
K i Ich: 3, 3. Die Natur oder Welt-'
^Geist aber ist eine Wiederwartigkeit demZ
^Glauben, und löschet ihn aus; den Kin-
Ldern des Lichts aber ist der Welt-Geists
"zuk Übung, welcher ihnen das Angst-RadZ
^treibet, wodurch der Glaube aus aller
^Ungleichheit auswachset in die himlische^
iGleichheik, als Paradeiß und Himelreich?
,>Womit unser Gemüth hoch über die Na-
Wur erhoben wird, und im Himmel mit^
EGott wandelt.
eÄ^eelig wer bis ans Ende an der Liebes
gehalten, wie uns der liebste Heiland'
#fo dringend dazu anmahnet; es ist das!
§ gute Korn, welches im Feuer nicht Verdis
Mt. Gott gebe dem N: auch Gnaden
§daß er sich in dieser Liebe herfaßen möge;;
Lein Füncklein oder Körnlein derselben ge-i
Lhet durch Gottes Gericht hindurch, und-
^wachset in der Demuth aus in Gottes'
Reich. Mr aber stehet noch mitten irn^
^-Gericht des H: Geistes, Joh: 16,8. wo-^
xMirch Gott ihn von uns abschneidet, und^
Adie Liebe aus der Turba rettet. Jndeßen>
Lhat das Feuer offenbaret, daß er kein ar-
Imer Christ in Christo gewesen, denn die!
Mrmuth gebieret Demuth, daß man sich!
Faller Liebe, die man um Christi willen an^
Aurrs thut, unwerth achtet, und von keinen^
KMeirschen etwas verlangen oder begehren^
Wan. Bettelei aber gebieret Stoltz, daß^
Er Mensch meinet, er sei es werth, un-1
»W W« nmf TUT ÜBT TMT Jbf HP nPfllTTIVynpTrinV*
L andere sein schuldig ihm Gutes zu thun,§
tzdeßen er ihnen wenig Danck weiß, weiln^
L(dencket die Verkehrtheit) sie es thun
Lmüßen was sie thun. Darin hat M: r
isetn stoltzer Lucifer entblößet, weil sein^
Geist mit der Gabe über die Liebe sich^
erhoben hat, welches die Demuth nicht--
-thun kan, weil sie bei jedem Seegen, ihn
von Gott gegeben, arm ist und arm blei-^
bet, und auf keine Creatur aufs künftige^
rechnet; gleich auch das Gesetz verbotet?
hat, laß dich nicht gelüsten nach deines
Nächsten Gut.
fKw Lieben übersandten Gabe ist kein
v Neujahrs -Geschenck, sondern omine*
et nomine das drei-Königen-Present, r
^welches sie Jesu thaten, Welchem man--
Ji* seinen Nachfolgern noch heute zu Tage^
Ir opfert. Was ihr gethan habt einen?
dieser Geringsten, das habt ihr mir ge--.
Mn. Ob man sich wohl der geringsten^
Wohlchat nnwehrt achtet, müßen aber^
Gott verherrlichen in allem was Er thut,I
#e wir gelernet, Gebrech zu leiden, auch)
CUeöerfluß zu haben. I
^Mochten wir Ew Lieben das inwendigeI
$77 Lichts - Auge lehnen können, man 3
^sollte sich über Gottes Freundlichkeit, die^
Mr zu uns hat, verwundern, und in De-
sl AUth Ihn mit uns machen laßen, Er
Eführe uns m die Hölle oder im Himmel?
Mur Uebung des Glaubens, welcher aus^.
Mutern Contrarns wachst» muß, dennZ
Jer selbst ist die Gleichheit aus allem; da--^
Dero er auch ein Gegen-Gift wieder alles^
(Uebel ist, und das Böse in ein Gutes der-)
(wandelt, worin unser ewiges Leben und)
(Wohlsein des Gerstes bestehet. Wenn)
<,dieses Auge aufgehet, werden Ew Lieben )
Hus aller Confuston im Gemüthe komen,)
! und vor nichts mehr anstehen; welches F
Heißet, mit dem Herzen m der Gnade fest-
^werden, da der Höllen Pforten unser
Fundament nicht bewegen können.
^>er inwendige Mensch hat an einem ^
^ Tröpftein Gnaden genug, womit sich)
^die Seele erquicket und labet im Glau-)
l ben, und darin wachset im ewigen Leben.!
^Diesem wolle Ew Lieben nachstreben, so^
§wrrd der äußere Mensch untergehen, untn
der eigene Wille, deßen der inwendige
Mensch gern loß sein wollte, aufhören.
r Dieses erkennen wir im Glauben, daß
Falles eigene Begehren nach der Vielheit^
(im Geistlichen, der Geist der Welt ist. *
(Wenn man diesen Sinn in den Tod füh-'
ret, und nichts will, als was Gott in unsZ
(will, so gehet der Glaube und inwendiges
(Leben auf, da heißetsrJch bin nicht werth I
Haß Du unter mein Dach eingehest, son->
Hern sprich nur ein Wort etc: item, wenn>
xw.ir gethan haben alles, was wir zu thum
^schuldig, sind wir unnütze Knechte; da>
Iman noch dazu Christo zu Tisch dienen, )
fund Ihn in uns speisen muß, ohne mit)
(anzusitzen, und der himlischen Hochzeit zu)
...... sz ______________
genießen. In diesem gehet -er Geist der-
'Welt itt uns unter, womit die Wurtzep
'alles eigenen Willens verweset. Die
^Dinge gehen sehr leicht im Gemüth, und,
Zwickeln sich im Glauben aus, daß der ,
<Geist ohne Anstoß gehet in allen Wege»;
^Gottes, bis man aus dem Glauben ins?
-Schauen komt, da Gott sein Angesichts
^über uns leuchten läßet, daß wir im ste-
hen Licht wandeln.
MOTT sei Danck, der sich nicht unbe-
zeuget läßet, und uns einander zum'
guten Gerüche machet; was muß dann^
das liebliche Gewächs des Glaubens und^
^der Liebe im Verborgenen sein? welches
Mr von Außen nicht sehen, ob wir das;
Maß wohl riechen. Der liebe Gott wolle?
^eurm Glauben festen und gründen, und?
^euch denselben eigener bekandt machen, '
nls ihr euch selber nach der Natur seid, so>«
, werdet Hr euren Kampf mit Freuden fortI
^gchen, und einen Seegen nach den andernz
'erlangen, und euch immerdar naher und^
^fester mit Gott verbinden in eurem Hirn-.
Mischen Ruf, da der H: Geist das Siegel-
sein wird. Dieses setzet unsern Geist in?
-die göttliche Temperatur, darin die Jung?
,-frau der ewigen Weißheit der Seelen be-r
Wegnet, und sich Mit ihr vermahlet. Was>
sdieses sei, kan keirre Zunge aussprechen?
fdem es ist der Aufgang des ewigen stell-'
Egen Fveuden -Lebens, worin alles Ver-
gnügen ist, daß die Seele nichts höheres,
-'oder tieferes verlangen kan, sondern in
Ljhrer Mutter Schooß sanft ruhet,
f Sehet, das ist das Ende -es Glaubens,H
"worauf man dem himlischen Bräutigams
r (Jungfrauen) entgegen gehet, und sich )
.'eine Arbeit und Muhe verdrießen läßet,£
.'wenn auch schon der verliebten Seelen )
lHiese hohe Belohnung nicht wiederführe, t
ifte hat an der Arbeit des Glaubens be-^k
rreits Gnaden und Seegens genug, weil"?
ifte damit Speise ins ewige Leben würcket.^
Dieses himllsche Feuer haben wir unsern^
^lieben Brüdern vom neuen aufschlagen^
f helfen, daß sie sich darinen anzünden kon-I
knen, im Geist und Kraft; ohne daßelbe)
Aiegt alles im Tode, und Gott bleibet der)
Wreatur verborgen. Sehet, zu welch)
seiner Gnaden wir aekommen sind; Gott)
"iwolle uns Ihm dafür, ewig und recht vonA
;Herzen danckbar machen. r?
»Leine beßere Artzenei ist nicht zu finden^
|wieder alle Schwachheit, als nur die,H
^welche Paulus seinem Jünger Timotheo-z
^gegeben: Halt im Gedächtniß JESUMI
cder aus den Todten auferstanden ist! )
^Dieses ist die himlische Tinctur, welche)
kdem Tode ein Tod ist, und denselben von)
Auns abwendet. )
^Mir sehen daß ihr mit eurer ersten Ga-)
be ausgebrandt habt, und an dasi<
. jiEnde alles eigenen Würckens gekommen^
xftld; Mit Bestürtzung sehen wir aber &
fauch, daß ihr des heiligen Geistes, davonz
25 t?^*^***^*^*^^,
Imait nun in allen Briefen handelt, nichts
f seid theilhaftig worden, welches der rechtes
Weist des Gebets ist, da eure Gebete im!
Weist und Wahrheit anjetzo erst recht soll-)
Lten angehen müßen, anstatt daß sie bei)
Leuch still stehen; gestallten dieseTaufe des)
§H: Geistes auch über den äußern Men-4
Aschen aekomen, wodurch man so wohl von^
^und angeklopfet, Apoc z, 20. also mußet'1
nhr nun auch zu uns in Christum eingehen?
sltrfii»* ttlitt, fit murru»* tRi* fttthi»ttJ
5ches zu Erlangung der Gabe des heiligen^
^Geistes gedeutet wird Luc:n,9und iz.Z
fDie Zeit des Findens ist nun da; habt ihr^
s nun etwas von Gottes Geist in euch, so !
Lweckets in euch auf. Es ist schon in!
KMern Briefen gedacht worden, in wel-<
Fcher Impression dieses himlische Feuer ^
WnsÄglich liegt, (Böhm sagt: gleich wie^
Kdas Feuer im Stern) und auch was es für*
i?Äne Würckung im Gemüthe thut, ehe es
^an ein Brennen komt; davon Jesus M-Z
Hub zu zittern und zu erstaunen, Ihm
vni «'j; wu-v
Leuch selber lehren, und den Weg durchs
LFeuer führen, beides durch das finstere-
Kund Angst-Feuer, ins Licht-Feuer der>
welches letzte der Glaube ist/ der
sdie Welt überwunden Mt.
tm$ dem Schreiben ersehe das Christ-
rp brüderliche Vertrauen, welches Ew
^Lieben in meine Wenigkeit richten wollen,
Du dtr bekandten Sache, den lieben Gott
Kum Seines heiligen Willens Erofnung zu
Khetfen anflehen. Welchemnach wir mit
Mw Lieben Geist, in kindlicher Demuth
Kund Glauben zu Gott eingegangen sind,
da wir dann auch in Christo, dem ewiges
Wort, zur Scheidung Seelen - Geistes^
und Leibes so bald gekommen; da unser
"Mist, am Ende der Natur, ein bloßer
^Witte ist, der entweder in die göttliche»
»EINHEIT aus der Natur übergehet^
»oder in m Natur, oder Eigenheit, sich
Lzurück Wendet; welches letztere große Un-^
Uegenhert machet, weil unsere Witterst
z^t Dristo, als in ihrer hinMschenGebahr-
Mutter (Malrice) stehm, da die Geburt^
_ 27
Kes ewigen Lebens aufwärts gehet, wel-^
fches Gott und Himel heißet; die Geburt^
(des eigenen Willens (gleichwie in der na-^
(rürlichen thierischen Geburt im Fleisches
Lader unterwärts, welches allhie die Hölle;
(und der Abgrund heißet, nach Proverbia.
(Salom: 15,24. nach dem Grund-Text, i
(Wir haben aber unser Leben, und alles F
(was wir sind, zusamt dem Willen, für^k
Mw Lreben in Gottes Hände, am CreutzH
^Christi (welches Er in uns gestiftet) auf- j
(geopfert, ob Ew Lieben das Sterben Jesu)
(M Wlllen auch erreichen möchten, weil)
(wir im Geiste finden, daß der Wille noch)
(ihm selber, nicht Gotte, mit gäntzlicher )
(Uebergebnng, lebet, und also in Christo,,
(der Matrice, unterwärts sincket, und vomH
(Llchts-Leben abdrehet. Welches eine^
(Mißgeburt geben sollte, wofern wir nichts
(Christi Creutz in uns hätten, womit die)
(Mutter der Liebe Gottes, JESUS, das-
sRad der Geburt hemmet und festsetzet,'
caber, ohne ein wesendlich Anathema und'
(Aufgeben des natürlichen Lebens, nichts
(hinauf ins Licht zu reduciren ist. !
i Aus diesem sehen Ew Lieben, wie die!
(Sache im Inwendigen des Geistes vor!
(Gort stehet; dahero wir schon sonst an-,
(gezeiget haben, welcher gestallt wir uns
/ selben, in was Umständen man im äußern:
(stehe, nicht retten müßen, sondern mit '
l gäntzlicher Uebergebung unsers Willens ^
(an Gottes liebsten freien Willen, was I
LJes:64.) denn die Natur Gott nicht er-I
^reichen ran, sie ist nur der Acker/ darausz
Mer Geist wachsen muß. Im Glauben,
(sind diese Tiefen gar wohl zu Verstehen .
fund zu faßen; welche matt Ew Lieben itt>
( Treuen und Liebe- nach der Lauterkeit des-
K Geistes auswickeln wollen/ weil es verlan-r
Rget worden ist- und auf einem Punckte ste-;
Lhet- dä Gottes und der Natur Wille von^
^einander sollen unterschieden werden.
Mlles aber ünvorgreiflich, bloß zu einer %
} brLdÄttchen ManuduttioN im Geiste- weil
MNs Gnade von Gott wlederfährett ist/
(und wir also aller Kinder Gottes Schuld-
ester dacktt sind; Ew Lieben belieben mit
deck Gort zu Gott einzugehen- da sich die.
.Sache beschriebener Maßen finden wird/>
^und Zw Lieben nur das Licht aufm Wege?/
MMzMdet ist/ da wir in Gottes Lichts
Was wahre Lichk- Jesum- selber sehen.
(Zuck Beschluß wollen wir Ew Lieben noch
Mine Thür im Geiste öfnen- worin sich er-Ä
Migett soll- daß wenn Ew Lieben schwach,
(werden- und deck eigenen Willen im Flei-^
?sche mdulgiren sollten wollen, um eine Ä
D'ickifsiön anzuhalten- man pur das Ge-I
müth zuschließen sollte müßen, (weil eine2
^überaus scharfe Taufe des Willens darin?/
(ist, als mit dem Hr Geiste und Feuer) und?/
j*ftt die Natur gehen- den Weg -es Gut-^
(dunckens< Womit man aber die Jnwen-
(dlgkeit des Geistes sollte auslöschen, wel-^
^" fürs Gemüth hart und schwer fallet
-iä.-„KV-V—--v».
^wurde. Diese Tiefen haben sich in diesen )
pvenigen Tagen entschloßen, und bis der^
prebeGott sich im Lichte geöfnet, daß man)
fsich im Gemüth finden können/ habe dieses
^Antwort hinausgesetzet. Man läßet EwA
f Lieben Gemüth das Conclusum machen: ]
l!daß es beßer sei/ in die Hand Gottes m
pallen, als in die Hand der finstern QuelU
pder Quahl-Geister. Jsts bei dem lieben Z
Mott bestimmet/ daß ER Ew Lieben willrL
J>frci machen/ so soll sich alles selber darzuA
^schicken und geben/ in lauter Seegen und^
^Wohlgefallen. Wenn wir nur in Geduld-
sGottes Ziel abwarte«/ welches zwar dem^
sFleisch ein hartes ist/ der Geist oder das^
Wemäth aber wird dadurch sehr lauter; ;
fhmgegeN/ wenn wir im Fleisch nicht leiden!
f wollen/ muß das Gemüth es aussauren. *
AWarum ein treflicher Grund ist/ gleich^
pvie von Innen/ also auch von Außen/ in-
Mott gegründet und figiret zu stehen/ so-
pan man wieder alle Anlaufe des höllischem
^Anklägers bestehen/ und ihm recht unter-,,
Me Augen sehen. Jr Böhm erwähnet
sdarum und saget: Laß deinem Leibe nichts
s'zu ohne Gottes Rath. Also haben wir)i
shundert mahlen ein Ding in den Tod ge-,
sworfen/ und sind mit dem Willen heraus^
r geangen, ehe sich Gott mit dem Ding sel-^
per geoffenbaret hat; welches feste Beine^
^giebet. Womit man gewiße Tritte thun^
pan- daß uns hinten nach kein Zweifel- 4
Meist ein Bern unterschlagen und fallen')
kan; man wir- auch dermaaßen an Got-
tes Willen gewöhnet, daß man weder in5
skleinen oder großen sich selben etwas mehr^
xvertrauet-jaGott selber prüfet, gleich '
kMoses that, ob ER selbst wesendlich sein^
fWille in uns sei; ehe will sich das Gemüth,
knicht bewegen, wofern es Gott nicht we--
^endlich in sich empfindet. Hiemit wird-
^der treue Gott dem kindlichen Herzen, >
^welches Ihn also ehret und fürchtet, alleA
f ttt allem, und thut unsern demütigen Wil-
len in der Liebe, gleich wir unterm Creutz'
Seinen heiligen Willen gethan haben,
'^w Lieben Seelen-Zustand betreffende/
hat der liebste Gott nun alles, und '
Aesum selbsten, in das Gebet des Glau/
chens geleget, daß nun nichts übrig ist, als-
-das Füncklern des Glaubens mit den Ge--
cheten feuriglich anzublasen, womit sich
Mott dem Herzen wird einflößen, und
nach der Schrift Art geredet, man das-
iHiinelreich zu sich ziehet. Dieses heilige'
himlische Feuer wird das Herz, von denen '
übrig gebliebenen finstern Schlacken der'
'Natur vollends im Grunde reinigen, was^
M der ersten Erneuerung des Wtlkens
-noch nicht geschehen gewesen.
^nach wir die Gnade Gottes nun in der-
Gand des Willens oder Glaubens haben.-
Ew Lieben übe sich darin, und haltet ari-
scher Gnaden feste. Es ist ein solch Privi-'
fleginm und Macht von Gott in unsern
^Willen geleget, daß, wenn ER sich schon.
mf0r\"~i•—*.*3®
Lanlaßet, als wolle Er unser nicht, so wol-
Llen wir doch Seiner, und treiben dieses
fsv lange in Demuth des Herzens, bis Er
jrjid) unserm kindlichen Glauben ergeben
fmuß. In diesem Anzünden der Liebe-
fwird des Satans Zorn und Nein-sprechen
fauch ausgedampfet, daß nur nicht mejjr?1
f'zweifeln können, womit dann der Glaube,
^anhebet im Lichte zu blühen, und der Frie-)
^,de Gottes, nnt der Freude des H: Geistes)
Lin dem Herzen aufgehet, als ein Zeichen^
Lund Siegel, daß wir GottesKinder srnd.
fMachdem wir uns mrt Ew L'.eben Glau-
ben aus derSchwachhert aufgehoben,!
fhat uns Gott ein Wort gegeben, wormr
Ww Lieben, wenn mans im Glauben er-
greifet, glcichfals aufkomen soll, und em
fSchwerdt in der Hand sein soll, womit
§man sich ringende rn den Gebeten, durchs
),des Satans Nein und Zweifel-Reich soll)
^durchführen können, nnt Gott. Man)
Lwolle nun den Glauben im Willen wohl)
^bewahren, und halten was man hat; Sa-)
ftan verdecket denselben mit feiner Finster-)
sniß (ob er wohl selber bl nd daran lst) und )
fwollte ihn gern erschnappen, wo es nun)
fZeit zu wehren ist, gleich sch auch Gott>
^Selbst zum Streit und unserer Hülfe be-<
)weget; so müßen wir der Liebe Parthey'?
Lsteif halten, und liebersterben als zweifeln)
L wollen. Was den äußern Menschen)
Lanlanget, denselben wollen wir nicht de-)
xfendircn. - Spricht der Eeufel, daß er J
33 'Dz-
kein Kind Gottes sei, wir sehens und emp'
^sindens im Glauben auch; (nicht im ver<
Zweifelten Unglauben) das machet uns
Demütig, und begeben uns des Kinder-
Mechts damit, machen ihn zum Knecht
(oder Tagelöhner des inwendigen Men- .
(schen in Christo, Luc: 17, 5-10. damit?
Wehet er auch im Glauben als ein Nichts,>
(daraus Gott schaffet was Er will. Wir>
^führen ihn auch selber in Gottes Gericht
.-ein, (haben keinen Büttel nöthig) und'
(wollen dem bösen Schalck nichts schencken,^
(und erwarten also der göttliche Smtentz,)
)durch was Feuer er geyen soll. Wir)
fürchten kern Feuer, sondern zünden es )
!in den Gebeten selber an, auf daß unsers
Opfer damit verzehret werde, und unsers
.Geist als ein lieblicher Geruch daraus in-
(Gott aufgehe. Dieses heißet, sich unter<
(Gottes Hand im Grund demütigen; wo-
^mit der Saran seinen Sitz verlieret, und'
(keine Anbrach mehr aufs Gemüth hat.
(Die göttliche Kindschaft aber bleibet densi
(inwendigen Menschen, welcher nicht voi(
(Fleisch und Blut, sondern aus Gott ge-
(bohren ist-ist tut Glauben ein Geist mit^
HGott, und kan sich selber zum Kinde
^Gottes machen, Joh:i, 12. durch das *
(Wort von Christo, welches der Glaube!?
(annimt, und sich damit vermenget. Hebr:^
(4,2. Paulus nennets das Wort der Ver-»
z föhimng, womit wir uns versöhnen laßen,',)
. (und em Hertz zu Gott gewiniten. Wirß
haben Ew Lieben auch Jesum, das ewiger
Licht, in unserm Worte angezündet, man'
mercke nur darauf, Er wird Sich Selber'
darin verklären, da offenbar soll werden^
tzwer in uns redet. Man wolle es nun
Lins Hertz faßen - alsdann wird der in-
rnvendige Mensch darin wachsen, und dem>
äußern auch empfindlich werden-ihm dasH
Licht anzünden, und seine Finsterniß licht^
machen; Ew Lieben muß über dem Wortr
ringen, und sichs nicht nehmen laßen.
Die liebsten Brüder inM: die mannhafte'
.Streiter Christi sind, haben euch im lie-
benden Herzen eingeschrieben, auf daß der'
liebe Bruder in unser aller Geist, aufdie-Z
M'em Heimzug gegen den zornigen Mann,c
'den Geist der Natur, anziehen und ein
' ^Treffen wagen möge,weil es einmahlmuß^
gerungen sein, auf daß wir allen Unglau-!s
! ^ben mögen gefangen nehmen, und dem rj
^Glauben unterthanig machen. Welches^
gar wohl möglich ist, ob wir schon nur •#
eine kleine Kraft haben, und Machten des^
Zorns wieder uns haben; Gottes Kraft^
aber ist in unserer Schwachheit mächtig.
Wir haben wohl im Geist zuvor gefehen,^
daß Ew Lieben auf dem Wege würde eine>
Macht finden, und der Gerst der Natun
sich gegen den Glauben anstellen. Wir:
^wollen erwarten, daß er uns den.Krieg *
»anthut, und uns nicht fürchten, sondern^
Mn der Kraft Gottes für einen Mann ge--^
xgen unsern "..........A ^ r
(ben Ew Lieben unsern liebsten Mitstrei-
C fern auch msinuirer, hoffen daß der liebes
(Bruder sich unter uns, aus der Schwach-^
Weit des Fleisches aufheben/ und auf festen.
Beinen- ohne Wancken im Glauben/ soll-
stehen lernen. Worauf Gott siehet/ nicht;
auf unsere Gebrechen im Fleisch. Etm
Streiter Christi kan es bald hie, bald dar
versehen, worauf der Ankläger was zu *
sagen hat; er ist aber nicht Gott/ sondern'
der Saran/ welchem der Glaube alle Sun'
den auf den Halß wirft/ und sich davonI
reiniget/ und davon ausgehet. Welches!
!im Streite wohl zu mercken, weil Satan 5
Falles in den Weg wlrft/ was er kan/ den^
^Glauben darnieder zu schlagen. JrBöhM;
^der große Glaubens-Streiter/ hat seiner
k Prüxln ausgesprochen/ und saget: Daß
>man mit dem Gemüth über alles/ was^
(Satan in den Weg wirft/ hingehen soll/'
£und Gottes Gnade höher achten/ als alle!
fUeberrretung und Sünde/ (und solche
(Gott mcht einmahl beichten, welcher nicht!
>in Annehmer der Sünden/ sondern des!
!freien Willens/ der aus der Sünde au&l
gehet) auf daß man dle Parrheste im
^Glauben behalte, und lm Streit nicht -
^divertiret und aufgehalten werde. GottZ
> wolle Ew Lieben Arm stärcken, und das'^
? Schwerdt des Geistes im Wort recht füh-^
sren lehren/ und bis zur Scheidung der!
(Principien, Geistes - Seelen und Leibes,^
(damit hindurch führen, durch alles Hal- '
reu des Zorns und Finsterniß. Allenz
was nun vorkamt, lieber Bruder- muߧ
'uns an Gott nicht aufhalten- wir müßen I
mit dm Gebeten gleich darauf angehen,)
und stürmen. Auch müßen wir bor Gott)
Ader nicht anstehen, und wie dem lieben)
Bruder geschrieben worden ist, uns von?
Gott nicht abwerfen laßen; will Er unsers
nicht, so wollen wir Seiner» Das heißet k
!chem Himmelreich Gewalt anthun, und es?
fmit Gewalt zu sich reißen» Wir müßen §
Gottes Gabe, den Glauben, in uns auf-)
wecken, und feuriglich anblasen 2 Tim: 1»6)
Dieses sind, lieber Bruder, gleichsam ru-)
'bimmta des Geistes, wenn Gw Lieben da-I
rm geubet sein wird, wollen wir im Streit?
werter gehen, gegen die geistliche Arghei-?
^ten und Geister, die in der Luft herrschen,!?
^(Paulus saget, in überbimlischen Dingen?
ss EÄ: 6,12) wo wir unser Licht anzünden?
^wyllen^ woraus sich mehr eräugen wird,?
fdaß wir nicht mit eorporellen Schwach-
fheitm streiten, sondern mit Fürsten und)
Mewalrigen, die sich in das Gestirn der.H
kBerntmst einflechten, und uns suchen ein-)
CzudrinKen ins Gemüth» I: Bphm saget,)
Ader Satan wollte gern im Herzen Gottes?
dwohnen, und ein Centrum darin auf- |
!Wichen, welches er außer den Menschen?
Wicht rentiren karr» Dieses sind eben die?
^MKlichen Argheiten, da Satan de» Kin-?
j dem Gottes im eigenen Willen emdrm-I
^ und will der Sohn Gottes fein (mchr)
Wr ........................... ...........
> 37 «§ **f*y»fc**y
Schlanzes) welches der demütige leidende'
^Jesus in ans ist, welcher sich göttlicher v
E Gestallt geäußert, und sich deren in unsZ
sausziehet. Davon wir im Glauben auch?
r Christi Sinn bekonien, und uns auch des^
k.Kinder - Rechts begeben/ und Knechts-
LGestallt annehmen. Zn dieser kan uns^
^der Satan nicht fisten. Nun kan Eim
^Lieben begreifen, daß das eigene Wollene
^und Verlangen, zu wißen, ob man ein
s Kittd Gpttes sey aus dem Argen komet,
^welchen man (ipso actu) gleich verfluchen^
f nutg, and nichts begehren zu wißen, alsZ
Jesum den Gekreutzigten, und uns im ~
Mlllen 7 Sinn und Begierde in Seinen.
^Tpd einwerfen, worin unsere Seligkeit f
•ist/ dg uns aus dem Tod das ewige Lebens
Musgrünet, gantz lebendig im Herzen; J
§ verwesen. Dieses ist das Gewächs des
? neuen Menschen. Nichts kan ihn zer-
brechen. Er gehet durch Hölle und Tod,
l ohne daß ihn Gottes Zorn halten kan. Z
Wie Holle selber muß ihm zum Himmel-
swerden. Also ist keine Verdamniß mehrK
k in uns, die in Christo sind. Das ist des)-
§neuey Menschen Lebens-Anzündung, da-r?
^raus das Weben des Geistes entstehet. «
! Die Hofnung ist die erste Faßung des
-Willens, daraus der Glaube sich anzün-Z
det, welcher das Leben der Hofnung ist; ^
aus dem zuversichtlichen Glauben gehetI
' gif
fdie Liebe am, welche uns alles Leiden unvi
^Pein versüßet, daß wir auch gar, nach
^Gottes Willen, die höllische Pein gern
^wollen leiden; und heißet; die Liebe ist star--)
Acker als Hülle und Tod, und viele Waßer)
Amügen sie nicht auslöschen, ett: Diese ist)
A(im Kampf mit Gott) stärcker als Gott, '
!idaß Er sich unserm Glauben überwunden^
fgeben muß. In Christi Tod wird unsere
^Tod (als unsere an Gott erstorbene Le-'
^bens-Eßemien) einpfropfet, und damit-
f stehen wir, nach unsern Eigenschaften -es>
fTvdes, in Cbrisw. Und gleich unser Tod^
fein ewig Abscheiden und Verbleichen am)
A Leben Gottes war, also ist er uns nun in)
A Christo, ein Absterben vom Geist der )
AWelt und Satan worden, und eine Ur-)
A fache zum ewigen Leben, in welchem wm
^wieder in Gott kvmen. Es restiret nunr
^nichts, als heilige Hände in den Gebetem
^aufheben zu Gott, auf daß man diese Gna»
ede umfaßen, und zu sich nehmen möge, f
i^Ew Lieben werfe seine todte Unempfind-A
fltchkeit des Gemüths auch in Cyristt Tod^
li ein, so wird Jesus darin, als in Seinem^
A Grabe ruhen, und ausm Tode wieder auf)
A erstehen zum Leben. Wir liegen auch^
ATag und Nacht vor Gott mit unsern Ge-§
Abeten, und flehen Ihn im Glauben an,
chaß Seine Liebe seinen Zorn, in derWelt^
entbrandt, löschen wolle, und dem Ver-
derben in der Christenheit steuren. %
t O Vater, laß Gnade vor Recht ergehen!)
^fus Ew Lieben Sehnen-Wunsch und!§
Verlangen des Herzens, wird sich %
^endlich der Glaube gebahren und anzün-)
Men; wenn dieser entfuncket, kan er sich )>
tmit der himlischen Gleichheit aus allem)
kDinge gebahren, und Berge der Schwe-)
brigkeit ins Meer stürtzen, welche zuvor %
Erricht aufzugehen waren, nun aber vermö-D
Men wir alles durch Den, der uns mächtig^
^machet. Es ist allbereits der Glaube,e
^daß Ew Lieben in das Nichts der Creature
^kommet, und Gott mir euch machen laßet^
kwas Er will, welches die neue Schöpfung)
ittt uns ist, da Gott aus dem Nichts ein)
kEtwas zu Seinem Lobe machet. Durch)
kden Glauben wird auch die Wurtzel der')
Münden in der Seele weggenommen, da)
Mas finstere Ens der Sünden, welches im^
>Feuer des Zorns Gottes Blut-roth wird,)
^Schnee-weiß im Lichte wird, daß ein Neu)
Mebohrner nicht mehr kan sündigen, so fo«4
l?ge der Glaube im Willen ist, welcher eine)
^scheidende und reinigende Kraft Gottes,)
kder sich von der Finsterniß gleich scheidet,)
kund nichts Böses ins Gemüth einlaßet. f.
Mott wolle Ew Lieben den H: Geist geben,4
kund Hertz Wollen und Gemüth heiligen. K
^^7>ie Kräfte sind gebohren, und liegen )
im Willen, wollen aber aufgeweckete
^werden; welches geschiehet wenn man sich)
fim Geist damit beweget, und heilige Hän-)
sde ohne Zorn und Zweifel aufhebet, auch)
bis aufs Blut wieder die Sünde im
(Fleisch ringet, und ehe sterben als sündig
(gen wolle. Durch dieses werdet ihr den'
(Glaubens-Funcken aus der Aschen an ein^
(Brennen kriegen, und eure erkaltete er- '
(storbene Eßennen Geistes-Gemüths unb'
(Seelen an ein Brennen bekomen: so un-^
€fer rechtes Leben ist; welches sich nach sei-^
(ner Mutter der himlischen Leiblichkeit ^
(rmd Wesenheit sehnet, wie Jesus saget: $
(wer mein Fleisch und Blut ißet und tnn-r
(cker, der hat das ewige Leben; und hinge-'
Egen: wenn ihr nicht eßet das Fleisch des'«
(Menschen-Sohns und trincket sein Blut,^
(so habt ihr gar kein Leben in euch Joh: 6.;
(Dieses ist das Abendmahl-Halten mit
(JESU in den Gebeten. Aus welches
^Speise man dann auch himlische Frucht^
^würcket, und ein fruchtbarer Zweig arm
(Lebens-banm Jesu wird, die unsern SafK
(m aridere Mitzweige wiederum einführen/
(und unser Vachlein der Kraft fließen
(laßen, beides im Geist und mit der Federt
(oder Mund - einander das Werck leicht*
(machen, und auch mit Worten Hertz und^
(Muth einsprechen, u: nie schwach werden.^
((Äott gebe euch seinen Geist, daß ihr aus,
der Kindheit kommet, und eures eige-§
l,nen Willens mächtig werdet, denselben^,
^uach Christo gantz zu beugen. Ihr führet^
(zwar das Geheimniß der Gottseligkeit, $
(aus Joh: 15. mit dem Weinstock uud Re-^
(ben sehr wohl an; wenn ihr aber in denI
(Geist konimet, werdet ihr finden, daß dieI
fv*—***♦ 41
^Gläubigen also in nnander gefuget in f
{Christo stehen, und einer dem andern die)
sKrafte nuttheiier, und gantz nicht* der )
tCreatur eigen Thun ist, ob sie wohl die)
(Würckung des Hr Geistes in sich empfin-)
< det, Welcher ein Geist in allen ist, und)
snicht kan gethettet werden; ein jeder aber)
i hat das Maaß, nachdem es ihm Gott zu-)
xgemeßen. Soll nun der Weinstock sei-!?
mm Saft aus sich geben, so müßen die )
Mcben denselben an sich ziehen; undwenN)
{sie alle denselben wollen empsahen, müßen)
E ste genau in einander gefuget sein und an »
feinander halten, welches vom Willen zu)
^verstehen ist, aller Wille ein einiger Wil-A
s le in Christo. Wenns also ist, machet)
■turnn einander die Arbeit leicht und nicht)
^schwer; wo nicht, laufen sie wieder einan-)
>der an. Satans Meisterstück ist, Zwie-)
^tracht unter Brüdern anzurichten; wenn-?
} man aber weiß, daß man unter einander)
^Glieder ist, da eins ohne das andere nicht)
. \ bestehen satt, so fallet alle Selbheit weg,)
fund kan der Satan in dle göttliche Ord-)
<nnuZ nicht eindrangen. Der Glieder am)
( gnibt, oder Reben ant Weinstock, ist Vie-I
tleclei, ein jedes hat seine eigene Verrich-)
itmlg zum gemelnen Nutzen; eines ist in-)
^wendiger, das andere auswendiger, und)
kft unter allen eine liebliche Harmonie )
(und Simpathie. Eines will dem andern)
i wohl, und erhebet sich nicht über das an-E
fdeie; wenn sich die Gestallten des Lebens^
in den Gliedern aber erheben, alsdann ist)
^Kranckheit und der Tod zu erwarten. §
/Darm» muß man dem Satan wiederste-)
Pe« im Glauben, und lieber sterben wol-)
Llen, als einen wiedrigen zornigen Ge- )
f!dancken von seinen Bruder in sich ein- )
Platzen. Die bösen Zorn-Gedancken sind^
Meister, die ausm Abgrunde aufsteigen,)
L gegen welche man so lange streiten muß,H
Lbis sie zu untergebracht werden, daß man)
M mit einem Gedancken legen kan. An-a
Ifangs muß man sie nach Christi Kriegs-)
xweise schelten und ihnen fluchen, bis sie ge-)
Aschwachet sich so fort beugen zum Schem-)
Lmel unserer Füße in Christo. Das heißet)
Cbic Gewalt, zu treten auf Schlangen und)
k Scorpionen, und auf alle Macht des )
S Feindes, daß uns gar nichts beschädige. )
habt euch in derJdea der demütigen)
Liebe gefaßet, womit ihr gar recht )
^daran seid, weil ohne dieselbe alles ein '
-flüchtig Wesen ist, so selbst verflieget, und'
^der Mensch nie zur Erkantniß sein selbst^
komt; diese JESU-Liebe aber, sodemü-!
'tig als Sie ist, so keusch ist Sie auch. s
^Weil die Liebe in Gott stehet, und aus!
^Gottes Licht siehet, so ärgert sie sich an^
^Niemand, sondern siehet durch den Geists
cher Welt hindurch, wodurch sie von Her-!
-rtzttl einfaltig bleibet, und die Menschen -
Aals Menschen anstehet, und keine Seckte-
^kennet, welche ein Jeder im Tode hier )
Maßen muß; wobei man von Herzen alle^.
Fladdrrei haßet, und sich mit keinen flüch-^
f Ligen fremden Geist vermengen kan» ;
(Ihr habt, Gott Lob, Brüder mit welchen^
(ihr euch in einem Geist in Christo faßen^
s könnet, welches eine große Wohlthat vor^
Mott ist; in diesen starcket euren Geist-?
§so werdet ihr allen Sekten fremd werden»
nmfc euch hon der Welt nicht mehr Feßeln^
^anlegen laßen. Wir haben einen andern^
'Feind, wieder welchen wir stets zu Felde'
hlicgen müßen, als nehmlich, den Zorn
Mottes in der Natur, welcher dem Reichs
^der Liebe Jesu wiederstehet, wo es scharfes
Begegnungen hat, da man bei der Liebes
stehe« muß, und dem Zorn nicht einen ,
§Fuß weichen darf, äst kostete es auch Leib.
§.und Leben-Seel und Geist» Es wird;
^den ernsten Streitern, die bis ans Ende;
^ber Christo halten, aber eine gar herrliche *
'Crone aufgesetzet, womit die Seele alhie>
bereits in dem irdischen Tabernackel geeh-^x
[t ret wird; ob sie sich wohl der gar großen'
^Wohlthat nicht in Eigenheit gnnimt, son<
idern Christo dieses Sieges-Zeichen also-^
Ubalde in Demuth übergiebet» !
f$W Ew Lieben Schreiben ersehe, daß ^
l ^ ihr noch voller Klagen über euch selb--
id, und mit der Liebe den Zorn noch-
\ nicht überwinden könnet« Alhier dienete
swohl ein rechter Unterscheid gemacht zu-
»werden, was der Zorn ist, womit Kinder'
s Gottes zu streiten haben, und solcher, wo-Z
xmit ein Mensch sich würget in der Natur,j
44
ß und gegen andere Neben-Menschen damit^
^loß brennet. Der erste ist eine finsteres
xMacht im Abgrund der Seelen - eine 3
^Feindschaft Mieder Gott, wogegen man^
CAttt den Gebeten zu Felde ziehet, und mit^
Hem Glauben Christum ergreifet und an-,
.ziehet, auf daß wir in Ihm erfunden wer-»
-.den; das heißet, Mit der Liebe gegen km
AZorn streiten,denn da stehet Christus mtk
jr ber Satan gegen einander in der Seelen?
-.und der starckste niMt den schwacher« ge?
^fangen. An Christo fehlets nun nimer?
Mehr, wenn wir Ihm nur unsere Starcke^
^und Macht, welches der Glaube ist, stets>
Leinergeben und fleißig beten, da wird es§
Laicht fehlen, wir erhalten in Christo einem
Wieg nach den andern; darum ist hier keim
L Klagen mehr bei dem Menschen, der dm
Ahat Christum. Klager sind gemeinigliche
^Fäülentzer, dre nicht fleißig beten; außer?
^was Anfänger und zarte Kinder sind, die^
^keines Feuers gewohnt. Sie gewöhnend
^aber in kürzen, durch die Kraft des Glau?
llwns im Herzen, welcher durch alles Feuer'
Durchgehet; da ihm dann die größeste gött!
gliche Süßigkeit mitten im Feuer im Her-^
M gebohren wird, welche das Hertz so >
rstarck machet, daß es um dieser Liebe wil-?
llen gern tausend Todte sterben will-ja'?
^auch das höllische Feuer nicht fürchtet. ?
^Dcts ist dasLeben aus Gott, welches ewig?
^wüßtet. Die andere Art des Zorns)
m eiüt VMorbenheit in der Natur, wo)
sich der Mensch selber Gewalt anthun kan,«
r und heißet der alte Mensch, welchen mattZ
f ausziehet mit seinen Wercken, oder wie)
Die Schrift am andern Ort saget: Leget)
Lab von euch, Zorn - Grim - Boßheit und)
Dergleichen. Dieses kan man in Christo)
l einander nicht lehren, weil dieses unter )
t Mosts ZuchtMeister-amt gehöret, welches)
\in Christo aufhöret; da der Mensch ihm«
^selber ein Gesetz sein muß, dem alten Men«
sschen seinen bösen Willen mit Gewalt %
Drechen- und ihm ein Kleid der Schaam-)
l Hastigkeit änziehen, däß er aus Schande)
L( Schaam) vor den Augen der Kindern )
L Gottes seine böse Affecten einhalten, und)
Dein züchtig und demütig gebühren muß; )
Das heißet dann, durch Furcht aus dem)
DZorn) Feuer gerückt, und seelig gemacht)
^werden Ep: Juda, 2z. Wir üben aber«
Miemit nicht das Amt eines Zuchtmeisters«
r über Ew Lieben, als schon gedacht habe,«
Ddas mäN auch bei uns nicht suchen Muß)«
Mildern geben euch nur dett Strick und )
LStäb in die Hand, womit ihr euer Thier)
L anbindett und zäumen könnet; nachdem)
Les Mit aller Güte und Erbarmen bißher,)
Durch die große Liebe aus Jesu regieret)
t worden, worzu wir unsere Hand gelehnet,)
Dittd allezeit durch das Thier hindurch ge-)
r sehen, eurem Geist im Gemüth aufzuhel-«
Den; dabei wirs diesmahl laßen, und er-H
Märten, wie ihr euch nun selber regieret,«
Da Man sehen wird, was Geist in euch ist.)
[svf ->es Glaubens erste Wurckung pnd Tu-
gend ist, sich selben überwinden» da
Lsich der autzerr Geist GOTT zu aller
^Arbeit und Leiden übergiebet, ja selbst sich
^in Demuth unwürdig achtet, Christi Joch
M tragen^ Da ist kein Murren; man
M in diesem der Verachteste undUnwehr-
Itcfte in aller Augen, ein Feg - Opfer im
F Hause unter unsern Hauß-Genoßen, da
Wir gar nicht getragen werden, sondern
'wir mäßen die Schwachen tragen, und zu
chem Ende alle eigene Last von uns wer-
den. Dieses wird nun scharf gesuchet,
.ireber Bruder, weil Gott keine thörichte
.Kinder mehr haben will, sondern arbeit-
same Knechte in seinem Acker und Wein-
^berg, welche im Schweiß des Gemüths
-süße Früebte des Geistes würcken-ist
^allerlei Gütigkeit-Freundlichkeit-Sanft-
^muth-Glaube-Lrebe-Friede und Freude;
«so wir im Geiste leben, so läßet uns auch
Hm Geiste wandeln, coneludiret der be-
wahrte Apostel. Diesen Geist, lieber
^Bruder, verlangen wir nun auch in un-
sern brieflichen Umgang mit euren Geist;
kihr verstehet unsers Geistes Sinn hoffent-.
Illch, welcher gantz nicht auf auswendige '
; Freundlichkeit, sviidekn aufs Hertz siehet.
Weßcn das Hertz voll ist, gehet der Mund
< dann über.
ihr euch mit Freuden zum Dienst,
^ der Brüder gebrauchen läßet, ist gut/
LGott wolle es euch heiligen und segnen/
' - ..........- " '
>
i-
- welcher einen Trunck kalten Waßers dis-^
sfals nicht unbergolten zu laßen verheißen^
fhat. Hütet euch nur, daß ihr euch in,
k nichts bespiegelt; dem Demütigen giebt<
fGott Gnade um Gnade. Er gebe euch)
( den Hr Geist, welcher nun im Glaubens
fbrenet, dahero dieser ein Feuer in Gottes)
§Hand ist, und ein Saltz, womit Er die im)
Mode liegende Wesenheit anzündet, und'!
Avon der Finsterniß relniget,daß aus dum-)
Amen auswendigen, inwendige geistliche )
- Menschen werden, welche Feuer und Saltz)
^beider himlischen Tincturen in sich haben,)
( Marc- 9,49-50. womit sie Gott ein an-)
Lgenehmes Opfer sind, welches Er gerne)
(ißet, und Sein Hertz darob aufschließet,)
sdaß wir bittende empfangen, was wir im)
§ Nahmen JESU begehren. Darum)
^nehmet die GnadeGottes nun wahr, weil)
Jhtm gerade der Tag des Heils ist, da die)
xGnaden-Sonne am hellen Tage scheinet.)
f Zündet euren Geist damit an, so werdet)
fwr bon einerFestigkeit zur andern körnen,)
furch Kräfte an eure Seele anziehen. - )
fl>hr werdet nun auch, lieben Brüder,)
durchs Feuer gehen müßen, da ihr )
Adann aus dem Schatten .zum Wesen körn)
Men werdet, Gott zu können dienen m)
Abeiligkeit und Gerechtigkeit, die Ihm ge-A
fällig )st, all euer Lebenlang. Haltet)
nur an der Demuth des Geistes, so wirds)
-Gott an keiner Gnade ermangeln laßen,)
^und Er wird mit euch sein in allemieurenA
>
Thun undLaßen, es sei ein Ding so ein^>
Mtig als es wolle. In diesem spiegelt'
Mch die ewige Weißbeit, und bildet sich in^
I alles mit ein, und machet uns aus einfal-I
^tigen Kindern die ohne Arg sind, zu Got<
gelehrten, wodurch wir, von dem Ar-,
^gen in der Vernunft gerettet, alles prü-.'
^fen können, was aus Gott ist oder nicht. Ä
Dieses Feuer des Glaubens-Anzündung^
'ist Satans Tod, und so lange es im Men-^k
^schen-ist, wird Satan nicht hinein riechen.'j
^Jsts einmahl recht am Brennen, so darfst
Lnicht vom neuen angezündet oder aufge-Z
L schlagen werden, sondern ist Tinetur derI
kSeelen, welche nie verlischet, und wird Z
^endlichein Auge mrd Gegenbild der ewi-^
xgenWeißheit, welches in allenFeuern der)
^Anfechtung vom Satan bestehet, und im-H
^merdar klarer wird. Dieses Auge der^
^göttlichen Offenbahrung durch diese 7 r
z?Jahre, hat Gott würcklich geformet und^
^geschloßen, in welchem nun alle diese
kWunder liegen, und zu Gottes Herrlich-
keit ewig darstehen, darin wir uns ewig'
Erfreuen werden, sehende, was Gott mit^
Ins nichtigen Würmern in dieser Zeit ge-^
than hat. Ein jeder, der unter uns>
LCHristo angehöret, * muß durch dieses
^Wunder-auge als seiner Gebahr-mutter»
Igchm; damit ziehet er alle Gnaden-krafte^
Kdie darimüegen wesendlich an, daß sie ein-^
Igebohren sind, und himlisch Wesen, so
Uewig bleibet. Daran, werdet ihr erken
reW aus-was Grund wir reden, und euch '
iNj einem Glauben, (inChnsto) so dieses^
Auge genandt wird, mit uns unter einan-,
cher, zu einem Leibe bauen, da wir unter,
^einander ein Wesen, und auch ein Geists
-und Leben in Christo sein werden, und
kschon sind.
Micht außer euch; wie im hebräischen TexM
Wehet, da es heißet: ist nicht mein HelferA
Dn mir! Ew Lieben laße Ihn nicht ausK
Ldem Gemüth,. ER wird gewis kommen)
Dund helfen, nur mit Gedult in der Ge-?"
tzlaßenheit und Übergebung des Willens^
LSetner geharret. Jndeßen wird die^
Anfechtung das Angst-Rad im Willen
^treiben, bis Cw Lieben das Feuer in der °
<Seelen recht aufgeschlagen, welches den^
Geist unsers Gebets anzünden muß,Voll)
er zu Gott ins Licht aufsteigen» Wenn')
'es Einmahl am Brennen ist, verlöcbets ')
nimermehr, und ist unser Seelen-Leben)
^auLCHristo; kan auch vielmehr ausstehen)
.alsMfangs. Es ist aber gut, daß es)
Gunter dem äußern Joch aufgeblasen wer-)
che, so reiniget- sich das Hertz von dem )
Melt-Geist im Grunde; welches hernach)
nvenn man zur Ruhe komt, schwerer zuge-!
chet, und ein Mysterium wird, weil Spi-j
ritusMundi sich da vergestalltet, daß erj
schwerlich mehr M erkennen ist, und sichi
^in alle geistliche Uebung mit einmischet,1
s
x aberzlauter Selbheit und Eigenheit -er i
| Natur ist, so einen Philosophum oder
i eigensinnigen Claußner, aber * keinen
K Christen und Glaubens-Mann machet,'
Kder von aller Natur und Selbheit frei;
^ist. Gott gebe euch Semen heiligen;
* und guten Geist!
JESU ist lauter Liebe. Ein Ge-
* <0 dancke der nicht Liebe lst, verdirbet
Kden Lelb Jesu der himlischen Tinctur.
^ Alles (saget Herr Gichtel) muß durchs I
^Zorn-Feuer probiret und bewahret wer-§
^den, in welchen nichts bestehen kan als dwA
il.Liebe, und diese ist Jesus im Vater, undZ
(auch in uns, hochgelobter Gott in alle Z
i Ewigkeit! item: Alle Völcker beken-I
(nen einen Gott, wißen aber nicht, daß E
^derselbeGott dre Liebe in Christo Jesu ist,A
§i(in welchem der Zorn ewig transmutiret'
z>in ein Wesen und Begierde) und daß wir*
Uneben diesem Gotte in Christo keine an-Z
^dere Götter haben sollen. Und, setzet der^
s theure Streiter hinzu, das ist die süße ;
^Hochzeit unserer Sophia, daß Liebe undZ
LZorn ewig in einem Wesen und Begierde,
uns stehen, so ist kein Streit mehr iNr
idem Einen, und die Ruhe Gottes gehet
in dem Menschen an.
O Liebe, bereite uns und helfe uns!
O komme bald, Herr JESU!
- Amen - Amen -