©Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 208
ÜBER
FRAUENNAMEN AUS BLUMEN
VORGELESEN IN DER AKADEMIE
AM 12. FEBR. 1852
VON JACOB GRIMM.
BERLIN
IN DER FERD. DÜMMLERSCHEN VERLAGSBUCHHANDLUNG
1852.
AKADEMISCHE BUCHDRUCKEREI.
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 208
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perficere, atque omnes ceteras partes effectus ner-
vorum pati, hac re nihil est demonstratum, nisi
animam organismo cerebri validam et efficacem
esse, nec autem eo affirmatum est, in cerebro so-
lum illius sedem esse.
Negari non potest, animam in organo tantum
certae structnrae agere et affectus accipere posse,
igeheiub et tarnen fortasse magis in organismo dispersam
esse. Nonnullas igitur hoc loco res proferre volu-
mus, qnae animam, etiamsi in cerebro solo efli-
cacem, tarnen non plane eo circumscriptam esse
declarent. Hae vero res sufficiant:
1) animalia humiliora, ut planaria, polypi,
vermes, dividi possunt et polypi quidem et ver-
mes se ipsos generant partitione corporis. Haec
sane animalia animata sunt eo significatu, quo
iedenhei suPei‘i°ra animalia dici non possunt; quaeque ta-
h bedinj men Pars seParata suam ipsius voluntatem habet
nebenein ac singuläres cupiditates, et cum sentiri non pos-
auszunel sit sine conscientia et animadversione, documen-
tum nobis existit, principium psychicum horum
Dieselbe pflanze trägt in sich männliche animalium humiliorum una cum materia partiri
pistill, das einzelne thier hingegen wurde nur t posse.
überwiesen, und jener volle, ungetheilte besitz; 2) Principium psychicum, ut vitae principium,
natur, diese Spaltung und halbheit zur unruheu, in superioribus et supremis animalibus atque in
man hat an einigen schalthieren wahrgenommei . v n n , A . r
P # ö ipso nomine linito modo partiri potest. Animalia
umgekehrt erzeigt an gewissen pflanzen, wie d<______, __ö^ ___________
schlecht, jene schalthiere, am gestade des meers klebend und verschlammt
nehmen etwas an von der Unbeweglichkeit und gebundenheit der pflanzen.
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Plantae solae elemenla anorganica in organicorum
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rnalia sine plantis fuere, nec unquam esse possunt.
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essisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 208
superiora et homines nulla quidem nova animata
individua gignunt partitione sui ipsorum, sed se-
mine viri et germine mulieris parato. Unde se-
quitur, germen mulieris et semen viri omnia con-
tinere, quae opus sint ad principium vitae indivi-
duale et functiones psychicas edenda. Quibus ex
rebus intelligitur, principium psychicum, si res
talis est, non cerebro tantum, verum etiam, etsi
occultum, his partibus, quae a cerebro valde remo-
tae ab.universo separari possunt, contineri. Cum
igitur existentia animi non pendeat ex integro
cerebri statu, nulla quoque mutatio status cerebri
animam ipsam mutare, sed ad morbosas tantum
actiones cogere potest.
Quod denique spectat ad principium vitae, vi-
demus, quod quoque totius embryi creatio ante
animi actionem perfectam comprobat, animi actio-
nem principio vitae non simul valente in corpore
animali fieri non posse, quia vitae principium or-
ganismum cerebri ad animi actionem necessarium
apparat atque conservat.
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äufsere gewalt, auf die gefahr ihres Verderbens, von da entfernt werden.
Ihr leben ist demnach gehemmter und eingeschränkter als das der
thiere, mit welchen ihnen sonst eine bedeutsame, sie beide von den elemen-
ten unterscheidende eigenschaft gemein ist. diese nemlich entspringen zwar
und wachsen, können aber sich nicht forterzengen, d. h. ihres gleichen aus
sich hervorbringen, wie pflanzen und thiere thun. Dennoch tritt auch in
solcher zeugungskraft wieder eine dem wesen der pflanze und des thiers
überhaupt entsprechende hauptverschiedenheit ein. Jedwede hervorbrin-
gung des neuen und gleichen findet sich bedingt durch das vermählen zweier
geschlechter, die nur an den pflanzen nebeneinander, an den thieren geson-
dert erscheinen. was von dieser regel auszunehmen ist dient sie desto mehr
zu bestätigen.
Dieselbe pflanze trägt in sich männliche Staubfäden und ein weibliches
pistill, das einzelne thier hingegen wurde nur einem der beiden geschlechter
überwiesen, und jener volle, ungetheilte besitz stimmt zur ruhe der pflanzen-
natur, diese Spaltung und halbheit zur unruhe und regsamkeit der thierischen.
man hat an einigen schalthieren wahrgenommen, dafs sie mannweiblich sind,
umgekehrt erzeigt an gewissen pflanzen, wie den feigen, sich getrenntes ge-
schlecht. jene schalthiere, am gestade des meers klebend und verschlammt
nehmen etwas an von der Unbeweglichkeit und gebundenheit der pflanzen.
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Nunquam plantae sine animalibus, nunquam ani-
I wialia sine plantis fuere, nec unquam esse possunt.
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simiiis est arbori, ex qua gemma desumta est. In plantis
ex gemma educatis arctissima duorum variorum germinum
conjunctio ad arborem procreandam minime est neces-
saria, igiturque oculatione, copulatione, insitione hortu-
lanus semper speciem, quam cupit habere, immutatam
naneiscitur. "
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Meistentheils aber ist die pflanze ein zwitter und schon ihrem eignen
keim dieses doppelgeschlecht eingeprägt, es besteht also aller scheinbaren
ähnlichkeit ungeachtet eine grofse Verschiedenartigkeit des Samenkorns von
denn das einzelne ei enthält schon in sich die ausschliefsende
in jedem Samenkorn dagegen
mit einem einzigen körn vervielfacht
die pflanze sich ins unendliche, während das aus dem ei geschloffene vöglein
nichts ausrichten könnte und seine art untergehen lassen müste , träte ihm
^ t nicht ein aus andern» ei hervorgegangenes wesen seines gleichen, aber ver-
^ üiA' U’/w. «f f» schieden geschlechtet an die seite. die thiere suchen einander und gesellen
bestimmung eines männchens oder Weibchens,
ist beiderlei geschlecht
festgesetzt.
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Vom unvollkommnen vorschreitend zum vollkommneren scheint die
schaffende natur zuerst leblose, ungeschlechtige elemente, aller Stoffe grund-
lage zu bilden, dann in breit wachsender pflanzenwelt den einzelnen arten
durch in ihnen gestaltete geschlechtsorgane unendliche selbstzeugung zu ver-
leihen , endlich aber den thieren in äufserer absonderung des geschlechts
gröfsere willkür der bewegung und handlung zu gewähren. Der von innen
wie aufsen harte stein ist ohne regung, und lebloses nennen wir steintodt; in
der pflanze steigen kühle säfte auf und nieder, aber sie kann sich nicht nach
aufsen eigenmächtig rühren, bleibt ohne athemzug, ohne äuge und ohr, denn
wozu sollte sie sehen und hören? für das vom boden freie thier ist sein gang
das hauptkennzeichen, die reibung des gehens scheint wärme und ent-
OuJ (Zu ^ °"i) ^i^^^g faltung der sinne zu bedingen ; das thier mufs eine speise suchen, dem freunde
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Diesem niedern stand, dieser Willenlosigkeit der pflanzen im vergleich
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thiere ihre höhere Stellung einnehmen, wie die allmacht und güte der natur
in jede ihrer zahllosen stufen einen reiz gelegt zu haben scheint, dessen die
folgende beim empfang gröfserer gäbe oft wieder verlustig geht.
An den blumen zieht uns aufser der Schönheit ihrer schlanken, schnell
aufschiefsenden gestalt auch die entfaltung der reinsten färbe und des süfse-
sten duftes an.
Worin das wesen der färbe und des geruchs gelegen sei, ist uns zwar
ein volles räthsel und wird wahrscheinlich noch lange zeit die aufgabe wrissen-
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schaftlicher entdeckungen bleiben, denn die optik legt uns nur erscheinun-
gen und gesetze des farbenspiels aus, ohne sagen zu können, was die färbe
selbst herge^ worin sie sieh gründe, es müssen noch unmefsbare, den
t/AvJko- *ten sejn’ an we^‘ken das licht die färbe,
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der rolhen lichlftral eignet; ein stof, den
•reichen, der aber die färbe bilden hilft
us dem wir auf leinwand blau oder roth
?rschlossensten Samenkorn aber ruht der
seiner färbe und seines geruchs hervor
ates und derluft, allein ihre besonderheit
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das, dafs die reinheit, ja möglichkeit der
> der pflanzen wesentlich Zusammenhänge
i essen und zu verdauen, d. h. ausgesogne
oben nach unten abzusondern, ihrenahrung
wurzel, man könnte sagen lebendig in sie
d bäum bedeutsam im sanskrit padapä, mit
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agenblick ihrer keuschen Vermählung und
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aus der pflanzenweit, in blumenwölbungen sammelt und holt die methtrin- nmac>t)ijU>ct
tende biene ihren honigseim ; von den pflanzen werden alle würze, weine "r
un(j geistige essenzen bereitet und ohne die ausnehmende, ungetrübte rein- ^trtvUitde
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^muste was an bäumen, kräutern, blumen zunächst ins äuge fällt den kind-
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seine eignen Verhältnisse auf die jener stummen, zarten wesen übertrug oder
umgekehrt ihre wahrgenommene eigenthümlichkeit auf erscheinungen
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in jede ihrer zahllosen stufen einen reiz gelegt zu haben scheint, dessen die
folgende beim empfang gröfserer gäbe oft wieder verlustig geht.
An den blumen zieht uns aufser der Schönheit ihrer schlanken, schnell
aufschiefsenden gestalt auch die entfaltung der reinsten färbe und des süfse-
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schaftlicher entdeckungen bleiben, denn die optik legt uns nur erscheinun-
gen und geselze des farbenspiels aus, ohne sagen zu können, was die färbe
selbst hergebe, worin sie sich gründe, es müssen noch unmefsbare, den
gegenständen beiwohnende eigenheiten sein, an welchen das licht die färbe,
die luft den duft erscheinen lassen, ich habe nichts dawider, dies auch so
auszudrücken: in den gegenständen mufs ein äufserst feiner stof enthalten
sein, der sie z. b. für den blauen oder rothen lichtftral eignet; ein stof, den
unsre Wahrnehmungen gar nicht erreichen, der aber die färbe bilden hilft
und mit in den pinsel übergeht, aus dem wir auf leinwand blau oder roth
tragen, schon in dem engsten, verschlossensten Samenkorn aber ruht der
trieb, aus dem sich die eigenheit seiner färbe und seines geruchs hervor
thun werden, sie bedürfen dann lichtes und der luft, allein ihre besonderheit
mufs in ihnen selbst gegründet und bedingt sein.
Mutmafsen dürfen wTir auch das, dafs die reinheit, ja möglichkeit der
färbe, des geruchs und geschmacks der pflanzen wesentlich Zusammenhänge
damit, dafs sie sich nähren ohne zu essen und zu verdauen, d. h. ausgesogne
und verwesendenahrungstheile von oben nach untenabzusondern. ihrenahrung
dringt schon aus der erde durch die Wurzel, man könnte sagen lebendig in sie
aufwärts, darum heifsen pflanze und bäum bedeutsam im sanskrit padapä, mit
dem fufse trinkend, erst nach vollendeter blüte erfolgt ein ableben und wel-
ken der pflanze , und gerade im augenblick ihrer keuschen Vermählung und
fortzeugung hat sich im kelch der blume höchster glanz der färbe und fülle
des wolgeruchs dargegeben.
Alle köstlichen gerüche und geschmäcke entströmen und stammen
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kende biene ihren honigseim ; von den pflanzen werden alle würze, weine ^
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seine eignen Verhältnisse auf die jener stummen, zarten wesen übertrug oder
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menschenlebens und der thierweit anzuwenden trachtete. Nicht nur werden
pflanzen als aus thieren und menschen entsprungen angesehen, sondern um-
gekehrt auch gleichsam für die niedere stufe gehalten, auf welcher hernach
ein höheres menschenleben sich entfaltete, der vergossene blutstropfe fällt
zur erde nieder und eine blume entspriefst, um einen verfolgten menschen
schliefst sich die bergende rinde eines baums und der menschliche schmerz
wird in der stillen pflanze beschwichtigt; umgekehrt aber entbindet sich auch
die blumenknospe oder des baumes hülle wird gelöst, und vögel entfliegen,
zurückverwandelte menschen gehen daraus hervor. Wenn zahllose Verwand-
lungen und Umsetzungen aus einer gestalt in die andre die phantasie aller
Völker beschäftigten und geheime Verhältnisse der pflanzennatur zu der thier-
weit knüpften ; so kann man sich vorstellen, dafs die daraus entsprungnen,
weit verbreiteten mythen auch auf die spräche einen tiefen eindruck hinter-
lassen musten, und die Sprachforschung wird aus diesem quell eine menge
der anziehendsten wortdeutungen schöpfen dürfen, erklärungen, die sich
dem wahren und wirklichen naturverhalt nur verstolnen blicks nähern, ihm
zuweilen überraschend begegnen, meist aber ihre ganz eignen wege ein-
schlagen.
Beispielsweise und bevor ich weiter schreite, mögen aus der reichsten
fülle nur ein paar solcher Wörter ausgehoben werden, um anschaulich zu
machen, in welchem sinne und mit welchen mittein der sprachgeist seine
ausdrücke wählt.
Eine frische, in ihrer einfachheit unübertrefliche bezeichnung ist es,
wenn wir sagen, die blume geht auf, d. i. steigt in die höhe und eröfnet sich,
denn unsere partikel auf, goth. iup stellt sich unmittelbar zu dem particip
offen apertus, wofür sich ein goth. upns mutmafsen läfst, obgleich alle übri-
gen äufserungen dieses verbums längst aufser gebrauch gerathen sind, solch
ein aufgehen legen wir aber der pflanze zweimal bei, anfangs wenn ihr keim
dieerde durchdringend erscheint, hernach wenn ihre schwellende knospe auf-
bricht und eine blume erschliefst. aber auch sonne und tag gehn uns auf,
wir lassen schön mit dem selben worte die blume wie das licht des himmels Wi
vortreten, was noch andere beziehungen kund geben, der tag bricht an heifst ^
auch der tag spriefst, lett. deena plaukst und plaukt findet sich in gleicher '
weise von tag und von der blume gebraucht, nicht anders nun dringt und
steigt die blüte wie der tag, der morgen bricht an oder bricht auf, die sonne
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ni£>, ahd. irran, altn. dagr rann, manat dies ab Oriente, da gleich unsern rin-
nen und fliefsen auch lat. manare vom steigenden tag gilt, diu sunne ist üz
gerunnen heifst es und diu bluome ist üz gerunnen, üz gesprungen (!). eine
der zartesten blumen, die maiblume mit duftenden glöcklein führt verschie-
dentlich den namen springauf. Doch gleich einfache ausdrücke für blume
und erblühen bietet auch das sanskrit. utpala, wörtlich die aufgehende, be-
zeichnet blume überhaupt, hernach eine der beliebtesten und heiligsten, den
lotus, von pal ire, ut sursum. utphulla bedeutet expansus, apertus und gilt
von der blume, zu diesem phull expandere scheinen auch cpvZXov und folium
gehörig, wie unser blatt einer wurzel ist mit blühen und blume. udbhida ist
planta progerminans von bhid , findi, rumpi und sphut, gr. <7itsvSoü treiben, (>tjp^£$vv
antreiben wiederum findi, geltend von blume und blüte. Bisher führte ich \otl u&a o^autcf\~,
blofs composita an, lauter solche, die mit den einfachsten und natürlichsten M^.noiKaAcUcL
mittein gebildet werden ; selbst einfach aber erscheint das goth. keinan, praet. QTHoKuüflL qe'tr^aJ W&hbf I
keinoda germinare , dessen endung nan/auf ein unterliegendes keian, praet. ^uKaßul^
kai zurück weist, von welche^m n^it demselben m, das auch blume von blühen KoVc^Koy
leitet, unser keim, ahd. chimo gebildet wird, doch nicht genug, dies chimo,
folglich goth. keima weisen zurück auf ein alters keisma, chismo, wodurch ^ ^ J
es thunlich wird auch das lat. germen für gesmen heranzuziehen, und keimen
wie germinare einer und der nemlichen wurzel zu überweisen, wenn andere ^y.Yetono
verschiedne bildungen dabei wirksam ins spiel traten. Ein andrer der alts.
spräche eigner ausdruck für das Vordringen der blüte war brustian und bru-
stiad endi bloiad treten gleich bedeutend einander zur seite, wurzel von
brustian ist aber brestan rumpi, sonst auch umgestellt berstan, brechen oder tly\Q y\&kfM£)r~TftjrS^ .
oUhjiuoti: Sytfüb bersten, derselben wurzel gehört unser brust, die schwellende, vordringende,
w*e VOrn we^^c^ien busen, wenn er sich zu heben beginnt, gleich schön ge-
fcaߣ sagt wird, dafs er sich drehe, knospe, gleichsam erblühe, im blofsen worte
KtüHr.
20-
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uubekannt, ahd. sagte man dafür proz oder pruzzelinc, quod erumpit, von ctuMt^atjjk sß«
priozan, altn. briota rumpi, findi, jenem brechen und bersten in wort und priö an *•
Sevt.^vaK wdk__________________________________________________________ Kivo^pt, ytafeC, -ßfiSlfcr
(’) do si an dem nse m a * ^ n _
W Iöimoo die ^^uomen ges^^en bi den blaten springen.
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sich nun gerade der romanische ausdruck für knospe gebildet zu haben, den
das latein unerklärt liefse, nemlich das franz. bouton, it. bottone, sp. boton
stehn mit ausgestofsenem r für brouton, brottone, zum erweis dieser deutung
e^jwu» .£n(]et sicü ejn provenz. brotonar erhalten neben botonar, wir Deutschen aber
mhd. ausdruck für knospe war balg
haben unser eignes wort fallen lassen.
von belgan tumere, also
wieder i*iit dem begrif der schwel-
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touwic rose, diu sich üz ir belgelin zespreitet,
heifsts in denliedern, und belgelin entspricht dem lat. folliculus.
kam unser knospe auf? erstseitdem 16. 17. jh. und anfangs finde ich es blofs
gebraucht von vorbrechendem erz, von ausbrechenden beulen, wieder also
meint es geschwulst. sichtbar ist aber knospe umgesetztes knopse (wie vespa
und wepse, wefse, rispan und refsan), mithin zu knöpf, nodus, bulla gehörig
und allen bedeutungen des franz. bouton eutsprechend , rosenknopf sagen
wir und rosenknospe (!). zur zeit da unsre spräche ganz versunken schien
war sie immer noch der reizenden Wortbildung anmutsknospe, das man im
17. jh. für eine aufblühende Schönheit brauchte, fähig geblieben. Den mei-
sten slavischen sprachen steht für blumenknospe das beziehungsvolle wort bohm.paap^
pupa oder pupak zu, pnppe und knospe, lat. gemma, oculus floris, und dem /
menschlichen äuge werden auch eine pupa und pupilla zugelegt, ^e^i^ ^
puppe des insects ausbricht, ein bunter Schmetterling, fast eine lebendige
blume ihr entfliegt, so schlof aus der knospe die blume selbst, auf welchen ^ai ocvduA
bezug des feifalters zur blüte hernach zurückgekommen wrerden mufs. die ^ aX€a ‘
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pflanze hat kein äuge, kann nicht sehn, unsere einbildungskraft stellt aber
ihre knospen den äugen gleich und indem die blume aufgeht, thut die pflanze
ihr äuge auf, ja sie scheint aus einem Schlummer, in dem sie befangen war,
zu erwachen. Das gemahnt wieder an die sanskritsprache, welche unnidra
exsomnis für die aufgegangne blume setzt, von nidra schlaf und der wurzel
dra = dormire, träumen, unnidra assimilation von utnidra. der blume fessel
ist gesprengt, ihr balg gesprengt, sie hat ihres lebens gipfel erreicht und
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sp. 748, 28:
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und hat im busen wol geknöpft.
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Vermählung herbeizuführen und zu begünstigen, vor allem sind diese pflan-
zenvermählungen anzutreffen in Indien und mit eingreifenden, bedeutungs-
vollen gebräuchen verbunden.
Von keinem andern dichter jemals ist ein weibliches wesen so zart
und blumenhaft geschildert worden, als von Kalidasa die liebliche, einer
schlanken blume gleich blühende, duftende, schmachtende Sakuntala; sie
klagt über ihres enggeschnürten kleides druck, es ist, antwortet ihre gespielin,
der beginn deines jungfräulichen alters, was dir den busen schwellt. In Sa-
kuntalas nähe gewinnen nun alle blumen den sinn ahnungsvoller Vorzeichen,
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wir und rosenknospe (1). zur zeit da unsre spräche ganz versunken schien
war sie immer noch der reizenden Wortbildung anmutsknospe, das man im
17. jh. für eine aufblühende schönbeit brauchte, fähig geblieben. Den mei-
sten slavischen sprachen steht ft".*?1-1- 1 igsvolle wort böAm.poup^^
pupa oder j ris, und dem /
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ihre knospen den äugen gleich und indem die blume aufgeht, thut die pflanze
ihr äuge auf, ja sie scheint aus einem Schlummer, in dem sie befangen war,
zu erwachen. Das gemahnt wieder an die sanskritsprache, welche unnidra
exsomnis für die aufgegangne blume setzt, von nidra schlaf und der wurzel
dra = dormire, träumen, unnidra assimilation von utnidra. der blume fessel
ist gesprengt, ihr balg gesprengt, sie hat ihres lebens gipfel erreicht und
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wach das äuge aufgeschlagen, liefert uns die Sprachvergleichung nicht
frische bilder?
Und doch, eben in dem grade wie solche unerschöpfliche etymologien
mich anziehen, fürchte ich, ermüden durch ihre wechselnden, abspringenden
einzelnheiten sie die geduld der meisten hörer, deren gunst ich mit den fol-
genden betrachtungen wieder einzuholen trachte. Obschon, wie wir sahen,
den pflanzen gerade kein getrenntes geschlecht zusteht, die phantasie der
sprachen hat nicht unterlassen, ja kaum unterlassen können, ihnen ein solches
beizulegen und scheint immer davon ausgegangen, dafs die grofsen starken
pflanzen als männlich, die schlanken, zierlichen, zumal ihre blumen als weib-
lich , die entspringende frucht als neutrum angesehn wurden, auf dieser
grundlage beruht auch für die thiere das grammatische geschlecht in der
spräche überhaupt.
Dabei blieb die Sache aber nicht stehen, wenn pflanzen aus menschen,
menschen aus pflanzen erwachsen sind, lag es unmittelbar nah, auch Wechsel-
seitige neigungen zwischen pflanzen, thieren, menschen anzunehmen, be- ^
rühmt ist der schöne persische mythus von der nachtigall liebe zuryose (gül), Vßvvkii£> twröcc-'
nur hat man sich unter nachtigall oder bülbül einen männlichen vogel, unsern
sprosser etwa, zu denken, dessen leidenschaftlicherschlag gülgül dennamen ^0 -
seiner geliebten vervielfältigt. Ausführlichere behandlung fordert und ver- ^taYTot(poXXöY
dient aber hier eine in hohes alterthum zurücktretende anmutige vorstel- j
lung von wirklicher ehe und heirat, die zwischen einzelnen pflanzen, ja zwi-
sehen pflanzen, thieren und selbst steinen geglaubt, begangen und gefeiert
werde, die natur zeigt uns verschiedentlich zarte Schlingpflanzen, die ihre
ranken um stärkere winden, so dafs äste und zweige beider sich in einander
flechten; es mag sogar dem feld- und gartenbau angemessen sein eine solche
Vermählung herbeizuführen und zu begünstigen, vor allem sind diese pflan-
zenvermählungen anzutreffen in Indien und mit eingreifenden, bedeutungs-
vollen gebräuchen verbunden.
Von keinem andern dichter jemals ist ein weibliches wesen so zart
und blumenhaft geschildert worden, als von Kalidasa die liebliche, einer
schlanken blume gleich blühende, duftende, schmachtende Sakuntala; sie
klagt über ihres enggeschnürten kleides druck, es ist, antwortet ihre gespielin,
der beginn deines jungfräulichen alters, was dir den busen schwellt. In Sa-
kuntalas nähe gewinnen nun alle blumen den sinn ahnungsvoller Vorzeichen,
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neben ihr erglänzt der amrabaum wie ein bräutigam; im geheimen Vorgefühl,
dafs auch ihr geliebter unfern sei, begiefstsie die knospendemädhavipflanze,
die sich den amra zum geliebten erkor.
Amra ist der grofse mango, mangifera indica, ein prächtiger, über ganz
Indien verbreiteter bäum, dessen reiches laub, wolriechende blute und goldne
frucht allgefeiert sind; mädhavi, banisteria bengalensis eine schlanke wreide
mit hochrothen blumen, von natur des amra braut und ihn umrankend. bei
Bopp mädhavi, planta repens, Gärtnera racemosa. es versteht sich, dafs in
der grammatik wie in dem Volksglauben, amra männlich, mädhavi weiblich
ist. Nicht anders gilt vata , ficus indica, in Bengalen bat und niagrödha ge-
nannt, für männlich und bräutigam der w eiblichen pippala (1); hier könnte,
da meines wissens eben bei den feigen gesonderte geschlechter Vorkommen,
taitoa&eine Vermählung des vata und der pippala der natur abgelauscht sein. Oft
wird aber auch die tamarinde, wrörtlich die indische palme (tamar hindu), als
braut des mango oder anderer männlicher bäume, ja sie wird als braut von
jünglingen angesehen (2).
Im asiatic journal von 1825 findet sich ein indisches märchen, aus
dem folgende zöge hierher gehören, ein könig, dessen sieben söhne ver-
mählt werden sollten, liefs auf eines w’eisen mannes rath sieben bogen mit
sieben pfeilen herbei bringen und befahl jedem sohn, die pfeile nach verschie-
nen seiten abzuschiefsen und da, wohin der pfeil geflogen sei, sich eine ge-
mahlin zu suchen, wie sonst federn aufgeblasen werden und der richtung, die
sie nehmen, nachgefolgt wird, so geschah nun auch, sechs pfeile waren ent-
sendet, die königssöhne hinter ihnen hergezogen und bald auf die spur der
ihren bestimmten gemahlinnen gekommen; der pfeil des jüngsten sohnes
blieb aber in einer tamarinde stecken, worüber das ganze königreich in grofse
(f) Lassen ind. alterthumskunde 1, 258.
(2) in einem Zwiegespräch zwischen Jama und seiner Schwester Jami, als sie ihn ver-
leiten will ihr beizuwohnen, wogegen er sich aus sittlichen rücksichten sträubt, sagt sie
zuletzt: grausam bist du grausamer Jama, nicht also hatte ich dein herz, deinen sinn er-
kannt, eine andere wahrlich wird wie mit einem gurte dich bindend dich umfangen, wie
die Schlingpflanze den bäum, und er antwortet: einen andern wirst du, ein andrer wird
dich umfangen, wie die Schlingpflanze den bäum. Rigveda 7. 6. 8. 3—4. das für Schling-
pflanze hier gebrauchte wort ist libudscha, welches Jäska im commentar umschreibt durch
vratati (Wilson a creeper, kriechend und schlingend.)
9
unruhe gerieth. die befragten Wahrsager erklärten einmütig, der königssohn
sei verpflichtet, die eingegangene Verbindlichkeit zu lösen und um nicht mein-
eidig zu werden, die tamarinde zu heiraten, auf den anberaumten hoch-
zeitstag wurden demnach die geschenke, wie sie allen übrigen sechs brauten
bestimmt waren, mit feierlicher pracht zu den füfsen des baumes niedergelegt,
der einer der schönsten seiner art war; als man folgenden tags sich ihm wie-
dernäherte, lagen unter ihm die köstlichsten gegengaben an kleidern, edelge-
stein und früchten mit einem brief, worin geschrieben stand, dafs die braut die
geschenke annehme und derbräutigam an einem bezeichneten tage mit passen-
dem geleite zu ihrer abholung sich einstellen möge, so wurde es denn auch
ausgeführt, der königssohn, an der spitze seines gefolgs, ritt zu pferde nach
der tamarinde, wo seiner eine gleich zahlreiche gesellscbaft wartete, das ge-
dränge war so grofs, dafs man weder die braut noch ihre frauen sehen konnte,
genug der bäum setzte sich in bewegung und der königsohn geleitete die
braut nach seiner wohnung. es braucht kaum hinzugefügt zu werden, dafs
die tamarinde sich nachher in eine der schönsten jungfrauen verwandelte und
das ereignis zu vollem heil ausschlug.
Statt dieser märchenhaften züge erzählt Sleeman in seinen rambles
and recollections aus dem wirklichen leben der heutigen Hindus folgendes.
Wer einen mangohain anlegt, darf dessen früchte nicht eher essen, bis er
einen der mangobäume mit einem andern in der nähe des waldes wachsen-
den bäume, meist einer tamarinde feierlich vermählt hat. Nun geschah es,
dafs der besitzer einer dieser haine unweit der stadt Agra soviel auf das
pflanzen und wässern desselben gewandt hatte, dafs er nicht mehr geld genug
besafs, um die Vermählungsfeierlichkeit zu bestreiten; einer der bäume im
hain begann aber bereits zu tragen und der arme Hindu in Verlegenheit zu
gerathen, weil weder er noch die seinigen die am bäum hängenden früchte
anrühren oder kosten durften, die leute verkauften alles, was ihnen von gold
und silber eigen war und erborgten so viel sie aufbringen konnten, um bevor
die nächste jahrszeit eintrat die Vermählung des hains zu bewerkstelligen, er-
reichten endlich auch ihre absicht. Je gröfser die zahl der braminen ist, die
bei einer solchen feierlichkeit bewirtet werden müssen, desto höhern rühm
erwirbt sich der besitzer des hains; jener Hindu, späterhin darüber befragt,
antwortete mit einem seufzer, dafs er nicht mehr als 150 habe gastlich auf-
nehmen können, er zeigte auch den mangobaum , welcher damals bräutigam
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gewesen war, die braut war nicht mehr an seiner seite. ' aber wo ist die braut,
dietamarinde?3 'die einzige tamarinde, versetzte er, starb ab, eh wir die Ver-
mählung konnten zu stände bringen, und ich war genöthigt dafür einen jas-
minstrauch zur braut zu wählen, ich pflanzte ihn hier an, damit, wie der
brauch es fordert, braut und bräutigam während der feier unter einem bal-
dachin stehen konnten; nachdem die hochzeit vorüber war, versäumte mein
gärtner die braut, sie welkte und starb/ 'und warum gabt ihr nach der ta-
marinde dem jasmin den Vorzug vor allen übrigen bäumen?3 'weil er der be-
rühmteste ist aller bäume, die rose ausgenommen/ 'und warum habt ihr
nicht die rose selbst zur braut gewählt?3 'weil man nie von Vermählung der
rose mit dem mango gehört hat, zwischen mango und jasmin aber alle tage
hochzeiten stattfinden/ Der jasmin heifst hier tschunbaetec, welcher name
sich vermutlich aus einem der heutigen dialecte deuten läfst und dem ge-
schlechte nach weiblich sein mufs. Man erzählt ferner, dafs bei den Hindus
auch wrer mit grofsen kosten einen teich anlege, nicht eher daraus trinken
dürfe, bevor er seinen teich mit einem an das ufer gepflanzten bananenbaum
feierlich vermählt habe.
Das allerseltsamste jedoch ist, was man von Vermählung des saligram
mit der tülsi meldet, saligrams sind runde kiesel, auf welchen versteinerte
ammonite eingedrückt stehn, und die durch flüsse vom Himalajagebirge herab-
gespült werden, in diesen abgerundeten kiesein sieht das volk personificatio-
nen des Vislmu, sie gellen für hochheilig, ohne dafs sie erst geweiht zu wer-
den brauchen und stehn überall in ansehn. Einen solchen saligram pflegt
man nun alljährlich mit einer kleinen, gleichfalls heiligen Stande namens
tülsi zu vermählen, welche tülsi für eine Verwandlung der Sita, der gemahlin
des Rama, der siebenten incarnation des Vishnu gehalten wird, der hohe
priester sagte, bei der nächsten feierlichkeit werde der zug aus nicht minder
als acht elephanten, zwölf hundert kamelen und viertausend pferden, sämmt-
lich beritten und prachtvoll aufgezäumt bestehen; auf dem hauptelephanten
befinde sich der göttliche kiesel und statte der kleinen Strauchgöttin seinen
bräutigamsbesuch ab. bei dieser gelegenheit werden alle gebräuche einer
förmlichen Vermählung beobachtet und hernach braut und bräutigam in den
tempel gebracht, um da bis zur nächsten jahreszeit auszuruhen, über hundert-
tausend Zuschauer waren das letztemal auf des radscha einladung zugegen
und wurden von ihm bewirtet, man kann sich den aufwand denken.
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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 208
11
Überreste dieser wunderbaren im alterthum wahrscheinlich viel weiter
verbreiteten sitte finden sich auch aufserhalb Indien, zwar nicht, wo man sie
am ersten suchen sollte, bei den Griechen, wol aber bei den Römern und in
unverkennbarem bezug auf den landbau selbst, was der vorhin ausgespro-
chenen ansicht bestätigung gewährt. Horaz, epodon 2, 9 den alten ehrsamen
ackersmann schildernd, sagt deutlich:
ergo aut adulta vitium propagine
altps maritat populos,
Plinius lehren überflüssig, dafs hauptsächlich CcUuJl .£#,£4 * afr' -Vi (4rfa
vermählt werden , wobei auch beständig der -
und stellen bei Columella und
pappel und ulme mit der rebe ruuioun r»uucu, «utu x/toiauuig
ausdruck maritare gebraucht ist. CaAo 't.t. ar^oY^
Plinius hist. nat. 17, 23, 35 : populus nigra palmiti pluribus indurata annis
maritabatur.
Columella 4, 1. in maritandis arboribus. 3rU o&uß^unrn
4, 2. duos palos unius seminis flagellis maritari.
4, 22. caules, qui possint vel sua maritare statumina vel si qua sunt vidua
in propinquo propaginibus vestire. UiW Qmm. \,% ufnuA<y* üiUf ■
5, 6. si teneram ulmum maritaveris. Hoy»*. &j>05t. I.l^f
f i 11, 6. ulmi vilibus maritantur. strolu>S~^unrwA v'-ido/LV'
oTjrototY Tt^cir^y^ Offenbar beabsichtigte man bei dieser Vermählung die rebe und ihre ranken
töö2aU^ stäl^ere bäume zu stützen und ihr dadurch eine günstige läge gegen die
rrÄaWv^ <f. sonne zu sichern, die Vermählung ist sonst in diesen stellen ungenau genom-
^en, da mit der weiblichen rebe ein männlicher bäum vermählt sein sollte,
CuAttv^i* £ populus und ulmus aber gleichfalls weiblich gedacht werden.* palmes für
^ ^ •* /)« vitis gesetzt würde dem, wiewol ungeschickt abhelfen, denn ohne zweifei
a ö D n r r, /
liegt es in der natur der dinge, dafs die schlanke, anhalts und Schutzes be- Qj* ■ avotWvo^o^
dürftige rebe, gleich der indischen mädhavi, pipala und tamarinde als weib- cu>l•
liches wesen einem männlichen stamm angetraut werde, für welchen sich wiV.ut* itw zhJb c)j*
Vö^arrv (thö
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populus oder ulmus wie der amra eignen, der brauch aber scheint desto
alterthümlicher, da die ihm zu gründe liegende Vorstellung längst in verwir
^aIW^tö «V**rung oerathen, also auf eine frühe zeit zurück zu leiten ist, in welcher an die f* V<VM ^
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konnte. *
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stelle der pappel oder ulme ein anderer männlicher bäum treten konnte
Dafs der römische landmann das verschlingen der beiden bäume feierlich
veranstaltete, davon erscheint nicht die mindeste spur, die practische ergi-
bigkeit der sitte bewährt sich bis auf den heutigen tag wenigstens im untern
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fa*k 35^ f* t |TcrrK^ o<stA£ derweinrebe mit andern bäumen auf dem gefilde allenthalben ins äuge fallen.
.| Q> * 3 / Mit ganz abweichender Wendung, was jeden gedanken an erborgung
vp'^. ; fern halten mufs, begegnen wir aber auch den waltenden grundideen inunsern
einheimischen mythen und Überlieferungen, nicht der landmann ist es, der
die pflanzen vermählt, sondern auf den grabhügel bestatteter menschen
werden sie gesetzt, deren heifse liebe auch nach dem tode fortdauert und
im unauflösbaren verflechten stiller pflanzen sich rührend darstellt. Hier
liegen sogar die beweggründe noch offener da als in der indischen gewohn-
heit. die pflanzen vermählen sich, weil die menschen über denen, aus de-
nen sie erwachsen, schon verbunden waren, wie die indische tulsi dem sali-
gram angetraut wird, weil schon Sita und Raraa = Vishnu den liebesbund
geschlossen hatte, es ist die liebe aus dem leib der sterbenden menschen
in den saft der pflanzen getreten und treibt nun da auf dieselbe art; an
steingehaunen grabmälern des mittelalter mag es Vorkommen, dafs die reben
aus dem munde der abgebildeten gestalten auslaufen.
Wie lieblich und ergreifend lautet es in schwedischen, englischen und
deutschen Volksliedern: es wuchsen drei lilien aus ihrem grab. Uhland 21.
206. 223. 241. 282, und ausführlicher: ™cmn*> 401.402.40^
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oder,
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det växte en lind uppä begge deras graf,
hon Ständer der grön tili domedag,
den linden hon växte öfver kyrko kam,
det ena bladet tager det andra uti famn,
det växte upp liljor pä begge deras graf,
de växte tillsamman med alla sina blad,
det växte upp rosor ur bäda deras munn,
de växte tili sammens i fagraste lund.
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det växte tvenne träd uppä deras graf,
det ena tager det andra i famn.
out of here breste there grew a rose
and out of his a briar,
the grew tili the grew unto the churchtop,
and there the tyed in a true lovers knot.
true lovers knot nannte man die knoten und schleifen der bänder, die lie-
bende einander zu schenken pflegten. Berühmter ist und älter hinauf reicht
axiA dWu?v«4 tu^ \o»'#X‘Anrvi)i>A ie-yo V^aVtv
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die sage von Tristan und lsalde, den gefeierten liebenden, wenn auch wel-
sches oder britisches Ursprungs, bald ein gemeingut aller Völker des mittel-
eder die schon beim römischen
Volksbuch und Eilharts gedieht
weinrebe, auf Isaldens einen
asammenwachsen, dafs man sie
? scheint umgedreht in Ulrichs
d selbst gemeint haben würde
osenstock auf Tristans grab ge-
weiblichen rebe mit dem männ-
hätte. das ist weit bezeichnen-
men gerecht, ich habe neulich
auf ihre gräber einen hagedorn
vurden. der hagedorn, um den
Stellungen, der des begrabens
völlig eins, ob sie aus den lei-
gel gesetzt sein sollen. In den
itter oder rosen und lilien, im
3r männliche Strauch. Aber ein
u, wie sich die hände liebender
aus des jünglings grab ein kie-
/fcivo u-
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fer (bor m.), aus aes madcnens eure ruse, und um den kiefer windet sich die
rose, wie um den straufs die seide:
Binne $paror 3e.ieH 6op H3paame
a biihi #pare pyjiena py^Kiina
na ce Biiie pynca oko 6opa
Kao CBHJia oko KHme cmui’a.
Aus den dargestellten Verhältnissen allen, aus dem eindruck, den die
betrachtung der blumen und pflanzen in vielen lagen des bewegtesten lebens
auf das menschliche gemüt hinterliefs, darf nun schon im voraus geschlossen
werden, wohin meine Untersuchung hauptsächlich zielt, dafs sie auch für die
namengebung sehr oft bestimmend werden muste. wandte man auf die pflan-
zen gebräuche des menschen an, so konnte nicht ausbleiben, dafs umgekehrt
die eigenschaften und bilder der pflanzen auch auf die menschen übertragen
wurden.
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fern halten mufs, begegnen wir isern
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die pflanzen vermählt, sond chen
werden sie gesetzt, deren heil und
im unauflösbaren verflechten Hier
liegen sogar die beweggründe i 3hn-
heit, die pflanzen vermählen de-
nen sie erwachsen, schon verbi 1 sali-
gram angetraut wird, weil sch »und
geschlossen hatte, es ist die )hen
in den saft der pflanzen getre ; an
steingehaunen grabmälern des aus dem munde der abgebildet iben
Wie lieblich und ergreii und
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det ena bladet tager det andra uti famn,
det växte upp liljor pä begge deras graf,
de växte tillsamman med alla sina blad,
det växte upp rosor ur bäda deras munn,
de växte tili sammens i fagraste lund.
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det växte tvenne träd uppä deras graf,
det ena tager det andra i famn.
und, out of here breste there grew a rose
and out of his a briar,
the grew tili the grew unto the churchtop,
and there the tyed in a true lovers knot.
true lovers knot nannte man die knoten und schleifen der bänder, die lie-
bende einander zu schenken pflegten. Berühmter ist und älter hinauf reicht
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Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 208
13
die sage von Tristan und lsalde, den gefeierten liebenden, wenn auch wel-
sches oder britisches Ursprungs, bald ein gemeingut aller Völker des mittel-
alters geworden. Aber auch hier irren uns wieder die schon beim römischen
maritare aufgestiegnen bedenken. Nach dem Volksbuch und Eilharts gedieht
läfst könig Mark auf Tristans leichnam eine Weinrebe, auf Isaldens einen
rosenstock setzen, deren beider ranken so zusammenwachsen, dafs man sie
nicht von einander bringen konnte, richtiger scheint umgedreht in Ulrichs
und Heinrichs dichtungen (denn wie Gotfried selbst gemeint haben würde
wissen wir nicht) die rebe auf Isotens, der rosenstock auf Tristans grab ge-
pflanzt, so dafs man sich eine Vermählung der weiblichen rebe mit dem männ-
lichen rosendorn oder hagedorn vorzustellen hätte, das ist weit bezeichnen-
der und dem heidnischen alterthum vollkommen gerecht, ich habe neulich
bei anderm anlafs gewiesen, dafs die heiden auf ihre gräber einen hagedorn
setzten, mit dem auch die leichen verbrannt wurden, der hagedorn, um den
sich die rebe schlingt, scheint also beiden Vorstellungen, der des begrabens
und vermählens höchst angemessen und es ist völlig eins, ob sie aus den lei-
chen selbst gesprossen oder auf die grabhügel gesetzt sein sollen. In den
schwedischen liedern flechten sich lindenblätter oder rosen und lilien, im
englischen rose und dorn, briar, ags. brer, der männliche Strauch. Aber ein
serbisches lied (Yuk 1 no. 341) ist ganz genau, wie sich die hände liebender
durch die erde in einander schlingen, wächst aus des jünglings grab ein kie-
fer (bor m.), aus des mädchens eine rose, und um den kiefer windet sich die
rose, wie um den straufs die seide:
BHine $paror 3e.ieH 6op H3pa3me
a bhih $pare pyMeHa py^Kiuja
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Kao cBinia oko Kinne CMHJi’a.
Aus den dargestellten Verhältnissen allen, aus dem eindruck, den die
betrachtung der blumen und pflanzen in vielen lagen des bewegtesten lebens
auf das menschliche gemüt hinterliefs, darf nun schon im voraus geschlossen
werden, wohin meine Untersuchung hauptsächlich zielt, dafs sie auch für die
namengebung sehr oft bestimmend werden muste. wandte man auf die pflan-
zen gebräuche des menschen an, so konnte nicht ausbleiben, dafs umgekehrt
die eigenschaften und bilder der pflanzen auch auf die menschen übertragen
wurden.
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Für namen, die sie ihren angehörigen und bekannten beilegten, such-
ten die menschen von jeher in der sie umgebenden natur nach gestalt und
gleichnis, wobei sie sogar wirkliche kraft und einflufs der gewählten gegen-
stände auf das leben selbst, wenigstens eine günstige Weissagung voraus zu
setzen geneigt waren, das neugeborne, nach einem thier oder nach einer
blume benannte kind empfieng dadurch gleichsam einen geleitenden Schutz-
engel, dessen tugend ihm zu theil werden oder in wichtigen augenblicken hel-
fen konnte. Wenn nun im allgemeinen thiere, zumal mutige und tapfere
für männlichenamenangemessenschienen, mustenblumen, ausdenen duft und
lichte färbe hervor giengen, zu treffender bezeichnung der frauenschönheit
gereichen, das gesetz findet freilich seine ausnahmen im einzelnen, da auch
zierliche und geliebte thiere, wie das reh, die taube und nachtigall sich für
frauennamen, dagegen im pflanzenreich alle grofsen und kräftigen Stämme, wie
eiche, erle, apfelbaum, dorn für männernamen eigneten, und einige der
letztem früher auch dem grammatischen geschlecht nach männlich waren,
z. b. asch, altn. askr. Die meisten und schönsten frauennamen aber müssen
von blumen und kräutern entnommen sein, welche stufen und gipfiel weib-
licher anmut am passendsten auszudrücken vermochten.
Für den Ursprung solcher aus der natur selbst erborgten, den thieren
oder pflanzen abgesehenen menschennamen läfst sich nicht übersehen, dafs
zu ihrer (wie der sternnamen) ersten findung vorzugsweise eine nothwendige
stufe menschlicher entwickelung, das hirtenleben geschickt war. die hirten
verkehrten in voller mufse unmittelbar und überall mit der freien natur und
hatten das offenste äuge für sie, wie wir es den auf sie folgenden ackerbauern
zwar nicht absprechen , lange nicht in gleicher mafse Zutrauen dürfen, im
wald und auf wiesen lernt der weidende hirt alle eigenschaften und kräfte
der kräuter kennen, dem geschäftigeren ackermann ist mehr an Vervielfachung
seiner zahmen früchte und thiere gelegen, auch wald und wiesengründe
möchte er nach einander reuten und urbar machen, um allen grund und
boden seiner pflugschar zu unterwerfen; nur zu seinen festen bedarf er noch
der blumen, dem heimgeführten getraide oder den Schnitterinnen kränze
daraus zu winden. Dafs das ackerbauende leben unergibig war für die namen-
gebung, schliefst sich eben aus der fast gänzlichen abwesenheit aller frauen-
namen, die von feldfrüchten hergenommen wrären, nur nach ihren blumen
15
wählten sie die hirten. das einzige (pany linse, lenticula begegnet als frauen-
name bei Athenaeus p. 158.
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zeit führten die aus palästinischen heduinenstämmen eingewanderten Hyksos
in Aegypten heran, wovon auch noch einige spuren den hieroglyphen können
eingedrückt sein. Die lebhaftesten hirtenbilder aber stellen uns Moses, das
hohe lied, Homer und Th
Wie ergreifend sch
Schaft, wie sanft spiegeln
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aspiret dies et inclinentur
von Festus aufgehobenen
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deutet die palme.
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stadt, ra rovorci bei Steph. byz. und Strabo 15, 727. 728. Arabische, türkische
frauennamen nach blumen werden sich leicht ergeben, z. b. Yard, rose. Ham-
mers reiches Verzeichnis hat s. 10, 11 nur Tharifet ausgewachsne pflanze,
Rihänet ujxiijlov und Sehrä die blühende, s. 3 aber männernamen aus blumen.
Hieroglyphisch sind:
-2— Peseschnin, der lotus, mannsname.
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gj Takrami, carthamus silvestris, der eppich, frauenname.
Bainofrej die gute palme, frauenname.
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für männliche namen angemessen schienen, musten blumen, aus denen duft und
lichte färbe hervor giengen, zu treffender bezeichnung der frauenschönheit
gereichen, das gesetz findet freilich seine ausnahmen im einzelnen, da auch
zierliche und geliebte thiere, wie das reh, die taube und nachtigall sich für
frauennamen, dagegen im pflanzenreich alle grofsenund kräftigen stamme, wie
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boden seiner pflugschar zu unterwerfen; nur zu seinen festen bedarf er noch
der blumen, dem heimgeführten getraide oder den Schnitterinnen kränze
daraus zu winden. Dafs das ackerbauende leben unergibig war für die namen-
gebung, schliefst sich eben aus der fast gänzlichen abwesenheit aller frauen-
namen, die von feldfrüchten hergenommen wrären, nur nach ihren blumen
15
wählten sie die hirten. das einzige linse, lenticula begegnet als frauen-
liame bei Athenaeus p. 158.
Auf die heimlichen, aber reizenden triften alter hirtenzeit leiten quel-
len der poesie selten, nur die von vier Völkern, den Hebräern, leiden, Grie-
chen und Arabern gewähren uns anschauungen, deren ohne sie wir völlig
entrathen würden, alle hirtenzustände andrer Völker, zumal unsrer eignen
Vorfahren, sind uns verschollen und ein schwacher nachhall davon lebt noch
in den gebräuchen der Schweizer und Tiroler alpen, langanhaltende hirten-
zeit führten die aus palästinischen beduinenstämmen eingewanderten Hyksos
in Aegypten heran, wovon auch noch einige spuren den hieroglyphen können
eingedrückt sein. Die lebhaftesten hirtenbilder aber stellen uns Moses, das
hohe lied, Homer und Theokrit vor die seele.
Wie ergreifend schildern die cantica canticorum des herzens leiden-
schaft, wie sanft spiegeln sie das hirtenleben ab: o quam pulchra es, amica
mea, dentes tui sicut greges tonsarum, quae ascenderunt de lavacro; duo
ubera tua sicut duo hinnuli capreae gemelli, qui pascuntur in liliis, donec
aspiret dies et inclinentur umbrae. das ist der beste commentar zu dem auch
von Festus aufgehobenen plautinischen bruchstück: fraterculabant mulieri
papillae prim um, sed illud volui dicere sororiabant. fraterculare war gerade
recht und begegnet jenem gemelli. noch in unserm deutschen mittelalter
hiefen die weiblichen brüste buoben, d. i. gemelli. . £1,%,
Nur zwei hebräische frauennamen kenne ich, die aus blumennamen
geschöpft sind, Thamar und Susanna. Thamar kehrt einigemal im alten te-
stament wieder und wurde schon vorhin erläutert, es bedeutet die palme.
Susanna aber bedeutet die lilie, hebr. schoschan, schuschan, ‘jttftttS, arab. susan,
und daher ins span, azucena, port. acucena übergegangen. Susa war lilien-
stad t, ra crovra bei Steph. byz. und Strabo 15, 727. 728. Arabische, türkische
frauennamen nach blumen werden sich leicht ergeben, z. b. Yard, rose. Ham-
mers reiches Verzeichnis hat s. 10, 11 nur Tharifet ausgewachsne pflanze,
Rihänet wxi(j.ov und Sehrä die blühende, s. 3 aber männernamen aus blumen.
Hieroglyphisch sind:
Peseschnin, der lotus, mannsname.
Takrami, carthamus silvestris, der eppich, frauenname.
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Reichere ausbeute gewährt Indien, die reichste Griechenland. Eine
der beliebtesten indischen blumen, der eben ägyptisch angeführte schöne,
sanfte lotus, unter vielen namen, hauptsächlich unter dem von padma be-
kannt, war der Laksmi, göttin des heils und der liebe, die sich unsrer Fraujo
oder Freyja vergleichen läfst, geweiht, und nach der blurne führte sie selbst
den beinamen Padmä. aufserdem aber begegnen die frauennamen Padmävati, Sor*cu)>
die lotusgleiche, Padmädevi und Padmälajä, der letzte wiederum die göttin
selbst bezeichnend. Padmävati ist gebildet wie Mandäravati, von mandära,
erythrina fulgens, arborurn coelestium genus, oder asclepias gigantea, und
geht auf eine frau , deren Schönheit diesen blumen gleicht. Padmädevi,
lotuskönigin, gilt für Parvati, Sivas gemahlin. nach kamala, einem andern
namen des lotus, heifst Laksmi selbst auch Kamalä, und im drama Mälavi-
kägnimitra findet sich eine dienerin Kaumudi genannt, was nochmals auf eine
benennung des lotus kumuda zurückführt, nicht anders ist Indirä name der
Laksmi, indivara lotus, nymphaea coerulea. in jenem drama tritt eine Vaku-
lävati auf, von vakula mimusops elengi und ävali kette gebildet, also blumen-
maiiSr 2 15* kette, kranz aussagend und ebenso wird in einem andern bei Wilson ausge-
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zogenen drama eine königstochter Kuvalajamälä, lotuskranz aufgeführt.
Mälati jasminum, ist die heldin des nach ihr genannten drama Mälati und
Mädhava von Bhavabuti, eine andere heifst Tschutalatikä, und da tikä, im
letzten theil der Zusammensetzung, Schlingpflanze ausdrückt, darf man auch
das vorausgehende tschutala einer blume beilegen, der Mädhavi, als braut
des Amra, und der jasminbräute wurde schon oben gedacht. Im hitopadesa
— führt die frau eines hansa oder schwans den namen karpuram^njari, zweig
g oder sprofs des kampferbaums. in den märchen des Sömadeva finde ich ein
um , * mädchen Upakosa, von kosa gemma floris und der partikel upa ad gebildet ;
bedeutsam nennt sich ihr vater Upavarsa von varsa pluvia, so dafs aus regen
oder thau die blumige tochter erwachsen scheint, noch merkwürdiger eben- J,
daselbst ist Tilottamä, name einer himmlischen, auf erden wandelnden apsa-
rase, zu leiten von tila sesamum und uttama Optimum, da zusammenfügung
des auslautenden a und anlautenden u ein 6 hervorbringt; aus dem sesam
wurde duftendes öl bereitet und das kostbarste sesam eignet sich treffend,
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vßövv hohe Schönheit zu bezeichnen, darauf mufs aber gewicht fallen, dafs Tilöt-
^iibxr uVeAu- tamo apsarase, himmlische, meergeborne nymphe war, die man sich wunderbar
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schön und als reizende tänzerin dachte, die meisten apsarasennamen, deuten
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auf wölken, (hau oder regen, doch kommt unter ihnen eine klasse vor, welche
mudas, die erfreuenden heifsen und osadhajas sind, d. i. pflanzen, otadhi
besagt nach Bopp herba annua, post maturitatem evanescens, von osa ardor
und dem vieldeutigen dhä gebildet, so dafs sich auslegen liefse lebenswärme
haltend oder ablegend, vielleicht auch waltet ein mythischer bezug auf das
feuer, jedenfalls bleibt die anwendung auf pflanzenwesen sicher und wir wer-
den dafür gleich noch andere beweise an anderer stelle schöpfen dürfen,
der schnell vergehenden osadhi gegenüber steht virud, nach Bopp planta
repens, als perennierend, ohne zweifei gibt es viele indische frauennamen
mehr, die von blumen entnommen werden, und mir noch unbekannt geblie-
ben sind.
Die griechische literatur, darum überhaupt so grofs und anziehend,
weil fast für alles was das menschliche gemüt von jeher bewegt und einge-
nommen hat, sie immer die klarsten und treffendsten beispiele darreicht, wird,
wie sie allenthalben eine menge der fruchtbarsten forschungen fortträgt und
nährt, auch dieser meiner kleinen und engen Untersuchung zur belebenden
stütze dienen.
Aus der fülle griechischer eigennamen, die an zahl dennoch, nicht an
gehaltund Schönheit, von unsern altdeutschen übertroffen werden, ragen auch
nicht wenige den pflanzen und blumen entlehnte vor. nach dem was vorhin
über den bezug des hirtenlebens zu solchen namen und eben über die indi-
schen apsarasen gesagt wurde, kann nicht befremden, dafs beinahe alle solche
griechischen frauennamen, und sie sind von grofser anmut wie Schönheit,
hirtinnen oder hetären angehören.
Es wäre ein misgrif, die hetären nach der sittlichen erniedrigung und
Verworfenheit feiler dirnen neuer zeit zu messen, der Umgang mit ihnen war
männern allgemein verstattet und auf keine weise beschimpfend, ausgezeich-
nete, edle geister ergaben sich ihm ohne sorge, die tiefere Stellung der frauen
des alterthums insgemein machte möglich, dafs neben dem heilig gehaltenen
band der ehe auch noch Verhältnisse zu kebsen und freundinnen auf ver-
schiedener stufe geduldet waren, die darum nicht für unsittlich angesehen
werden durften, die hetären bilden ohne zweifei einen naturgemäfsen Über-
gang von der bei allen ältesten Völkern herschenden polygamie zur durch-
führung strenger ehen.
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Man kann weiter gehn, und wenn die oben aufgestellte behauptung
ihren grund hat, dafs kein Fortschritt zu einer höheren stufe der entwickelung
ohne einbufse einzelner Vorzüge der vorausgehenden stufe erfolge, darf man
sogar annehmen, dafs in der freien, ungebundnen liebe eine poesie des le-
bens und der leidenschaft geborgen war, die sich später schmälerte und vor
den höheren edleren zwecken der ehe schw’and. ist doch heute noch einge-
räumt, dafs die anmut des brautstandes mit einer prosa der ehe und nach
den flitterwochen aufhöre, und um einen schlagenden beweis aus der ge-
schichte unsrer heimischen dichtkunst zu führen, wir wissen, dafs die zarte-
sten mit tiefer Wahrheit in den minneliedern ausgesprochenen gefühle der
liebe immer aufsereheliche Verhältnisse voraussetzen, und dadurch be-
dingt waren.
Alle und jede frauennamen nach blnmen wurden ursprünglich aus
dem munde liebender ihren geliebten kosend gegeben und sollen die innigste
Vorstellung glänzender, duftender Schönheit darlegen, nicht ertheilte beim
feierlichen opfer am zehnten tage nach der gebürt einen solchen namen der
vater seiner tochter, sondern einen ganz andern prosaischen, welchem her-
nach einmal jener kosende als beinarne hinzutreten konnte, auch die hetären-
namen, sovvol die von blnmen als von andern gegenständen (und solcher
ist eine menge) entnommnen, waren keine den mädchen bei der gebürt gegebne,
vielmehr erst von den liebhabern zugelegte namen. man mag freilich einräu-
men, dafs einzelne derselben allgemeinen eingang fanden und dann auch den
töchtern schon von den eitern verliehen wurden; nicht selten aber ist aufser
dem überlieferten hetärischen beinamen zugleich der echte geburtsname an-
geführt. auch die namen indischer apsarasen, die als himmlische hetären und
bajaderen erscheinen, werden bei näherer betrachtung gleiche beschaffenheit
kund geben.
Theokrit in seinen idyllen nennt nur ein paar hirtinnen, unter welchen
Mvqtüo 7, 97, die blume nicht verleugnet, viele hetären heifsen Mvqtiov und
noch häufiger Mv^ivy\, woraus bei Aristophanes Lysistr. 872 die verklei-
nernde koseform yAvxorarov Mvqqiv$iov wird. Schwieriger ist der bekannte,
auch nachher von Virgil übernommene name s AfJUxgvXKig in der dritten idylle
und 4, 38, den ich weder als blume aufweisen kann, noch von einer hetäre.
doch in die botanik hat ihn Linne schon längst tactvoll, und selbst die for-
mosissima Amaryllis zurückgeführt, was dürfen wir noch zweifeln? daszwie-
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fache A vor v wie vor a weist auf blumen und kräuter, wie in üvXXtg, 'EgTruAAis,
’KyaXXt'g, S^vaAAig und andern hernach zu besprechenden, was den geliebten
der hirten , kam auch allen hetären zu. afj.agvX?dg aber mag eine glänzende,
leuchtende blume gewesen sein, von äfJLaqvarcru) leuchten, flimmern, ct/JLdgvyjLta
%aqlru)v bezeichnet bei Hesiod die leichte bewegung der Chariten, und Amaryllis
würde man vorzugsweise einer schlanken tänzerin beilegen, ich kann den grund
nicht angeben, warum, nach Forcellini, einige erklärer die virgilische Amaryllis
7ro^s/«,scortum auslegen; Rom, was darunter gemeint sein soll, hiefs sonst auch
’AvSovcra, Florentia, gleich andern Städten mehr. Nicht anders als in ’AfJiagvXXig
suche ich in TaXccrsLa, Polyphems geliebter, eine von der milchweifsen färbe
benannte blume; unsern botanikern ist galanthus Schneeglöckchen, an eini-
gen orten die jungfer im hemd genannt, auch Lobeck pathol. 369 führt
raXctrsia auf yaXa zurück und bemerkt cujus epitheton quasi perpetuum est
Xsvxyi et candida. ebenso bezeichnet Aevstoiov, unser levkoje, ursprünglich
weifsblume, blanchefleur, und v Avista, ein ausdrücklicher hetärenname scheint
aus clvS-og gerade wie Ta^areia aus yaXa gebildet, führte aber Aphrodite den
beinamen "AvSsicl und sonst lat. Myrtea oder Murcia, so stellt sie sich auch
darin der Laksmi an die seite und den hetären. 26, 1 nennt Theokrit eine
bacchantin ’Ayava, heute bedeutet uns agave wieder eine pflanze, vielleicht
dafs auch 2, 101 und QevrvAig, ihre dienerin 2, 1. 69, sich als blumen
auslegen lassen; Kkttci&cl 1, 151 und KvfJLaiS-a 4, 46, Kvvct&ct 5, 102 sind
ihm ziegen, und ich weifs die bildung — at&a nicht befriedigend zu erklären.
Einzelne hetärennamen finden sich zerstreut bei den Schriftstellern,
zahlreich aber sind sie in Lukians lebendigen hetärengesprächen und im drei-
zehnten buch des Athenaeus enthalten.
Iferodot 2, 134. 135 gedenkt einer berühmten ägyptischenf^Po^wTns ouuA
eraioyj, ohne zu sagen, ob sie ein und dieselbe mit der von ihm 2, 100 ange-
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eraioyj, ohne zu sagen, ob sie ein und dieselbe mit der von ihm 2, 100 ange-
führten NirwKgisjsei, welchen letzteren namen man Neith, die sieghafte deu- ^ ts d/w xreJdic
tet (!). Strabo 17, 1 p. 808 nennt sie 'PoSqttvi mit kurzem o,^und erzählt den IVa^tAW?W
märchenhaften zug, dafs eines tags, als sie badete, ein adler einen ihrer
schuhe geraubt und in den schofs des königs zu Memphis getragen habe, der
gerade im freien zu gericht safs. von dem seltsamen ereignis und der Zier-
lichkeit des schuhes betroffen hiefs der könig durchs ganze land nach dem
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schönen fufs suchen, der in diesen schuh passen würde und so geschah es,
dafs man Rhodope zu Naukratis auffand und sie hernach zur königin wählte,
auf dieselbe wreise wird in einem unsrer gangbarsten kindermärchen Aschen-
brödel am pantoffel, den es von seinem hübschen fufs hatte fallen lassen,
erkannt und zur königin erhoben, wie auch in anderer gleichberühmter sage
könig Mark befahl, nach der eignerin des schönen haars zu forschen, das
eine schwalbe herangetragen hatte. Lege man nun 'Pobiirig rosengesicht,
rosenblick von d)7ry\ aus, oderrPo<^7r>) rosenpflanze, von iirog saft und dann
viXcpiov laserpitium, einer saftigen pflanze; die Vorstellung bleibt nahe dieselbe
und beide formen, gleich dem einfachen'Po^w und'Pe&j erscheinen oft als hetä-
rennamen. 'Po&oyovvYi wäre ein rosengefllde, auch cPc£at/£H] und 'Po&ouXeia sind
frauennamen. Zumal beachtungswerth ist die nebeneinanderstellung von
ATfJLog und seiner gemahlin 'Po$g~yi in den bekannten thrakischen bergnamen,
denn aTfjiog bedeutet einen dornstrauch oder wrald und goboirvi die rose, was
an ein anderes verbreitetes märchen von Dornröschen mahnt und an jenes
verschlingen der rose und des hagedorns über dem hügel. sicher gab es von
beiden bergen altthrakische mythen. Auch cPo<Wa, CPohia im homerischen
hymnus auf Demeter 419, gebildet wie *Av$eia und TaAdreia, neben cPoSo77Y\
422, der göttin gespielinnen, nehmen für diese lieblichen namen die edelste,
reinste bedeutung in anspruch.
Gefällig sind neutralbildungen von eigennamen, denen gleichwol ein
weiblicher artikel hinzuzutreten pflegt, weil ihr bezug auf frauen überwiegt:
3,£Iya\xov, lat. ocimum, wolriechendes basilienkraut, jenes arab. Rihanet; 5icrutu-
thymus, quendel; Mvqtiov, myrtenzweig; XeAi&oviov schwalbenkraut, auf
dakisch scgovcrrdvii und noch heute littauisch kregz’dele, kregz’dvne genannt
(Nesselmann s. 225b), doch ohne anwendung auf frauen, ein in der sprach-
wort; 'Aßgorovov, Artemisia, stabwurz, auch mit demspiri-
eschrieben, eine solche Abrotonon, wiederthrakischerabkunft,
war des Themistokles mutter, wie Plutarch meldet, Athenaeus wiederholt:
*Aßgorovov QgY\tT(Ta yvvvj yevog• ctAAct T£K£/T&at
rov fj.£yav 'EaXy^iv (pv\fM S£fJUTroyc?Ja.
für d)Yjfj.l steht bei Athenaeus </>acr/. ’Aßqorovov war nach Stephanus von Byzanz
auch einer libyschen Stadt name und Stephanus will diesen, wiee,A&fjLovov auf
*A&fj>cv£vg, zurückbringen auf’AßgorovsvG. *A&ijlqvqv nach der gewöhnlichen les-
art ist name eines attischen &'fj/xog, in beiden Wortbildungen vAd'[jlovov und
^-nvCftV A^r^CpA
2/T<*l()tS'>0Y AeYotCpit r,öV , T\OA i TI th Q y\
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21
’AßqoTovov fällt das zwiefache v auf. bei der pflanze scheint freilich das natinv
lichste an aß^orog, djJiß^orog9 afj-ßgonog und das skr. amrita, unsterblich
machende götterspeise zu denken; tröge diese Vermutung, so könnte man
versucht sein, einem vielleicht thrakischen wort aßgorovov unser haberwurz
r^ayo77üoyav zu vergleichen, das nicht mit haber avena , sondern dem alten
haber, ags. häfer, altn. hafr = caper zusammengesetzt ist, wie unpassend es
auch schiene, eine solche pflanze als frauennamen zu gebrauchen, immer
seltsam und nicht zu übersehen, dafs aßgorovov thrakischen, %sXtSoviov daki-
schen anklang hat, ^o^otty] wenigstens von den Griechen einem thrakischen
gebirg beigelegt war.
KXwagiov, hetärenname bei Lukian, drückt nichts aus als sprofs oder
reifs und ist Verkleinerung des einfachen kXwv von KÄaw, welchem kXoov ent-
sprechenwürde ein goth. hlauns, wie dem gleichbedeutigen nXa&og unmittelbar
das goth.hlauts, ahd. hloz propago, unser heutiges lofs entspricht, ähnlicher
bildung scheinen die frauennamen OctvfJLccgiov, Ninctgiov 9 Movcraoiov 9 Navvagiov9
die doch dem pflanzenreich fremd sind, gemahnt an jenes
'ZifjLaißa bei Theokrit und könnte von vi\xog abgeleitet ein stumpfnäsiges mäd-
chen, wie crifmlßa die stumpfnäsige ziege meinen.
cE^7n)Xklg9 lat. serpyllum, unser immergrün oder feldthymian hiefs nach
Athenaeusp. 589 des Aristoteles geliebte, mit der er den Nikomachos zeugte;
nicht anders war ävSv?<?Jg ein kraut, ’AvßvXXlg ein frauenname (corp. inscr.
n°. 2201), also stände nichts entgegen, dafs auch die von Lobeck path. s. 127
angeführten cQirvXhig, uactvßvXXtg u. a. m. als solche vorkämen. *AyaKhlg9
bollenblume und OgvctXXig binse, aus deren mark docht bereitet wurde, finden
sich als hetärennamen, hiefs eine hetäre docht, so führte eine andere den
beinamen lampe : Xvvu)f)i$ (d. i. biga, paar) f\ Avyjvog sTriKaXcvfjiEVYi (1). einfaches
A begegnet in MvgrdAyj, lakonisch Mv^raXtg für /JLvggivdjcavSog, mausedorn. bei-
derlei endung mit AA oder A gleicht der %QV<ra£^ig9 goldner puppe, oder dem
vsKv'Sahog, ve>tv$aXXog9 und dienen die oben bemerkte analogie zwischen der
aufgehenden blume und dem ausbrechenden Schmetterling zu bestätigen,
auch die namen NaiW Nawiov ISavvagiov besagen puppe, püpchen. Xr
Mvggi'vYj myrtenzweig w’urde schon genannt. My\KU)vlg ist mohnlattich,
Asigi'ovyj lilie bei Alciphron 3, 45, also = Susanne,s AfAirzAig weinrebe, vitis,
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^Q/)wrY\cM pOjpdiö, ^ tHJb, (lßj* Iöt>J j cu l\<y(de. vk&AJ;
'J)hodo&fr\4y>
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die wir ja als braut anderer bäume erkannten, gleiche
Aacpvig, frucht des laurus oder ein daraus geflochtener kranz/Ai/'SK = *Av3-sla>
’kvSovra, die blühende, XAcvj, 0aAAw, nochmals blüte und sprofs auch (daXziay
’A.vS'efju's, $iXvga die linde, Kvfjuvdv&vi, flos cumini, gebildet wie ePoÄav3>], ’lonaXXig
und :l oncttTTYiy beide vom veilchen entnommen, Kcciavvoo, vom koriander
TCOQiavvov, A^o(7vi eine hetäre, Agocrlg, name einer sclavin, wobei an die thauige
rose und an die thauige apsarase gedacht werden mufs; "Tayttv^ig und auch
^anivSog weiblich; aufßdxKagig, baccar, nardum rusticum weisend,
nicht wenige werden diesem Verzeichnis noch fehlen, viele in den denkmälern
gar nicht erwähnt sein.
Zunächst an diese griechischen frauennamen aus dem pflanzenreich
darf ich slavische reihen, wie die Slaven in gar manchem betracht den Grie-
chen, ihre spräche der griechischen, zumal in der vollkommenen conjuga-
tion, nahe stehn.
i3o<*) Unter welchen aller slavischen Stämme könnte aber nach treubewahr-
ppau, ten gebräuchen der vorzeit, nach unvertilgten spuren des hirtenlebens, folg-
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lieh nach blumennamen eher gesucht werden, als bei dem serbischen, dessen
reizende volkspoesie glücklicherweise uns jetzt gesammelt vorliegt? in einem
winkel Europas, durch die drückende barbarei der Türken gewissermafsen
geschützt und beschränkt haben die Serben als einfache landbauer, schäfer
und jäger ihre hergebrachte art und sitte fast bis auf unsere tage unversehrt
beibehalten, die stille Schönheit ihrer in reiner spräche fliefsenden dichtung
geht an unserer gegenwart beinahe unvermerkt vorüber, weil seit ihrer öffent-
lichen bekanntmachung noch nicht zeit genug verstrichen ist, um den ein-
druck, welchen sie hinterlassen mufs, zu festigen und zu vervollständigen;
es kann aber nicht ausbleiben, dafs ihr künftig einmal in der geschichte der
literatur würdige und bedeutende stellen eingeräumt werden.
Die serbischen lieder sind voll traulicher blumennamen, wie sie den
geliebten beigelegt wurden, durch den langen gebrauch scheinen auch viele
darunter oder die meisten allgemein angenommen^ und den mädchen schon
nach der gebürt ertheilt. Ein solcher frauenname ist Perunika, iris, eine hier
nach Perun, dem höchsten gott der heidnischen Slaven benannte lilienart;
auch die griechische Tqig steht sowol zur färbe des regenbogens, als zur
götterbotin in bezug und einzelne frauen führen den namen Iris, für hetären
fand ich ihn noch nicht, gleich üblich bei Serbinnen ist der name Liljana,
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von liljan^ heraerocallis. aber noch öfter kehrt in den liedern wieder Smilja Srn£^\
und Smiljana, lepa Smilja, abgeleitet von der blume smilj, gnaphalium are- / ^iG^ancc »
narium geheifsen ; lepa Rusha oder Rushitza, d. i. rose; Tzveta, Tzvijeta, ““7$ 'f^meno.yv/,[tx^0y.
d.i. blume; Ljubitza viola, Veilchen; Bosiljka, basilicum, ociinum; *f^fevenska, . [)oJ^ ,
von neven, todtenblume, calendula officinalis; Jagoda, erdbeere, böhm.
gahoda ; Drenka, kornelkirsche; Konoplja, hanfstengel von konoplje, hanf,
cannabis; Daphina wilder ölbaum, dem gr. Sacpvq entsprechend; Nerantza,
pomeranze; Travitza, gräslein, von trava gras, kraut, die allereinfachste be-
nennung, die sich aus der pflanzenweit auf eine frau anwenden liefse ; Kalina
ligustrum vulgare oder viburnum; Malina, paliurus, wegedorn; Trnjina,
Schlehe; Borika, von bor kiefer, schlanke tanne; Vischnja, Weichselkirsche;
Iasika , espe, populus tremula. der frauenname Zumbul ist die von den
Türken übernommene arabische benennung der hyacinthe. Grozda, Groz-
dana von grozd, traubejund Loza vinova, bela loza vinova, Weinrebe, vitis.
Auch Boshitza, wörtlich die göttliche, bildet einen frauennamen, ist aber
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gleichsam körnin. . (oü [cparvl in^bructumj rncJurr\/ cjrarva'tn c^yxcA^^ij imü c)ei\ ÜV**-
Von selbst erwartet man, dafs ein bei den Serben so tief wurzelnder
brauch auch unter den andern Slaven nicht ohne spur sein könne, wahr- ‘L jblLI
scheinlich würden nähere nachforschungen ergeben, dafs in entlegnen theilen
Rufslands und Polens weibliche pflanzen und blumen, wie kalina viburnum
opolus, malina himbeere unter dem volke und im volksgesang auch zu frauen
namen dienen. Zumal merkwürdig, und meine für die griechischen namen
entfaltete ansicht bestätigend scheint aber, dafs die serbische smilja, bei uns
immerschön und schöne liebe genannt, den Böhmen smilka heifst und von
Jungmann zwar nardus, aber auch nomen fictum adulterae vel meretricis
erklärt wird, ja smilnice bedeutet auf böhmisch geradezu hure, so sank auch 6'iwifntih CC7\CJU7ui>ein^
hier der schöne den Serben ganz unschuldige name von der geliebten auf die
gemeiuehetäre herab, und ist kein wirklicher, nur ein erdichteter, poetischer.
Überaus lieblich nennen alle Slaven das thymum, unsern thymian,
serpillum seele der mutter, seelchen der mutter, serb. majkina duzhitza,
poln. macierza dusza, macierzanka, böhm. materina duska, materj dauska.
es worein süfses kosewort, was diesmal die leidenschaft nicht dem lieben-
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den für die geliebte, sondern der mutter für die tochter ausprefste, für das
ihrer seele duftende kind.
■■ Den littauischen und finnischen Völkern ist wie in der spräche manches,
so auch die abgeschiedenbeit ihrer läge mit den Slaven gemein, die ihnen
die bildung des übrigen Europas länger vorenthalten, sie aber auch oft vor
verderben und einbufse bewahrt hat. viele sonst erloschne alte gebrauche
leben unter ihnen fort. Jenem serb. smilja und böhm. smilka begegne ich
auch im litt, smulke wieder, es wird dem chenopodium, bei uns guter oder
stolzer Heinrich geheifsen, beigelegt, mir entgeht, ob irgend mit dem böh-
mischen nebensinn, in den littauischen, unter dem namen dainos bekannten
Volksliedern wird die geliebte häufig mano lelijate, mano lelijuze, meine lilie
angeredet, dann auch mano burnyte! das vielleicht nicht mit Nesselmann
auszulegen ist mein mäulchen, vielmehr nach der blume burnotas amaranthus.
Im finnischen kanteletar werden hirtenlieder (paimenlauluja) mitge-
theilt, da heifst es n° 170 (th. 1, 173):
Marisenko, marjasenko
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panaposld puolasenko! 25,^. «,awJ WU
d. i. Maria^ kleine beere, rothwangige erdbeere, mit zartem Wortspiel zwi- ^% 2t}'
sehen Marisenko Mariachen, kleine Maria und marjabeere (vgl. serb. Jagoda)
puola ist vaccinium vitis idaea, puolasenko wieder das diminutivum.
Daselbst th. 2 s. 176 n°. 175:
tuuti, tuuti, tuomen marja,
liiku, liiku lempilehti,
nuku nurmilin tuseni
wäsy wästäräkkiseni,
stille, stille, meine beere, rühre dich, rühre dich zartes blatt, schlummre
mein vöglein, ruhe aus du bachstelze; das letzte wird wieder nicht vom ge-
liebten, sondern von der mutter gesungen, die ihr kind einschläfert und ihre
schmeichelworte von pflanzen und beeren hernimmt.
Weniger zu berichten habe ich von den übrigen Völkern, schon von
den Römern, die hier, wie sonst, in weitem abstand hinter den Griechen
Zurückbleiben. Weder Horaz noch Properz und Tibull verfallen darauf ihren
geliebten beinamen nach blumen zu geben, sie heifsen ihnen, wenn auch
griechisch, vornehmer Delia, Cynthia. unter den nachgeahmten griechischen
hetärennamen hat Plautus im Stichus ein Stephanium und Crocotium, d. i.
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Kqqxwtiovj von croci
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auf inschriften viel mehr zu finden ist
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gewanren Keine» len weus ment od /^ö "li 'f)
aui mscnruien viel menr zu nnaen ist, als Viola, bei Gruter 725, 7 beiname J
einer Fufisia. kosend hiefs es mea rosa, doch lieber wenden sich die lateini- | **' X^*m V
sehen blanditiae auf vögel, meus pullus, passer, mea columba. ^o& ^(ora c)ti; tjuA
Andern schwung nahmen die romanischen sprachen, sei es durch deut-
sches oder keltisches element dazu angetrieben. Kelten war baditis benen-
nung der nymphaea und gleich dem lotus wäre sie zu frauennamen geschickt.
Im polyptich deslrmino, aus dem neunten, zehnten jh. begegnet man unter
einer menge fränkischer, also deutscher namen für frauen auch einigen roma-
nischen , auf pflanzen zurückführbaren : Salvia 8a 29b salbei; Oliva 16a 18a
36b; Perpetua d. i. gnaphalium 237% die serbische Smilja; Florisma 230b;
Planta 99b: Eufrasia, augentrost 249b, wenigstens in der botanik eine pflanze,
das gr. wort drückt blofs frohsinn aus; Sirica d. i. Serica, bombyx; Balsma
'Y’Ctrw
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fnr> J\naa.t 2f£\Zö. <)iv fedttne ,
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Ca-fTOutv (itle febe aic-l ^orr, •
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/Rosd\nra'»vina/YMeyv^6ut?. Gramme ^laTwuL^ 2
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ab S) onfl #u.7i^ ßreuu GUO>
1 Jfti ztä.zh-
7b Baisima 237b, balsampflanze; Gaudia 74b franz. gaude, reseda luteola, it. -vvr^o \ ViV :
guada;Datlina243bscheintdas sp. datilena, weifsetraube, dattel, von dactylus ; ^♦ \*
i yöjwm* <
Betla 79b 104b, Betlina 66b, von betula birke zu leiten, und noch einige mehr.
ofduurf OL,
*äe oliv*
Aus romanischer zunge haben sich die frauennamen Rosa , Rosalba, Ap lepifax, o6s4i<Cttv . k«,
^ora’ Biancaflora, Blanchefleur, Viola, Violeta, Eglantine, Vitalba < r xrj f"”*-■ f#fT'
/’ durch ganz Europa verbreitet, eine liebliche dichtung des mittelalters beruht ylai ?X. C37
auf der Vermählung zweier kinder Flore und Blanchefleur, also wieder des cVU.»,K<ur*_ cSu^mc wtiiMpnrf.
u- r; < c io
ViOCo^r^' rosendorns und der lilie, aus deren grab, wenn es zuletzt beschrieben wor- y a^y wwo^. c ^
o aut - >j' den wäre, dieselben blumen, die sich im leben wechselseitig darreichten, mde*
getrieben hätten, das gedieht kehrt gleichsam den mythus um, und läfst schon *eri,^e^r* / ^4*>u*aÄ
U.ti\/a als blumen geboren werden, die nach dem tod in blumen übergegangen
b5l«%fk<:^''^Vären’ ^r*e^e ^eS ^VO carnotens*s (t 1H6) ep. 67 gedenken einer con- fyariyjoma \J\cAaj * ** °i<L'
6,cubina Flora, deren namen spöttisch einem ausschweifenden jüngling beige- AU>ev<rt*,o<!if,y ^ j
‘ loUL QtoJL CUn
ifalcxYuht ( ) de cetero quicquld de me fiat, obsecro vos per charitatem Christi, ut si turonensis archi
Uo't, Uoiyvc^^ episcopus vel aliquis aurelianensis clericus pro electione pueri sui ad vos venerit, non ei aurem ^
cor* (^. praebeatis. cujus dotes ut vobis breviter amplectar, persona est ignominiosa et de inhonesta
ttyJ .Atrfamiliaritate turonensis archiepiscopi et fratris ejus defuncti multorumque aliorum inboneste
/ viventium per urbes Franciae turpissime diffamata. quidam enim concubii sui appellantes eum
Floram multas ritbmicas cantilenas de eo composuerunt, quae a foedis adolescentibus, sicut nostis
J*l[, .~T\0* dyl/Cdy * fcoiv <^VW' _ p. K eifern •Spa^i. vHä.re/to\
Nicole>(e / onoaöoitYia urv» q. ^ loJrTL
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liebten eines ritters und geisdich^en^viellen:ht mit der ebengedachten ge-
schichte im Zusammenhang) lateinisch und französisch, und beidemal
wahrhaft dichterisch besungen, hat sich erhalten. Also auch im mittelalter
scheinen solche namen vorzugsweise buhlerinnen und frauen von freiem
lebenswandel zuständig; jene böhmische smilka ist gnaphalium, sp. perpe-
tua, it. fiore perpetuo, franz. immortelle, die unwelkende gelbe Strohblume.
Zuletzt, wie gewöhnlich geschieht, zu sprechen kommeich auf die
Deutschen. Nach der alten edda, welche das ganze menschengeschiecht aus
zwei bäumen, unter den namen Askr und Embla spriefsen läfst, dürften auch
deren nachkommen zu pflanzennamen vollberechtigt scheinen, askr bezeich-
net den eschenbaum fraxinus, und schon der gleichartigkeit der Vorstellung
zu gefallen, mufs Embla ein kleiner, sich an den grofsen asch schmie-
gende bäum oder Strauch gewesen sein, der nur nicht mehr mit dem namen
aufzuweisen steht; merkwürdig nennen auch die jenischeischen Ost jaken ihre
ahnen Es und Imlja(l). hierzu tritt nun ein von denskaldenoft geübtes gesetz
nordischer dichtkunst, das ihnen gestattet jeden männlichen baumnamen
. * cifrvjr/, , T rwpiiysovbut ' .................
wie askr, vidr, meidr^apaldr, J)o^o ?ür mann, andere weiblich gedachte bäume
ug.Sv, . 12S,lSl£wie eik, biörk, selja, lind dagegen für frau anzuwenden, wodurch man sich
nicht verleiten lasse die häufigen mit lind zusammengesetzten ahd. frauen-
i a>C ai tvW> f
eviCcc
aACv/v*
namen z. b. Asclind Sigilind Herilind auf linde tilia zu ziehen, in ihnen ent-
spricht das zweite wort entweder dem altn. linn serpens oder noch besser
^>va vflof 5>ö7W^dem lind fons, scaturigo. Nun ist uns zwar überhaupt eine grofse menge
Vivv ahd. und altn. frauennamen, meistenteils zusammengesetzter, selten ein- ,
^ ^ fecher erhalten, die sich doch beinahe gar nicht auf pflanzen zurückführen.
önt mV. ^er shinesart unsrer Vorfahren , sobald wir sie in der geschichte auftreten
ÜC^uavix) iQh&oJüiu, ein^kö%t>r sehn, scheint eine solche strenge und tapferkeit vorzuwalten, dafs ihre phan-
tasie die bilder zu eigennamen lieber mutigen thieren entnahm, als aus der
er \xar*jo* A2/IC,?4' ruhigen und leidenden pflanzenweit schöpfte; wie andere sprachen frauen-
v«V,a<UhcK <\t. 'ft') ö , L1 , „
cjj ^(2 / 'Ro^a ^juJoxnA I? «amen nach blumen der lorschung bieten, wurde die ahd. eine abhandiung
M aAul£cc ' a / ( fn ^ CtuAfgp blaonxgxV<l£jU,u1 . ^H.lO?» r\ ________r\ ^
OJ q ev .f&c.qj,22 ^ ~ O&oyv^ vo>v hWr*2^0/1.
Ot^Yne, fülVL OUJtOYA*- M'löVui loloO miseriam terrae illius, per urbes Franciae In plateis et compitis cantitantur, quas et ipse cantitare T7ov^. A*»».
c 0l-f4üA^ rvuuüt«/ — I* s'/e et coram .se cantitari non erubuit. barum unam domno lugdunensi in testimonium misi, quam hur*
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yl V VVlUlAfl ov VUllUtUH «IVU VA MA/UIV« UUf UIAI UI1UA1I UVAAAA1V A U g IA U AJ V tl«J A 1U tVÜ blAAAVAlll UU1 AAA lOI ^ l|UUUt . ^
cuidam eam cantitanti violenter abstuli. Ivonis carnotensis epistolae cap. 67 (a. 1091) auch 1 ^
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74^
ufobißo , K<y}\of>w /^ ci'f)O. A#Jjuia acceperit. auA v/ouveit«-fdeA ^Vo.näo'tQ ^.*11 A»1 0Cßo
ZtC uvi»1 J-v r*fh>c>l, Pa. f / (') Castrens reise nach Sibirien. \ Girof^et ein ariX
vöfT. 6w^AJjol. . , noi ' »
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epist. 66 hiefs es ausdrücklich: ut a canonicis suis famosae cujusdam concubinae Flora agnomen
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27
über mannsnamen nach thieren reich ausstatten. Nur einen einzigen weiblichen duck ua 9V\e^c
nameri, der zugleich eine blume bedeutet, habe ich aufzuzeigen, doch einen
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?n Wörter, zu bedauern
aff 2, 210), vitis alba,
jinne entweder bryonia
heute hin und wieder
ommt in urkunden bei
nnsname Sliu zum Tor-
rn, und anderwärts bil-
den mannsnamen. ihnen
Kvnt-
die frei
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der W ^^*AtXe VcWtrf» c(>vfLUu
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frauennamen am aller- wivne^ ^>eTt»-e.n KJ^C. ta.iv* ßuM,
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«>,Mädchennamen hat blofs F
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1 soll, Nemnich unter
Eigner ist schon, dafs
ld anredet Steudli und
d Neidhart ihre schmei-
r urkunde vom j. 1286
Gräslinna, ganz der ser-
aus urkunden den schon
Jer bluome von Wisen-
jetzt ein gewöhnlicher
m, eine Freiburger ur-
ann auf namens Bern-
rokä r^Ml^ iyvfV.l>SO
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Cuo-nra^r ^^5' lappe . . -----,, -----
vite, a. \2-7 jes W( . >Cw..[ Ct S.ty- ."ähren einen Johannes
^7 dictus BTuemligTänz , ängere emeirxrennuu?» maunnwrn (granum papavens)
und Otto dictus Bluemelin, das chenopodium. Dabei schlägt nun bedeutsam r _
ISSKÄ**. dafs die hexen und Zauberinnen ihren buhlern gewöhnlich blumennamen ^**^J$^*X*Vc*' ^
aSCSto- beilegen: Wolgemut, Wegetritt, Gräsle (wieder Travitza), Kräutle (wie M..
aM Upim Wnlkpnsteiner^. T.indenzweiff . Lindenlaub. Birnbaum. Buchsbaum. 'W . {/ölv^A
ft/jUX OC*\0»U€JLtv
fiii-w.;send aM beim Wolkensteiner), Lindenzweig, Lindenlaub, Birnbaum, Buchsbaum, (
iauAtrd t im-w- uagec|orn} Hölderlin und andere (mythol. s. 1015. 1016), woraus erhellt, Hä**" I5v\
dafs unter liebhabern und buhlern, seit uralter zeit diese schmeichelnden ^
^^Ä£tt(!Efe,1PRterl4.’r&‘;efc4^
/) I o S-\ n * \ A/u . A /V TYfx'Y txe^rbo^/7VW’V4 »wa;»hvumtx . m
ual AuStMJCtk ^Oef%TW . //Ialf<a444. 4-^41 . '7W^ ' Änj
W*iL.fc/SSf nun Q*o£tA.Jn bjuiU'rPdt&or^ f cna J« 9>°4 &^ 2<U
______-x/ . ll -« “/)*.? ,._ ' acf+^rvAa./3iJ
4 / Ama'Yix)flt>) utib S’lb'IC.li-^ i
cf. frtu^cr mc ! T.n, i A ^
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Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 208
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26
liebten eines ritters und geisthchen££viellemht mit der ebengedachten ge-
schichte im Zusammenhang) lateinisch und französisch, und beidemal
wahrhaft dichterisch besungen, hat sich erhalten. Also auch im mittelalter
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aufzuweisen steh
ahnen Es und In
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wie askr, vidr, nn
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spricht das zweit
dem lind fons,
ahd. und altn. \
facher erhalten,
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ruhigen und leid
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ev ^ootvuu TWo^^WAiw - (oO^. 3^, 22. *
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n, sp. perpe-
5 Strohblume,
le ich auf die
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dürften auch
askr bezeich-
?r Vorstellung
asch schmie-
it dem namen
Ostjaken ihre
geübtes gesetz
baumnamen
lachte bäume
rch man sich
ahd. frauen-
in ihnen ent-
noch besser
grofse menge
, selten ein-
trückführen.
hte auftreten
ifs ihre phan-
1, als aus der
chen frauen-
abhandlung
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^YUsluJi
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C^Uju & Oyvii VOW "tot. %«t. 2^0,11.
ntur, quas et ipse cantitare ~R0y*. ^Mck fyy^
Otjivnt jÜUL bUtOYA*. .K^OAJt miseriam terrae illius, per urbes Franciae in plateis et compitis cantitantur, quas et ipse cantitare Tiovo.. Sfttta A^g
° 0W4uac* imo+v —11-5’/© et coram se cantitari non erubuit. barum unam domno lugdunensi in testimonium misi, quam v/>.kur*
aacuidam eam cantitanti violenter abstuli. Ivonis carnotensis epistolae cap. 67 (a. 1091) auch ^'**u*^l■ fr■£i»ylrlj
epist. 66 hiefs es ausdrücklich: ut a canonicis suis famosae cujusdam concubinae Flora agnomen /
*Srac)i ß(X/ Uiy3^( f W örfccL^aJuio
epist. 66 hiefs es ausdrücklich: ut a canonicis suis famosae cujusdam concubinae Flora agnomen
acceperit. cmA V^anveite ^rroLncio'k) CLtVc Ow\ dcvohu 'rx\t&k&>J+*
JU &fq,UA-rx. ^hioh' Poo f' (1 ) Castrens reise nach Sibirien. x Gtrof ein aviiette'nnciw^ , nCAvt OixA 7na#Ae^
j^cuX ^ ^
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1VU 138
über mannsnamennach thieren reich ausstatten. Nur einen einzigen weiblichen ^ ua
nameri, der zugleich eine blume bedeutet, habe ich aufzuzeigen, doch einen
woliautenden, dessen Untergang, wie der so vieler alten Wörter, zu bedauern
<Z»eXto Cauopff ist, nemlich Liula, später geschwächt in Liela (Graff 2, 210), vitis alba, ^/v&£
. ^^^ afjLTrs^og Xsvkyi oderauch kAefjLcirig, heute Waldrebe, bei Linne entweder bryonia
' alba oder clematis vitalba, noch mhd. liele, selbst heute hin und wieder
lielisch weide, serb. loza bijela, bela. Dagegen kommt in urkunden bei
Meichelbeck 136. 170. 241 auch ein verschollner mannsname Sliu zum Vor-
schein, welcher conferva palustris bedeutet, altn. sly n., und anderwärts bil- .
_ _ : A . . . ;n n . . _ . .. ^ ^ fiohut±,%e£st
det Biboz, das heutige beuuls, artemisia abrotonum einen mannsnamen. ihnen 7
wären die altn. männlichen Börkr, Dallr und Thängbrandr, aufser Askr, bei-
wvnc^ ^er^e/n Cclyyw
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Unsern minnesängern würden die blumen in frauennamen am aller-
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wenigsten fehlen, wären damals sie noch im gang gewesen, Chuonrat von
Kilchberg ms. 1,14t unter vielen, zum theil seltnen mädchennamen hat blofs
die fremden Rose und Salvet, wenn dies Salbei sein soll, Nemnich unter
salvia officinalis gibt salber, salver, nicht salvet an. Eigner ist schon, dafs
der Wolkensteiner s. 174 seine geliebte einmal kosend anredet Steudli und
Kreutli (jenes romanische Planta), sonst entlehnen er und Neidhart ihre schmei-
~ sn« i ^ chelnamen nur von vögeln, statt von blumen. in einer urkunde vom j. 1286
Qdv ö . . . . J
AA eigens i*er, (Chmel fontes i, 220) erscheint eine domina Engla dicta Gräslinna, ganz der ser- y,-1
HturM rSd.aär bische frauenname Travitza. Mannsnamen lassen sich aus urkunden den schon XV^7:> v' b ni
£ v /ao^vita cnj* '
kWetaangefürten altern noch einige zufügen. ichFriderich der bluome von Wisen- 6LJfa-P. (/3/r• °
4/ dorf (a. 1300. Chmel fontes 1, 288) und Blume ist jetzt ein gewöhnlicher ^ruy^pÖrrUei^ .^ebaui LÜve»
eigenname. bärlapp ist uns heute lycopodium clavatum, eine Freiburger ur- ^/*\) ff’
künde von 1303 bei Heinr. Schreiber führt einen mann auf namens Bern- \ a
CucrnnU lappe, und lappe mufs den plumpen fufs des hären meinen, wie AuhoVcnW AB^ß^Uy«
«Irft ^es wo^s# ur^unden bei Pupikofer n°. 32 s. 69 gewähren einen Johannes ^ y() \ d
vAVkrxajLv ly dictus Bluemliglanz9 andere einen Henricus Mahinkorn (granum papaveris) / ^ l * //
w* und Otto dictus Bluemelin, das chenopodium. Dabei schlägt nun bedeutsam heU* ^
jje }iexen unf| Zauberinnen ihren buhlern gewöhnlich blumennamen r>uAe.r>u^^x6Tnr\^ j
tMA * /I , | ^ [ZS) ^
TSppt,
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\$ ni«JL*v J tA«A'yct I
nuüfi
aÄa beilegen: Wolgemut, Wegetritt, Gräsle (wieder Travitza), Kräutle (wie
£tu'»>«M beim Wolkensteiner), Lindenzweig, Lindenlaub, Birnbaum, Buchsbaum, . (
,OüA.tr3 ^ Hagedorn, Hölderlin und andere (mythol. s. 1015. 1016), woraus erhellt, Ijv\
dafs unter liebhabern und buhlern, seit uralter zeit diese schmeichelqden ^
n I O A o A 1 AAi , A . Kai
. A'it-ol______' ----Or.il A /i . / * f)7h a s\ 7f
W£as* GieMliJkL'THfiAM (idS)«>-^k^cJt} T*QA.r\ Su/wm
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Y^fur^r^ . 4l.44A*»A7.
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ayiuA^ilA ktuW4«/fk!. 'VtM-12-^/?$- (>ea*iaatt* U^OL-rt+OctC! 28 W^ersUjk. He('«J ^ $<ßoW tfuorw- Kww
©Ä«^tuu/o {t^U4^, 0 7*'C*^>t,n^0uM' ! ( )S^-|\^ f$Wat. fol) Vst» lft$.^V)k«^w. {^ft»^.Si'«i-p(. 2.®45^' 2l Oy'fl
u*'-*'~ i.' /:.. w....i benennungen volksmäfsig fortdauerten, bei H. Sachs III. 3, 82b nennteine
frau den mann ihren lieben hollerstock, was zugleich an hollunder und hold
klingt, für parthenium fand sich der schöne alte name friudiles ouga (Mone
archiv 8, 405), des geliebten äuge, auch Schläfdorn, spina soporifera war
eigenname, Hermannus dictus Sleperose, im Hamburger über actorum (um
1270) 127/6; das volk erzählt von Dornröschen, womit ich vorhin'Po^ottji zu-
Ue^.oW JjMIg m ’jw. sammenstellte, und nennt die viola tricolor Stiefmütterchen, weil die stief-
t^txViofrr,'U\^C)ut>:>rHTX"lt^*Tr' - o-
'Ww/chWdf tiooJJik' Keietf,
^ yokertioJc öwfrteiu chen, das klingt bürgerlich und bäurisch.
^YtiKefvi/ 3 '!%.%- Die Naturforscher beachten, und mit gewaltigem erfolg, das kleine
&uwie das grofse gleich sorgsam, da im kleinsten beweise für das gröfste ent-
ein »*A«iuT, VU»Va««bl7? halten liegen, warum sollte nicht in der geschichte und in der poesie das
€a*u KwJ
^ ^7^/K^ 7VP>f tiijlt 1
$euAtl KbtJyki !
foir lulvl tfcö&t / thrrytxj
tiuuU, ^
/Ktü. \ZtnditAOz .
oJDuu !or.
mutter die bunte, sl. podpega hiefs. Was ist unserer heutigen weit von
der vornehmen nicht einmal Rose und Rös-
frauenblumennamen übrig?
ein rt'ouqvku*. ch> , iWM« v; / • -------—o---------------------------------—--------o------------ ------—
•mein vö4fov> .'^rnearfta.^uA .TWd. scheinbar auch geringste von allem, was die menschen selbst je bewegte, ge-
l.i/jnj oCltf. $ijj. 11 '^y.. sammelt werden und betrachtet? ist der mensch und sein geist doch noch
. . 7v : . . mehr und werthvoller als ieder andere belebte oder unbelebte stof. meine
'ww.y htiiiw tvw : 7-><C'wpufA»Jf.. , ,
j ^ fluuifrdUff Untersuchung bat manchen, mich dunkt früher unbekannten Zusammenhang
a. itJ. zwischen alter und neuer zeit, zwischen Überlieferung und gebrauch aufge- rosmafwviWn^eß!
6u ,0tÄ-wiesen und in einen glänzenden duftenden hain geführt. Sicher ist, wo diese
blumennamen zuerst erfunden wurden, dafs da Unschuld und reine sitte »0- rfcfc.
hex
(uuA t>flr
■fiflLOT
____waltete.
h*ii*KJdotbjJo^ &(Llv\
5'WoM’z-■ •
WCtna 4uMcyO)vSö'v'^- '
YfrVu Izocrt' <f^>'
(YuA!z,
6i<2^>e ^rnv'n^hArwoL [ • Ci 4oföe nA^fYWt . * ÖYi vLuiOY^e. m ^vnu^ *
4 \ i^ct ein vor Su^üj. (. 2Yarf. ^4U »
nuö* coysLöi M07VI (tv/i $ / ^ U)mrt<i£u-n Üvstix- 6cußi«u.riS^xottwk ■ Ö’V 6/ ^r> a i/-
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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 208
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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 208
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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 208